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  • Day 110

    Wanaka, 13./14.12.2018

    December 15, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Nachdem wir zwei Tage lang in einer der Regionen mit dem meisten Regen in Neuseeland verbracht haben - Franz Josef -, sollte uns die gestrige Bustour in eine der trockensten Regionen bringen.
    Unser Bustrip begann mit einem kurzem Stopp am Fuße des benachbarten Fox Glacier. Dieser ist ebenfalls ein Talgletscher, allerdings etwas größer als der Franz Josef Glacier.
    Das Schmelzwasser des Fox Glaciers bildet den Lake Matheson, wo wir eine weitere Pause einlegten. Eher bekannt ist der See als "Mirror Lake", da der See an einem windstillen Tag eine exakte Reflexion der Landschaft im Wasser zeigt. Der Grund dafür ist nicht besonders klares Wasser, im Gegenteil färben organische Stoffe des Waldes rund um den See das Wasser so dunkel, dass sich die benachbarten Berge Mount Cook und Mount Tasman darin spiegeln. Wir hatten Glück - die einstündige Wanderung am See entlang hat uns zu einigen Plätzen geführt, wo wir die tollen Spiegelungen sehen konnten. Ebenso habe ich hier meinen ersten Kiwi gesehen - leider keinen wilden, das Café dort rettet kranke Kiwis und pflegt sie gesund, welche an diesem Tag neugierigen Besuchern gezeigt wurden.
    Einen weiteren Stopp haben wir bei den Thunder Creek Falls eingelegt, einem großen Wasserfall, der nicht weiter besonders spektakulär gewesen wäre, wenn uns unsere Busfahrerin nicht folgenden Trick verraten hätte: wenn man 30 Sekunden auf den Wasserfall gestarrt und dann sofort auf einen großen Felsen daneben geschaut hat, sah es so aus, als würde der Felsen Richtung Himmel schmelzen.
    Am späten Nachmittag sind wir dann endlich in Wanaka angekommen, der Stadt, in der ich die nächsten zwei Nächte verbringen wollte. Diese liegt direkt an dem riesigen, gleichnamigen See Wanaka.
    Ganz kurzfristig habe ich mich dazu entschieden, die 16 Kilometer lange Wanderung zum berühmten Berg "Roys Peak" mitten in der Nacht mit ein paar anderen Backpackern zu beginnen. Um 2 Uhr nachts holte uns ein Taxi ab und brachte uns zum Anfang des Wanderwegs. Die Nacht war sehr klar, sodass sich ein funkelnder Sternenhimmel über uns erstreckte. Das war aber auch schon das Einzige, was wir wirklich sehen konnten. Ausgerüstet mit ein paar Taschenlampen bin ich zusammen mit dem niederländischen Thijs die nächsten zweieinhalb Stunden den extrem steilen Weg nach oben gelaufen, sodass ich schon nach wenigen Minuten komplett nass geschwitzt war. Wir waren aber auch relativ zügig unterwegs, immerhin waren wir fast anderthalb Stunden schneller als die vorgeschlagene Zeit. Unterwegs sind wir ein paar verschlafenen Schafen begegnet, die sich wohl gewundert haben, was wir hier mitten in der Nacht zu suchen haben.
    Oben auf dem Gipfel Roys Peak angekommen, hatten wir noch ein wenig Zeit, bis die Sonne aufgehen sollte. Es war zwar eisig kalt, trotzdem hatten wir eine wundervolle Sicht zuerst auf lauter kleine Lichter (die Taschenlampen der Gruppen hinter uns), die sich langsam in unsere Richtung bewegt haben. Dann wurde es langsam immer heller, sodass sich nach und nach eine wunderschöne 360º Aussicht auf den See Wanaka, auf die Stadt selbst und auf verschneiten Berge im Hintergrund enthüllt hat. In einer Höhe von über 1500 Metern konnten wir sogar auf einige kleinere Wolken hinabschauen.
    Zurück von der Wanderung habe ich mich erstmal ein paar Stunden geschlafen gelegt, bevor ich mich auf den Weg zum nahe gelegenen See Wanaka gemacht habe. Dort habe ich mir den meistfotografierten Baum Neuseelands angeschaut und natürlich selbst ein Foto davon gemacht - schließlich ist der schiefe Baum im Wasser wirklich etwas Besonderes.
    Nachdem ich eine Weile am Ufer gesessen bin und danach das kleine Stadtzentrum angeschaut habe, bin ich abends noch mit ein paar anderen Backpackern von Stray in eine Bar gegangen, habe bei einem Billiardwettbewerb kläglich verloren, mich aber bei einer Runde Monopoly ganz gut geschlagen. Deshalb liebe ich Hostels - man ist immer umgeben von Leuten, mit denen man schnell ins Gespräch kommt und unternehmungslustig sind.
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