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  • Day 119

    Christchurch/Arthur's Pass, 21.-23.12.18

    December 24, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 27 °C

    Am Freitagmorgen bin ich mit einer bösen Überraschung aufgewacht: Anstatt der erwarteten Bilder vom Abflug meiner Familie habe ich eine Nachricht empfangen, die besagte, dass sie nicht boarden durfte und der Flieger soeben vor ihrer Nase ohne sie gestartet war. Grund dafür war ein fehlendes Transitvisa für Los Angeles, ohne das ein Zwischenstopp dort nicht möglich war. Dadurch saßen Mama, Papa und Alina erstmal in London fest, würden frühestens am nächsten Tag losfliegen und mindestens 24 Stunden später in Neuseeland ankommen.
    Trotzdem hatte ich schon einen Intercity (vergleichbar mit dem deutschen Flixbus) gebucht, der mich rechtzeitig zum großen Wiedersehen nach Christchurch hätte bringen sollen. Die elfstündige Busfahrt mit vielen Zwischenstopps hat sich ziemlich gezogen, aber immerhin habe ich landschaftlich viel von der südlichen Ostküste gesehen, die ich bisher noch nicht bereist habe.
    Am nächsten Tag hatte ich nun die Aufgabe unseren gemieteten Wohnwagen alleine in Empfang zu nehmen. Nach einem kurzen Telefongespräch wurde ich von einer sehr netten Frau, die für die Verleihfirma arbeitet, vom Flughafen abgeholt. Nachdem ich ihr von dem Flugproblem erzählt habe, war sie sehr verständnisvoll und hat für mich organisiert, dass ich die Nacht in dem Wohnwagen auf dem Gelände verbringen durfte, bevor wir am nächsten Tag meine Familie in einem Kleinbus vom Flughafen abholen würden. Zudem hat sie mich gleich mit zu sich nach Hause genommen, mir ihren Wlan-Code gegeben und mir auf einer Karte eingezeichnet, welche Sehenswürdigkeiten ich in der Großstadt Christchurch auf jeden Fall sehen müsste. Dorthin habe ich mich dann gegen Mittag auf den Weg gemacht.
    Nach einem weit überfälligen Besuch beim Friseur (der billigste der Stadt, der aber echt super war - ich war noch nie so schnell fertig), habe ich tatsächlich einige der Attraktionen besucht.
    Christchurch ist vor allem berühmt wegen einem sehr starken Erdbeben in 2011, das mehr als 180 Menschen tötete und unzählige Gebäude zerstört hat - auch heute, sieben Jahre nach der Naturkatastrophe sieht man noch die Folgen, die hinterlassen wurden: Eingestürzte Häuser, die auf dem unstabilen Boden nicht mehr aufgebaut werden konnten, ebenso wie eine Kathedrale, die von einem Baugerüst gestützt wird, zudem findet man eine Gedänkstätte für die Opfer sowie ein Museum über das Erdbeben.
    Was ich persönlich sehr schön fand, waren bunte, kreative Graffitibilder, die an vielen Gebäudeseiten gefunden werden konnten, ebenso wie eine altertümlich aussehende Bahn (Tram), die durch die Straßen gefahren ist.
    Nach einer strom- und wasserlosen Nacht im Wohnwagen war es endlich so weit: ich konnte meine Familie nach fast 4 Monaten alleinigem Neuseelandaufenthalt endlich vom Flughafen abholen!
    Bevor wir unsere gemeinsame Reise durch Neuseeland antreten konnten, gab es jedoch noch ein paar weitere Probleme zu bewältigen: Alinas Koffer wurde in das falsche Flugzeug geladen, sodass er erst einige Stunden später ankommen sollte - im Gegenzug haben wir kostenlose Verzehrgutscheine am Flughafen bekommen, die wir gerne eingelöst haben. Außerdem sind wir später erstmal eine Stunde lang in die falsche Richtung gefahren, bis es uns aufgefallen ist, sodass wir abends erst um 20:30 Uhr endlich auf unserem Campingplatz angekommen sind.
    Die gute Laune hat sich aber keiner verderben lassen.
    Obwohl die drei nach ihrer ungeplant langen Anreise ziemlich fertig waren, sind wir nach einem gemeinsamen Abendessen noch ein Stück in den Wald gelaufen, wo uns unzählige Glühwürmchen erwartet haben. Wie auch bei der Kiwisuche sollte man sich nur leise und mit rotem Licht fortbewegen. Der Anblick war dafür unglaublich: hunderte kleine blaue Lichter waren im Wald verteilt und bildeten eine funkelnde Wand, die an einen Sternenhimmel erinnerte - wir waren alle begeistert!
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