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  • Day 6

    Tag 3

    June 29, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

    Mit warmen Sonnenstrahlen im Gesicht wachte ich heute Morgen auf - es war das erste Mal schönes Wetter, seit ich in Norwegen bin!! Das machte die Motivation für die Etappe natürlich gleich viel höher.
    Die Strecke heute stellte sich als mit Abstand die anstrengenste, aber auch landschaftlich als die tollste heraus. Im Vergleich zu heute wirkten die Berge, die wir bisher gefahren sind im Nachhinein ziemlich flach. Heute ging es wirklich ausnahmslos lang anhaltend, mehr oder weniger steil die Fjorde hoch und wieder runter. Eine kurze Pause vom Berge erklimmen hatten wir nur, wenn wir eine der vielen Brücken, die wir heute überqueren müssten, erreichten.
    Dazu kam sehr starker Gegenwind, was die Strecke zusätzlich zu Cypriens strammen Tempo noch herausfordernder machte! So versuchte ich wieder weitgehend im Windschatten zu fahren. Außerdem aß ich heute ungefähr die dreifache Menge, die ich sonst an einem normalen Tag essen würde. Die letzten Tage war ich amüsiert über die Menge an Essen, die Cyprien verschlang, heute spürte ich aber richtig, das mein Körper extrem viel Energie brauchte. So aß ich nach einem großen Müsli am Morgen unzählige Scheiben von unserem lätschigen Brot mit geschmacklosen veganem Käse, sehr viele Nüsse und Müsliriegel und trank ungefähr vier Liter Wasser. In Norwegen ist es ziemlich schwierig, vegane Produkte im Supermarkt zu finden, ich dachte es wäre so einfach wie in Schweden, tatsächlich gibt es hier allerdings kaum Auswahl. Zudem ist alles extrem teuer, sodass man sich wirklich nur die wichtigsten Lebensmittel leisten kann.

    Die letzten 20 Kilometer wurden dann ziemlich herausfordernd - die Beine brannten, mein Genick tat vom vielen Hochschauen und der Hintern vom vielen Sitzen weh. Trotz allem genoss ich die Fahrt extrem! Die Landschaft war unglaublich schön, wir fuhren direkt an der Küste entlang und hatten eine tolle Aussicht auf das dunkelblaue Wasser mit den Fjorden im Hintergrund. Zusätzlich roch die Luft nach Meer und frisch gemähten Gras, die Sonne schien warm auf uns und jedes Mal wenn wir die Berge nach einem langem Ausstieg herrunterfuhren und mir der Wind so richtig um die Ohren blies, hatte ich das Gefühl richtig frei zu sein! Dafür hat sich die Strecke definitiv gelohnt.
    Dadurch, dass wir wieder ziemlich spät gestartet sind und wir etwas länger Suchen mussten, bis wir einen tollen Spot direkt am Meer zum Campen gefunden haben, gab es nach einer kurzen Dusche mit Wasser aus unseren Trinkflaschen auch erst wieder um 22:30 Abendessen. Heute war auch der erste Tag, an dem wir den Sonnenuntergang sehen konnten!
    Gerade ist es 00:35, die vereinzelten Wolken am Himmel sind richtig schön rot, es ist wie immer noch hell und in 3 Stunden geht die Sonne wahrscheinlich auch schon wieder auf!

    - 95 km
    - ca. 1500 Höhenmeter
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