• Sacha Yacu Teil 3

    August 2, 2023 in Ecuador

    Da wir so lange geblieben sind, konnten wir sogar noch Julio wiedersehen, der für drei Monate in Dänemark war. Da er jedoch so lange sein Land nicht bearbeitet hatte, hatten er und Negro in den letzten Tagen viel zu tun.

    Und so kümmerten Rebecca und ich uns vor allem um den Tagesbetrieb mit den neuen Voluntiers Eve, Laura, François und Oscar (mit denen wir auch in den Ausgang und am nächsten Morgen raften gingen). Das beinhaltet am Morgen die Hunde (von denen wir momentan 9 haben) zu füttern, das Haus zu putzen und das Futter für die Tiere vorzubereiten. Danach die Käfige putzen, die Tiere füttern und je nach Tag (und abhängig davon, ob wir noch lebende Hühnchen hatten zum füttern) Fische für den Ocelot fangen. Am Nachmittag arbeiteten wir dann rund ums Haus, auf den Plantagen, die im Umkreis von bis zu 2 Stunden Laufen ums Zentrum herum verteilt sind, oder am Käfig für die Vögel.
    Wenn ich "Plantage" sage, stellt man sich wohl eine Monoplantage vor. Doch da die Menschen hier mit und nicht gegen den Wald leben, sind die Plantagen verteilt, versteckt und manchmal schwer als solche zu erkennen. Hier wachsen Bananen, Mais, Maniok, Zuckerrohr, Bohnen und Papayas dicht aufeinander umgeben von diversen anderen Pflanzen. Zwar fehlen hier auf einigen Quadratmetern die grossen Bäume, doch man ist immer noch mitten in der Natur und entdeckt daher bei der Arbeit auch viele Tiere. Seien es Vögel, alienartige Spinnen, Frösche, Echsen oder mit Glück auch Säugetiere wie Affen oder Cabezezas de Mate.
    Doch eigentlich musste man sich für Tiersichtungen nicht weit fort bewegen. Kamen die Vogelspinnen und Fledermäuse doch gleich zu uns in die Küche. Ganz zum Schreck mancher Voluntärs (Gilles, der eine Arachnophobie hat, hatte zumindest gar keine Freude an der Tarantula, die später nach ihm benannt wurde. Vermutlich war sie ihm aber noch lieber, als die Schlange in seinem Schlafzimmer).

    Das machte jeden Tag zu einem Abenteuer und für einen Natur und Tierliebhaber wie mich ein Fleckchen Erde zum Paradies.

    Wir vermissen bereits unser zweites Zuhause und auch die Tiere merkten es, als wir gehen mussten, was besonders Rebecca im Herzen schmerzte. Spielte sie doch jeden Tag mehrere Stunden mit den Hundebabys, die sie offensichtlich auch liebten. Wenn sie auf den Boden sass, kamen die kleinen Hunde, die uns kennenlernten noch bevor sie die Augen öffneten, und kuschelten sich auf ihren Schoss.
    Aber auch die Affen wollten uns nicht gehen lassen, klammerten sich an uns und wollten kuscheln.
    Doch am Tag unserer Abreise, wurden drei Hundebabys an neue Besitzer übergeben. In der siebten Woche viel zu früh, unserer Meinung nach und so konnten wir uns auch einfacher lösen.

    Doch ich habe mich bereits vor sechs Jahren in diesen Ort verliebt und liebe ihn nun noch viel mehr. Ich werde eines Tages zurückkommen. Versprochen!
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