• Palomino

    September 15, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach einer viel zu langen und sehr unbequemen Busreise bis nach Santa Marta, stiegen wir auf einen Bus nach Palomino um. Wir fuhren alles entlang der Küste und bereits aus meinen Erinnerungen, kannte ich die mit Plastikmüll überfluteten Wellblechhütten-Dörfer am Strassenrand.
    Die trockene und staubige Küstenlandschaft wurde nach einer Weile vom Tayrona-Nationalpark abegelöst. Zwischen uns und dem Meer befand sich ein dichter Streifen grüner Dschungel. Hier will ich unbedingt noch hin.

    Nach 1.5 Stunden von Santa Marta aus kamen wir in Palomino an und schwitzten erst einmal richtig drauflos. Es ist hier meiner Meinung nach viel zu heiss. Oder zumindest zu schwül. Naja immerhin haben die Damen natürlich eine Unterkunft mit Pool reserviert. Das war ganz wichtig! Einen Pool muss es haben. Auch wenn oder vor allem eben weil wir am Meer sind. Für die einen scheint das logisch. Für andere weniger. Oder sie wären zumindest weniger dazu bereit, 3 mal mehr als nötig für eine Nacht zu bezahlen.

    Seit 5 Tagen sind wir nun schon hier, haben wir doch vorher so gehetzt, scheinen wir nun endlich unser Endziel erreicht zu haben. Wir gingen bisher 1-2 mal surfen und mit "wir" meine ich mich und Madeleine, denn Rebecca hatte dazu natürlich keine Lust.

    An einem Tag gingen wir noch Tuben. Dazu wurden wir von drei Motorrädern abgeholt, die uns über die von riesigen Pfützen durchzogene lehmige Strasse in den Wald fuhren. Mit 2x 6er Bier und einem Reifen bewaffnet, sass ich hinten drauf, bis es zu Fuss weiterging. Nochmals eine Möglichkeit auch den letzten Tropfen Schweiss im Körper loszuwerden.
    Dann sasssen wir in die Ringe, liessen uns den Fluss hinabtreiben und tranken Bier.
    Unser Guide erzählte mir etwas über den Drogenschmuggel in diesem Gebiet, über die drei verschiedenen Indigenen Stämme hier und über die allgemeine Situation in diesem Departamento. Beispielsweise gibt es hier kein Aquädukt, sprich die meisten haben hier kein fliessend Wasser. Das halbe Städtchen, das übrigens momentan sehr ausgestorben wirkt, besteht aber aus Hotels, Hostels und Restaurants. Diese bezahlen für eine private Wasserleitung. Die meisten Einheimischen von hier die ganze Küste entlang in den Norden müssen allerdings Trinkwasser von Santa Marta importieren.
    Aber Hauptsache wir haben einen Pool ;). Am Meer.

    Wie lange wir hier noch bleiben ist unklar. Madeleine muss nach Santa Marta zurück, um von dort nach Bogota zu fliegen. Ich möchte mir allerdings noch den Nord-Osten anschauen und habe daher wenig Lust, wieder zurück zu fahren. Naja mal schauen, wie es sich ergibt.
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