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  • Day 456

    Die letzten Tage auf Bocas del Toro

    November 7, 2023 in Panama ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach insgesamt sieben Tagen haben wir unseren Workaway in Bocas del Toro beendet. Wirklich viel gemacht haben wir dort nicht. Nachdem die Engländerinnen gegangen sind, kam ein Russenpäärchen, das uns "half". Die beiden waren ziemlich interessant, da sie bereits seit sechs Jahren um die Welt reisen und in verschiedenen Regionen der Welt bereits gelebt haben. Wirklich viel unternommen, haben wir aber mit ihnen nicht, da wir nur ein Tag mit ihnen arbeiteten und danach noch zwei Tage frei hatten, während die beiden arbeiteten.
    Wir haben an unseren freien Tagen noch zwei Touren gemacht. Einmal ging es am Abend spät zu zweit aufs Meer hinaus, um den biolumineszierenden Plankton anzuschauen. Obwohl ich diesen bereits in anderen Regionen der Welt gesehen hatte, war es dieses Mal anders, denn bisher kannte ich nur den Plankton, der auf Bewegung reagiert. Nun aber fuhren wir über das dunkle Meer, bis unser Fahrer anhielt und mit einer Taschenlampe ins Wasser leuchtete. Als er die Taschenlampe wieder ausmachte, funkelten um uns herum plötzlich tausende von hellen Sternen im Wasser. Der Anblick war wunderschön. Wir verbrachten sicher eine Stunde damit, das Naturspektakel zu bewundern. Wir gingen dann auch noch schnorcheln im Wasser, da es auch hier den Plankton gab, der auf Bewegung reagierte. Mit Taucherbrille sieht das ganze dann so aus, als würde man mit Lichtgeschwindigkeit durchs Weltall fliegen. Einfach himmlisch. Dazu kam noch der Plankton, der im Meeresboden lebt und sich durch Erschütterung aktivieren lässt. Wenn unser Fahrer also mit dem Paddel auf den Boden klopfte, leuchtete plötzlich der ganze Boden im Stroboeffekt auf. Ziemlich eindrücklich.

    Am nächsten Tag machten wir noch eine Tour zu ein paar anderen Inseln. Zuerst machten wir einen Abstecher um Delfine zu sehen. Da waren aber noch drei andere Boote und alle fuhren den Delfinen hinter her. Nicht unbedingt nach unserem Geschmack die Tiere so zu jagen. Danach gingen wir schnorcheln, sahen zwar ein paar schöne Fische aber nichts Weltbewegendes und am Nachmittag ging es noch zu einer anderen Insel an den Strand. Alles in allem nicht eine wahnsinnige Tour und wir waren froh, bezahlten wir nur 25 Dollar anstatt 40, wie andere Teilnehmer der Tour.

    Nach unseren beiden Freitagen, wechselten wir in ein Hostel, da wir unser Workaway nicht verlängern wollten. Das Gas ging nämlich aus und man teilte uns auch mit, dass wir Wasser sparen müssten und wohl bald der Strom ausgehen werde.
    Insgesamt hat sich die Situation auf der Insel bis dahin schon ziemlich verschlechtert. Die Wassertaxis hatten entweder kein Benzin mehr oder verlangten horrende Preise. Eier oder Brot gab es schon längst nicht mehr und die meisten Bewohner waren bereits ohne Gas zum kochen.
    Wir wollten also noch zwei Tage bleiben und uns einige andere Inseln ansehen und danach weiter nach Costa Rica.

    An einem Tag gingen wir auf die Insel Bastimento. Wir liessen uns zur Old Bank fahren und liefen von dort zum Wizard Beach. Von dort wollten wir weiter zum Redfrog Beach. Wieder einmal verliessen wir uns auf Mapsme und verliefen uns etwa drei Mal im Dschungel auf dem Weg. Wir wollten ziemlich oft aufgeben, da es eigentlich kein Weg hatte und sind wieder einmal fast bis zu den Knien im Matsch gestanden und das in Flipflops. Das einzig aufmunternde waren die hunderten roten Frösche, die hier überall herumhüpften und die dem Red Frog Beach wohl seinen Namen gaben. Die Frösche sind übrigens ziemlich giftig aber wir haben sie ja auch nicht gegessen.
    Schlussendlich schafften wir es dann aber doch noch an den Strand und kamen in einer anderen Welt heraus. Hier haben Amerikaner sich riesige Luxusresorts aufgebaut und fuhren in Golfkarren herum. Vor der Küste ankerten dutzende Yachten. Kaum zu glauben, dass dies die selbe Insel ist, wie die, auf der wir ankamen. Denn Old Bank ist ein kleines traditionelles und eher ärmeres Fischerdörfchen mit karibischem Einschlag.

    Am Tag darauf mieteten wir ein Fahrrad und fuhren wir mit gemieteten Fahrrädern noch einmal zum Playa Bluff. Wir tranken dort etwas, fuhren dann weiter zu einer anderen Bar, wo wir etwas assen und dann merkten, dass mein Handy weg war. Ich fuhr zurück. (Rebecca sprang immer wieder die Kette raus und so liess ich sie zurück.)
    Doch bei der ersten Bar war mein Handy nicht. Typisch Panama, ging doch bereits zwei Tage zuvor meine Laptop-Tastatur kaputt. (Rebecca ging mir bei einem Chinesen (denn jeder einzelne Shop in Panama wird von Chinesen geführt) eine externe Tastatur kaufen, die ich jetzt auch noch mit mir herumschleppe)
    Wir suchten also noch einmal den ganzen Weg ab und fuhren dann zurück ins Hostel, weil es bereits dunkel wurde. Da unser Fahrradverleih aber bereits geschlossen hatte, und es mir auf meinem Mac noch einen Standort von dem Iphone anzeigte, fuhren wir noch einmal eine Stunde im Dunkeln mit Stirnlampen zurück und überprüften noch einmal den ganzen Weg, doch nichts. Dafür sahen wir wieder einmal ein Faultier hautnah, das gerade dabei war, einen Zaun neben der Strasse zu erklimmen.

    Eigentlich wollten wir am nächsten Tag die Insel und das Land verlassen, doch wir beschlossen, noch ein Tag zu bleiben und noch einmal bei Tageslicht die ganze Strecke abzulaufen. Leider fanden wir auch da nichts. Dafür trafen wir die Russen noch einmal und sahen einen Brüllaffen.

    Doch irgendwann mussten wir aufgeben und am nächsten Tag ging es dann endlich weg von Panama. Höchste Zeit, denn inzwischen wurden zwei Protestierende von einem Amerikaner verschossen und obwohl gerade erst humanitäre Korridore eingerichtet wurden, um die Menschen mit dem nötigsten wie Gas zu versorgen, schien die Kacke nun erst so richtig zu dampfen.
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