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  • Day 8

    Der Weg nach San Ignacio 2 (Loreto)

    March 7 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einer wunderbar erholsamen Nacht machen wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg nach Loreto, wo wir eigentlich bereits gestern ankommen wollten. Je mehr wir uns der Küste nähern, desto zerklüfteter und schroffer wird die Wüstenlandschaft, und desto kurviger die Strasse. Was bleibt sind die gigantischen Kaktuswälder und die plötzlichen Schlaglöcher. Wir passieren unseren ersten Militärcheckpoint und sind wie schon in CDMX positiv überrascht, wie freundlich und professionell die Polizei und das Militär ist.

    Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Loreto. Wir schlendern entlang der Meerespromenade und durch das hübsche koloniale Zentrum. Uns ist auf der Hinfahrt bereits aufgefallen, dass gefühlt jeder zweite Ortsname mit "San" oder "Santa" beginnt und es sehr viele "Misiones" gibt, also alles stark missionarisch geprägt ist. Wie wir erfahren, sind wir unwissentlich an den Ursprungsort von diesem Phänomen gelangt. Loreto war 1697 nämlich die erste spanische Siedlung auf der Baja Halbinsel und von hier aus wurde fleissig missioniert. Das erklärt natürlich den kolonialen Charme, hinterlässt aber auch einen leicht fahlen Beigeschmack.

    Unterdessen ist es nach 14 Uhr und wir entscheiden uns für einen weiteren Zwischenstopp vor San Ignacio. Wir folgen der Küste Richtung Norden und finden kurz vor dem malerischen Dörfchen Mulegé eine ausgefallene und tolle Unterkunft. Unser "Zimmer" ist ein Dreieck mit Bett drin, dazu gibt es ein Gemeinschaftsbad und eine charmante Aussenküche. Uns begrüssen drei aufgeweckte Katzen, mit denen wir uns sofort anfreunden.

    Wir wollen heute selber kochen und machen uns zu Fuss auf den Weg zum Einkaufen in den 500 Meter entfernten Laden. Das ist herausfordender als gedacht. Wir wollen nicht auf der Strasse laufen und entscheiden uns für einen Umweg. Als plötzlich einige Meter neben uns ein Kleinflugzeug aufsetzt merken wir, dass unser Weg Zaun an Zaun zu einem Kleinflughafen verläuft. Etwas später versperren uns bellende Hunde den Weg, von Besitzern keine Spur. Die Hoffnung, dass die nur spielen wollen begraben wir als der kleinste der Bande zähnefletschend auf uns zurennt. Wir gehen ruhig und langsam rückwärts, und suchen uns leicht zitternd einen anderen Weg. Es ist nichts passiert, aber wir verstehen etwas mehr, wieso man sich nicht zu weit von den Hauptstrassen entfernen sollte. Wir kaufen frische Früchte und alles was es für leckere Fajitas braucht und sind erstaunt, dass sogar die blossen Fladen deutlich besser schmecken als in der Schweiz. Den Rest vom Abend geniessen wir unter freiem Himmel mit je einer schlafenden Katze auf dem Schoss.
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