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  • Day 9

    Grauwale in der Laguna San Ignacio

    March 8 in Mexico ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir starten den heutigen Tag mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Strand und entdecken neben einer Art Wüstenfuchs auch einen Geier(?), der sich ganz ausgelassen auf einem Kaktus sonnt. Kaum angekommen kehren wir aber auch schon um, denn vor uns liegen gut 200km Weg bis in die Laguna San Ignacio, wo um halb 2 bereits unsere Whale Watching Tour startet. Wir verabschieden uns von den Katzen und machen uns auf den Weg.

    Unser Weg führt uns durch San Ignacio, wo wir einen kurzen Stopp einlegen und den malerischen Dorfkern von diesem 500 Seelen Dorf mit wunderschöner Kirche bewundern. Wir erfahren, dass der Weg in die Lagune gerade ausgebaut wird und dass Touristen normalerweise einen organisierten Transport von San Ignacio aus nehmen. Was das genau bedeutet wissen wir nicht, aber da wir dem Veranstalter schon zugesichert haben, dass wir mit unserem Mietauto direkt kommen bleibt uns keine andere Wahl, als es herauszufinden.

    Wir fahren los, finden eine frisch geteerte Strasse, und bringen die ersten 30 der insgesamt 50km in weniger als der Hälfte von der von Google Maps geschätzten Zeit hinter uns. Doch dann verwandelt sich die Strasse plötzlich in einen Schotterweg, der sich durch eine fast ausserirdisch anmutende Landschaft mit roten und weissen Salzwassertümpeln windet. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt und müssen aufpassen, dass wir unser Stadtauto nicht in einer Vertiefung aufsetzen. Nach einigen Kilometern ändert sich die Landschaft in eine Sandwüste und wir gleiten plötzlich in zentimetertiefem Sand - jetzt bloss nicht anhalten. Wir fahren zwischen 10-20 km/h und kommen nur dank der zuvor gewonnen Zeit schlussendlich genau pünktlich an.

    Die Laguna San Ignacio ist ein Naturspektakel, denn jährlich treffen sich hier Grauwale zur Paarung und zum Kalben zwischen Dezember und April. Es wird angenommen, dass ein beträchtlicher Teil der ca. 15'000 lebenden Grauwale hierher kommen. Darum herum bildete sich seit den 70er Jahre eine Touristenattraktion und heute gibt es eine Handvoll Anbieter, die unter strengen Auflagen arbeiten. Wir dürfen mit unserem kleinen Boot nur in einem begrenzten Gebiet unterwegs sein, dass breit und tief genug ist damit sich die Wale zurückziehen können, wenn es ihnen zu viel wird. Ausserdem ist die Anzahl Boote und die Aufenthaltsdauer genau festgelegt, um eine Übernutzung zu verhindern. Am Zielort angekommen sehen wir fast im Minutentakt Walflossen und Nebelfontänen, und es ist ein faszinierendes Gefühl in das Wasser zu schauen mit dem Wissen, was für riesige Kreaturen da unten gerade sind. Zwar können wir nicht wie auf einigen Bildern gesehen einen Wal selber anfassen, dafür gesellt sich eine Gruppe Delfine nahe an unser Boot.

    Nach gut zwei Stunden sind wir wieder an Land und machen uns auf den holprigen Weg zurück nach San Ignacio, wo wir eine weitere Mole probieren als Abendessen. Die Nacht verbringen wir bei William auf der Rancho Espinosa, wo wir uns nach den vielen Autokilometern der letzten Tage vorstellen können, auch etwas länger zu bleiben.
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