ISLAND 2018

juli - september 2018
ISLAND mit dem zum Wohnmobil umgebauten LKW (7.5to MAGIRUS 60-90)
3 Monate OffRoad und Natur pur . . .
Als ersten großen Test unseres selbst gebauten Magirus LKW Wohnmobil werden wir ISLAND bereisen.
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  • TAG38 - Dynjandi

    20. august 2018, Island ⋅ 🌧 9 °C

    TAG 38 – Montag, 20.08.18 – Westfjorde – weiter nördlich

    Author: MS

    Wetter: bewölkt, Regen, bewölkt – 7-12 Grad

    Technik: läuft

    Gemüt: heute langer Fahrtag

    Aufgewacht, es regnet, noch mal umgedreht und erst spät aufgestanden. Frühstücken, aufräumen, Moped aufladen. Eigentlich wollten wir ja noch mal in den HotPool, es ist aber regnerisch und schon spät und wir wollen noch bis an den nördlichsten Teil der Westfjorde fahren – weiter Weg mit vielen Bergpässen.

    Die Piste, die sich über mehrere Fjorde hinweg und über Bergpässe schlängelt ist überwiegend geschottert , teilweise aber auch asphaltiert. Unterwegs gibt’s nicht wirklich spannendes zu sehen. Einen ausgewiesenen Badestrand lassen wir links liegen und Janine fährt mit dem Magirus ihren ersten Bergpass – nicht nur rauf – auch runter. Schön in einem Gang bergab, in dem man rein mit der Motorbremse bremsen kann. Das ist zwar nicht wirklich schnell, aber Bremsenschonend und vermittelt ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit – auf diesen Schotterpisten mit heute wieder bis zu 15% Gefälle dann so auch entspannend.

    https://youtu.be/4bodF4nVqec

    Das Zwischenziel heute lautet Dynjandi – Wasserfälle. 6 Wasserfälle, alle übereinander – Janine schreib auf Facebook so treffend: „Das Schönste: 1 x fahren, 6 x gucken“. Ein kurzer Wanderweg führt an den Hauptfall hinauf. 99m fällt das Wasser dort aufgefächert in 30m bis 60m Breite beim Einschlag.

    Wir machen hier Mittagsrast, obwohl schon 15:30 Uhr. Es gibt Knäcke mit Aufschnitt , Kaffee und Keckse. Dann weiter.
    Auffällig ist, dass je weiter man nach NordWesten kommt, umso weniger ist los. Aufgrund der weiten Wege verirren sich hier nicht so viele Touristen hin. Spätestens am Dynjandi machen die meisten dann wohl kehrt – so haben wir die Piste dann in weiten Teilen für uns alleine und können auch schön um alle Schlaglöcher drum rum zirkeln.

    Noch zwei Bergpässe bis zu einem Campingplatz in Bolungavikur bei Isafjördur (akzeptiert auch die Campingcard). Der liegt wieder direkt an einem modernen Schwimmbad. Dieses bietet sogar Sauna. Da es aber schon recht spät ist gehen wir im Hafen bummeln, etwas essen und nehmen und das Schwimmbad mal für morgen vor – denn lt. WetterApp ist nicht abzusehen das das Wetter besser wird.
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  • TAG39 - weiter in den Westfjorden

    21. august 2018, Island ⋅ ☁️ 7 °C

    TAG 39 – Dienstag, 21.08.18 – weiter in den Westfjorden

    Author: MS

    Wetter: bewölkt, Regen, bewölkt, 13 Grad

    Technik: läuft

    Gemüt: heute Chilltag

    Tatsächlich nicht das beste Wetter heute. Wir schlafen lange, frühstücken, räumen auf und wollen dann ins Schwimmbad. Janine geht direkt rein, ich selbst muss etwas arbeiten und setzte mich neben die freie Kaffeemaschine ins Schwimmbad – da gibt’s auch WLAN – muss mein Internetvolumen schonen. Janine schwimmt ein paar Bahnen , nutz den warmen Whirlpool und das HotPod Becken – beides draußen – und gammelt rum. Nach meiner Arbeit geh ich auch noch rein, mache all das gleiche und zudem nutzen wir auch die Rutsche – bezahlt ist bezahlt. Die Sauna ist leider ausgeschaltet.

    Nachmittags gegen drei Uhr entscheiden wir uns dann doch noch weiter zu fahren. Halten in der nächsten Stadt Isafjördur zum Tanken, gehen noch etwas einkaufen und bummeln. Dann wieder auf die Piste. Wir wollen die Westfjorde abschließen, vorher aber noch den Gletscher der Westfjorde (Drangajökull) besuchen. Da soll es einen schönen Wanderweg zur Gletscherzunge geben. Der Weg ist weit, da sich die Straße nun am Ufer um jeden Fjord rumhangelt. Wir passieren 6 Fjorde, manche gehen tief ins Land hinein. Luftlinie ist man dann 2km gefahren, auf der Straße waren es dann aber 50km.
    Unterwegs präsentiert sich uns dann noch eine Robbe auf einem kleinen Stein sitzend – mitten im Fjord.

    Wir fahren bis abends ca. 21:30 Uhr und kommen bis zu einem Campingplatz in Reykjanes . Dieser liegt an einem Hotel und ist heute mal wieder voll zu bezahlen (ca. 12.50 EUR/Person). Kochen Spaghetti und gehen recht erschöpft ins Bett.
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  • TAG 40 -Westfjorde u. Gletscherwanderung

    22. august 2018, Island ⋅ ☁️ 7 °C

    TAG 40 – Mittwoch, 22.08.18 – Westfjorde – Gletscherwanderung

    Author: MS/JS

    Wetter: bewölkt, kalt und windig, 12 Grad

    Technik: Endstück vom Auspuff fast verloren

    Gemüt: gut, heute mal bewegen

    Wieder nicht das beste Wetter heute. Stehen mit Wecker auf, da heute ja die große Gletscherwanderung stattfinden soll. Wir müssen nochmals ca. 45km der Straße folgen und dann links auf eine Piste abbiegen. Der Schotterpiste folgen wir nochmal ca. 30km und enden dann an einem Parkplatz, von wo aus man die Gletscherzunge auch schon sehen kann. Es ist ein gewaltiges Tal, das der Gletscher hier hinterlassen hat, da auch der sich seit der letzten kleinen Eiszeit zurückzieht. Das Tal ist voll mit Geröll und Schutt, zwischendurch läuft in kleineren und größeren Bächen das Gletscher-Schmelzwasser und Wasser von den vielen kleinen Wasserfällen an den Talkanten ab. Es gilt den Wanderweg zu suchen, dieser ist alle paar Hundert Meter mit kleinen Steinmännchen markiert. Schwierig und total anstrengend über all die Geröllhalden, leichter da eher all die kleinen Bäche zu überqueren. Nach etwa zwei Stunden haben wir die Gletscherkante erreicht, sehen eine Gletscherzunge, aus der sehr viel Wasser in einem gigantischen Strom entweicht. Das Eis ist eher schwarz als weiß, wohl weil auch viel Vulkanasche aus dem Eis freigegeben wird.

    Auf den Gletscher drauf wandern schenken wir uns, ist verboten und sieht auch ziemlich gefährlich aus, da am Rande immer wieder große Eisbrocken abbrechen oder Gletscherspalten bilden.

    Nach einer Mittagsrast machen wir uns auf den Weg zurück – nicht ohne auch endlich mal so ein Steinmännchen zu bauen, welches vielleicht die nächsten 100 Jahre dort stehen wird ??????.

    Nach weiteren 2h endlich wieder am Magirus. Kaffee und Routenbesprechung. Ziele für die nächsten Tage – bevor wir den Süden bereisen – sollen noch sein:
    eine Lavahöhle die frei begehbar ist – ohne superteure Busfahrt und Guide.
    der Rest der Nordküste – diese hatten wir ja für Reykjavik verlassen
    Die Sprengisandur 4×4 Piste von Norden nach Süden (200km).
    Wir entscheiden uns die Straße Richtung Süden zu den Lavahöhlen zu nehmen, dann auf einer F-Piste (4×4) wieder nach Norden zu fahren um dann endgültig die Sprengisandur 4×4 Piste nach Süden zu nehmen.

    Also wieder auf die Piste. Die letzten 30km Schotter müssen wieder zurückgefahren werden. Danach aber für die nächsten 300km wieder Asphalt unter den Rädern. Will den Reifendruck dazu wieder erhöhen. Fahren ja seit Wochen mit den 4,5bar für Piste rum und verbrauchen deshalb viel zu viel Sprit auf Landstraßen. Dauert aber ewig mit unserer Eigenluftanlage. Schaffe es in Wind und Kälte auf 6 bar. (ca. 8 min pro Rad um 1.5 bar hinzu zu pumpen). Deshalb fahren wir auf die nächste Tankstelle um dort den Reifendruck noch etwas zu erhöhen, aber die Luftfüllgeräte dort sind nicht für LKW Reifen ausgerichtet, dafür nutzen wir die Waschplätze an der Tankstelle, die kostenlos sind, und waschen unserem Truck den Dreck von vielen Kilometern Schotter, Sand und Schlamm ab. Der Gute ist kaum wiederzuerkennen und wir können endlich wieder einsteigen, ohne uns danach umziehen zu müssen. Jetzt bemerken wir auch, dass das Endstück vom Auspuff anscheinend nur noch durch Dreck an Ort und Stelle gehalten wurde. Jetzt baumelt es traurig herunter. Aber das ist natürlich kein Problem für Supermikey. Während ich ein kurzes Nickerchen halte, schraubt, hämmert und dängelt Michael so lange rum, bis das Endstück wieder fest dort sitzt, wo es hingehört.

    Danach können wir endlich weiterfahren.

    Es dauert eine gefühlte Ewigkeit diese 300km bei etwa 70km/h auf der Straße zu fahren.

    Wir halten öfter mal an und machen Fotos von den wirklich einsam gelegenen Häusern und Höfen an den Westfjorden. Teilweise verlassen, teilweise sehr gepflegt. Viele richtig alt, andere sehen aus wie nagelneu. Was fast alle gemein haben sind die aus Wellblech gedeckten Dächer. Viele Häuser haben das Wellblech zudem auch als Fassadenschutz.

    Nach etwa 4 ½ Stunden erreichen wir die Piste, die auf den letzten 20km zu den Höhlen führt. Es wird schon dunkel – der Campingplatz kurz vor den Höhlen wurde geschlossen. Wir fahren dann also noch doch bis zu den Höhlen – 4×4 Pistenfahrt mit voller Beleuchtung – die 4 LED Scheinwerfer am Dachträger arbeiten gut – und stehen dort direkt am Höhleneingang bis zum nächsten Morgen. Mittlerweile ist es gegen 23.00 Uhr dunkel, am Anfang unserer Reise wurde es überhaupt nicht richtig dunkel.
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  • TAG 41 - Surtshellir und Hochlandpiste

    23. august 2018, Island ⋅ ☁️ 8 °C

    TAG 41 – Donnerstag, 23.08.18 – Surtshellir und Hochlandpiste F578 Richtung Norden

    Author: JS/MS

    Wetter: bewölkt, windig, 10 Grad

    Technik: Mopped fast verloren, 1 Spanngurt hat sich durchgescheuert

    Gemüt: freuen uns auf die Höhle

    Heute hat uns der Wecker wieder aus dem Schlaf gerissen, ich möchte mir die Lavahöhle (Surtshellir) nicht mit lauter anderen Touris teilen. Schnell gefrühstückt, Katzenwäsche, warm anziehen und bewaffnet mit Stirn- und Taschenlampe gehen wir zum ersten Einstieg in die Höhle.

    Diese und auch noch andere Höhlen liegen im Lavafeld Hallmundarhraun und sind im 9. Jahrhundert entstanden Surtshellir ist ca. 1970m lang, sie hat mehrere Eingänge und wird in diversen Sagen erwähnt. Entstanden sind die Höhlen wohl dadurch, dass heiße Lava über eine mit Eis gefüllte Spalte lief, sich dann rechts und links eingrub und am Ende oben auch alles bedeckte. Irgendwann muss das Eis dann geschmolzen sein. Hier und da fallen dann noch dicke Brocken von der Decke – und fertig ist die Höhle. Janine hat auf vedur.is herausgefunden, dass es alleine in den letzten 48h ca. 90 Erdbeben mit Stärken bis zu 2.9 auf Island gab – das ist wohl nicht ungewöhnlich und völlig normal – Island ist halt immer noch sehr aktiv. Hoffentlich passiert nicht ausgerechnet hier jetzt was.

    Vorsichtig klettern wir nach unten und wenden uns zunächst nach rechts. Der ganze Gang ist voll mit Gesteinsbrocken in unterschiedlicher Größe, einige sind zudem auch noch locker und nach ca. 3m ist es stockdunkel. Gut dass wir vorbereitet sind und Licht mitgebracht haben. Während Mikey den Akku seiner Taschenlampe über Nacht noch aufgeladen hat, sind die Batterien meiner Stirnlampe kurz davor den Geist aufzugeben, aber besser als gar kein Licht. Wir kraxeln also über die Steine, immer wieder leuchten Stalakmiten aus Eis hell im Licht der Taschenlampe auf, nach ½ Stunde machen wir kehrt und klettern zurück, um den anderen Gang zu erkunden. Auch hier wieder Gesteinsbrocken, die überwunden werden müssen, immer wieder Eisgebilde, die gespenstisch im Licht aufleuchten, selbst Schneefelder müssen überquert werden, und dass 2m unter der Erde in absoluter Finsternis. Nach 40 Minuten erreichen wir den 2. Ein-, in unserem Fall Ausstieg, in bzw. aus der Höhle. Doch anders als am 1. Ein-/Ausstieg, der ziemlich einfach zu bewältigen war, sind ragen die Wände hier steil nach oben. Ein aus Steinen gerichtetes Türmchen soll den Ein- / Ausstieg erleichtern. Michael schafft es natürlich ohne Problem aus der Höhle zu klettern.

    Ich werde noch einen Blick in den nächsten Höhlengang und da es mir richtig Spaß gemacht hat, durch die dunkle Höhle zu klettern, rufe ich den armen Kerl wieder zurück, ich möchte noch bis zum nächsten Ein-/Ausstieg weitergehen. Das gleiche Spiel wie vorhin, nach 3m hat die Dunkelheit uns umhüllt und wir müssen im Licht von Taschen- bzw. Stirnlampe unseren Weg suchen. Der 3. Ein-/Ausstieg kommt dann früher, schon nach 10 Minuten sehen wir den ersten Lichtschein, der dann auch schnell größer wird. Doch hier ist absolut kein Rauskommen, die Wände ragen steil auf, also weiter zu Nummer 4. Wieder ca. 10 Minuten später sehen wir den ersten Lichtschein von Ausgang Nummer 4, noch ein bisschen kraxeln und wir sind wieder im Tageslicht. Hier ist auch das Rauskommen kein Problem. Wir staunen, wie weit weg unser Magirus steht. Unter der Erde in der Dunkelheit sind Entfernungen schlecht abzuschätzen.

    Oberirdisch marschieren wir zum Parkplatz zurück, trinken Kaffee, spülen unsere Teller vom Frühstück und machen alles fahrbereit.

    Hier ein Video zu den begehbaren Lava Höhlen:

    https://youtu.be/zcFwUSGSdvQ

    Dann geht es zurück auf die Piste. Aus unserem Hochlandtrackbuch haben wir uns eine ‚einfache‘ Piste ausgesucht, die uns zurück in den Norden Islands führt. Wir lassen uns also durchschaukeln und genießen die landschaftlich schöne Fahrt durch das riesige Lavafeld und später durch die typische Hochlandlandschaft.

    Wir nähern uns der einzigen Wasserfurt auf dieser Strecke und mir bleibt fast das Herz stehen. Diesmal ist es kein Bach den es zu queren gilt, 100 m mit starker Strömung liegen vor uns. Ich ziehe meine Wathose über und teste die Furt. Schon bald stehe ich bis zu den Knien im Wasser und die Strömung zerrt an mir, außerdem liegen immer wieder dicke Steine in der Spur, die Michael nehmen muss. Ich klettere ans andere Ufer und rufe ich erst mal an, ob er auch wirklich dort durch will. Er will. Ich filme die ganze Durchfahrt und obwohl ich das Geschehen nur durchs Display vom Handy sehe, bricht mir der Schweiß aus, der Magirus wankt und wackelt, aber natürlich kann er viel mehr, als ich ihm zutraue und letztlich sucht er sich problemlos seinen Weg.

    Diese ca. 80km Piste waren jetzt wirklich das schlimmste was wir bisher hier gefahren sind. Nicht weil schwierig oder anspruchsvoll (von der Furt mal abgesehen – aber da lacht der Profi wohl drüber), sondern von der Art der Piste. Mal unglaublich kurvig, rechts links rechts links links rechts usw. dann wieder unglaublich viele Steine, oder viele wirklich tiefe Löcher – voll mit Wasser- oder Senken oder kleine Erhebungen – durch die wir mit dem Magirus nicht einfach mit 50 Sachen durchkacheln können. Bei der Mittagspause dann auch festgestellt, dass ein Haltegurt vom Moped wohl gerissen und verlorengegangen ist. Ein Wunder das das nicht einfach runterfiel. Zum Glück gabs noch nen zweiten Gurt – der aber auch schon richtig lose.

    Nach ca. 5h Fahrt war die Piste dann endlich geshafft, der allernächste Campingplatz angesteuert, gegessen im Restaurant und dann bei ein paar Bierechen den Blog hier für 3 Tage geschreiben, Bilder sortiert und Videos geschnibbelt.

    Die Furt auf der F578 als Video hier:

    https://youtu.be/gDXIeaKwxXQ
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  • TAG 42 - Hvitserkur - wieder im Norden

    24. august 2018, Island ⋅ ☁️ 7 °C

    TAG 42 – Freitag, 24.08.18 – nochmal im Norden

    Author: MS

    Wetter: sonnig, windig, 15 Grad

    Technik: Handy kaputt – Mist

    Gemüt: vor dem Handydefekt alles ok

    Ausgeschlafen heute – bestimmt schon 10 Uhr – hatten gestern viele Bierchen zu den 3 Tagen Blogeinträgen getrunken – nur so zur Info – 3 Tage Blogeintrag schreiben, Fotos zusammenstellen und Videos schnibbeln, dann alles ins online BlogPost stellen – uns totlachen über die Videos – hat ca. 2h gedauert. Es war sicherlich nach 1 Uhr nachts, als wir endlich erschöpft ins Bett fielen.

    Der Plan für heute wurde kurz umgeschmissen, wollten uns doch noch etwas erholen von der anstregenden Höhlenwanderung und 4×4 Tour gestern. Sind nach dem Frühstück mal wieder ins Schwimmbad gegangen, Wollen Euch an dieser Stelle auch nicht langweilen mit Fotos aus dem Whirlpool bei 42 Grad.

    Beim herausholen meiner Sachen aus dem Spind ist es dann passiert – mein superteures Handy ist einfach herausgeflutscht und mit der Displayfläche plan auf den Fliesen aufgeschlagen – dann hat es einfach außer grüner Streifen gar nichts mehr anzeigen wollen – so ein Mist – kein Backup aller Daten – die besten Bilder sind zwar im Blog, dort aber nicht in ausreichender Qualität für ein Fotobuch. Muss wohl mal sehen, ob ich irgendwie da noch dran komme – auch ohne Display – muss halt raten wo man hinklicken muss – später – erst mal abregen.

    Weil mein Handy defekt ist kommen die Bilder heute von einem IPhone.

    Wir entschließen uns einen Abstecher zur örtlichen Wollfabrik zu machen und dann um die Halbinsel bei Hveravellir herumzufahren. Eine Wollfabrik ist echt erstaunlich – Maschinen produzieren aus der Wolle Meterware mit Motive und Näherinnen machen daraus dann Pullover, Mützen , Handschuhe und sonst was.

    Für die ca. 50km Umweg werden wir belohnt mit einer tollen Aussicht auf eine Robbenbank. Genau 11 Robben tummeln sich – besser gesagt – schlafen auf Lavafelsen. Man kann denen stundenlang zu sehen und von weitem sieht es so aus als lägen da einfach dicke Fleischwülste in den Farben weiß oder grau in den Lavafelsen. Erst bei Flut bewegen die sich wieder – die Flut hier macht einen Höhenunterschied von 6m aus – erstaunlich. Wir warten nicht mehr so lange bis sich endlich mal was bewegt oder die Flut kommt und fahren weiter um die Halbinsel. An der Landspitze im Norden gibt es dann den geheimnisvollen Basaltfelsen Hvitserkur zu sehen der als Ungeheuer , als Mammut oder sonst was gedeutet werden kann. Der steht bei Flut einfach so im Meer, ist bestimmt 35m hoch und man fragt sich: wie kommt der hier eigentlich hin ?

    Wir umwandern dieses seltsame Schauspiel, sammeln Muscheln, fotografieren und nehmen zum NachMittag einen Kaffee im Magirus.

    Unser heutiges Ziel Laugafell – mitten im Hochland – ist wohl nicht mehr zu erreichen – schon viel zu spät – wir fahren einfach mal weiter und planen derweil um.

    Wir wollen noch einmal irgendwo übernachten, Tank vollmachen, Toilette leeren und dann drei verschiedene 4×4 F-Pisten fahren. Ca. 3 Tage alles zusammen. F378 nach Laugafell, dann wieder Richtung Norden um dann letztendlich die Sprengisandur F85 komplett nach Süden zu nehmen,
    Den letzten Campingsplatz übersehen wir und landen bei einer Viking-Rafting Destination. Der Diensthabende dort versichert uns das wir hier für kleines Geld übernachten dürfen, korrigiert sich nach Einparken aber in so fern, dass das nur geht wenn wir auch ein Rafting buchen. Da es eine nette „Kneipe“ gibt sagen wir, das wir uns erstmal informieren wollen. Nach ein paar Bier und Videos an der Theke haben wir Janine endlich soweit, dass sie die River-Rafting Tour das als ordentliches Hochzeitstaggeschenk anerkennt.(morgen am 25.08. ist unser 20. Hochzeitstag) Lediglich bei dem geplanten Umschmiss des Bootes darf sie aussteigen – soweit die Vereinbarung – mal sehen was der Tag morgen bringt – um 9 Uhr geht’s los.
    Wir nehmen noch ein, zwei Bierchen an der Theke – welches von einer örtlichen Brauerei stammt und hier scheinbar mit den Gästen getestet wird – unseres heute heißt SourBeer – wirklich sauer – aber nach dem dritten schmecks eigentlich. Erinnert mich eigentlich an meine ersten Selbstbrauversuche beim Bierbrauerkurs – lange her.
    Eine nette Thekenbedienung führt uns durch den Abend, liest unseren Blog wegen der Westfjorde, macht Bier und kickert sogar mit uns. Ein sehr netter Abend. Auf dem Bild sieht man auch schön was uns morgen erwarten wird.
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  • TAG 43 - Rafting zum Hochzeitstag

    25. august 2018, Island ⋅ 🌧 3 °C

    TAG 43 – Samstag, 25.08.18 – Rafting zum Hochzeitstag und Laugafell

    Autor: MS/JS

    Wetter: sonnig, 10 Grad, ansonsten ist der Sommer in Island wohl vorbei, erste Schneeflocken im nördlichen Hochland

    Technik: Handy immer noch kaputt

    Gemüt: aufgeregt – die richtige Frau an meiner Seite

    Nicht ausgeschlafen, war ein langer Abend, Kopfweh von dem komischen Bier. Um 7:45h klingelt der Wecker – um 8:45h ist Briefing bei Viking Rafting. Es fahren neben uns noch 9 andere Gäste mit (Isländer, Amis, Kanadier) – zudem zwei Guides für zwei Boote und Lifeguards aller möglichen Nationen (Japan, Peru, Chile) in kleinen Kajaks. Diese werden uns retten für den Fall das wir es selbst nicht mehr zu einem Boot oder an Land schaffen – oder beides zu gefährlich ist. Wir bekommen Helm, Handschuhe, Mütze, Schwimmschuhe und einen besonderen Trockenanzug. Der ist groß geschnitten, so dass man wärmende Kleidung drunter tragen kann und ist nur an den Händen und am Hals offen – jeweils mit Gummibanddichtung, sodass kein Wasser hereinlaufen kann. Nach Ankleiden geht’s in einen Mercedes 4×4 LKW – höhergelegt, der zum Bus umgebaut wurde – so wie diese Busse hier viel rumfahren. (Arctik Adventures). Hinten dran ein hochgelegter Anhänger mit den beiden Booten und den Kajaks der Lifeguards.

    Nach 45min ist der Startpunkt erreicht. Dort gibt’s dann ein genaueres Briefing, wie man sich im Rausfall-Fall zu verhalten hat, wie man wieder ins Boot kommt, wo man an einem Kajak anfassen darf und was man alles nicht machen darf. Alles nett erklärt – mit vielen Witzen ausgeschmückt – sofern man die von einem Ami auf amerikanisch überhaupt verstehen kann.
    Filmen nur mit Helmkamera – mein Handy ja eh schon kaputt und Janines Handy besser im LKW gelassen – hinterher kann man Fotos kaufen. Alles sehr professionell aufgezogen.

    Dann geht es also los. Wir tragen die Boote runter ans Wasser und paddeln los – etwa 18km Strecke haben wir zu bewältigen. Aber nach ein paar Metern kommt schon das erste Kommando von unserem Bootsführer, alle ins Wasser und wieder ins Boot klettern, gar nicht so einfach, aber auf jeden Fall funktionieren die Anzüge- kein Tropfen Wasser dringt ein. Wir üben alle Kommandos wie „forward, backward, all down (tief reinsetzen), all left side, all right side“. Dann kommen auch schon die ersten Stromschnellen, alles noch ganz harmlos. Aber das bleibt nicht so. Die nächsten Stromschnellen sind dann auch schon ganz gewaltig. Das Boot gräbt sich meist bis zur Mitte tief ins Wasser ein. Danach ist das Boot voll mit Wasser, aber nach ein paar Metern ist das Wasser durch unten angebrachte Löcher wieder abgelaufen und so vor kentern wieder sicher. Irgendwann ist Halbzeitpause, am Ufer gibst – serviert durch einen kleinen Seilzug oben von den Klippen herunter – Kakao und Waffeln. Nach kurzer Pause geht’s dann auch schon weiter, die schlimmeren Sachen stehen uns jetzt noch bevor. Die ca. 80m tiefe Lavaschlucht wird enger und auch serpentinenmäßig. Immer wieder stehen Felsbrocken im Wasser die umschifft werden müssen und die Strömungsgeschwindigkeit hat zugelegt. Dementsprechend sind auch die Abfahrten dann meist viel schlimmer. Der Guide versucht das Boot gerade zu stellen, manchmal aber geht’s dann auch nur rückwärts oder gar seitwärts durch eine Stromschnelle. Bis hier hin haben wir es aber in unserem Boot alle geschafft nicht ins Wasser zu fallen.

    Dann halten wir nochmals kurz zum Briefing zur gefährlichsten Stelle in diesem Flussabschnitt – 3 gewaltige Stromschnellen direkt hintereinander. Es wird genau erklärt wie man für den Fall der Fälle wohin zu schwimmen hat – nämlich bloß nicht versuchen sich hinzustellen, dann sind auch mal ganz schnell die Beine gebrochen oder haben sich in Felsen verklemmt. Also immer schön die Beine hoch in Hockstellung treiben lassen – nach den Stromschnellen erst zum Boot oder Ufer. Dann geht’s auch schon los – gigantisch, dass das überhaupt funktioniert, das Boot taucht in fast 90 Grad Winkel vollständig ins Wasser ein – keiner wird herausgeschwemmt – dann hebt sich das Boot wieder und schon kommt die nächste Stromschnelle. Und der Guide steht aufrecht hinten im Boot während wir fast alle auf dem Hosenboden sitzen.

    Dann kommt eine kurze Zeit der Entspannung und eine Rast. Hier kann jetzt jeder entscheiden, ob er den geplanten Flip mitmachen möchte. Der funktioniert dann so: Alle rein ins Boot und mächtigst gegen den Strom in die nächste besondere Stromschnelle paddeln. Dort angekommen will das Boot gar nicht wieder raus aus dem Wasserloch. Dann gibt der Guide dem Boot eine bestimmte Richtung und schon heben sich ca. 500kg katapultartig in die Luft. Alle fliegen ins Wasser, müssen bei starker Strömung and Ufer schwimmen. Das geht auch nicht für alle ohne Blessuren ab – man schlägt schnell mal unter Waser an einen Felsbrocken. Manche müssen dann in der Strömung vom Kajak abgeschleppt werden, manchen bleibt nur noch das geworfene Seil – Action pur. Wir verzichten auf eine zweite Runde – wollen das Glück nicht mehrfach herausfordern – der LKW muss noch von uns beiden bestiegen und auch bewegt werden können.

    Bei der nächsten Haltestelle ist Klippenspringen angesagt. Ca. 6m hoch ist die Klippe und man springt direkt in die Strömung. Jeder nach Gusto im Freiflug – auch cool. (Anmerkung JS, ich verzichte freiwillig, bin zu schissrig)

    Die letzten 5km sind wirklich entspannend, aussteigen, den Berg hochklettern, ablegen und mit dem Bus zurück.
    Erwähnenswert ist hier noch die Art und Weise wie die Boote die 80m Canyon hinaufgebracht werden:
    Unten im Tal steht ein Gerüst wie ein Metallbett – da kommen die Boote und Kajaks drauf. Oben steht – eingegraben – ein Trecker, der links hinten nur eine freilaufende Felge mit Stahlseil hat. Trecker an, Gang rein, das linke Hinterrad dreht sich und die Boote kommen förmlich hochgeflogen.

    Im Gebäude von Viking Rafting gibt’s dann wieder ein besonderes Bier – heute EspressoBier – schmeckt wirklich nach Kaffee und ein zusätzlich zu bezahlendes Mittagessen – sehr lecker und auch mehr als ausreichend.

    Am späten Nachmittag geht’s dann wieder auf die Piste, die letzten 75km nach Laugafell liegen noch vor uns. Der Track folgt zunächst dem Canyon, den wir eben noch geraftet haben, danach ins Hochland – Lavafelder soweit das Auge blickt. Der Track ist aber relativ gut zu befahren.

    In Laugafell angekommen – mittendrin im Hochland – wirkt es wie eine kleine Oase von 3 kleinen Häusern und dem wirklich schön angelegten HotPot. Wir gehen baden, dann essen (Strammer Max auf Knäckebrot) und feiern unseren Hochzeitstag mit einer auf Island sehr teuer eingekauften Flasche Sekt.
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  • TAG 44 - nochmal Akureyri

    26. august 2018, Island ⋅ 🌧 9 °C

    TAG 44 – Sonntag, 26.08.18 – nochmal nach Akureyri

    Autor: JS

    Wetter: bewölkt, aber die Sonne kämpft sich im Laufe des Tages durch, 8 Grad

    Technik: Magirus hat ganz schön Öl gefressen

    Gemüt: super, allerdings schlimmen Muskelkater im Bauch und Schultern

    Heute haben wir ausgeschlafen, kein Wecker schrillt uns aus dem Bett. Gestern abend hat der Wind bei 0 Grad mächtig am Magirus gewackelt, aber heute morgen hat der Wind sich gelegt, die Wolkendecke beginnt sich zu lichten und es verspricht ein sonniger Tag zu werden. Da Mikey sich bei den Nachbarn festquatscht, nutze ich die Zeit den Camper mal wieder gründlich zu saugen. Um 12.20 verlassen wir Laugafell über die F821 in Richtung Akureyrir, in der Hoffnung dort einen Handydoktor zu finden.

    Die Piste ist landschaftlich superschön, erst einige Kilometer Steinwüste, dann liegt vor uns ein wunderschönes Tal, große grüne Moos- und Grasflächen mit weißen und schwarzen Farbtupfern – den Islandschafen, durchzogen von dutzenden kleinerer und größerer Wasserläufen, ein Traum. Als Alptraum erweist sich allerdings die Piste, die hinunter ins Tal führt. Zum Teil geht es steil bergab, überall liegen große Felsbrocken oder es sind tiefe Löcher zu durchfahren, die ‚Straße‘ windet sich in engen Serpentinen nach unten.

    Und natürlich, ausgerechnet an einem besonders engen, steilen und ruppigen Stück kommen uns ein Mopped, 2 Quads und ein Pickup entgegen, die aber freundlicherweise ganz an den Rand gefahren sind, die Frau im Pickup hat uns von ganz unten gesehen und dort bestimmt 15 Minuten gewartet, bis wir an ihr vorbei waren. Immer wieder müssen Wasserläufe durchfahren werden. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 20km/h. Zwischendurch immer wieder Abschnitte, die sehr gut zu fahren sind, aber meist nur für 10m, danach geht es wieder ruppig zur Sache.

    Aber gegen 15.00 haben wir wieder vernünftigen Straßenbelag unter den Rädern und rollen eine weitere Stunde ruhig dahin, bis wir schon von weitem ein gigantisches Kreuzfahrtschiff im Hafen von Akureyrir liegen sehen. Wir suchen uns auf dem Citycamp ein Plätzchen und gehen in die Innenstadt, da wir lediglich gefrühstückt haben, gönnen wir uns erst mal 2 HotDogs. Im Einkaufszentrum der Stadt ist ein Vodafoneladen und noch ein weiteres Handygeschäft, aber beide haben schon geschlossen, wir treffen jedoch noch einen Verkäufer, der keine guten Nachrichten hat. Handydoktor gibt es nur in Reykjavik. Blöd, aber das lässt sich nicht ändern. Entweder muss Michael sich morgen ein neues Handy kaufen, da Island nicht in der EU ist, können wir auf der Fähre die MWST zurückerstatten lassen, oder aber mit dem Ersatzhandy leben. Wir haben jetzt Hunger und da wir gestern eigentlich anlässlich unseres Hochzeitstages eh essen gehen wollten, aber es nicht konnten, da wir die Nacht irgendwo mitten im Nirgendwo verbracht haben, gehen wir ins Steakhaus und gönnen uns ein gutes Abendessen. Da das Restaurant freies Wifi hat, checken wir die vedur.is Seite. Dort wird für morgen vor Starkregen und Wind mit hohen Windgeschwindigkeiten im gesamten Hochland gewarnt. Der Plan ist die Sprengisandur, das ist der alte Reitweg, der von Norden nach Süden führt, zu fahren, ein Muss für jeden Islandreisenden mit Allrad, aber wir werden unseren Plan wohl ändern, denn die Warnungen auf dieser Seite sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, vor allem, da im Hochland weit und breit niemand ist, der einem im Notfall helfen kann und es gibt keinen oder nur schlechten Handyempfang. Wir werden das morgen früh nochmal checken und ggf. umdisponieren.
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  • TAG44 - nochmals Akureyri

    26. august 2018, Island ⋅ 🌧 9 °C

    TAG 44 – Sonntag, 26.08.18 – nochmal nach Akureyrir
    Autor: JS

    Wetter: bewölkt, aber die Sonne kämpft sich im Laufe des Tages durch, 8 Grad

    Technik: Magirus hat ganz schön Öl gefressen

    Gemüt: super, allerdings schlimmen Muskelkater im Bauch und Schultern

    Heute haben wir ausgeschlafen, kein Wecker schrillt uns aus dem Bett. Gestern abend hat der Wind bei 0 Grad mächtig am Magirus gewackelt, aber heute morgen hat der Wind sich gelegt, die Wolkendecke beginnt sich zu lichten und es verspricht ein sonniger Tag zu werden. Da Mikey sich bei den Nachbarn festquatscht, nutze ich die Zeit den Camper mal wieder gründlich zu saugen. Um 12.20 verlassen wir Laugafell über die F821 in Richtung Akureyrir, in der Hoffnung dort einen Handydoktor zu finden.

    Die Piste ist landschaftlich superschön, erst einige Kilometer Steinwüste, dann liegt vor uns ein wunderschönes Tal, große grüne Moos- und Grasflächen mit weißen und schwarzen Farbtupfern – den Islandschafen, durchzogen von dutzenden kleinerer und größerer Wasserläufen, ein Traum. Als Alptraum erweist sich allerdings die Piste, die hinunter ins Tal führt. Zum Teil geht es steil bergab, überall liegen große Felsbrocken oder es sind tiefe Löcher zu durchfahren, die ‚Straße‘ windet sich in engen Serpentinen nach unten.

    Und natürlich, ausgerechnet an einem besonders engen, steilen und ruppigen Stück kommen uns ein Mopped, 2 Quads und ein Pickup entgegen, die aber freundlicherweise ganz an den Rand gefahren sind, die Frau im Pickup hat uns von ganz unten gesehen und dort bestimmt 15 Minuten gewartet, bis wir an ihr vorbei waren. Immer wieder müssen Wasserläufe durchfahren werden. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 20km/h. Zwischendurch immer wieder Abschnitte, die sehr gut zu fahren sind, aber meist nur für 10m, danach geht es wieder ruppig zur Sache.

    Aber gegen 15.00 haben wir wieder vernünftigen Straßenbelag unter den Rädern und rollen eine weitere Stunde ruhig dahin, bis wir schon von weitem ein gigantisches Kreuzfahrtschiff im Hafen von Akureyrir liegen sehen. Wir suchen uns auf dem Citycamp ein Plätzchen und gehen in die Innenstadt, da wir lediglich gefrühstückt haben, gönnen wir uns erst mal 2 HotDogs. Im Einkaufszentrum der Stadt ist ein Vodafoneladen und noch ein weiteres Handygeschäft, aber beide haben schon geschlossen, wir treffen jedoch noch einen Verkäufer, der keine guten Nachrichten hat. Handydoktor gibt es nur in Reykjavik. Blöd, aber das lässt sich nicht ändern. Entweder muss Michael sich morgen ein neues Handy kaufen, da Island nicht in der EU ist, können wir auf der Fähre die MWST zurückerstatten lassen, oder aber mit dem Ersatzhandy leben. Wir haben jetzt Hunger und da wir gestern eigentlich anlässlich unseres Hochzeitstages eh essen gehen wollten, aber es nicht konnten, da wir die Nacht irgendwo mitten im Nirgendwo verbracht haben, gehen wir ins Steakhaus und gönnen uns ein gutes Abendessen. Da das Restaurant freies Wifi hat, checken wir die vedur.is Seite. Dort wird für morgen vor Starkregen und Wind mit hohen Windgeschwindigkeiten im gesamten Hochland gewarnt. Der Plan ist die Sprengisandur, das ist der alte Reitweg, der von Norden nach Süden führt, zu fahren, ein Muss für jeden Islandreisenden mit Allrad, aber wir werden unseren Plan wohl ändern, denn die Warnungen auf dieser Seite sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, vor allem, da im Hochland weit und breit niemand ist, der einem im Notfall helfen kann und es gibt keinen oder nur schlechten Handyempfang. Wir werden das morgen früh nochmal checken und ggf. umdisponieren.
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  • TAG 45 – Spregisandur - nach Süden

    27. august 2018, Island ⋅ ☁️ 5 °C

    TAG 45 – Montag, 27.08.18 – Spregisandur – nach Süden

    Autor: MS

    Wetter: Sonne kämpft sich im Laufe des Tages durch 14 Grad

    Technik: neues Handy eingerichtet

    Gemüt: gespannt auf die Sprengisandur

    Um 6:15 Uhr klingelt mich unser Dachdecker aus dem Bett – in der Heimat ist da ja schon 8:15 Uhr – verziehen. Ich beschäftige mich mit dem Ersatzhandy – das ist das alte Microsoft Lumia Handy – da scheint das Kameramodul defekt zu sein – Mist, auch Käse. Die Entscheidung ein neues Handy einzukaufen ist gefallen. Bis Janine dann mal aufsteht beschäftige ich mich weiter damit, wie man denn von einem Handy ohne Display die Daten sichern kann. Wenn der USB Zugriff erst bestätigt werden muss geht das nur über Entwicklersoftware. Lade 1.5GB Daten über mein Internetvolumen herunter (der Campground hat kein WLAN), installiere, bastel, aber es will nicht funktionieren. Werde die Daten wohl erst wieder zu Hause zurückbekommen können.
    Nach dem Frühstück fahren wir mit dem LKW direkt zum örtlichen Shoppingcenter und ich bekomme ein recht günstiges Nokia Handy mit vernünftiger Ausstattung. Die nächsten 2.5h sitzen wir in einer gemütlichen Couchgarnitur in der Shoppingmall mit Kaffee aus dem Vodafone Laden und ich installiere alle wichtigen Apps mit dem wirklich pfeilschnellen kostenlosen WLAN dort, konfiguriere und richte ein. Erst danach bin ich wieder glücklich – jetzt kann es auf die Sprengisandur gehen. Die Wetterwarnung hatte sich bis hier hin nicht bestätigt und die Sonne scheint.
    Die Spregisandur (F26) ist die älteste Nord-Süd Verbindung, die wegen Aberglaube aber irgendwann nicht mehr beritten wurde. Sie führt 210km durch die größte Wüste Europas zwischen zwei Gletschergebieten hindurch und sollte daher sehr schnell beritten werden. Es ist das pure Hochland, Steinwüste, windig, kalt. Daher auch der Name: Sprengi -schnell Reiten und Sandur steht für Wüste. Durch schnelle Wetterumschwünge konnte ein Ritt quer durchs Hochland sehr beschwerlich und auch gefährlich sein und wurde dann deshalb mehrere hundert Jahre vermieden.
    Erst seit den 1930er Jahren wurde diese Route wieder offiziell eingerichtet und auch erstmals mit Fahrzeugen befahren.
    Wir brauchen etwa 1h von Akureyri bis zum Abzweig der 842 die dann auf die F26 führt. Es ist eine schöne Anfahrt durch ein wasserdurchflutetes Tal ins Hochland, es geht am Godafoss vorbei und auf dem Weg zur F26 folgen noch zwei schöne Wasserfälle die wir bisher noch nicht besucht hatten.

    Die Straße 842 lässt sich gut fahren hat nur oft schlimme Schlaglöcher die es zu umschiffen gilt.

    Auf der F26 wechselt sich das Bild dann schnell. Der Bewuchs wird spärlicher, es gibt auch keine Schafe mehr – nur noch Lavageröllhalden, Lavatäler, Lavaberge, Wasserströme – rechts und links die gletscherüberzogenen Berge und dazwischen die Schotterpiste, die mal gut mit 45 km/h zu fahren ist, dann aber wieder nur noch mit 10km/h. Die Schotterpiste hat mal Schotter so groß wie Rollkies, dann mal wieder Schotter so fein wie Sand, viele Schlaglöcher und oft Wellblech. Es gibt allerhand Furten, größere und kleinere, alle nicht tief.

    Nach etwa 6h erreichen wir nach genau 100km (also ungefähr genau in der Mitte der Sprengisandur) den Campground und Mountainhutt Nyidalur gegen 20 Uhr. Dort gibt es eine Schutzhütte und einen Campground. Zudem ist hier das Search- und Rescue Center für den Vatnajökull Nationalpark untergebracht. Es gibt Spagetti und ein Bier.

    Während wir hier schreiben, beginnt aber nun der Sturm ganz heftig. Der ganze LKW wackelt, wir gehen nochmal raus, der Truck steht gut so, wie es ist, der Wind kommt von vorn. Wenn man aus dem Windschatten tritt, fliegt man fast weg, die Luft ist voller Sand – in Deutschland wäre das sicher eine Okan Warnung wert gewesen. Wir wissen nicht, ob wir heute Nacht gut schlafen werden.
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  • TAG 46 -Spregisandur bis Landmannalaugar

    28. august 2018, Island ⋅ 🌧 7 °C

    TAG 46 – Dienstag, 28.08.18 – weiter Spregisandur – nach Landmannalaugar

    Autor: MS

    Wetter: Sonne

    Technik: alles gut

    Gemüt: durchgerappelt

    Nach der stürmischen Nacht, in der wir dann doch recht gut geschlafen haben, machen wir uns recht früh wieder auf den Weg – besser gesagt auf Piste. Die Piste ist auch heute nicht besser und führt weiter durch die LavaSteinWüste Sprengisandur.

    Wir passieren weitere Gletscher und von weitem sieht man schon Landmannalaugar als sehr eindrucksvolles Vulkan-Gebirgsmassiv – und vor allem endlich mal wieder Farbe – nach all den grau-braun Tönen der Lavawüste.

    Es sind dann aber immer noch mehr als 80km Piste. Zwischendurch tauschen wir auch heute mal die Positionen – ich will einfach kein Wellblech mehr fahren – bei dem ganzen Gerappel finden wir auch hier jeden Tag neue Sägespäne im Aufbau – die fallen aus allen Ritzen – wo die wohl alle vorher waren ???
    Janine macht die letzten 30km – zwischendurch halten wir an einem mit Wasser gefüllten Krater. Die Landschaft wird immer schöner und wir können jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass dies das landschaftlich Schönste ist, was wir auf Island bisher gesehen haben. Oft halten wir an um zu staunen und Fotos zu machen.

    Nach mehr als 6h Stunden kommen wir endlich am Ziel an. Dort völlig überlaufen, HochlandBusse kommen dir auf schmaler Piste entgegen oder drängeln von hinten. Dann ein Parkplatz und hinter einer recht tiefen und breiten Doppelfurt der Campground. Janine fährt natürlich durch die Furt. Auch der große Hotpot total überlaufen – na vielleicht wird’s abends mal leerer – mal schauen.
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