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  • Tag 125

    Imilchil - ≈Tilmi: Felsen und Forellen

    7. März in Marokko ⋅ 🌬 10 °C

    Heute Morgen fahren wir ein paar Kilometer auf der Strecke von gestern zurück, erst durch Imilchil, dann auf der breiten Straße, die sich durch beeindruckende Gesteinsformationen windet. Nun können wir uns nochmal Zeit nehmen, diese genauer anzuschauen. Es ist unglaublich, was hier für Kräfte gewirkt haben müssen, um das Gestein zu falten.

    Eine Fahrstunde weiter wird die Straße belebter. Autos, Menschen auf Eseln reitend oder zu Fuß kommen uns allein oder in Gruppen, bepackt mit Einkaufstüten entgegen. Ein paar Dörfer weiter sehen wir, was sie bewegt, es ist Markt und die Menschen aus den Nachbardörfern strömen hier her und wieder zurück. Wir überlegen anzuhalten, spekulieren dann aber auf einen Markt im nächsten größeren Dorf für unser Mittagessen. Leider falsch spekuliert, hier gibt es nur einen kleinen Laden und auch sonst fühlen wir uns im Dorf nicht so ganz wohl. Wir kaufen das Nötigste und fahren weiter in die Berge, wo wir in einer kleinen, sehr schön eingerichtete Auberge pausieren und uns mit Brot und Tee stärken. Von hier beobachten wir die geteerte, breit ausgebaute Passstraße, die wir gleich hinauffahren werden. Hin und wieder sehen wir dicke Geländewagen die Straße hinunter brettern.

    Eine gute Stunde später kämpfen wir uns den Berg hinauf. Oben am Pass endet die geteerte Straße, aber in ein paar Monaten wird es hier anders aussehen, etliche Baumaschinen sind dabei auch die andere Seite des Passes zu verbreitern und zum Asphaltieren vorzubereiten. Überhaupt gibt es hier viele Straßenbaustellen, schon am Vormittag haben wir einige gesehen. Der abzutragende Fels wird dabei immer mir einer weißen Linie für die Baggerfahrer markiert. Dient diese Erschließung dem Tourismus oder der Bevölkerung - wir wissen es nicht Tippen aber auf ersteres und fragen uns, was dies mit der Region machen wird. Vermutlich werden einige profitieren und einige darunter leiden.

    Die Abfahrt durch die Baustelle ist dann mittelmäßig cool. Unten angekommen findet sich dann aber direkt eine Herberge, bei der wir für umgerechnet einen Euro (10 DH) pro Person unser Zelt aufschlagen dürfen. Wir kochen noch lecker, doch Christoph hat leider nichts davon - stattdessen rückt er auf den ersten Platz im Wettbewerb: 'Wer bekommt am häufigsten Magenprobleme?' Aber die Saison ist noch nicht vorbei - David und ich werden uns die nächsten Tage Mühe geben, etwas aufzuholen.

    In der Unterkunft treffen wir noch zwei deutsche RadlerInnen, mit denen wir uns unterhalten und eine junge Frau aus Marrakesch, die fragt, ob sie sich beim Essen zu uns setzen darf. Fatima studiert in Marrakesch und gehört zu einem Forellen-Forscherteam. Heute haben sie in einem Tal in der Nähe die älteste Forellenart in Nordafrika gezählt und deren Größe dokumentiert. Die Forelle sei eine eigenständige Art, nicht wie man zunächst annahm mit der Bachforelle verwandt, und ist hier noch in zwei Flüssen zu finden. Längstes Exemplar 24 cm - wir drücken die Daumen, dass die Flüsse nicht austrocknen.
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