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  • Day 22

    Day #19 fun park

    September 24, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wo soll ich nur anfangen! Es gibt so viel zu berichten.

    Am Morgen halfen uns die lieben Leute vom Hostel beim Kauf unserer Zugtickets für die morgige Reise nach Bandung.
    Wir selber waren leider komplett hilflos und wollten schon einen Flug buchen.
    Man klärte uns dann auf, dass es für jede Zugart/Destination, eigene Bahnhöfe gibt. Sprich den Bahnhof, den wir bereits kennen gelernt haben, hätte uns nicht weit gebracht. Kein Wunder fanden wir nur Verbindungen, bei welchen man mindestens vier Mal umsteigen musste.

    Nachdem dies geklärt war, wollten wir mit einem Uber Fahrer ins nahe gelegene "Dunia Fantasi", das lokale Pendant zum Europa Park.
    Es stellte sich heraus, dass unser Fahrer kein Wort Englisch sprach und offensichtlich auch nicht richtig lesen konnte.
    Wenigstens reichte es für rechts/links und gas/bremsen.
    Ich will gar nicht wissen, wo er das Auto her hatte...

    Während der Fahrt redete er ab und zu vor sich hin, bis wir realisierten, dass dies an uns adressiert war! Nur doof, verstanden wir kein Indonesisch. Am Eingang zum Parkgelände wurde zusätzlich eine Parkgebühr für das Auto verlangt, wie uns der Angestellte dort übersetzten konnte.
    Das war also das Problem.

    Das Parkareal war gross und unser Fahrer hatte keinen Plan (und egal war es ihm sowieso), wo er uns absetzten sollte.
    Wir stiegen irgendwann einfach aus, weil das sonst so noch ewig weitergegangen wäre.

    Eine gute Stunde später haben wir doch noch den Parkeingang ermitteln und Eintrittskarten kaufen können (welche wieder an einem anderen Ort waren).

    Mit solchen Problemen vertreiben wir uns hier grösstenteils die Zeit. :)

    Wenn man sich Europa Park Dimensionen gewohnt ist, vermochte das Dunia Fantasi nicht wirklich zu beeindrucken. Unbezahlbar waren hingegen die Reaktionen der Einheimischen. Diese waren jeder noch so kleinen Rutschbahn von den Socken und verbrachten Stunden in den Warteschlangen.

    Diesbezüglich sind wir in unseren Breitengraden einfach zu Attraktionsverwöhnt und abgestumpft.
    Da man hier mit Geld alles kaufen kann, haben wir uns ein "Fast Line" Ticket gegönnt und das Schlange-stehen Erlebnis übersprungen :)

    Auch erwähnenswert ist die Esskultur hier, aus dem einfachen Grund, dass sie eigentlich gar nicht vorhanden ist.
    Üblich sind Nudelsuppen. Drei Mal am Tag. Zu Hause kochen geht nicht, da es für eine Küche und fliessend Wasser meistens nicht reicht. Man verpflegt sich, auf der Strasse sitzend, an einem der unzähligen Strassenküchen-wägelchen. Und wer denkt, dass die allseits bekannten Nudelsuppen aus dem Becher, eine billige Abspeissung für Europäer und Amerikaner, des lokalen Essens sind, hat weit gefehlt. Diese Instantsuppen gehören hier zu den Standartlebensmitteln.
    Im Vergnügungspark gab es sogar Stände, an welchen man sich einfach so eine Bechersuppe + heisses Wasser kaufen konnte. Einfacher geht es nicht.

    Eigentlich hätten wir vom Park Geld verlangen müssen, denn wir wurden selber zur Attraktion und wurden von allen Seiten gemustert. Zuerst fand ich "wollen Sie ein Foto-Witze" noch angebracht, bis wir dann wirklich gefragt wurden, ob man neben uns für Fotos posieren dürfe!

    Am Abend machten wir uns auf, Richtung einer der monströsen Shopping Malls, welche einen krassen Kontrast zu den Slums und dunkeln Gässchen bildeten. Wer es sich leisten kann ist auch in Indonesien sehr konsumfreudig.
    Wir schauten uns im Kinokomplex, mit ohrenbetäubender Lautstärke einen Film an. Die Leinwand hatte das Format "Raumwand", weshalb wir froh waren, in der hintersten Reihe zu sitzen. Sonst hätte die Hälfte des Films gar nicht ins Blickfeld gepasst. :)

    Wärend den Autofahrten, quer durch die Stadt hatten wir jeweils ein wenig Einblick in das Leben der Menschen hier. Es herrscht ganz klar das Gesetzt des Stärkeren und jeder Mensch ist sich selbst der Nächste. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Weltanschauung ein wenig von unserer abweicht. Erst recht nicht, wenn man absolut nichts zu verlieren hat.
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