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  • Day 157

    El Bolsón

    February 27 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C

    Nach El Chaltén hieß es für uns erstmal „Meter machen“…natürlich im Fernbus. Und zwar nach Südostasien erneut mit einem Nachtbus über 23h bzw. ca. 1.300 km gen Norden. Ziel: El Bolsón. El Bolsón liegt im Norden Patagoniens und ist unsere erste Stadt, die weniger touristisch ist (eher für Einheimische).
    Die Busfahrt war sehr komfortabel. Der Bus verfügte über sehr breite Sitze, die sich um 160 Grad nach hinten neigen ließen, mit viel Beinfreiheit. Dadurch schliefen wir sehr gut und die Zeit ging super schnell um. Allerdings war die Busfahrt mit ca. 130€ definitiv kein Schnäppchen. Landschaftlich fuhren wir dabei die ganze Zeit durch die Steppe Patagoniens, wo es wirklich fast gar keine Bevölkerung gibt…die Landschaft beim einschlafen sah so ziemlich gleich aus zu der beim aufwachen (nur mit vereinzelten Bäumen 😄).
    In El Bolsón selbst war es dann schon etwas grüner und die Lage im Tal ist wirklich sehr schön.
    Hier trennten sich unsere Wege für etwa 24 Stunden, denn für Hanke ging es 1.900 Höhenmeter auf den Cerro Piltriquitrón hoch (mit Hüttenübernachtung), während Sophie in der Stadt blieb. Also die erste getrennte Nacht auf unserer Weltreise.
    Sophie genoss bei bestem Wetter das Dolce Vita mit Kaffee und den tollen Gebäcken, die an jeder Ecke zu finden sind und ein kleiner Aussichtspunkt wurde auch noch bestiegen.
    Für Hanke ging es etwas höher, wobei der Anstieg auf 2 Tage verteilt sehr entspannt war. Die Aussicht von oben war sensationell. Durch das tolle Wetter waren die schneebedeckten Berge der Anden bis zum Horizont zu sehen. Sehr beeindruckend diese endlose Weite des größten Gebirges der Welt zu begreifen. Schließlich ist es nur ein kurzer Abschnitt und die Anden werden uns voraussichtlich auf unserer gesamten Reise durch Südamerika begleiten. Auf der kleinen, süßen Hütte/Refugio konnte der Sonnenuntergang sehr schön beobachtet werden, wie die Sonne langsam hinter den Bergen der Anden unter ging.
    Nach der getrennten Nacht war es schön sich im Tal wieder zu sehen, über den Markt zu schlendern und sich, bei Pizza und Craft Beer (ist im Süden Südamerikas durch viele europäische Einwohner sehr verbreitet), über die getrennten Erfahrungen zu berichten. Nach so langer Zeit zusammen ganz aufregend 🙈😄.

    Kleine Anekdoten:
    💰Argentinien hat seit Jahren massive Probleme mit der Inflation mit einer Rate von über 250 % (Februar 24; gegenüber Vorjahresmonat), wodurch sich das Geld schnell entwertet und das Vertrauen in die eigene Währung bei den Einheimischen extrem gering ist. Daher sind Fremdwährungen sehr beliebt und die Argentinier legen ihr Geld ungern an den Banken an. Die Regierung und Banken reagieren darauf, indem nur sehr geringe Beträge an den Geldautomaten abgehoben werden können. Und da kommen wir ins Spiel 😄. Geld abheben am Automaten fiel somit weg, da bei jeder Abhebung auch noch ein Servicebetrag berechnet wird (schon bei Abhebungen von unter 50€ werden ca. 8€ berechnet wurden). Der Wechselkurs bei Kartenzahlungen ist zwar in Ordnung, aber verglichen mit dem Wechselkurs von Western Union um ca. 10% schlechter. Also haben wir uns in El Bolsón online Geld gesendet, welches wir dann an einem kleinen Schalter abgeholt haben…350.000 Pesos (~ 350 €), ausgezahlt in 500 und 1.000 Scheinen. Ein ganz schöner Batzen Geld, welcher nicht in ein gewöhnliches Portmonee passt 😄. Da sind die Inflationssorgen aus der EU, so berechtigt sie auch sind, Kinderkram dagegen!

    🏨👨🏼‍🍳👩🏻‍🍳 In Patagonien waren wir größtenteils in Hostels unterwegs. Hier fielen uns einige Kulturunterschiede sehr deutlich auf. Abends hatten wir die Küche von 18-20 Uhr häufig für uns alleine, da die Einheimischen eben erst kochen, wenn wir uns auf unser Zimmer zurück gezogen haben. Klingt spießig, aber bis 22/23 Uhr würde Hanke schon so hangry werden, dass Sophie wahrscheinlich lieber dauerhaft alleine reisen würde 😄. Dafür beginnt unser Tag meist früher. So ist es uns auch lieber!
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