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  • Day 3

    Zealandia

    April 2, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Zealandia ist ein eco conservatory. Früher war Neuseeland total isoliert und Flora und Fauna in voller Pracht. Es gab keine Säugetiere an Land außer Fledermäuse. Dann kamen die Holländer und Engländer. Und damit Ratten und ganz schlimm - Opossums. Wurden hier für den Pelzhandel gehalten. Und haben ziemlich viele Vogel- und Insektenarten ausgerottet. Richtige Plage. Dazu die Abholzung und Brandrodung durch die Siedler - nicht schön. Kann man sich vorstellen, dass das hier alles aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Daher also Zealandia: ein riesiges Gebiet umgeben von einem 3.500km langen Metallzaun, drei Meter hoch und bis einen Meter tief unter der Erde, damit auch kein Opossum reinkommt. Da drin gibts ungestört jede Menge Bäume und Vögel, die sonst fast ausgestorben sind. Alles super gut aufbereitet mit einer Ausstellung und Schildern überall. Ich wandere über vier Stunden dadurch, auf dem Hauptweg mit den ganzen Familien und auch auf den abgelegenen hiking tracks, wo man niemandem begegnet. Super schön, all das. Ich sehe und höre (!) so viele Vögel, die mir noch nie begegnet sind. Ist ja eigentlich gar nicht mein Gebiet, aber wenn die dann echt ganz nah am Weg sitzen und singen und dann ist auch noch ein Erklärschild nebenan - perfekt. Und: Zealandia hat Tuataras. Das sind steinalte Echsen, "lebende Fossilien". Verrückt.

    Vormittags war ich noch hochmotiviert, aber mittags trifft mich der Jetlag. Klar, ist jetzt um eins nachts zu hause. Meine Beine sind ganz schwer und ich möchte einfach nur schlafen, aber stattdessen lerne ich was über Vögel und die Naturgeschichte von Neuseeland. Kann mir nix wirklich merken. Nach ein paar Stunden wirds besser, das Laufen und die frische Luft helfen.

    Abends gehe ich noch für eine Stunde ins Te Papa Museum, Neuseelands Nationalmuseum, ganz in der Nähe vom Hostel. Die Ausstellung über die Geschichte der Maori ist klasse. Nicht etwa "die Maori glauben..." oder "bei den Maori war es so und so...", sondern wirklich von Maori gemacht. Aussagen über Kultur, Glaube und die Sicht auf der Geschichte aus Sicht der Maori in der "wir" Form geschrieben. Richtig gut.
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