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  • Day 27

    Im Paradies angekommen

    March 14, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach einer etwas unruhigen Nacht werde ich gewohnt zeitig wach und versuche möglichst leise meine Taschen zu packen. Ich teile mir das Hostelzimmer nur mit einer Japanerin. Die erzählt mir dann einige Zeit später ungefragt und unvermittelt ihre halbe Lebensgeschichte. Gestern hatte sie noch kein Wort mit mir gewechselt. Crazy. Gott sei Dank geht sie dann bald darauf und ich kann in Ruhe frühstücken und fertig packen.
    Ich werde dann bald vom Hostel abgeholt, um zur Busstation zu fahren. Dort werden wir ohne weitere Begrüßung oder Ticketkontrolle angewiesen einzusteigen. Dann geht es auch schon los. Es dauert schon fast eine Stunde bis wir die letzten Ausläufer der Stadt hinter uns lassen. Es gibt viele Baustellen, unglaublich viel Verkehr und massenhaft Müll an den Straßenrändern. Auch in Laos lag einiges an Müll herum, doch hier wird es nochmals übertroffen.
    Im Bus gibt es das versprochene Free WiFi natürlich nicht. Der Fahrer versteht leider auch kein Wort Englisch oder er möchte es nicht verstehen. Auch das ist möglich. Fahren kann er leider auch nicht. Immer wieder beschleunigt er rasant, um dann genauso massiv plötzlich abzubremsen.
    Wir machen bei einer geplanten 4-stündigen Fahrt drei Pausen, die ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann. Klar werden am Ende fünf Stunden Fahrt draus. Doof nur, dass in einer halben Stunde die Fähre gehen soll, zu der wir eigentlich den Zubringer mitbezahlt haben. Nur sei der schon weg. Der nächste gehe gegen fünf. Dreieinhalb Stunden später! Wir könnten natürlich auch ein Tuktuk auf eigene Rechnung nehmen. Klar, was denn sonst. Ich bin genervt.
    Aber wir finden ein Tuktuk und wir schaffen auch die Fähre.
    Und lassen bald Sihanoukville hinter uns. Diese Großstadt am thailändischen Golf übertrifft Phnom Penh noch an Baustellen. An jeder Ecke prägen Banner mit chinesischen Schriftzeichen, die das große Bauprojekt dahinter preisen. Es ist, wie überall schon beschrieben, eine hässliche, staubige und vom Verkehr verstopfte Stadt. Gut, das ich sie hinter mir lasse.
    Auf der Fähre versuche ich noch meine Unterkunft anzurufen, da sie mich per Boot vom Anleger abholen müssen, es gibt keinen Landweg zum Sandy Beach.
    Die sind aber nicht erreichbar und wie immer ergibt sich auch da durch die Fährmitarbeiter eine Lösung.
    Als wir am Pier auf Koh Rong Sanloem ankommen, weiß ich, ich bin hier gerade genau richtig. Die Art wie sich der weiche, feine, weiße Sand unter den Füßen anfühlt und wenn das warme, türkisblaue Meer an deine Knöchel schwappt. So fühlt sich das Paradies an.
    Hier gibt es keine Busunternehmen, die mit Touristen in einem gebeutelten Land das große Geld machen möchten. Hier gibt es keine riesigen Baustellen, die die nächste Straße oder chinesische Fabrik fertig stellen, die kaum den Bürgern zugute kommt.
    Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen von Kambodscha enttäuscht. Ich hatte es mir anders vorgestellt. Aber nach ein paar Tagen im Paradies kann ich ja die Annäherung an das Land nochmal versuchen.
    Jetzt heißt es erstmal: Entspannung im Bungalow!
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