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  • Day 56

    Kurze Zeit auf der Insel Lombok

    June 18, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Mit Pferdetaxi, Schnellboot und Fahrer erreichten wir schliesslich unsere letzte Destination in Indonesien, Lombok. Erste Unterschiede stellten wir schnell fest. Die Menschen dort sind mehrheitlich muslimisch, sodass man buddhistische Tempel oder die typisch balinesischen Opfergaben vor den Häusern vergeblich sucht. Die Strassen waren zwar neu und gut gepflegt, die Dörfer jedoch kleiner und eher etwas heruntergekommen. Sicher und mit zwei kleinen Zwischenstopps zum Fotos machen, erreichten wir unser erstes Hotel.

    Wir waren beeindruckt. Das Hotel war sehr hübsch und modern. Kleine Zierteiche säumten das Gelände und überall gab es bequeme Liegen mit Stoffmatratzen zum Entspannen am Pool oder am Strand. Wir kamen vor unserer eigentlichen Check-in Zeit an, daher vertrödelten wir uns die Zeit im Hotel mit Sonnenbaden und Kaffetrinken. Matthias konnte sogar Schnorcheln gehen und einige bunte Fische erspähen.

    Wir entschieden uns schliesslich dazu, den Tag im Hotel zu verbringen und genossen das wunderschöne Ambiente. Sogar das Abendessen war ausgezeichnet und hatte vegane Köstlichkeiten für Sharleen zu bieten. Wir fühlten uns sehr wohl.

    Der zweite Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstücksbrunch, auf den sich Matthias schon seit der Ankunft am Vortag gefreut hatte, und anschliessendem entspannen am Pool. Für den Nachmittag hatten wir uns vorgenommen im nahegelegenen Dorf Senggigi spazieren zu gehen. Gesagt - getan, machten wir uns auf den Weg. Wir waren erstaunt, als der Taxifahrer uns in ein Restaurant am Stadtrand fuhr, genossen dafür aber einen Abendspaziergang am Strand in das Dorf. Viele junge Menschen hingen dort herum um am Sonntagabend ebenfalls den Sonnenuntergang zu bestaunen. Auffällig war für uns Europäer dennoch, dass die jungen Menschen weder rauchten noch Alkohol tranken, was wir uns mit der strengeren religiösen Kultur erklärten.

    Je näher wir dem Dorf kamen, desto mehr bemerkten wir, dass es augenscheinlich lediglich aus einer vielbefahreren Hauptstrasse mit ein paar Läden und Restaurants bestand. Sehenswürdigkeiten gab es dort nicht, lediglich ein Hotelkomplex am Strand. Wir hatten nach Ubud uns das doch etwas anders vorgestellt. Das Restaurant, welches wir uns ursprünglich zum Essen ausgesucht hatten, war ebenfalls leer und die nahestehende Hauptstrasse laut. Wir entschieden uns daher doch wieder dazu ins Hotelrestaurant zu fahren. Wir hatten danach das Gefühl ohnehin am schönsten Teil der Insel zu sein.

    Am dritten Tag in Lombok verliessen wir unser wunderschönes Hotel und fuhren weiter in den Süden zum Selong Belanak Beach. Wir durchquerten dabei die Hauptstadt Mataran und unzählige kleinere Dörfer. Die Menschen hier wirkten wesentlich ärmer als in Bali. Oftmals wohnten ganze Familien in kleineren Hütten und unzählige Läden mit immer den gleichen Chipstüten säumten die Strassen. Wir kamen uns wieder so priveligiert vor, als wir schlussendlich im neuen Hotel Amber Beach ankamen. Es lag an einem wunderschönen kilometerlangen weissen Sandstrand mitten im Nichts / der Natur. Hier konnte man wirklich abschalten.
    Wir trafen auch eine liebe Familie, die auf uns wie eine Familie wirkte, aber eigentlich es nicht im definierten Sinne war. Es handelte sich um eine Frau und ihre Mutter, mit drei Kindern. Die Kinder waren aus dem Dorf nebenan und waren mit der Frau und ihrer Mutter im Hotel, da der Vater der Kinder für die Frau als Fahrer und „Beschützer“ arbeitete. So kannte sie auch dessen Ehefrau und seine Kinder und nahm sie auch mal mit ins Hotel. Das war für die Kinder ein grossartiges Highlight. Sie tobten ganz fröhlich ohne zu streiten miteinander und die Kleinste brachte Matthias andauernd Blätter von Bäumen, die im Pool landeten. Sie war vielleich knapp 2 Jahre alt.
    Am nächsten Tag erfuhren wir bei einem gemeinsamen Frühstück, dass die beiden Damen aus Amerika stammen und beide an internationalen Schulen arbeiten. Da schlug Sharleens Herz gleich stärker. Wie gerne würde sie das auch bald machen.
    Erst da trauten wir uns zu fragen, wie denn die Konstellation der Kids und ihnen war. Sie erzählten uns darauf auch, dass die Älteste der Kinder gestern das erste Mal in einer warmen Dusche stand und nicht mehr aufhören wollte zu duschen. Das war für uns eindrücklich. Wir tauschten noch die Kontakte aus - man weiss ja nie bezüglich internationaler Schule auf Bali… ;-)

    Da die Airline Jetstar unseren Flug von 8 Uhr Abends auf 12 Uhr mittags legte, mussten wir jedoch einen Tag früher von Lombok abreisen als geplant. Leider bot sie weder Kompensation noch einen geeigneten Alterntivflug an, was besonders Matthias nervte. Und so flogen wir bereits nach einer Nacht im Amber Beach Hotel von Lombok wieder zurück nach Bali und planten in einem Hotel in der Nähe des Flughafens zu übernachten. Unser Sitznachbar im Flugzeug, sein Name war Putry, war ein junger Mann, der auf seinem Weg an den Bremerhafen in Deutschland war. Er strahlte uns von Anfang an an und Sharleen wunderte sich, dass er nicht aufstand, als wir zu unseren Sitzen am Fenster gehen wollten. Er lachte nur sympathisch und meinte, dass er so klein sei, dass wir gut durchkämen. Danach kamen wir weiter ins Gespräch über die Menschen in Lombok und seine Geschichte. Er machte uns sehr nachdenklich mit seiner aufgestellten Art aber auch mit seiner Haltung, dass er alles versuchen wollte um mehr als 200 Dollar pro Monat zu verdienen um ihm und seiner Familie ein einfacheres Leben zu ermöglichen. Er hatte Englisch beim Kellnern gelernt, und das wirklich gut (!), um danach über eine Agentur an einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff in Europa zu kommen. Er erzählte stolz, dass er da mit einem Salär von 800 Dollar starte und sich dann mit diesem Reinigungsjob auch noch weiter „hoch“ arbeiten könne. Wir hofften inständig für ihn, dass alles so klappen würde, wie er sich dies wünschte. Bis zum Gepäckband unterhielten wir uns fröhlich und machten dann noch ein Foto zusammen, welches leider nur er hat.
    Unser einfaches Hotel in der Nähe des Flughafens in Bali erreichten wir per Taxi, schliefen kurz und freuten uns am nächsten Tag endlich nach Australien zu fliegen.
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