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  • Day 73

    Makgadikgadi National Park

    June 16, 2017 in Botswana ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Sand wird tiefer, die Luft stinkt nach verbrannter Kupplung und kaputtem Getriebe und das Auto wird plötzlich immer langsamer, bis es irgendwann stehenbleibt und sich nicht mehr bewegt sondern immer tiefer in den Sand eingräbt. Klingt bekannt, schließlich hatten wir das Problem bereits in Namibia gehabt…

    Daher waren wir auch ganz froh, dass wir unser Sandexamen bereits bestanden hatten und es dieses Mal nicht uns getroffen hat. Auf der Strecke in den Park kam uns plötzlich jemand in der Mittagssonne entgegen. Weit und breit kein Auto und keine andere Person, nur ein Mann mit zwei Wasserflaschen. Ihr Auto war im Sand steckengeblieben und er war auf dem Weg zum Gate um Hilfe zu holen. Da unser Auto sehr gut durch den Sand fährt und sie gar keine Sanderfahrung hatten, haben wir ihn bei uns mitgenommen und zurück zu dem steckengebliebenen Auto gebracht. Dort mussten wir erst mal die Luft aus ihren Reifen lassen. In der Zwischenzeit sind noch ein britisches Paar sowie zwei Ranger gekommen. Aus der vermeintlich professionellen Hilfe der Ranger wurde allerdings nichts und sie haben fast ihr eigenes Auto festgesetzt beim Versuch die anderen zu befreien… Aus dem kombinierten Halbwissen der anwesenden Touris haben wir das Auto einfach gemeinsam geschoben bis es aus dem Sand raus war - so einfach ging es dann doch ;-)

    Also weiter in den Park rein. Der National Park hat vor allem eine Riverfront zu bieten, an die zur Trockenzeit mehrere Tausend Zebras, Impalas sowie einige Herden Giraffen und Elefanten kommen. Da das Stück gut erreichbare Riverfront recht kurz ist, tummeln sich alle auf sehr kleinem Raum. Bei so viel Beute lassen natürlich auch die Raubtiere auf sich warten (das sollte uns aber leider wieder nicht vergönnt sein).

    Über den Nachmittag verteilt haben wir Dutzende Elefanten im Wasser herumtollen gesehen, wie es nicht einmal an der Chobe Riverfront zu sehen war, sowie riesige, schier endlose Herden an Zebras auf dem Weg zu oder von ihrem Sundowner Drink. Wir hatten von beiden Tierarten schon sehr viele gesehen, aber in dieser Anzahl war das ein ganz besonderer und seltener Anblick.

    Zum Abschluss mussten wir noch mit der Fähre über den Fluss fahren, um zu unserem Campingplatz zu kommen. Wir hatten ja bereits die Fähre in Kazungula von Sambia nach Botsuana genommen, diese war allerdings nochmal von einem ganz anderen Kaliber: Das Auto hat gerade so drauf gepasst und sie wurde von zwei Außenbordmotoren betrieben (je einer in jede Richtung), die sonst auf kleinen Booten benutzt werden. Vertrauenserweckend war das nicht gerade, aber sie war ja schon lange in Betrieb und es spät und wir hatten keine andere Option um über den Fluss zu kommen. Also raufgefahren und auf das Beste gehofft. Ein etwas anderes Afrika-Abenteuer als unsere bisherigen, aber es ist alles gut gegangen :-)
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