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  • Day 53

    2 Tage im Paradiestal

    April 8 in Morocco ⋅ 🌙 19 °C

    Auch wenn die Temperaturen in der fränkischen Schweiz am vergangenen Wochenende laut Wetterbericht sommerlich waren, haben wir den Kontinent nicht gewechselt, sondern sind von Agadir aus ins „Paradise Valley“ gefahren. Eine atemberaubende Oase in den Atlasbergen. Das Tal liegt mitten in der Region Imouzzer und ist bekannt für seine große Artenvielfalt, üppigen Landschaften, Wasserfälle und Kaskaden. So trafen wir zwischen den aufgefalteten Felsformationen auf den Hochebenen in rund 1000 Höhenmetern auf Palmen- , Bananen- , Oliven- und Feigenbäume, haben Fische gesehen, die entgegen der Fließrichtung den Fluss hinauf gesprungen sind, Berberhörnchen und jede Menge Vögel, deren Schönheit wir vor allem an ihrem Gesang festmachen konnten, gehört. Dieses Tal ist bei einheimischen und Touristen gleichermaßen bekannt und beliebt, weshalb wir mit einem größeren touristischen Aufkommen gerechnet haben. Der Eingang ins Tal war in der Tat stärker frequentiert, doch überlaufen … davon ist das Tal nach europäischen Maßstäben weit entfernt.
    Wir verbrachten den Nachmittag gemeinsam mit anderen Touristen und den lustigen Fischen am und im Fluss. Auf dem Rückweg haben wir an einem sehr chilligen Ort noch Tee und frisch gepressten Orangensaft getrunken, bevor wir dann den Rückweg angetreten sind. Greta durfte ein Eselstaxi nehmen und war nach anfänglicher Skepsis schlussendlich ein Herz und eine Seele mit „Monte Moritz“ wie sie den Esel getauft hat.
    Bei einem Lagerfeuer unter einem Arganienbaum haben wir den Tag ausklingen lassen.
    Am nächsten Tag haben wir uns die Besichtigung einer Höhle und eines Wasserfalls vorgenommen.
    Beides in der Nähe von Imouzzer. So stand es zumindest im Reiseführer. Von der Entfernung her mag das auch stimmen, doch waren die Straßenverhältnisse einmal mehr die Herausforderung. Auf absolut verlassenen, kurvenreichen und unbefestigten Straßen und Pisten habe ich Gonzo und meine Mitreisenden über unzählige Spitzkehren in die Höhe „gekurbelt“, um sie anschließend wieder über steil abfallende Straßen ins Tal hinunterzufahren. Geschwindigkeitsübertretung war hier definitiv nicht mein Thema 😉.
    Endlich - nach 1,5 Stunden sind wir an der Höhle Win-Timdouine angekommen. Obwohl es eines der längsten unterirdischen Wasserhöhlensysteme mit 19 Kilometern Länge in Afrika ist, waren wir die einzigen Besucher. Klar, bei dieser Anreise. Doch es war fantastisch schon auf dem Weg zur Höhle das Gebirge und die Landschaft vor uns liegen zu sehen. In die Höhle selbst kann man nur 70 Meter, danach ist sie nur mit Genehmigung und Spezialausrüstung zu besichtigen. Naiv wie wir waren, dachten wir, dass wir uns evtl. spontan einer Gruppe, die vor Ort ist, anschließen können. Das war wohl nix! Doch das Becken vor der Höhle, in dem aus der Höhle fließendes Wasser aufgefangen wird und in dem lediglich ein Frosch saß, lud zum Baden und Abkühlen ein. Was für ein außergewöhnlicher Ort in der Höhe zu baden.
    Dann ging’s zurück nach Imouzzer und an den Wasserfall, der leider seit 2 Jahren kein Wasser mehr führt. Nicht einmal im Winter. Dieser Ort führte uns die Trockenheit im gesamten Tal deutlich vor Augen. Der Klimawandel und seine Folgen für die Bevölkerung wurden sicht- und greifbar. Es gab zahlreiche Unterkünfte, ein Hotel, Verkaufsstände und Restaurants … alles geschlossen und verlassen. Nur wir und später noch eine kleine englische Reisegruppe waren hier und wurden durch den „Geisterort“ geführt und zum Kauf von Mitbringseln mehr als gedrängt. Natürlich war hier alles günstiger als in Agadir, wie uns die geschäftstüchtigen Verkäufer und zwei Führer, die wir gar nicht bestellt oder gebucht hatten, versicherten. Daher haben wir natürlich für Gretas Berberdolch, der mit Steinen aus der Region verziert ist einen absoluten Schnäppchenpreis bekommen und am Ende auch noch von unseren Führern angehalten wurden, für die Rundtour und den Parkplatz einen für marokkanische Verhältnisse gesalzene Preis zu zahlen.
    Doch Marcus ist zwischenzeitlich schon so verhandlungssicher, dass er den Preis um die Hälfte gedrückt hat ! Tschakka 💪
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