• Konrad Gös
  • Konrad Gös

Pfingsten 2025 bis Interlaken

En 16-dags äventyr från Konrad Läs mer
  • Resans start
    7 juni 2025

    Die Deutsch Bahn als Drama Queen

    7 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 16 °C

    Es ist schon eine Sucht dieser frühe Blick auf das Smartphone. Noch halb im Reich des gerechten Schlummers erfahre ich, dass meine Reise entfällt. Die Deutsche Bahn hat sich gemeldet und die Zugfahrt abgesagt. Das ist doch völlig überdramatisiert. Aber jetzt bin ich wach. Ich kann alle 30 Minuten den Zug nach Neustadt nehmen. Als ich das letzte Mal so eine Szene gemacht habe, war ich in der dritten Klasse. Weil mich die Charlotte nicht hat knutschen wollen, habe ich gesagt: phh und eben gedacht, dass alle Mädchen doof sind und ich nie irgendwas zu tun haben will mit denen da.Läs mer

  • Pannenpech

    7 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 17 °C

    Das Reparaturwerkzeug schlummert ganz unten in der Seitentasche. Ich habe ja alles gecheckt vor der Abreise. Und dann seit langen mal wieder ein Platten. Und genau deswegen ist mir auch etwas bammelösig: wie ging nochmal das Hinterrad raus? Unter ständigem Nörgeln habe ich irgendwann den Schlauch in den Händen und suche in dem Brunnenwasser nach den Insignien der Undichtigkeit. Ja wirklich, genau in dem Moment als ich den Plattfuß bemerke, ist neben mir ein alte Kirche mit Brunnen. Und zu meinem Unverdruß finde ich keine aufsteigenden Bläschen oder irgendein Sprudeln. Ich baue einfach alles wieder zusammen, pumpe abgezählte 300 mal, bis der Reifen eine Mindesthärte hat. Die nächsten Stunden hält es.Läs mer

  • Die ersten Kilometer

    7 juni, Tyskland ⋅ ☁️ 19 °C

    Das hat schon einen Charme, eine bestimmte Strecke immer wieder zu fahren. Es ist die erste Etappe zum Camping Fleckenstein, wo eigentlich immer die Tradition des Freundetreffens gepflegt wird. Jedesmal ist die Strecke ganz anders, weil ein Philosoph nie zweimal in denselben Fluss fällt. Aber es gibt eine sehr schöne deja vu Dichte. Der erste Kaffee beim Bahnhofsbäcker, der Unterstand gegen einen Regenschauer und immer gerne wieder die Stelle, an der ich meinen Freund Kilian vom Fahrrad geholt habe, weil er partout nicht ins Bild der Kamera gepasst hat. Lauter Reminiszenzen und so ist es hier die dejavuesierteste Strecke in meinem Portfolio.Läs mer

  • Ein ganz normaler Weltuntergang

    7 juni, Frankrike ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich bin doch früh auf dem Camping Fleckenstein angekommen. Pascal, der Campingcapo, gibt mir 25min zum Zeltaufbau. Dann kommt die ewige Flut. Die Wege hier stehen nach kurzer Zeit unter Wasser. Das macht das Abendprogramm ziemlich mühsam. Und es soll bis morgen mittag so weitergehen. Für heute ist es genug, liebe Welt, ich gehe in mein Plastikhaus und belausche den Regen.Läs mer

  • Aufbruch im Regen

    8 juni, Frankrike ⋅ 🌧 13 °C

    Als erstes der Blick auf das smartphone: es ist 5:30 Uhr in der Frühe, momentan ist alles trocken, aber in einer halben Stunde ist der Regen zurück. Also wieder Räumungsalarm. Alles verpacken, die tausend Teile im Zelt und dann das nasse Zelt einwursteln. Dann ab in den Waschraum, in dem ich auch gestern den Regen überstanden habe. Jetzt gibt es erstmal Frühstück im Trockenen und der Regenradar wird leer geguckt. Ich hätte gerne Kekse oder Schokolade.

    Hier in dieser Waschküche lehnte über Nacht ein Rucksack mit einer Schachtel Nussriegel. Sehr viele Riegel und jetzt einer weniger. Mir wird langweilig und wenn nichts passiert, werden immer mehr Riegel weniger. Ich könnte einen Plausch mit Pascal in seinem Führerbunker machen und schmeiße mich für die 100m ins komplette Regenornat. Dann ist da aber gar niemand in der Rezeption. Dann fahre ich eben in den Regen und teste die Klamotten auf Dichtigkeit.
    Läs mer

  • Durch Elsässische Dörfer

    8 juni, Frankrike ⋅ 🌬 16 °C

    Das geht eigentlich ganz gut im Regen zu radeln. Das Ding ist aber, dass man ja auch anhalten will. Etwas anschauen, hinsetzen und vespern. Man steht halt doof im Regen. Leider null Cafés. Ich finde zumindest einen Bäcker und erwerbe einen Keks. Der mir gehört.

    Premium Gegend hier im Elsass. Eher unten in der Ebene und nicht oben in den Vogesen sind die alten Dörfer charmant gepflegt. Und so ganz langsam gewinnt die Sonne gegen die Wolken. Und sie hat noch einiges vor. Die nächsten Tage sollen richtig heiß werden. Mein Fahrrad ist völlig eingematscht und schon am zweiten Tag putze ich alles blank. Die Satteltaschen müssen ja auch ins Zelt.
    Läs mer

  • Der ewige Schlamm

    8 juni, Frankrike ⋅ ⛅ 16 °C

    Das hätte ich nicht sagen sollen, dass die Sonne gewinnt. Da hauen die Wolken nochmal ein Gewitter raus, wo ich gerade den letzten großen Anstieg auf schlammigen Pfaden vor mir hab. Gerade das Radl geputzt, da sau ich mich von oben bis unten in Matsch ein. Unten angekommen am Kanal Marne muss ein weiterer Brunnen zur Grundreinigung herhalten. 2x Großputz an einem Tag.

    Das war anstrengend heute mit dem Regen, dem ständigen Wind und den schlammigen Strecken. Ich wollte mir eigentlich das Schiffshebewerk anschauen, wo die Schiffe in einer große Wanne den Berg hochgezogen werden. Aber meine letzte Aufmerksamkeit widme ich der Anfertigung von einer Portion Spaghetti.
    Läs mer

  • Der ganze Kleiderschrank

    9 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 14 °C

    Beim Camping ist manches ziemlich einfach. Was ziehe ich heute an? Einmal den Kleiderschrank. Komplett. 3 Paar Socken, alle 3 T-Shirts, 2 Pullover, lange Unterhose, Daunenjacke und obendrauf die Antiregenschicht. Es soll heute endlich mal wärmer werden, aber offenbar braucht dafür jemand Anlauf. Es startet bei 7 Grad und mir ist einfach kalt. 3 Schlüppis halten die Stellung, ansonsten muss alles herhalten gegen die Frühmorgenskälte.

    Es geht hoch in den Vogesenwald auf engen, noch nassen Pfaden. 1plus mit halbem Sternchen auf der Romantikskala. Nach 35km hat mich die Zivilisation wieder und ich sehe die ersten Menschen des Tages.

    Ich habe das gegoogelt: der Intermarche in Schirmeck hat Pfingstmontag geöffnet. Pusteblume und nix wars. Ich habe bis morgen Mittag noch eine Packung Nüsse. Doofes Schirmeck, doofer Intermarche.
    Läs mer

  • Durch die Vogesen

    9 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 21 °C

    Was so ein carefour für Glückskeksgefühle auslösen kann. Ich darf mir alles kaufen, was ich mir schon immer kaufen wollte. Es ist alles da in genügend Mengen. Das letzte Baguette habe ich ergattert.
    Gibt es schon ein Buch über das Broteschmieren? Könnte man schlecht unter Kochbücher subsumieren. Eher unter Lebensratgeber. Also, ich würde das übernehmen. L’ Art de Broteschmieren
    Läs mer

  • Sahnetag

    9 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 19 °C

    Absoluter Sahnetag, Sonne, überall Sonne.
    Ich bin recht früh auf dem schönen Camping Municipal und wasche alle meine Katzen. Die Klamotten könnten noch trocken werden. Was mich aber umtreibt, wo die eine Socke geblieben ist. Ich wollte sie gestern Nacht irgendwann anziehen. Das hat aber wohl nicht geklappt, weil es zu eng im Schlafsack war oder ich einfach zu schnell wieder eingeschlafen bin. Ich habe jedes Gepäckstück auf dem Boden ausgebreitet. Nirgends und niente. Es treibt mich umLäs mer

  • Durch die Vogesen II (oder III?)

    10 juni, Frankrike ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute war das gleiche Programm wie gestern: die erste Runde muss ich frieren. Dabei geht es hoch in den Wald und da schottere ich so vor mich hin. Es ist alles immer noch matschig und ich muss die steilen Anstiege schieben. Wenn ich dann aber oben bin, so auf 1000 MH, gibt es die Belohnung. Will sagen, dass Frühstück will verdient sein.
    Der Rest läuft von alleine. Am vierten Tag wissen die Beine, wo es lang geht. Die Akkus und der Kühlschrank sind gefüllt und die Sirenen meiner geriatrischen Nöte halten die Klappe.
    Ich mag die Vogesen, weil sie so ein bisschen Urwald sind. Meine Wege schlängeln sich abseits sämtlicher touristischer Highlights, dafür komme ich auf meinen 70 km heute nur einmal durch ein kleines Städtchen mit Supermarkt. So habe ich die Vorstellung, durch eine weite Wildnis zu radeln.

    Wenn du das an der Supermarktkasse kapierst, dann hast du auch Globalisierung, ETFs, Aussenhandel und Israel verstanden. Also diese Kommunikation und die kleinen und mittelgroßen Dramen beim Bezahlvorgang. Im Super-U sind zwei Damen vor mir. Die Ältere kann nicht fassen, was das bisschen im Körbchen alles kosten soll und kramt hier und da, um den verlangten Obolus zu erstatten. Man möchte ihr das Geld heimlich zustecken. Das hat natürlich gedauert, aber ich habe die Geduld des einsamen Waldmenschen. Dann das junge, dünne Mädel. Gekauft hat sie einen Magerquark und eine Karotte. Aber diese Plastikkarte vergessen. Also ist sie losgerannt, irgendwohin und nach so einer gewissen Zeit ist sie zurück gehetzt und hielt mit rotem Kopf die Karte an die Kasse. Der Waldmensch hat auch diese Szene purer Menschlichkeit wegstoisiert. Jetzt bin ich dran und Madame lächelt mich wirklich hübsch an. Mein Herz erwärmt sich und der Kopf braucht handgestoppte 7 Sekunden, in denen sich mein Debilitätsgrad offenbart und dass ich vergessen hatte, das Obst zu wiegen.
    Läs mer

  • Der endlose Wald

    11 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 17 °C

    Eine ganz verzwickte Situation gestern. Auf dem Zeltplatz ist die Rezeption geschlossen. Ich soll mich aber schon installieren. Der Camping Capo kommt vorbei und sagt, dass erst morgen kassieren wird. Ich sage ihm, dass ich um 6:00 in der Früh weggezwitschert bin. Ich glaube, er hat das nicht verstanden. Aber gut. Der Hilfssheriff verhilft mir zu Strom, indem er mit einem Schlüssel die Strombox öffnet, mein Kabel einsteckt, und wieder abschließt. Und er darf erst wieder aufschließen, wenn ich bezahlt habe. Sagt er. Weil der Patron das so sagt. Der Capo darf nicht kassieren und deshalb auch der deputy nicht. Nach einer Pizza und drei Stunden später bitte ich den Hilfssheriff, mein Ladekabel zu befreien. Und er weigert sich. Der Patron! Der gute Mann ist in einer Zwickmühle und macht sich auf die Suche nach seinem Herr und Meister. Etwas später beliebt dieser zu erscheinen. Der Mann aus dem Wald in körperlanger schwarzer Kutte. Die Nase und irgendwo auch die Augen kann ich verorten in seinem dichten Gesichtsurwald. Ich stammele mit meinem Restefranzösisch meinen Text und er verlangt 12 Euro. Ich war einfach froh, das Geld passend zu haben. Suizidale Gemüter hätten jetzt um eine Quittung gebeten. Der Mann sieht aus wie das Cover von Aqualung. Spart euch die Mühe, ich habe es als Bild hier beigefügt. Und übrigens, Liebhaber von Bach und Querflöte kommen bei Aqualung voll auf ihre Kosten.

    Drei Tage bin ich durch den Wald gefahren. Jetzt ist gut damit. Die Tage sind lang und um 9:00 Uhr bin ich oben auf dem Berg. In 2 Stunden könnte ich am Ziel in Belfort sein. Ich mache so etwas wie einen Ruhetag, indem ich mir ein schönes Plätzchen nach dem anderen suche und meine Süddeutsche einmal ganz durchlese. Ich muss auch meinen Kulturbolschevismus eingestehen: das Fort in Belfort interessiert mich nicht so und eine semiexistente Altstadt habe ich in 10 min weggekuckt.
    Läs mer

  • Patebrot

    11 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 23 °C

    An jeder Ecke stehen hier Pizzaautomaten. Nouvelle cuisine.
    Meine neue Kreation hat als Basisgrundhauptbestandteil eine Pate. Ich finde sie sehr gelungen. Die Zwiebelringe nehmen die Formensprache der Tomate auf, setzen farblich aber einen singulären Akzent. Es ist einfach total important, dass ich ganzheitlich an die Broteschmierei herangeheLäs mer

  • Die Schweiz

    12 juni, Frankrike ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute geht es in die exotische Schweiz. Für die Landschaft dorthin hat man sich keine große Mühe gegeben. Ist das hier Gewerbegebiet? Haben hier Menschen gelebt? Warum gibt es keinen Bäcker? Der Plan dahinter scheint eine kostengünstige militärische Abschreckung zu sein, dass der Feind im Osten denkt: ach nö, das brauchen wir nicht. Macht nur fiesen Dreck und Ärger.
    Ich buche auf dem Smartphone schweizer Internet-bits, fülle auf urdeutsche Weise beim Aldi meine Tröge auf. An der Grenze ist Zeit für ein Selfie und das, was ich zu verzollen habe, kann ich nur euch beichten.
    Läs mer

  • St Ursanne

    12 juni, Schweiz ⋅ ☁️ 28 °C

    Ich habe noch 10 Franken von früher. Für einen Kaffee könnte es reichen. Auf Dauer brauche ich eine dieser Wände, die Geld hergeben.
    Ich muss fast 500m in die Höhe um ins Tal des Doubs zu kommen. Ich freue mich jetzt schon wegen dieses schönen Namens. In dem Tal gibt es ab einem gewissen Punkt keine Straße, nur einen Wanderweg, der hoffentlich radelbar ist.

    St Ursanne ist so ein Auto befreites Mittelalter Idyll. So ein richtig schönes Dorf gab es auf meiner Route noch gar nicht. Du zahlst in Franken, aber dafür wird dir auch was geboten. Das ist der Deal. Und so eine prakische Mauer, die Franken ausspuckt, gabs auch. Läuft. Aber jetzt geht es wirklich ab von der Straße ins Doubs Tal.
    Läs mer

  • Die Doubs

    12 juni, Frankrike ⋅ ☁️ 29 °C

    Ich bin auf dem matschigen Uferweg der Doubs angekommen auf meinem Zeltplatz. Der liegt wieder in Frankreich. Die Mitte der Doubs ist die Grenze. Wunderschöne Strecke.

  • Von der Doubs zum Neuchateler See

    13 juni, Schweiz ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Doubs werde ich heute noch ein Stück begleiten. Am Talende könnte eine längere Schiebestrecke auf mich warten. Auch ok, nur bitte keine Tragestrecke. Es geht dann über zwei Berge an den Neuchateler See. Werde berichten.

    Gestern war warm, heute wird es heiß. Um 9:00 Uhr habe ich auf 1000 m Höhe nur noch das nötigste an. Unverhofft gibt es ein Cafe oben in den Bergen. Die junge Bedienung kannte den alten 10 Euro Schein nicht. Den muss ich woanders unterheben. Der Kaffee kostet so 5,50 Euro, aber er ist der erste echte Cappuccino auf meiner Reise. Lecker für Franken. Das ist der deal.

    Proper. Die Schweiz ist proper. Das trifft es. Hier gibt es keine ausgestorbenen Dörfer, auch die alten Häuser sind hergerichtet. Kein Schrott liegt rum. Bißchen heile Welt. Wers mag.

    Mein 10 Euro Schein will niemand. Vor einigen Jahren gab's die Designumstellung und nur ein paar Monate Zeit zum tauschen. Stellt euch mal das in Deutschland vor, dass jemand Tantes Ostmarkkopfkissen findet, dann will der Euros und nochmal Begrüßungsgeld. Sonst, ja sonst.

    Das war very neis an der Doubs und fahrerisch alles Ü60. Ich bin früh runter zum Neuchateler See. Etwas am Fahrrad schrauben, der erste Gang will nicht mitspielen. Und alle Schrauben mal anziehen. Dann schnell in den See, das Mütchen kühlen. Es ist richtig heiß. Und dann habe ich noch was vor: es wird gekocht. Ich war noch einkaufen. Diverse Gemüse im Gramm-Bereich für ein paar Räppli.
    Läs mer

  • Die Areuse Schlucht

    14 juni, Schweiz ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute wird gewandert. 5 km vom Zeltplatz gibt es die Schlucht Areuse. Um 7:00 Uhr in der Früh muss ich das Fahrrad auf dem Weg zurücklassen. Ich denke, dass Diebe und schlechte Menschen eher lange schlafen.

    Der Weg ist in den Fels gehauen und manchmal wechselt man auf schmalen Brücken das Ufer. Und immer tost unten die Areuse und oben nur endlos der Fels, dass es ganz dunkel und kalt ist
    Läs mer

  • Orbe

    14 juni, Schweiz ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich muss noch einkaufen für heute und Sonntag. Aber was überlebt die 32 Grad heute? Käse und Yoghurt eher nicht. Jedenfalls ist das Fahrrad super schwer. Dafür geht es heute nur gemütlich am See entlang und abends hoch auf den Berg zum Camping.
    Zum Frühstück habe ich ein Bänkchen am See und beste Unterhaltung: 30 Menschen springen gleichzeitig auf und rennen zur Straße. Die Zeitschaltuhr für die städtischen Rasensprenkler der Liegewiesen ist etwas unglücklich programmiert.
    Nochmal schnell in den See springen. Habe ich schon erzählt: es ist heiß.

    Auch hübsch ist Orbe. Eigentlich ist hier fast alles hübsch.
    Läs mer

  • Zum Genfer See

    15 juni, Schweiz ⋅ ☁️ 17 °C

    Der Wetterbericht hat sein Fähnchen an das Wetter angepasst. Es hat die Nacht geregnet und die Vorhersage prophezeit das Gewitter um 16:00 Uhr. Ich muss unter anderem eine Fähre in Nyons kriegen, die einer Ortsumgehung des Genfer Molochs dient. 13:55 Uhr muss ich am Schiff sein, damit ich am Genfer See mein Zelt trocken aufbauen kann. Bis dahin sind 1400 HM zu bewerkstelligen und 67 km. Eigentlich eine ganze Tagesetappe. Der Regen lässt jetzt nach und damit schnell aus dem Zelt.Läs mer

  • Über den Genfer See mit der Fähre

    15 juni, Frankrike ⋅ ☁️ 22 °C

    Es geht auf Rumpelpfaden den Berg hoch, vorbei an drei Seen. Alles sehr hübsch, aber im Kopf ist die Ziffernfolge 1355.
    Bei der Abfahrt zur Fähre zieht sich der Himmel zu. Mein geliebtes Regenradar passt sich der Wetterlage an und hat das Gewitter auf jetzt gleich zur Abfahrt der Fähre orakelt.
    Alle Touristen stehen in ihren Flipflops und völlig durchnässten Klamotten am Steg und ich komme mir komisch vor, dass ich eben dem Wetter angemessene Funktionskleidung erlauchter Qualität mir überstülpe.
    Aber für meine Lebensplanung kommt das frühe Gewitter gerade recht, denn ich habe jetzt etwas Zeit gewonnen, mich darüber zu wundern, dass nach der Fährfahrt in östlicher Richtung ich jetzt wieder in Frankreich bin.
    Weil ich heute Abend keine Lust habe, wieder einen Eintopf zu kochen und in Frankreich kann ich mir das Essengehen leisten.

    Oupps, das war lang heute. Im Restaurant gibt es Chips und Erdnüsse. Das habe ich selber, so gibts in Ermangelung an Alternativen: Reiseintopf mit Sardinen, Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln.
    Morgen wollte ich ursprünglich einen Pass fahren, der nur selten geöffnet ist, weil die Armee Schießübungen abhält. Nun bin ich einen Tag zu spät.
    Läs mer

  • Frühstück am Lac Leman

    16 juni, Frankrike ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Wolken hängen tief, den Regen haben sie sich aber verkniffen. Frühstück gibt's am Kiesstrand des Lac Leman, wie die Franzosen den Genfer See nennen. In die Daunenjacke verpackt gibt es die letzten Brösel, die das Wochenende übrig gelassen hat.
    Ich dachte, dass hier direkt am See der touristische Großauflauf stattfindet. Aber es ist einfach nur idyllisch hier.
    Cool fand ich diese Wohnanlage, in der jeder seine eigene Bootsanlegestelle hat, anstatt eines Parkplatzes
    Läs mer

  • Steil berghoch

    16 juni, Schweiz ⋅ ☀️ 17 °C

    Es geht fast 50 km gemütlich am See entlang, bevor dann der große Aufstieg kommt. Auf knappen 10 km geht es auf 1500 m hoch mit Abschnitten von 25% Steigung. Wenn ich da einmal aus dem Tritt komme, kann ich wieder einen langen Abschnitt schieben, denn Anfahren und Aufsitzen kriege ich bei der Steigung nicht hin. Das sieht man auf den Fotos leider nie, wie steil es ist. Ihr müsst mir einfach glauben, dass ich heute der Held des Berner Oberlandes bin.
    Oben gibt es einen eigentlich sehr hübschen Ort namens Forclaz. Bestimmt 30 jahrhundertealte Häuser bestens in Schuss. Es ist nur so merkwürdig, dass ich hier überhaupt keine Menschen sehe. Wie in Schönheit ausgestorben.

    Der Zeltplatz liegt hoch in einem engen Tal. Auf dem Foto könnt ihr mal mein Zelt suchen. Ich mache mich nochmal zu Fuß auf, um die alten Häuser zu inspizieren. Aber eigentlich sind meine Beine für nix mehr zu gebrauchen. Zur Feier des Tages gibts Spaghetti Bolognese aus dem Glas. Das schaffe ich noch so vom Komplexitätsgrad her.
    Läs mer