Wenn man wie ich gerne in die Berge geht, bleiben Begegnungen mit Almen nicht aus. Sie sind ein aussterbendes Kulturgut. Und das wollte ich - auch angetrieben von der Sehnsucht der Alm-Auszeit - näher kennenlernen. Read more
  • Berg-Gedanken-Berge

List of countries

  • Austria Austria
Categories
None
  • -kilometers traveled
Means of transport
  • Flight-kilometers
  • Walking-kilometers
  • Hiking-kilometers
  • Bicycle-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Car-kilometers
  • Train-kilometers
  • Bus-kilometers
  • Camper-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • 4x4-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Ferry-kilometers
  • Cruise ship-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Hitchhiking-kilometers
  • Cable car-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • Barefoot-kilometers
  • 6footprints
  • 5days
  • 47photos
  • 11likes
  • Padauner Kogel 2066m

    July 9, 2024 in Austria ⋅ ☀️ 22 °C

    Wenn ich schon mal im Wipptal bin, dann muss auch eine Wanderung sein - zumal bei diesen Wahnsinns-Bergen! Also hab ich vorher schon geschaut, was es denn so gebe und konnte mich kaum entscheiden. Vennspitze und Padauner Kogel waren letztlich in der engsten Auswahl. Nachdem ich erst mittags ankam und es echt recht warm, ja heiß war, nahm ich die einfachere Tour zum Padauner Kogel. In St. Jodok standen drei Stunden angeschrieben. Schon der Forstweg hinter ins Valser Tal neben dem reißenden Wasser war schön und später perfekt zum Ausgehen. Bald ging es Gott sei Dank in den Wald und dort über schattige Steige - teilweise echt steil - hinauf. Ein schöner Weg über Wurzeln, dann wieder kleine Wiesen mit Blumen und verstreuten Steinen und zum Schluss über eine riesige Fläche aus Almrosen. Oben am ersten Buckel angekommen, als die Waldgrenze erreicht war, taucht plötzlich eine kleine Kuhweide auf. Es bimmelt, die Tiere liegen im Schatten. In der prallen Sonne zieht sich der letzte Anstieg von hinten auf den Kogel hinauf. Zwischen den Almrosen immer wieder Steine und Felsblöcke. Die Täler unten sind breit, beeindruckend hier schon der Ausblick aufs Olperer-Massiv und die Gletscherreste. Und dann ist das grasige Gipfelplateau erreicht, es zieht etwas, Fliegen en masse. Zwei Stunden habe ich gebraucht und ärgere mich fast, dass ich mich nicht doch an die Vennspitze gewagt habe. Aber wahrscheinlich wäre es zu heißt dafür gewesen und ich wollte mich ja nicht kaputt machen vorm Almkurs. Als die Knödelbank - eine Reminiszenz an die Knödel vom Steckholzer in Padaun - frei wird, lege ich eine ausgiebige Pause ein, bevor ich den Weg wieder zurück gehe. Nur eine Handvoll Menschen sind mir begegnet - ein Traum. Und ein letzter gelungener Fitness-Test für den Rest der Woche!Read more

  • erster Tag auf Helgas Ziegenalm

    July 10, 2024 in Austria ⋅ ☀️ 26 °C

    Ich hatte mich seit Wochen auf diesen Kurs gefreut, wollte unbedingt mal genauer ins Almleben hineinschnuppern und jetzt war ich echt aufgeregt. Vielleicht war das doch eine Schnapsidee? Wer weiß, wie die Leute so sind? Und kann ich das Geforderte überhaupt? Morgens um 7.45 Uhr ging es am Bus los, die Muskeln waren nach dem Wandern ok.; unsere kleine Sechsergruppe hatte sich am Abend vorher bei einem Eröffnungsessen schon kennengelernt und es stellte sich schnell heraus, dass wir als Team voll gut harmonieren. An der Alm angekommen, wartete gleich die erste Herausforderung - das Mähen mit der Sense an einem steilen Hang. Na bravo. Doch Thomas und Lois erklärten und zeigten uns alles mit Geduld und Witz. Jeder bekam sein Plätzchen in einer Linie und mähte von der Seite nach oben. Lois meinte, ob ich das schon mal gemacht hätte - ein Charmeur mit Humor! Auch wenn die Sense immer wieder mal im Boden landete, kam ich gemeinsam mit Diana - eine echte Mähfee - gut voran. Wir hatten unser Stück als erstes fertig und kamen den anderen dann von oben entgegen. So lernten wir gleich die zweite Mähtechnik kennen. Unsere Lehrer trieben uns an, korrigierten uns, zeigten uns das Schärfen und passten auf, dass wir genügend Pause machten. Dann kam Schutzgebietsbetreuer Klaus und erzählte uns im grünen Klassenzimmer unter einem schattigen Baum mit Blick über die Almen und den Grauerlengrund viel über das Naturschutzgebiet, Tiere, Pflanzen, Bürokratie, Landwirtschaft und Natur-Unglücke. Zurück auf der Alm wartete Helga mit einer leckeren Mittagsjause aus ihrem eigenen Käse, selbstgebackenem Brot, Pfiffern und Speck. Derart gestärkt ging es hinauf auf die Weide der Ziegen, die uns am Morgen nur kurz neugierig begrüßt hatten - das Ahornloch. Dort war schon ein Teil gemäht und das Heu trocken, das wir zamrechneten und in den Stadel brachten. Fix waren wir fertig, so dass genügend Zeit für Geschichtchen und Wissenswertes blieb. Helga verwöhnte uns dann noch mit Mohnkuchen und fruchtigem Topfen sowie Wipfelsirup. Voll cool für mich war, dass ich als Einzige Helga noch extra helfen durfte: Mit einer Kraxn durfte ich eine Ladung Heu vom Gärtla, da wo wir früh gemäht hatten, zur Alm bringen. Krass, wie steil ein Hang mit einer großen und schweren Packung Heu am Rücken wird! Aber hat Spaß gemacht. Tag eins geschafft - und das ohne Verletzungen bei keinem von uns, viel Spaß und ohne Begegnung mit dem Beisswurm - der Kreuzotter, die sich gerne in der Sonne in den Wiesen versteckt.Read more

  • zweiter Tag auf Helgas Ziegenalm

    July 11, 2024 in Austria ⋅ ⛅ 23 °C

    Große Frage beim Aufstehen: Wie wird das Wetter (es hatte fast die ganze Nacht durchgeregnet, scheiße fürs Heu und nasse, steile Wiesen - na danke...)? Und was machen die Muskeln? Die Beine merke ich, aber das kenn ich vom Wandern. Doch die Drehbewegung beim Sensen, dazu das Anspannen der Bauchmuskeln, werde ich das spüren? Erstaunlicherweise nicht. Arme und Rücken fit. So ging es von der Alm gleich hoch zum Ahornloch zum Mähen, diesmal mit Helga, Thomas und Hans - der ist nur barfuß unterwegs und ein echtes, drahtiges Arbeitstier. Den ganzen Vormittag verbrachten wir mit Mähen und dem Wenden des Grases sowie schon ein bisschen Zamrechen. Helga war sehr zufrieden mit uns allen, zu mir meinte sie, ich hätte wohl schon öfter nen Rechen in der Hand gehabt - naja, als motiviertes Kind im Garten ;-) Hans zeigte uns noch das Dengeln und dann marschierten wir hinunter in die Touristenrast zu einem echt Tiroler Mittagessen mit Kaspressknödel, Spinatknödel und Schlutzkrapfen. Danach kam Kräuterhexe Elli zu uns und wir suchten in den abgemähten Wiesen hinauf zur Alm nach verschiedenen Kräutern für unser Salz und lernten dabei jede Menge Spannendes über Blätterformen, Blüten, Stengeln mit Härchen, Furchen etc und Dolden. Nachdem es nach Gewitter aussah, machten wir auf der Alm unser Salz aus den frischen Kräutern, das nun trocknet. Helga und Hans waren derweil im Gärtla und am Ahornloch beschäftigt, das Heu zu Mandln aufzustellen beziehungsweise einzubringen. Eigentlich hätten wir da echt noch helfen können ... So wie gestern Nachmittag, weil dann hätten wir das Heu vom Gärtla bestimmt alle zusammen schon eingebracht - vor dem nächtlichen Regen. Weil wir wuchsen als Truppe immer mehr zusammen - auch mit unseren Lehrern, vor allem Thomas und Lois. Das mit den Heumandln hätte ich sehr gerne gesehen ... Mal sehen, was die Muskeln morgen sprechen, Füße und Hände haben schon ein paar Blasen ...Read more

  • dritter Tag auf Helgas Ziegenalm

    July 12, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute ist der letzte Tag für uns auf Helgas Ziegenalm. Das Wetter war nicht wirklich gut gemeldet, also erstmal Regensachen und wärmere Klamotten anziehen und in den Rucksack. Abends und nachts hatte es geregnet, na das wird ein Spaß über steile nasse Wiesen hochzusteigen und runterzurutschen. Doch am Morgen schien noch die Sonne. Also machten wir uns gemeinsam mit den Ziegen auf zum Ahornloch. Aber erst nach einer ausgiebigen Streicheleinheit. Ich bin ja nicht so der Tierfreund, muss nicht gleich jedes Fell anfassen. Aber die Ziegen waren so lieb und unkompliziert, dass auch ich weder Angst noch zu großen Respekt hatte. Später hab ich mich sogar getraut, Helga zu helfen, dass die Ziegen nicht in den Heustadeln hineingehen. Denn oben auf der Weide angekommen, begann es zu schütten, so dass an Arbeit nicht zu denken war. Dabei hatten wir extra Holzlatten nach oben geschleppt (Hans im Übrigen barfuß doppelt so viele wie wir plus Sense), um zwei junge Bäumchen einzuzäunen. Da auch Ziegen den Regen nicht mögen – liegt am Fell -, wollten sie gerne zu uns in den Heustadel. Wir verbrachten dort den Vormittag bei diversen Sagen, Märchen von unserem gutmütigen Senior Lois und Geschichten von unserer energiegeladenen Helga sowie ein paar Witzchen von unserem herzigen Thomas. Dieses Warten und Nichtstun fiel mir irgendwie schon etwas schwer; andererseits war es natürlich schon schön, nicht komplett nass zu werden. Mittags ging es wieder runter zur Jause in Helgas Stube - mega gemütlich und eine einfache Brotzeit kann so gut sein - Schnaps natürlich inklusive -, bevor sie uns erklärte und zeigte, wie sie ihren Frischkäse macht. Mein Vorteil war, dass ich den Käsekurs im Allgäu schon gemacht habe und mir einiges bekannt vorkam. Spätestens da reifte der Gedanke, mal nach ihren immer wieder erwähnten Helferinnen zu fragen, also wie lange die bleiben und so. Da meinte sie doch glatt, ich könnte gleich zwei Wochen bleiben! Und mit den Vorkenntnissen aus dem Käsekurs dürfte ich vielleicht auch da ein wenig mithelfen. Auch wenn die Arbeit mit der Sense anstrengend ist (heute hatte ich echt bisschen einseitigen Rückenmuskelkater), so ist es toll zu sehen, was man am Ende geschafft hat; dazu die Bewegung in der Natur. Kuchen backen kann ich auch und die Ziegen begleiten könnte ich mir auch vorstellen. Das nächste Projekt steht also und in Gedanken ein kleiner verrückter Traum …! Als es am Nachmittag schön wurde, hat uns Thomas in die Kunst des Schrägzaunbauens eingeweiht. Dabei wurden wir von zwei neugierigen Kühen beäugt, die gerne die Rucksäcke angeknabbert hätten. Mit Lois ging es am Rückweg zum Bus noch beim Imker vorbei, wo wir frisch geschleuderten Almblüten-Honig probieren durften! Nachdem wir am Morgen schon gelesen hatten, dass am Abend ein Konzert der örtlichen Blaskapelle mit Essen und Trinken am Dorfpavillon sein wird, war irgendwie sofort klar, dass wir da alle hingehen. Das war echt cool, weil es so selbstverständlich war für jeden. Dort trafen wir Thomas und seine Frau sowie Helga vom Tourismusverband, die uns Dienstag mit begrüßt hatte. Bei Essen, jede Menge weißen Spritzern und einem Schnapserl genossen wir Plaudereien und abwechslungsreiche Musik. Spätestens jetzt wusste jeder, wer die Gruppe der Schule der Alm ist (gefühlt, waren wir vom ersten Tag an ortsbekannt). Besonders Thomas freute sich total, dass wir alle geschlossen zum Konzert da waren. Und das war so schön zu sehen! Der Knaller für Sabine, Wolfgang und mich als Übernachtungsgäste im Lamm: Als wir gegen 23.30 Uhr ins Gasthaus wollten, war zu, Licht aus, keine Reaktion auf Klingel und Klopfen. Es duschte. Und wir hatten nur einen Zimmerschlüssel bekommen ... Über eine Konstruktion aus Tisch, Stuhl und offenes Zimmerfenster der beiden kamen wir doch noch ins Bett...Read more

  • Abschlusstag auf der Kluppenalm

    July 13, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem wir drei Tage das Valsertal genossen und erlebt haben, ging es heute ins andere Seitental, das Schmirntal. Wie jeden Tag wollten wir mit dem Bus bis zur Endstation fahren, doch es kam keiner. Und unser uns noch unbekannter Begleiter des Tages wartete ebenso Sabine und Wolfgang, die immer mit dem Auto fuhren. Nach fast einer halben Stunde hielt dann doch mal ein Bauhof-Mitarbeiter, um uns zu sagen, dass der Bus nicht kommen kann, weil auf der Strecke eine Mure abgegangen ist. Also alle rein in mein Auto und los ging`s. Etwas abenteuerlich sollte es bleiben, denn in der Nacht hatte es so heftig geregnet, dass die Brücke sowie Wege in Mitleidenschaft gezogen wurden. So führten uns Sabine und Ottmar, die die Kluppenalm mit bewirtschaften, über und durch den reißenden Bach, da waren lange Beine, Sprungkraft und auch etwas Mut gefragt. Aber auch hier halfen wir zusammen und reichten einander die Hände, um die anderen ans Ufer zu ziehen. Dort wartete die innere Weide auf knapp 2000m, die nach den Lawinen des Winters geputzt werden musste. Also sammelten wir den ganzen Vormittag lose Steine und Äste ein, damit die Weide nicht verbuscht und das Vieh - hier werden Rinder gehalten - Freude hat. Dass man das tun muss, war mir völlig neu. Es kam eine Menge zusammen. Nachdem wir scheinbar fleißig waren, belohnten uns Sabine und Ottmar auf ihrer Jagdhütte mit Gegrilltem, leckerer selbstgemachter Gamswurst und natürlich einem Schnäpschen sowie jeder Menge spannender Infos zur Tierwelt, zu Form und Herausforderungen der Landwirtschaft sowie zur Jagd. Zurück im Ort stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen und das Geniale: ohne das großartig diskutieren oder besprechen zu müssen, teilten wir die riesigen Tortenstückchen, so dass jeder von allem kosten konnte. Ernst entführte uns dann in sein privates Bergbauernmuseum mit vielen Gerätschaften aus Leben und Arbeit von früher. Auch hier durfte das Schnäpschen nicht fehlen. Gleiches galt für unseren gemütlichen Abschlussabend mit Kitzbraten (vorher kurzer Abstecher in den Alpenblumengarten mit Olpererblick, den das Dorf gemeinsam pflegt - tolle Sache). Das Tier von Helgas Alm bereitete ihre Schwester Margit extra für uns zu - zart und so köstlich! Schade, dass Helga und Lois nicht dabei waren, aber Thomas und seine Ruth, Ottmar und Sabine. Höhepunkt - eine kleine Übergabe eines Zerifikats mit liebevollen Worten von Thomas, die wir so gut wir konnten zurückgaben. Was am Dienstag bei allen - Lehrern wie uns Schülern - mit einem Handedrücken zur Begrüßung begann, endete mit herzlichen Umarmungen! Danke!Read more

  • Was bleibt...

    July 14, 2024 in Austria ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Tage gingen schnell vorbei. Jetzt bin ich wieder daheim und gedanklich schon wieder im Arbeitsstress ... Ob es so weitergehen kann? Ich denke nicht. Jetzt frage ich mich, was von dieser Erfahrung bleibt - neben tollen Kontakten, schönen Momenten und vielen vielen interessanten Informationen. Ich soll wiederkommen, hat Margit gesagt, wenn ich drüben Urlaub im Stubai mache. Und der Gedanke, mal Zeit bei Helga als Helferin zu verbringen, ist weiter gereift. Auch ihr Tipp mit der Käseschule. Die Woche war körperlich sicher anstrengend, aber erschöpft fühle ich mich nicht. Was mir bei beiden Almen bewusst wurde: Wenn diese Menschen das nicht machen und niemanden haben, an den sie es weitergeben können, dann wird Natur- und Kulturgut für immer verloren gehen. Und vielleicht ist ja so ein Leben viel mehr Work-life-Balance als unser Heutiges? Eine schöne Idee kam in der Woche noch von Katharina: Lois und seine vielen Geschichten werden ebenfalls verloren gehen, wenn er einmal nicht mehr ist. Ob es nicht was für mich wäre, die aufzunehmen? Auch diesen Gedanken werde ich in mir tragen und vielleicht führen mich all diese im richtigen Moment zu einem neuen Ankommen im Leben.Read more