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  • Day 2

    Des Schusters neue Leisten

    June 22, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer kurzen Fahrt komme ich am Mosteiro de Santo Tirso an; ein ehemaliges Kloster dessen Kirche noch in Betrieb ist aber dessen Rest ein städtisches Museum für moderne Skulpturen und eine Landwirtschaftsschule beherbergt. Coole Mischung!
    Das Museum ist klein aber schön (die Skulpturen im Moment eher langweilig), die Kirche sehr golden und der noch gut erhaltene Kreuzgang aus dem 10. Jahrhundert eine echte Empfehlung!

    Danach mache ich mich an den kurzen Aufstieg in die Innenstadt. Hier gibt’s tolle Häuser, offenbar ist es in dieser Region Tradition, die Fassaden mit gebrannten Fliesen zu verkleiden. Sieht gut aus. Auf dem Marktplatz finde ich eine Touriinfo mit einer netten jungen Dame, die mir zeigt, was ich mir noch alles ansehen sollte.

    In der ganzen Stadt stehen in den Parks verteilt Skulpturen und es gibt einen tollen Fußweg am Rio Ave entlang. Glücklicherweise ist nebenan ein Schuhladen mit zwei hervorragend Englisch sprechenden Verkäuferinnen. Meine festen Schuhe, die ich wegen des Motorrads mitgebracht habe sind nämlich einfach zu klein - ich wollte es nur nicht wahr haben.

    Wir scherzen uns durchs Sortiment bis ich was Passendes gefunden habe und danach schlendere ich weiter durch den Ort. Dann wieder eine kurze Fahrt hinauf zum Santuário de Nossa Senhora da Assunção. Die Straße ist eng und gewunden und manchmal gibt es plötzlich einen tollen Blick auf die Weinhänge. Das kann man gar nicht fotografieren und ich sammle lieber Fahrpraxis.

    Der Ausblick ist wie versprochen grandios, man kann sogar den Atlantik sehen. Die Kirche ist langweilig bis auf die ganzen Topfpflanzen im Seitenschiff. Also wieder den Berg runter zu diesem tollen Fußweg entlang des Flusses.

    An dessen Ende gibt es einen kleinen Park mit zehn Skulpturen. So richtig spannend finde ich die nicht, aber es gibt ein Café mit echt portugiesischem Imbiss und WLAN.

    Ich bestelle eine Spezialität, die ich schon in anderen Bistros gesehen habe und von der ich nicht weiß, was es ist. Ein Francesinha - das scheint hier so beliebt zu sein wie bei uns die Currywurst.
    Es stellt sich als eine Art überbackenes Sandwich mit Schinken, Bacon, Chorizo, Rindersteak und einem Spiegelei heraus. Alles schwimmt in einer mäßig scharfen, dünnen Bier-Tomatensauce (besser niemand erzählt davon den Franzosen) und wird mit Pommes serviert. Keine Empfehlung, aber der Hunger treibt‘s rein.

    Dafür habe ich hier genug Gelegenheit das Reisetagebuch zu schreiben. Nachher geht’s in die Pension zurück und dann entscheide ich, wo ich morgen hin will.
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