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  • Day 6

    ¿Hablas español?

    April 20, 2018 in Mexico ⋅ ☀️ 18 °C

    Auf dem Weg nach Mexiko haben wir angefangen, uns mit der Stadt auseinander zu setzen. Was hat sie zu bieten? Wofür ist sie bekannt?
    Tijuana ist eine Grenzstadt, die viele Amerikaner wegen der günstigen Medizin anzieht. 100 Aspirin Tabletten für umgerechnet 4 Euro! Die Apotheke ähnelt mehr einem Stand im Bazar, aber dort ist tatsächlich alles zu finden. Wir lernen sogar drei junge Amerikaner auf dem Weg kennen, die regelmäßig in Tijuana zum Zahnarzt gehen.

    Das Auto an der Grenze auf einem der kostenpflichtigen Parkplätzen geparkt, verfolgen wir mit einem mulmigen und aufgeregten Gefühl die Schilder Richtung Mexiko. Wir werden uns also gleich in der fünft-gefährlichsten Stadt der Welt befinden. Ich erwarte Drogenabhängige, Prostitution, Bettler, viele Kinder im Elend, Waffenhandel auf der Straße. Dadurch bekomme ich kein besseres Gefühl und finde mich nach Grenzübergang nah an der Seite von Ferhat & drücke feste seine Hand.

    Im Internet lesen wir, dass eine große Abraham Lincoln Statue mitten in der Stadt stehen soll. Die wollen wir unbedingt sehen. Abraham Lincoln setzte sich gegen die Sklaverei ein und war ein Kriegsgegner zu Zeiten des mexikanisch-amerikanischen Kriegs. Also bestellen wir ein Uber-Taxi zur Grenze. In einem weiße kleinen Nisan Micra kommt eine Frau angefahren. Die Frau fuhr wie verrückt, verpasste Ausfahrten und fuhr in die falschen Straßen. 🤦🏽‍♀️
    Wir beschließen frühzeitig auszusteigen und das letzte Stück zu laufen.

    Angekommen waren wir enttäuscht. Vom Wetter - es hat geregnet - und von der Stadt. Wir planten unsere Rückreise.
    Ferhat wollte unbedingt noch die Straße der Revolution sehen. Diese lag quasi auf unserem Weg Richtung Grenzübergang. Wir geben Uber eine zweite Chance und bestellen es zur Statue. Ein Ford fährt an und wir steigen bei Sergio, dem Fahrer, ein. 10 Minuten später sieht die Stadt komplett anders aus. Wir wissen gar nicht, wo wir zu erst hinschauen sollen. Alles so lebendig und so bunt. Wir laufen durch die Geschäfte, handeln die Preise, kaufen Souveniers und essen natürlich Churros - die besten, die ich je gegessen habe.

    Die Menschen sind alle sehr freundlich. Ich laß, dass viele aus der Mitte des Landes unter anderem nach Tijuana reisen, mit der Hoffnung nach Amerika flüchten zu können. Amerika, dem Land ohne Grenze. Amerika, wo man vom Tellerwäscher zum Multimillionär werden kann.
    Ein super Geschäft für Menschenhändler und Menschenschmuggel, was auch dazu führt, dass die Mordrate der Stadt so hoch ist.
    Wir Touristen bekommen davon nur wenig zu spüren. Die Verzweiflung und Armut der Menschen kann man ihnen jedoch aus den Gesicherten ablesen.

    Wir sagen „gracias por las impresiones - nos vemos pronto, México“ und verlassen die Stadt.

    Am Abend entscheiden wir uns, die 5th Avenue entlang zu laufen. Das sogenannte Gaslamp district - also Gaslampen Viertel - ist das Zentrum der Stadt und wegen der Bars und Clubs bekannt. In einer Sportbar machen wir einen Halt. Während auf dem einen Bildschirm Ice hockey gespielt wird, werden auf dem anderen Bildschirm die Playoffs der NBA ausgestrahlt.

    Einen letzten Tag haben wir noch in San Diego!
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