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- Day 133–134
- November 6, 2024 at 11:06 AM - November 7, 2024
- 1 night
- ☁️ 7 °C
- Altitude: 41 m
GermanyLössewitz52°24’36” N 11°18’49” E
Berenbrock

3.054 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 86 km/ Gesamt 370.007 km / Ø121,15 km)
Landvergnügenhof
39638 Berenbrock
Deutschland
AGAINST THE WIND
Wenn ich meinem Körper zuhören würde, dann pflegt er zu sagen, ruh dich aus, du hast lange genug gekämpft, gearbeitet, dich gequält, aufgerieben, eingesetzt. Bist für andere Menschen da gewesen, jahrzehntelang, nimm dir jetzt Zeit für dich, wenigstens die paar Jahre, die dir bleiben.
Leg die Beine hoch, schau aus dem Fenster, guck Serien, und lass die Realität draußen vor der Tür. Nur mit Hilde musst du noch ein bisschen spazieren gehen. Und wahrlich, das könnte verlockend sein, wo die Welt jetzt eh den Bach runter geht, bekommt der Ausdruck, nach mir die Sintflut, eine besondere Komponente.
Tatsächlich lebe ich aber dafür nicht, weder nach außen noch für mich selbst. Selbst wenn ich weiß, dass die Widerstände übermächtigt sind, werde ich in ihrem Schatten um die Sonne kämpfen. Ich bin erschüttert über den möglichen Wahlausgang in den USA, dass eine Mehrheit von Menschen anscheinend blind in ihren Untergang rennen, ihre freiheitlichen Möglichkeiten, wie auch immer man das definiert, gegen eine Zukunft tauscht, in der sie ihre Rechte verlieren werden.
Wie kann man glauben, dass die Entwicklungen in Russland und China in den USA anders verlaufen würden. Dass es nicht um Menschen geht, sondern um Macht. Und trotzdem ist mir die ganze Zeit ein Gedanke im Kopf, der Martin Luther zugeschrieben wird.
"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.
Against the Wind, hat Bob Seger gesungen, und auch wenn seine Argumente nicht unbedingt meine sind, so denke ich doch, dass ich mich mit der Haltung identifizieren kann.
Die Nacht ist kalt, so wie der Tag feucht und ungemütlich sich angefühlt hat. Wir haben lange im Bus gesessen, bis ich mein Buch zuende gelesen habe. Und mit einer besonderen Empfehlung dafür werben kann, weil die Dichte der Sprache und die Spannung des Inhalts, diesen Text zu etwas Besonderem macht.
Artenvielfalt, der Kampf gegen das Aussterben von Tieren, sollte uns Menschen befähigen, auch unseren Wert noch einmal genau zu überdenken. So bin ich also heute aufgestanden mit dem Bewusstsein, so lange ich dagegen bin, lebe ich.
Mittwochs muss ich immer meine Medikamente für eine Woche stellen, gegen die Demenz schreibe ich auch meine Texte, versuche im Gespräch zu bleiben mit all den Menschen, die Lust darauf haben. Will die Jungen und die Alten verstehen, von ihnen lesen und lernen.
Und gehen. Gegen die Schmerzen und die Müdigkeit, nicht unbedingt für eine bessere Welt, aber zumindest für ein gutes Leben. Es ist nieselig und kalt. Und als wir das erste Mal rausgehen auch noch ziemlich dunkel. Aber dann sind wir alleine auf den Weg, über dem die Wildgänse sich gegenseitig was zurufen, um sich über den Wolken zu orientieren.
Dann kommt meine Tochter mit den beiden Hunden raus, und wir gehen nochmal die Straße runter. Am Ende bin ich über zwei Kilometer unterwegs, fast siebzig Minuten, während die Hilde bestimmt doppelt so weit gelaufen ist. Beide sind wir ziemlich geschafft, aber durchaus fröhlich.
Dagegen sein tut gut.Read more
SchönwetterwandererDanke dir für deinen heutigen Post. Dagegen 👍🏻
TravelerUnbeschreiblich, die Nachrichten der letzten zwei Tage. Gestern mit Trump ins Bett, heute Morgen ohne Regierung aufgewacht. Unglaublich Angst.
Spaziergänge mit HildeJa das kann einem schon Sorgen machen. Aber eigentlich sollten wir vorbereitet sein mit Erdogan, Putin, Netanjahu und Li Qiang.
TravelerHast Du Recht, dieser Gedanke quält mich schon lange. Hat denn niemand aus der Geschichte gelernt?