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- Tag 134
- Donnerstag, 7. November 2024 um 15:00
- ☁️ 8 °C
- Höhe über NN: 92 m
DeutschlandCremlingen52°15’7” N 10°37’44” E
Cremlingen

3.055 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 0 km/ Gesamt 370.007 km / Ø121,11 km)
Landvergnügenhof
39638 Berenbrock
Deutschland
Zwei Tage bei meiner Tochter reichen aus, dass Hilde wieder glaubt, sie könne ihren eigenen Weg gehen. Die Freiheit des ungehinderten Spaziergangs mit den anderen Hunden führt schleichend bei Hilde zu einem durchgängigen Ungehorsam, solange wir draußen sind.
Im Bus ist sie dagegen fast richtig anhänglich, man könnte meinen, sie sei ein bisschen aufdringlich. Wenn ich jetzt nicht einschreite, und mit ihr den Gehorsam konsequent umsetze, dann gerät sie regelrecht "außer Rand und Band".
Langlebige Erziehung, weil - und jetzt kommst du - ich die wichtigen Schritte am Anfang nicht konsequent umgesetzt habe. Oder wie die Tiertrainerin sagt, du hast so einen charakterstarken Hund, entweder du brichst seinen Willen, oder du akzeptierst das, weil ihre Stärke auch unterwegs zu einem wichtigen Part in eurem Leben wird.
Also habe ich es mit Liebe und Freundschaft probiert. Das hatte schon als alleinerziehender Vater doch recht gut funktioniert, wenn ich meine Kinder jetzt betrachte, obwohl ich schon froh bin, dass wir die heftigen Zeiten gut überstanden haben.
Und so bin ich zwar nicht mehr in der Blütezeit meiner Energie, aber doch guter Hoffnung, dass wir unseren Weg mit Mut bestehen.
Die Nacht war unruhig, mehrfach hat Hilde gebellt, weil etwas Ungewöhnliches draußen vor sich gegangen ist. Die Tochter meint, es leben wilde Katzen im Stroh, und manchmal käme der Fuchs vorbei. Auf jeden Fall ist der Hof am Morgen voller Spuren, meint die Hilde aufgeregt.
Die feuchte Kälte von Bodennebel und Nieselregen zieht auch in den Bus ein, die Standheizung hält zwar dagegen, aber wir können sie immer nur für kurze Zeit ertragen, weil es dann gleich stickig im Bus wird. So kämpfen wir uns durch die Nacht, und mittlerweile werde ich von selbst um kurz vor fünf Uhr wach.
Wieder ein langer Spaziergang, morgens habe ich dazu die Energie, was mich erfreut. Nachmittags wird es weniger und abends bleibt nur ein kleiner Weg übrig, der allerdings auch der Dunkelheit geschuldet ist.
Solche Zeiten des temporären Anhaltens nutze ich nicht nur zum Wäsche waschen und Strom laden, sondern auch zu meiner "Lieblingsbeschäftigung" des Reduzierens. Ich hatte in den vergangenen Wochen schon die ein oder andere Idee, und jetzt die Zeit, es umzusetzen. Nichts Gravierendes, dafür leben wir im Bus schon ziemlich spartanisch.
Aber es kristallisiert sich schon deutlich raus, dass ich keine Lust mehr habe zu kochen, geschweige denn anschließend zu spülen. Also brauche ich weder einen Topf noch einen Kocher. Das Essen macht mir aber durchaus noch Spaß.
Heute bekommen wir die neuen Thermomatten für die Busfenster. Nach vier Jahren Dauerbenutzung sind sie komplett fertig, nichts ist für die Ewigkeit, so pflegt man ja zu sagen. Und im blauen Bus gibt es nach zwanzig Jahren Laufzeit ja ebenfalls ne Menge Verschleiß.
Das kleine Seitenfenster ist undicht, sodass bei diesen heftigen Regenfällen die Sachen in einem Schrank ganz nass werden. Jetzt hat ein guter Freund die möglichen Zulaufstellen dicht gemacht, sodass ich jetzt abwarten muss, wohin das Wasser nun fließt.
Mitte des Monats wird Alex feststellen, welche Reparaturen vor dem Winter noch anfallen, und welche Kosten dann auf mich zukommen. Es ist ein ständiger Kreislauf, und es kommt mir so vor, als würden wir dabei nicht zu den Gewinnern zählen.
Obwohl ich keinen Grund dazu habe, zu klagen, selbst wenn das Finanzamt noch die Hand aufhält. Bisher sind wir in allem immer reich beschenkt worden, und können nur dankbar sein für das Leben, das wir genießen dürfen.Weiterlesen
Schönwetterwanderer
Sehr gut getroffen 😍