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    26.–27. nov. 2024, Tyskland ⋅ 🌬 7 °C

    3.074 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 156 km/ Gesamt 371.984 km / Ø121,00 km)

    Auf dem Hof
    von lieben
    Menschen in
    24999 Wees
    Deutschland

    Es regnet und stürmt. Das Land ist flach und die Wiesen liegen oft so unter Wasser, dass man den Unterschied zu den Seen dazwischen kaum erkennen kann. Die wenigen Bäume an der Straße richten sich nach dem Wind. Wir kommen von Hennstedt und überqueren kurz vor Friedrichstadt die Eider, die ihre Wasser der Nordsee zutragen, an deren Mündung wir vor einigen Wochen noch dem Norden zu, entlang gefahren sind.

    Jetzt sind wir auf dem Weg nach Flensburg, um dort an der dänischen Grenze unsere Reise nach Süden zu beginnen. Aber vorher folgen wir einer lieben Einladung für die lebensnotwendigen Dinge. Wäsche waschen und trocknen, Duschen, Miteinander sprechen, den freundlichen Hund streicheln, denn leider muss Hilde aus bekannten Gründen des Misstones zwischen zwei Hündinnen im Bus bleiben.

    Sie schenken mir noch ein gutes Stück Ziegenkäse, das sie vom Einkauf für mich mitgebracht haben, und ich freue mich auf die Bilder von ihrer nächsten Überwinterung in Schweden, die nicht lange mehr auf sich warten lässt.

    Auf der Wiese liegen die letzten Äpfel, die der Sturm abgeworfen hat, wir schlafen gut, auch wenn es mir überraschend kalt ist, trotz der Temperaturen im zweistelligen Bereich. Manches Mal kommt die Kälte von innen, aus den Gedanken, die sich Raum schaffen wollen, um mein seelisches Gleichgewicht zu zerrütten. Die mich nicht schlafen lassen, in mir arbeiten, sich den durch die Müdigkeit entstandenen Freiraum aneignen wollen.

    Der Schlaf ist der beste Schutz, und wenn ich morgens aufwache, ist ein neuer Tag, an dem ich wach und aufmerksam bin. Wir spazieren den Weg runter, ich sehe den Mond schlafen gehen, während im Tal der Morgen erwacht. In Bus zurück zeigt sich die Sonne zwischen den Bäumen, ich trinke Tee, wir frühstücken, unsere lieben Freunde verabschieden sich in ihre Aufgaben.

    Ich höre gute Musik, bei der ich den Worten folgen kann, während die Melodien sich unter meine Haut begeben. Hilde liegt eng an meiner Seite. Die Wäsche muss noch eingeräumt werden, während Wind Wolken über den Himmel jagt, die hin und wieder die Sonne in den Schatten stellen.

    Aber wenn sie scheint, erhellt sich der ganze Bus, dass er leuchtet. Und blauer Himmel schiebt sich durch die Seitentür. Wie mag mich das Meer begrüßen, das sich hier Ostsee nennt, ob es uns willkommen heißt, oder uns erstmal beutelt mit dem Sturm, der über die Wellen springt. Ich bin gespannt!
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