• Forfjord

    7月2日, ノルウェー ⋅ ☁️ 10 °C

    Als der Asphalt in Lehm übergeht, steht dort ein Warnschild, das auf eine unbekannte Gefahr hindeutet. Der Lehm ist von Beginn an aufgebrochen und der Weg ist kaum noch mit normalen Fahrzeugen zu befahren, sodass ich hier an einem stillen Platz am Wasser unsere Reise beende.

    Gegenüber ist Mehus, dahinter Øynes an der Inselspitze, wo wir gestern waren. Uns gegenüber im offenen Fjord liegt Gapøya, das unbewohnt ist, weiter im Hintergrund die Ruinen des Forts von Elgsnes.

    Wir hätten eh zurück gemusst, weil die Straßen eine Sackgasse ist. Aber da hier kein Tourismus ist, es kein Park4Night Angebot zur Übernachtung gibt, dachte ich, dass dies hier der richtige Weg für uns ist.

    Und ja, das hat mir hier gefallen, denn auf der stark befahrenen 82 nach Andenes und zur Fähre nach Senja haben es alle eilig. Aber zuerst mal über die Brücke nach Sortland, weil ich vorsichtshalber mal volltanken will. Ein Schiff der Aida ist angekommen, und viele Fahrgäste wandern gerade auf die Brücke, um Selfies von sich und dem Schiff zu machen. Tolle Erinnerung.

    Lautstark tutet ein Schiff der Hurtigruten auf die Brücke zu, hinter der ein Schiff der Marine still verankert ist. Von weit hinten aus dem Fjord ist noch ein kleineres Ausflugschiff zu sehen, längst überholt von den Seaworkern, die zum Fischen unterwegs waren.

    Und ja, ich kann nicht verhehlen, dass der Anblick von Schiffen mein Herz erfreut, selbst wenn sie höher sind als alle umliegenden Häuser. Und vermutlich hat man an Bord einen anderen Eindruck.

    Sortland ist nicht schön, aber teuer, "verzeichnet den höchsten Jahresumsatz pro Kopf in ganz Nordnorwegen...Sortland ist auch als die *blaue Stadt* bekannt und zog nationale und internationale Aufmerksamkeit auf sich. Alles begann im Rahmen der Feierlichkeiten zum neuen Jahrtausend. Sortland hatte die Idee, die Stadt blau zu streichen. Dies war der Beginn eines dynamischen Prozesses, in den nicht nur heimische Künstler, sondern auch die Allgemeinheit einbezogen waren. Landen Sie an, um genau in Augenschein zu nehmen, wie sich die blaue Farbgebung macht. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um einen gemütlichen Spaziergang ins Stadtzentrum zu machen, wo Sie Literatur auf den blauen Wänden der Stadt lesen können."

    https://www.hurtigruten.com/de-de/haefen/sortland

    Shell war gelb und das Wasser unter der Brücke hat wiederholt seine Farbe geändert, dann waren wir wieder weg, und bei der kleinen weißroten Frikirke in Hognfjord am stillen Wasser mit den schönen Aussichten.

    Als wir zurückkommen, regnet es. Wir machen Spaziergänge an den verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten am Wegesrand, weil man dort wenigstens in Ruhe spazieren kann. Beim letzten Platz steht abseits des Weges ein Zelt mit drei Fahrrädern.

    Obwohl der Weg schön ausgebaut ist und zum Meer führt, will Hilde nicht weiter gehen. Auch bei einem späteren Spaziergang. Es regnet den ganzen Abend und die halbe Nacht, während von Süden her heftige Böen am Bus ruckeln.

    Wir sind ein dutzend Camper für die Nacht. Niemand redet mit den anderen, und selbst untereinander wirken die Paare spracharm in der Öffentlichkeit. Und ich. Ich habe mich angepasst. Esse Schokolade statt mit anderen Menschen zu reden. Und nicht nur, weil es regnet.

    Manchmal denke ich, wenn ich jetzt auch noch das Schreiben einstelle, merken das nicht viele. Das ist ein bisschen so wie Sterben. Eben warst du noch da, dann bist du traurige Erinnerung, und plötzlich vergessen. Und dann gibt es Situationen, wo du jemandem fehlst.

    Ich glaube, das ist gesund, weil wir sonst in dem ganzen Schmerz und Verlust uns selber nicht mehr begegnen. Zwei Fliegenfischer bereiten ihre Angeln am Fahrzeug vor, sozusagen im Trockenen. Hinter den gegenüber liegenden Bergspitzen ist es hell geworden und ein bisschen blau, obwohl die Sonne schon auf halb elf steht, und wieder von dunklen Wolken verdeckt wird.

    Meine Medizin ruft, zwischen den Bäumen lugt das Meer hervor, ich sollte heute Haare waschen, und brauche laufendes Wasser, um meine Wäsche aus dem Eimer zu bekommen, damit sie in der Sonne, die sehr rar ist, trocknen kann.

    Und nein, ich bin weder depressiv noch melancholisch, weil ich über den Tod nachdenke. Die Sonne scheint auf den Berghang, und ich freue mich, zu leben. Aber interessant sind solche Gedankenspiele schon, zeigen sie doch die Realität ziemlich klar.

    Letztendlich sind wir einander fast alle ziemlich fremd, selbst wenn das Internet uns Nähe vorgaukelt. Wir wissen oft kaum mehr vom anderen Menschen, als wir von ihm lesen, ggf sehen. Und selbst, wenn wir einander begegnet sind, macht das manchmal keinen großen Unterschied.

    Ich habe jetzt eine Viertelstunde den Fliegenfischern bei ihren Vorbereitungen zugeschaut, jetzt gehen sie um die Ecke und sind außer meiner Sicht, als wären sie nie dagewesen. Nur ihr Auto steht noch in der Ecke.

    Hilde schläft wieder.

    Parkplatz (frei)
    Google Maps Code
    RMH9+QMW Forfjord, Norwegen
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