• Berenbrock

    December 21 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    (English Version Below)

    Als ich aufwache, fahre ich den blauen Bus aus dem kälteschützenden Carport zwischen den Häusern aufs freie Feld, um ja nicht den Sonnenaufgang zu verpassen. Das sei um sechs Uhr morgens noch ziemlich früh, sagt Hilde, so lege ich mich nochmals unter die Decke zu ihr, während die Standheizung ihr morgendliches Ständchen bringt.

    In der Ferne, am Horizont, die Lichter des nächsten Ortes, von der Landstraße streift hin und wieder ein Frühaufsteher den blauen Bus mit seinem Licht. Es ist Sonntag morgen, der vierte Advent, der blaue Bus fährt wieder.

    Noch nicht vollständig geheilt, können wir aber bis in den Januar hinein unterwegs sein, dann muss noch die Vakuumpumpe erneuert werden, die leider auch im Laufe der Jahrzehnte und der über achthunderttausend Kilometer undicht geworden ist.

    Der letzte Tag im Erholungspark Wehlingsheide, abends bringt uns der liebe Peter zurück zum Bus, wo der Schrauber den Schlüssel aus der Hand legt, wir uns herzlich bedanken, und die üblichen Jahresendwünsche hinterlassen, bevor wir zur letzten Nacht zum Bungalow fahren.

    Am Morgen regnet es, ich packe unsere Sachen in den Bus, wir verabschieden uns. Zwei Stunden später halte ich auf einem Autobahnrastplatz an, um ganz in Ruhe meine Sachen aus dem Bungalow wieder an ihre angestammten Plätze zurück zu stellen.

    Wir besuchen die liebe Dominice' Familie am Steinhuder Meer, wo ich meinen Vorrat an Fitlineprodukten für die nächsten vier Monate auffülle, und mit der Familie einen gemütlichen Abend genießen kann. Später kommen Freunde, mit denen Sebastian ein hochinteressantes Kartenspiel aus den verschwunschenen Zeiten geheimnisumwobener Welten spielt, das ich zwar nicht verstehe, aber Fetzen ihrer Gespräche mit in meine Träume nehme, wo sie ihr Eigenleben führen, sodass ich morgens froh bin aufzuwachen.

    Hilde hatte es sich vorm Kamin gemütlich gemacht, während Dominice und ich miteinander plaudern, bis alle müde sind und schlafen gehen. Als ich aufstehe, ist die Sonne gerade aufgewacht und beginnt, den Horizont hinauf zu klettern, während der Nebel auf den Feldern liegt. Der Feldweg ist trocken, und wir spazieren in das spektakuläre Geschehen hinein, während der neue Tag erwacht.

    Kurzer Stop in Braunschweig bei der Familie vom Sohn, um einige bestellte Waren mitzunehmen. Manches ist so für uns viel günstiger zu bekommen, was wir unterwegs benötigen. Wir wollen aber zuerst das Wochenende bei der Tochter' Family verbringen, um dort den Weihnachtsmann dieses Mal zeitnah zu spielen.

    Hatte richtig Freude, ein paar Leckereien unterwegs zu kaufen, um sie zu erfreuen, heute Vormittag gibt's am blauen Bus Bescherung, bei der Sohn' Familie wird es der erste Weihnachtstag sein.

    Ist schon lange her, dass wir uns an so einem Spiel erfreut haben, aber mit dem Überschreiten der diesjährigen Altersbarriere bin ich noch mal ein bisschen sentimental geworden. Die Kinder spielen mit, und die Enkel erfreut es
    sowieso.

    Ich bin ja kein typischer Opa, sondern eher schon einer, der mit draus vom Walde komme ich her, seine Geschichten beginnen könnte, aber sich dann doch aus dem Staub machen muss, bevor ihn die eigene Vergangenheit einholen könnte.

    So werden wir den Heiligen Abend alleine im blauen Bus sein, wie die meisten Tage des Jahres, und das ist gut so. Hilde liegt dicht an meinem Bein und schläft noch tief und fest. Der Morgen graut langsam aus der Nacht heraus, und ich nehme die Gelegenheit wahr, dir einen guten, segensreichen vierten Advent zu wünschen.
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    When I wake up, I drive the blue bus out of the sheltered carport between the houses and into the open field, so as not to miss the sunrise. Six o'clock in the morning is still quite early, says Hilde, so I lie down under the covers with her again while the auxiliary heater serenades her morning.

    In the distance, on the horizon, the lights of the next town; every now and then, an early riser's headlights brush against the blue bus from the country road. It's Sunday morning, the fourth Sunday of Advent, and the blue bus is back on the road.

    Not yet fully repaired, we can still travel until January, when the vacuum pump, which unfortunately developed a leak over the decades and more than 800,000 kilometers, will need to be replaced.

    Our last day at the Wehlingsheide Recreation Park. In the evening, dear Peter drives us back to the bus, where the mechanic puts down the keys. We thank him warmly and leave the usual New Year's greetings before heading to our bungalow for the last night.

    It's raining in the morning. I pack our things into the bus, and we say our goodbyes. Two hours later, I pull into a motorway rest stop to calmly put my belongings back in their usual places in the bungalow.

    We visited Dominice's lovely family at Lake Steinhude, where I restocked my FitLine supplies for the next four months and enjoyed a cozy evening with them. Later, friends arrived, and Sebastian played a fascinating card game with them, a game from the enchanted past of mysterious worlds. I didn't understand the game, but snippets of their conversations drifted into my dreams, where they took on a life of their own, making me glad to wake up in the morning.

    Hilde had settled down comfortably in front of the fireplace while Dominice and I chatted until everyone was tired and went to bed. When I got up, the sun had just risen and was beginning to climb the horizon, while the mist lay over the fields. The path was dry, and we strolled into the spectacular scene as the new day dawned.

    A quick stop in Braunschweig at my son's family's house to pick up some ordered goods. We were able to get some things much cheaper this way, which is something we needed on the road. But first we want to spend the weekend with our daughter's family so we can play Santa Claus in a timely manner this time.

    I really enjoyed buying some treats along the way to make them happy. This morning we'll exchange gifts at the blue bus; it will be my son's family's first day of Christmas.

    It's been a long time since we enjoyed a game like this, but crossing the age barrier this year has made me a little sentimental again. The children are playing along, and the grandchildren are delighted by it anyway.

    I'm not your typical grandpa; I'm more the type who could start his stories with "I come from the forest," but then has to make a run for it before my own past catches up with me.

    So we'll be alone in the blue bus on Christmas Eve, like most days of the year, and that's just fine. Hilde is lying close to my leg, still fast asleep. Dawn is slowly breaking out of the night, and I'm taking this opportunity to wish you a good and blessed fourth Advent.
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