• 8 Judith: Zurück in Arbatax

    26. september 2024, Italien ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir sind zurück in Arbatax. Hier war letztes Jahr unsere erste Station auf Sardinien und wir verbinden viele schöne Erinnerungen mit diesem Platz. Die Lage in der Bucht ist ein Traum und letztes Jahr hatten wir einen Stellplatz direkt am Meer in erster Reihe. Hier hatte uns auch Marie mit dem Motorrad besucht.
    Der Versuch von La Maddalena aus direkt einen Platz zu reservieren scheiterte und uns dämmerte, dass es dieses Jahr wohl nicht ganz so easy werden würde. In der Mail riet man uns, direkt am Anreisetag anzurufen und/oder einfach vorbeizukommen.
    Daher brachen wir schon um 8 Uhr bei unserem Übernachtungsspot auf. Wir wussten, dass der Parkplatz an einer Schule ist, aber dass die halbe Straße von der Polizei gesperrt wurde, weil eine Reisebus auf der Straße stand und die Eltern ihre Kinder verabschiedeten, überraschte uns dann doch. Die Nacht zuvor war der Parkplatz komplett frei, nun komplett gefüllt. Wir wurden sogar von einem der wartenden Autos angehupt, weil der Dame wohl der Ausparkvorgang zu lange dauerte.

    Als nächstes hielten wir beim Casa Hebron, einem Ferienhaus der Stiftung Glaubens- und Lebenshilfe aus Essen, zu dem Michels Familie eine enge Beziehung hat. Michels Tante hat hier ein Jahr gelebt und das Haus betreut. Und durch Michels andere Tante wissen wir, dass Bekannte aus der Gemeinde Essen mit den Motorrädern gerade Vorort sind, aber zu der Uhrzeit tat sich vor dem Haus noch nichts. Zusehen war nur ein italienisches Auto und das Tor war verschlossen.
    Michel interagierte noch kurz mit dem Schäfer, der nebenan eine Weide hat und wir fuhren dann mit einem Einkaufsstop in Siniscola, wo zu unserer Verwunderung Anbetungsmusik gespielt wurde, weiter zum Campingplatz. Da wir den Platz telefonisch nicht erreichten, kamen wir nach einer kurvigen Anfahrt (30km bergab) voller Hoffnung an. Und was soll ich sagen?
    Es ist immer riskant, wenn man an einen Ort zurückkehrt, an dem man schöne Erinnerungen hat, weil man immer vergleicht und hofft, dass es wieder so schön wird.
    Nach längerem Warten boten sie uns dann einen Platz auf dem Parkplatzdeck an. Es erinnerte tatsächlich bisschen an das Aldi-Parkdeck von früher in Eckernförde. Mit der Option am nächsten Tag hoffentlich den Platz zu tauschen, schlugen wir aber zu. Wir frühstücken in der Strandbar und genossen dann alle Vorzüge dieses herrlichen Platzes. Wir badeten und konnten zwei Liegestühle auf der kleinen Terrasse ergattern. Hier lasen wir, tranken Cocktails und hatten am Ende gut Sonne und Alkohol getankt.
    Abends aßen wir im Platz eigenen Restaurant, das eine herrliche Terrasse zum Meer hat. Ich ließ mich davon tragen und bestellte noch einen halben Liter Wein. Eine Entscheidung, die ich am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen bezahlte.

    Wir hatten vereinbart, dass wir gegen 9 Uhr zur Rezeption kommen, um zu sehen, ob wir den Platz tauschen könnten. Mittlerweile waren 2 Wohnmobile abgereist und wir konnten vom Parkdeck auf die Ebene 2 ziehen. Michel ermittelte noch, dass auf der Ebene noch ein weiterer Camper abreiste und überzeugte mich, den Platz zu nehmen. Natürlich musste er sich dann noch einige Zweifel meinerseits anhören, aber am Ende konnten wir uns beide gut mit dem Platz anfreunden. Wir machten noch ein Mittagsschläfchen und gingen dann nachmittags in der Bucht schnorcheln. Am vorherigen Tag war daran nicht zu denken, da uns der Wind gefolgt war. Diesmal hatten wir Südwind, direkt frontal. Am zweiten Tag war es aber deutlich windstiller und wir schnorchelten die nordöstliche Ecke der Bucht ab. Leider begegnete uns kein Kraken für Michel, aber dafür riesige Schwärme an kleinen Fischen. Auch wenn ich dieses Jahr keine Monoflosse mit habe, gab es schon den ein oder anderen Meerjungfrauen-Moment. Die Unterwasserwelt ist hier wirklich schön, viele Felsformationen und Tiefen.
    Als wir zurück vom Schnorcheln kamen, warteten schon zwei freie Liegen am Strand auf uns und wir konnten schön trocknen und lesen. Danach zogen wir wieder auf die Terrasse um und trafen hier auf einen Maler, der sich auf einer Bank eingerichtet hatte und die Bucht malte.
    Später präsentierte er uns sein fertiges Kunstwerk. Er hatte es tatsächlich an einem Tag gemalt, eine Hommage an einen anderen Künstler, der seine Bucht bestimmt 300 Mal gemalt hatte als Übung. Der Künstler erzählte uns, dass er seit Jahren auf diesen Platz kommt und jedes Mal mindest ein Mal die Bucht in Farbe festhält. Dieses Jahr war es bereits das zweite Bild der Bucht. Dann holte er noch zwei weitere Bilder hervor, die ihr sicher bei Michel sehen könnt. Eine wirklich schöne kleine Begegnung!

    Abends machten wir uns fertig für einen Besuch bei einem Restaurant, in das es uns letztes Jahr zwei mal gezogen hatte, aber als wir ankamen, hatten sie nur einen Tisch in 90 Minuten für uns. Wollten wir eigentlich machen, aber mir ging es immer schlechter und ich wollte a liebsten nur liegen und meine Wärmflasche. Michel fuhr also nochmal mit dem Fahrrad los und verschob unsere Reservierung um einen Tag. Das war sehr lieb. Dann kochte er für uns und wir ließen den Abend am Camper mit einer Runde Kniffel ausklingen. Ratet mal, wer zwei Kniffel geworfen hat und wer sich so richtig mitfreuen konnte.
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