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  • Day 145

    Humahuaca & Serranía de Hornocal

    February 23, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 11 °C

    Mit der argentinischen Zuverlässigkeit ist es so eine Sache. Aus 10 Minuten werden zwanzig und anstelle des gebuchten Doppelzimmers kann man die Touristen zum selben Tarif ja auch in einer Acht-Quadratmeter-Kammer unterbringen, wenn das verkaufte Zimmer noch eine Baustelle ist. Den Vogel abgeschossen hatte jedoch unsere Reiseagentur beim Ausflug zur Serranía de Hornocal. Geschlagene zweieinhalb Stunden liessen sie uns am vereinbarten Abholort bei der Tankstelle in Tilcarna an der Sonne schmoren🌞🤦‍♀️.

    Schuld war wie immer niemand und auch die restlichen Fahrgäste nahmen die Verspätung gelassen. Sich zu beschweren hätte auch nicht viel gebracht, zumal uns noch eine fast vierstündige Fahrt zum mystischen vierzehnfarbenen Serranía de Hornocal bevorstand⛰️🌈🤩. Ausserdem zückte der Reiseleiter alle Register, um im Bus für gute Stimmung und laute Lacher zu sorgen. Mal waren wir Schweizer der Grund für einen Spruch, mal gab es einen Witz über die Porteños (Bewohner Buenos Aires') oder einen lustig gemeinten Seitenhieb an die Adresse der verliebten Pärchen im Bus. Mario war sich nie um einen Spruch verlegen und lief, je länger die Fahrt dauerte, zu Höchstform auf🕺.

    Uns war die Unterhaltung recht. Denn nur um einen farbigen Bergrücken zu sehen knapp vierhundert Kilometer zu fahren (inklusive Rückweg), tönt schon etwas verrückt. Schliesslich fährt man ja auch nicht einfach am selben Tag von Luzern nach Genf und wieder zurück, nur um vom Jet d'Eau ein Bild zu knipsen...

    Unterwegs gab es zwei Stops: Einmal bei einer Töpferei, verbunden mit einer kurzen Betriebsbesichtigung inklusive obligatem Besuch im firmeneigenen Verkaufsladen🏺🎁. Und das zweite Mal in Humahuaca, einem beschaulichen Städchen mit netten Cafés und einem lebhaften Markt🛍. Dazwischen erhielten wir, wie auf solchen Ausflügen üblich, ein Set-Menü in einem Restaurante Touristico. Die Auswahl beschränkte sich auf Milanesas (panierte Plätzchen) in allen möglichen Variationen sowie einen Lama-Eintopf. Das Essen war mittelmässig und dafür die anwesende Drei-Mann-Band umso unterhaltsamer🎻🎸🪗. Auf die historische Städtli-Führung verzichteten wir zugunsten eines Abstechers in eine lokale Cafeteria - Schnitzel und Lama-Eintopf mussten ja auch verdaut werden☕️😉.

    Nach dem Halt in Humahuaca fuhren wir mit dem Car weiter bis zum auf 4'400 gelegenen Mirador in der Serranía de Hornocal. Die Aussicht war fantastisch und der farbige Bergrücken zog uns gleich in seinen Bann🤩. Gesteinsschicht um Gesteinsschicht leuchtete in einer anderen Farbe. Rot, violett, orange, grün, ocker, türkis, grau, blau. Es schien als hätte die Natur hier auf die gesamte Farbpalette eines Wasserfarbkastens zurückgegriffen🌈. Sonne und Wolken ergänzten das Schauspiel und sorgten für immer wieder neue Farbnuancen. Unsere Blicke klebten förmlich am Bergmassiv.

    Für den kurzen Spaziergang zum etwas weiter unten gelegenen Lookout reichte die Zeit leider nicht. "Solo para la gente de la montagna" lautete Marios simple Begründung. Unten sei man schnell, aber der Aufstieg habe es in sich🥾⛰️. Mario sollte recht behalten. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher hatten die allergrösste Mühe auf dieser Höhe den kleinen Anstieg zurück zum Parkplatz zu meistern🥴. Wir hätten uns gerne etwas die Beine vertreten, wollten aber unsere Gruppe selbstverständlich nicht warten lassen. Das Panorama war auch so genug spektakulär und wir absolut happy🥰.
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