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  • Day 3

    Bunt und lebendig: Hôi An

    January 21 in Vietnam ⋅ ⛅ 26 °C

    Das bunte und für seine wunderbar erhaltene Altstadt bekannte Hõi An war meine erste "richtige" Destination und der Startpunkt für meine Radreise durch Südostasien. Während zwei Tagen wohnte ich im Cheerful Hostel in Fussdistanz zum Stadtzentrum.

    Hien, die Gastgeberin sorgte für gute Stimmung, saubere Zimmer und half mir, alles Nötige für die Weiterreise zu besorgen. Am zweiten Tag begleitete sie die ganze Gästeschar höchspersönlich auf die Foodtour durch Hôi Ans Strassen. Zum Schluss waren unsere Bäuche so voll, dass wir sehr zur Enttäuschung von Hien ihrer Restaurantempfehlung für den Abend nur bedingt Folge leisten konnten und die grosszügigen Cao Lâu Portionen zu dritt teilten.

    Nicht nur in kulinarischer Hinsicht war Hôi An ein Volltreffer. Auch die sehenswerte Altstadt mit den alten Handwerksbetrieben, den Versammlungshäusern und Tempeln zog mich in ihren Bann. Die chinesische Architektur, die japanischen Schnitzereien und die vielen bunten Laternen sorgten für eine wunderschöne Kulisse, auch wenn die Innenstadt teilweise etwas museal anmutete.

    Auf den Strassen herrschte ein lebendiges Treiben. Verkäuferinnen mit traditionellen Kegelhüten boten allerlei Früchte und Snacks an. Modisch gekleidete junge Männer wollten mir Massanzüge andrehen und immer wieder musste ich heranbrausenden Mopeds und Rollern aus dem Weg gehen. Asien so wie ich es erwartet hatte: Lärmig, stickig, bunt und voller netter Menschen.

    Leider trübte der Zustand meines Velos meine Freude. In Christchurch liess ich alles auf Vordermann bringen und das Velo flugfertig verpacken. Der Fachmann meinte es mit der Verpackung wohl etwas zu gut. Diverse Fahrradkomponenten demontierte er ohne mein Wissen vollständig, was mich beim Auspacken und Zusammensetzen komplett überforderte. In einer Plastiktüte verstaute der gute Mann mindestens vier verschiedene Schraubenarten und auch die Brems- Licht- und Schaltkabel löste er und wickelte alles irgendwie um den den Rahmen. So "nackt" hatte ich das Velo koch nie gesehen und fühlte mich wie vor einem IKEA-Bausatz ohne Anleitung.

    Irgendwie gelang es mir, mit meinem Multitool, dem 14er- Schraubschlüssel und einer Zange alles wieder zusammenzusetzen. Den Flug nicht überstanden hatte jedoch das vordere Schutzblech und bei der Schaltung funktionierten nur noch die mittleren und tieferen Gänge. Letzteres zu beheben, wollte ich allerdings einem Fachmann überlassen.

    Am meisten genervt hatte mich jedoch der Verlust des Vorder- und Rücklichtes. Weshalb der Mechaniker in Christchurch diese Kabel löste und derart unglücklich um den Rahmen wickelte, entbehrt jeglicher Logik. Zur Überbrückung werde ich nun billig auf dem Markt erstandene Fahrradlichter verwenden und hoffen, dass Veloplus in Emmenbrücke die Lichtanlage nach meiner Rückkehr noch retten kann.
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