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  • Day 59

    Zorben, 7-Meter und keine Sterne

    November 27, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute sollten drei Punkte auf dem Programm stehen. Zunächst ging es nach einem guten Schlaf dann Zorben. Falls sich darunter niemand etwas vorstellen kann, gibt’s nachfolgend ne kurze Erklärung. Beim Zorbing wird man in eine Kugel gesteckt, die mit Wasser gefüllt wird. Anschliessend geht es alleine, zu zweit oder zu dritt einen Abhang runter. Es gibt verschiedene Strecken die man ausprobieren kann. Wir entschieden uns dann zuerst für ein gemeinsames runterrollen der Kugel. Hierfür mussten wir unsere Badeklamotten anziehen (da es morgens war auch noch das Surfshirt) und warteten auf den Fahrer, der uns den Berg hochbringt. Glücklicherweise war es nicht sonderlich voll und wir kamen schnell dran. Der Fahrer und Zorb-Schubser (d. h. derjenige, der der Kugel den nötigen Stoß gibt) war ein freundlicher US-Amerikaner, der mit seiner deutschen Frau seit zwei Jahren reist und vorher noch nicht einmal einen Reisepass hatte. Oben hieß es dann mit dem Kopf voran in die Kugel. Erst Chris, dann Steffi. Und damit war es mit unserer Mitwirkung auch schon getan. Wir rutschten in der Kugel den Abhang runter und Steffi kam aus dem Schreien auch gar nicht mehr raus. Es hatte uns dann soviel Spaß gemacht, dass wir uns dann noch für zwei einzelne Fahrten entschieden haben. Während wir uns dann unten im Whirlpool aufwärmen konnten, sahen wir dann die weiteren Kugeln den Berg hinabrollen. Nachdem wir wieder abgeholt wurden, entschied sich Steffi für die schnellste Strecke und Chris sich für die, bei der man am meisten durchgeschüttelt wird. Während Steffi die ganze Zeit schrie und sich über die Geschwindigkeit und die kurzen Höcker auf der Strecke freute, fühlte Chris sich wie in dem inneren einer Waschmaschine. Wir hatten dabei aber echt eine Menge Spaß. Nachdem wir uns dann wieder im Whirlpool aufgewärmt hatten, zogen wir uns an und es sollte dann weitergehen. Wir hatten ein paar Stunden später einen Termin für Wildwasserrafting und noch ein bisschen Zeit, sodass wir nach Rotorua gefahren sind (was auf Maori soviel wie der zweite See heisst, da man ihn als zweites entdeckt hat). Dort aßen wir zu Mittag, Steffi kaufte sich einen Badeanzug und dann ging es auch schon weiter. Beim Wildwasserrafting hatten wir dann auch noch ein wenig Zeit uns einzustimmen und auszuruhen. Nach einem kurzen Briefing von Manu zur Ausrüstung und zur Strecke, welche den größten kommerziell für Rafting genutzten Wasserfall der Welt beinhaltet (7 Meter), zogen wir uns die Schwimmwesten, Taucherschuhe und Helme an und es ging los. Wir hatten schon ein wenig Respekt vor dem 7 Meter-Fall und wohl auch zu Recht, da es drei Möglichkeiten gibt, die vorkommen können. Nummer 1: Das Boot taucht ab und alle sind drin, Nummer 2: Das Boot taucht ab und einer/einige fehlen und Nummer 3: Das Boot taucht ab und dreht sich und keiner sitzt mehr drin. Demzufolge war immer gutes Festhalten angesagt. Am Fluss angekommen, wurde noch ein Maori Gebet gesprochen und dann durften wir den Fluss offiziell betreten. Da wir nur zu zweit waren, wurden wir mit zwei Italienerinnen, die aufgrund des Gewichts hinten saßen, einer Finnin, die mit Steffi in der Mitte saß und einer Amerikanerin, die mit Chris vorne sass, zusammengestellt. Unser Guide war Batman (kein Witz), der extrem witzig und einen Hang zum übertreiben hatte. Zwischendurch haben wir und dann immer wieder gegenseitig angefeuert und uns Mut gemacht. Und dann ging es auch los. Die ersten Fälle von 1-3 Metern liefen bereits problemlos ab. Und wir hatten wirklich eine Menge Spaß. Dann nach 30 Minuten kam dann das Monster. 7 Meter sollte es in die Tiefe gehen. Wir waren das letzte Boot. Bereits vor uns haben sich zwei aus einem Boot ins Wasser gelegt (wie sich herausstellte zwei Deutsche), die danach meinten, dass es auch viel zu gefährlich wäre und es in Europa wohl nicht zulässig wäre (was wir aber für leicht übertrieben gehalten haben). Unser Boot machte einen guten Job und wie blieben alle drin, auf den nachfolgenden Fotos, die wir uns anschauten, stach Chris aus der Menge heraus, da er sich als einziger auch gar nicht duckte und mutig den Sturz ins Auge schaute. Nachdem wir es wirklich gut machten und weder Besatzung noch Paddel verloren, wurde Batman auch mutiger und zeigte uns ein paar Tricks. So surften wir auf einer Welle, zwei Besatzungsmitglieder setzten sich beim nächsten Fall nach vorne über das Boot hinaus und Steffi hatte die Ehre bei einer Surfaktion ganz vorne zu sitzen und richtig nass zu werden. Wir kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus und dann hatten wir auch schon das Rafting nach knapp 2 Stunden überstanden, hätten aber auch gerne noch weitermachen können. Am späten Nachmittag kamen wir dann auch wieder am Campervan an und hatten dann Abends auch noch einen Termin für Stargazing in einem Sternenobservatorium in Rotorua. Glücklicherweise hatte sich das Wetter zwischendurch auch schon ein wenig gebessert und es wurde langsam blauer Himmel. In der Zwischenzeit fuhren wir dann nach Rotorua in die Eat Street und aßen dort zum Abendbrot (nach ein paar Tagen hatten wir echt keinen Bock mehr auf Dosenessen). Leider bekamen wir dann auch einen Anruf, dass das Stargazing doch nicht stattfindet und daher machten wir uns nach dem Essen und einem wunderbaren Eis (krass verrückte Sorten) auch auf dem Weg Richtung Waitomo, um auf halben Strecke auf einem freien Campingplatz an einem See zu schlafen. Da wir heute hauptsächlich Videos gemacht haben, müssen wir die extrahierten Fotos mal später nachreichen. Morgen steht dann in Waitomo nur 5 Stunden Blackwater Rafting an, d. h. Abseiling, Höhlenklettern und Höhlenschwimmen mit tausenden von leuchtenden Glühwürmchen, die die Höhle wie den Nachthimmel erstrahlen lassen (so jedenfalls erzählten es alle, mit denen wir sprachen).Read more