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- Day 55–56
- March 31, 2024 - April 1, 2024
- 1 night
- ⛅ 36 °C
- Altitude: 8 m
VietnamXóm Chiếu10°45’42” N 106°41’37” E
Die Tunnel von Củ Chi

Für heute hatten wir eine Tour zu den Cu Chi Tunnel gebucht. Uns wurde gesagt, dass wir um 08:00 vom Hotel abgeholt werden. So war es auch, doch es stand statt einem Minivan eine Frau mit Moped da und fuhr uns einzeln zum Büro. Das war auch mal lustig, mit einer Einheimischen durch den wuseligen Verkehr zu fahren. 🛵
Dort stiegen wir in einen mittelgroßen Bus um. Zu den Cu Chi Tunneln fährt man ungefähr 2 Stunden. Unser Guide erzählte uns Anfangs in kurz Verfassung die Geschichte von Vietnam, das war sehr interessant, denn manches wussten wir auch noch nicht.
Am Weg hielten wir bei der Organisation LAMPHAT COMPANY -HANDICAPPED HANDICRAFTS. Wir wussten von dem Zwischenstopp nichts, aber es war für uns total okay. Denn die Organisation beschäftigt Agent-Orange (chemische Waffe, Entlaubungsmittel) Betroffene und gibt ihnen Arbeit. Sie zaubern wunderschöne Kunstwerke mit Lackmalerei. Lackmalerei ist eine berühmte alte Kunst in Vietnam. Dafür wird ein Stück Holz grundiert und mit Farbe beschichtet. Danach wird das Bild mit zerbrochenen Eierschalen und Perlmutt gestaltet, bemalt, kaschiert, beschichtet, lackiert und poliert, um das Endprodukt herzustellen. Der Vorgang ist sehr aufwendig, aber es lohnt sich. 😊
Wir bekamen eine kleine Führung durch die Werkstatt, wo sie uns jeden Arbeitsschritt zeigten. Am Schluss konnte man, wenn man will, beim Shop was kaufen.
Danach fuhren wir weiter zu den Tunneln. Dieses unterirdische Netzwerk, das sich über 250 Kilometer erstreckte, spielte während des Vietnamkrieges eine entscheidende Rolle und diente als strategische Basis für die Guerillakämpfer der kommunistischen Vietcong.
Angekommen, wurde uns ein kurzer Film über den Vietnamkrieg und das Leben hier gezeigt. Danach erklärte uns unser Guide, wie die Tunnel aufgebaut waren. Auf 3 Etagen befanden sich ganze unterirdische Dörfer. Da die Vereinigten Staaten stark auf Luftangriffe setzten, gingen nordvietnamesische und VC-Truppen in den Untergrund, um zu überleben und ihre Guerillataktiken gegen den viel besser versorgten Feind fortzusetzen.
In stark bombardierten Gebieten verbrachten die Menschen einen Großteil ihres Lebens unter der Erde, und in den Cu-Chi-Tunneln befanden sich ganze unterirdische Dörfer mit Wohnräumen, Küchen, Waffenfabriken, Krankenhäusern und Luftschutzbunkern. In einigen Gegenden gab es sogar große Theater und Musikhallen, um den Truppen (viele von ihnen Bauern) und ihren Anhängern Abwechslung zu bieten. Die Verstecke dienten außerdem als Kommandozentrale und sowohl zur Koordination des Widerstands als auch zum Ausführen von Aktionen.
Nach dem Film zeigte uns unser Guide einen Eingang zum, Tunnel unglaublich, wie klein der Eingang war. Manche krochen rein, um ein Foto zu machen, aber man musste aufpassen, dass man nicht stecken bleibt. 😅 Der Großteil der Menschen damals war klein und hatte nicht mehr als 47 Kilo.
Außerdem wurden uns einige Fallen gezeigt, die gegen den Feind eingesetzt wurden. Da die Vietcong nicht die Ausrüstung und Mittel hatte wie die Amerikaner, bauten sie aus den einfachen Dingen, die sie hatten Fallen. Eine davon war z.B eine rechteckige Grube mit einer drehbaren Falttür mit Bambusstacheln am Boden. Die Vietcong benutzte Fallen wie diese, um die Feinde zu verwunden. Als sie jedoch herausfanden, dass die Fallen gegen die größeren Amerikaner wirkungslos waren, füllten sie sie mit Tiermist, um die Wunden zu infizieren.
Laut unserem Führer waren die Tunnel damals extrem feucht, stinkend, schlammig und dunkel. Um die Tunnel zu belüften, bauten sie Hügel und steckte ausgehöhlte Bambusstäbe hinein, um die Tunnel zu belüften. Die Amerikaner kamen nach einer Zeit darauf und versuchten mit Spürhunden die Tunnel aufzuspüren. Daraufhin verteilten die Vietcong Chili und Pfeffer, um die empfindliche Nase der Hunde zu stören.
Als Nächstes zeigte er uns weitere Fallen mit Stacheln. Unser Führer sagte, die Fallen seien dazu gedacht, die Soldaten brutal zu verletzen, aber nicht zu töten. Die Verwundeten wurden zum Köder. Wenn das Opfer lebt, kann es um Hilfe rufen. Und wenn seine Gefährten eintrafen, würden sie alle erschossen – eine Falle, um einen zu verwunden und vier oder fünf weitere zu töten.
Die Vietcong-Kämpfer waren sehr flink und ließen sich viel einfallen, um ihre Feinde zu täuschen. Ein Beispiel hierfür sind Schuhe, die so gestaltet sind, dass sie aussehen, als würde die Person in die entgegengesetzte Richtung gehen. So führten sie die Feinde in die Irre.
Mitten im Gelände gab es auch einen Schießstand. Mit einem anderen aus der Gruppe kauften wir uns 10 Patronen und teilten uns die Kosten. Wir schossen mit einer AK-47. Das war für uns das erste Mal das wir mit einer echten Waffe schossen. 🙈
Als Nächstes konnten wir 40 Meter durch den Tunnel gehen bzw. kriechen. 😅 Diese Herausforderung ist nichts für Klaustrophobiker. Die Tunnel, durch die wir krochen, waren nicht mehr im Originalzustand, sie verfügten über eine Belüftung und gedämpftes Licht. Auch die Wände des Tunnels wurden mit einer Betonauskleidung gestützt. Wir empfanden den Tunnel schon als beengend und anstrengend. Unglaublich, dass die Tunnel noch viel kleiner, schmaler und dunkler waren. 😱
Danach bekamen wir die damalige typische Speise der Soldaten: gekochte Tapioka mit Sesamsalz und Pandantee. Tapioka oder Süßkartoffeln lassen sich leicht anbauen und wurden in Kriegszeiten gegessen.
Die meisten Soldaten waren Bauern und arbeiteten am Feld, wenn gerade keine Luftangriffe waren. Sie trugen übrigens alle dieselbe Kleidung, das machte es für die US-Soldaten schwer, denn sie konnten nicht unterscheiden, wer Soldat war, und wer nicht. (Wahrscheinlich mit unter ein Grund, dass so viele von der Zivilbevölkerung gestorben sind)
Im Vietnamkrieg kämpften übrigens auch genau so Frauen an der Front.
Eine Küche und ein Esszimmer konnten wir ebenfalls besichtigen. Um unentdeckt zu bleiben, wurde der Rauch, der beim Kochen normalerweise aufsteigt, umgeleitet in einen mit Laub bedeckten Schornstein.
Es war sehr spannend aber auch bedrückend zu sehen wie die Menschen hier über 15 Jahre (!) lebten.
Danach fuhren wir zurück in die Stadt. Die Tour war gut organisiert und unser Guide erzählte uns viel über das Leben der Menschen hier.
Wieder in Saigon angekommen, gingen einen leckeren Egg Coffé trinken und ein Banh Mi essen. ☕🥖
Da der Ben-Thanh-Markt nicht weit weg war, gingen wir dort noch hin. Wir schlenderten durch und ich (Sophia) kaufte mir zwei Sportshirts.
Mittlerweile waren wir schon erledigt und uns war extrem heiß. 🙈🥴 Also ging es zurück ins Hotel. Dort guckten wir uns den Sonnenuntergang auf der Dachterasse an. 🌇
Am Abend gingen wir durch die Straßen und suchten verzweifelt eine Sonnencreme. Wir fanden jedoch nur so kleine Tuben mit 30ml. 🙈 Die meisten achten hier zwar penibel auf Sonnenschutz, jedoch ziehen sie lieber lange Kleidung, anstatt Sonnencreme zu verwenden, die kleinen Tuben sind nur fürs Gesicht gedacht. Wir dachten uns, in einer Großstadt werden wir bestimmt fündig. 😅Read more
TravelerSehr beeindruckend wenn man das alles anschauen kann was damals alles passiert ist 😔