Satellite
Show on map
  • Day 9

    Die Vorbereitungswoche

    June 6, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 9 °C

    Viel schneller als man schauen kann ist die erste Woche auf der Hütte schon vorbei. Gerade sitze ich an meinem ersten freien Tag ein bisschen unfreiwillig am Drachensee und lasse die letzten Tage Revue passieren. Unfreiwillig, weil ich mir für heute eigentlich die Taja Kopf Umrundung ausgesucht habe. Eine schöne Strecke, die für mich absolut machbar wäre. Nachdem ich alleine los bin musste ich aber recht schnell feststellen, dass ich mich auf den noch sehr vielen Schneefeldern alleine nicht wohl fühle. So schwer es mir auch gefallen ist, bin ich dann nach nicht mal einer halben Stunde umgekehrt. Ich klopfe mir trotzdem kurz mal selbst auf die Schulter, weil ich auf mein Bauchgefühl gehört habe und ja schließlich auch niemanden etwas beweisen muss. Der Berg läuft mir nicht davon und vielleicht liegt in einer Woche ja schon weniger Schnee oder ich finde eine Begleitung. Aber zurück zur ersten Woche.

    Die ersten Tage waren geprägt von Vorbereitungen. Wir haben die Hütte einmal von oben bis unten durchgeputzt. Über 80 Betten wurden bezogen, mindestens 42638 Fenster wurden geputzt und alles wurde geschrubbt. Spätestens jetzt ist wirklich klar wie anders meine Arbeit in Zukunft sein wird. Schon hier hatten wir auf alle Fälle richtig viel Spaß. Gerade Denisa hat es wirklich faustdick hinter den Ohren und sorgt immer wieder für laute Lacher. Die nächsten Tage verschwimmen irgendwie miteinander, denn das einzige woran ich jetzt noch denken kann sind Knödel. Spinatknödel, Speckknödel, Käseknödel. Ohne. Ende. Wirklich. Es war bodenlos. An einem Tag haben wir alleine 16 Wäschewannen Käseknödel gemacht. Ich dachte ja das reicht jetzt locker für die ganze Saison. Haha. Florian unser Koch hat mich daraufhin erstmal ausgelacht. Wir werden also wohl noch öfter Knödel rollen. Ich freue mich jetzt schon. Wir haben immer wieder Spaß in der Küche und auch alles andere wird vorbereitet. Ein Abend bleibt allen besonders in Erinnerung, als Jürgen ein kleines fünf Liter Fass auspackt, Denisa und Matti ihren „Likör“ mit 68% Umdrehung und eine Runde nach der anderen getrunken wird. Die Bar wird zur Tanzfläche und die letzten gehen ins Bett als die Sonne schon wieder am Himmel steht. Nach den ersten paar Tagen weiß ich dennoch noch gar nicht so genau wie es hier oben wird. Wer welche Aufgaben bekommt und was ich am Ende mache. Was ich weiß ist, dass es schon sehr cool ist einfach immer hier oben zu bleiben. Dass eine Schlafmaske cool wäre weils echt hell im Zimmer wird. Dass ich mich jedes Mal freue wenn jemand hört wo ich her komme. Manche Tiroler Wörter werden mich auf alle Fälle noch länger begleiten. Ich meine wie soll ich denn in Zukunft noch „Teigschaber“ sagen wenn „Gummihund“ einfach tausend mal cooler klingt?
    Read more