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- Hari 7
- 14 Ogo 2024, 10:06 PG
- ☁️ 23 °C
- Altitud: 70 m
JermanRiemke51°30’9” N 7°12’31” E
RT Bahngeschichten - Trassen erfahren

Heute, es ist glücklicherweise nicht mehr so heiß wie gestern, radele ich eine weitere Rundtour des Radreviers. Die Eisenbahn stellte einen wichtigen Antrieb für die Industrialisierung des Ruhrgebietes dar. Auf den Zechenbahnen gelangten die Rohstoffe zu den Werken und die fertigen Produkte hinaus in die Welt. Nach der Schließung der Zechen und Kokereien im Ruhrgebiet wurden sie genutzt von der Natur zurückerobert. Mittlerweile ist ihr Wert für Tourismus und vor allem umweltfreundliche Mobilität erkannt und viele ehemalige Zechenbahnen wurden zu ausgezeichneten Radwegen ausgebaut.
Meine Tour heute nutzt einige und führt mich außerdem zu einigen Ankerpunkten der Route der Industriekultur.
Ich starte in in Gelsenkirchen und besuche zuerst die Siedlung <Dahlhauser Heide>. Zwischen 1907 und 1915 ließ Krupp die Kolonie für die Bergleute der Zechen Hannover und Hannibal errichten. Die Siedlung besaß mit zwei Konsumanstalten, einer Bierhalle, zwei Kindergärten und zwei Schulen von Beginn an eine ausgeprägt eigenständige Infrastruktur. Die für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Wohnstandards, etwa auch großzügig angelegte Gärten, blieben ausnahmslos den Krupp'schen Werksangehörigen vorbehalten. Doch diese patriarchalische Fürsorgepolitik des Unternehmens Krupp war zugleich auch mit einer politischen Kontrolle verbunden: Wer etwa im Besitz sozialdemokratischer Zeitungen war, musste mit der Kündigung rechnen.
Gleich nach der Siedlung biege ich auf die Erzbahntrasse ab. Sie diente der Versorgung der Hochöfen des Bochumer Vereins mit Eisenerz. Die Erzbahn begann am Rhein-Herne-Kanal (Hafen Grimberg) und führte über etwa neun Kilometer südlich zum ehemaligen Bochumer Verein am Rande der Bochumer Innenstadt.
An Holgers Erzbahnbude, einem beliebten Rastplatz, biege ich auf die Kray-Wanner-Bahn ab. Diese Bahnstrecke wurde 1874 als Güterzugstrecke zwischen dem Bahnhof Kray und dem Bahnhof Wanne eröffnet. Auch sie diente jahrzehntelang den Zechen Rheinelbe und Alma.
Auch rechts und links dieser tollen Bahntrasse besuche ich die Siedlung <Flöz Dickebank> und die Halde <Rheinelbe>.
Die Siedlung <Flöz Dickebank> im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf wurde ab 1868 für Bergarbeiter der Gelsenkirchener Bergwerk AG, zu der die Zechen Holland, Alma und Rheinelbe gehörten, erbaut. Bald danach biege ich zur Halde <Rheinelbe> ab. Die Halde wurde bis 1928 von der Zeche Rheinelbe für den Abraum, anschließend für Baustoffe aller Art noch bis 1999 genutzt. Sie zählt zu den brennenden Halden. Im Abraum befinden sich auch Kohlereste; diese reagieren mit dem Luftsauerstoff, der ins Innere der Halde vordringt. Wegen des Wärmestaus kommt es zur Selbstentzündung. Es wurden Temperaturen bis zu 400 Grad Celsius gemessen. Auf dem Plateau der Halde befindet sich die <Himmelstreppe>, ein zehn Meter hoher Aufbau aus schweren Betonblöcken, aufgebaut vom Künstler Herman Prigann.
Ich biege nach Süden zur Ruhr ab und radele dann auf der Springorumtrasse zurück nach Norden. Auf dieser Bahntrasse wurde Kohle aus den Bochumer Zechen bis zum Kohlekraftwerk Springorum in Bochum Weitmar an der Ruhr geliefert. Dieses Kraftwerk war von 1961 bis 1986 in Betrieb. Der Bahnradweg läuft fast kreuzungsfrei knapp 12 Kilometer vom Hbf Bochum bis zur Ruhr.
Auf den letzten Kilometern radele ich durch die Innenstadt von Bochum und am Bergwerksmuseum vorbei.Baca lagi