Eine kleine Welt-Reise

febbraio 2023 - luglio 2025
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  • Tag 72: Kappadokien

    30 aprile 2023, Turchia ⋅ ☁️ 9 °C

    5:30 Uhr. Wir wollen ja die Heißluftballons sehen!
    Draußen ist es noch ziemlich kalt, also ziehem wir uns dick an und warten dann eine Weile ab. Nichts tut sich.
    Der Himmel ist grau und da kann es schonmal sein, dass die Flüge auch abgesagt werden. Wir warten noch eine Weile länger. Nichts.
    Also setzen wir uns an den Rand der Kuppe und frühstücken gemütlich. Rechts von uns bellt es ein paar Mal: Holger. Er ist wohl auch aufgewacht und steht etwa 30 Meter von uns entfernt. So wie wir die Straßenhunde kennen gelernt haben, stellen sie keine Gefahr dar, besonders wenn wir nicht direkt als Fahrradfahrer zu erkennen sind. Und wir haben Recht: Holger legt sich noch einer Weile etwa 20 Meter von uns entfernt gemütlich auf die Seite und döst vor sich hin.
    Weil heute keine Heißluftballons gestiegen sind, machen wir uns auf den Weg nach Göreme. Der Ort ist voll von den kegelförmigen Felsen, zum Teil umgebaut als Hotels, die mit "Cave rooms" werben.
    Es ist einfach herrlich und zugleich unfassbar! Überall um uns herum diese Felsen! Wir fahren um einen Hügel herum und blicken auf die andere Seite des Tals Die Landschaft raubt uns den Atem!
    Heute lassen wir uns ein wenig treiben, was Lukas deutlich leichter fällt als mir. Aber auch ich arbeite daran.
    Wir fahren in zwei weitere Täler hinein, in denen große Säulen aufragen. Das eine Tal wird sogar "Love Valley" genannt, weil diese Säulen ein wenig aussehen wie Penise.
    Gemütlich essen wir in einem der Täler unser Brot und betrachten uns dabei von weit unten das Tourichaos, das sich oben an der Kante zum Tal abspielt. Zur Musik von Ed Sheeran und anderen Musikern fahren dort Leute mit Quads, reiten auf Ponys und Kamelen und lassen sich vor Herzen fotographieren.
    Im Tal davor haben wir mit erstaunen dabei zugesehen, wie eine kleine Tourigruppe sich gegenseitig fotographiert hat, wie sie einzeln in Cowboy- und Cowgirl-Kostümen durch eine auf sie zurennende Pferdeherde stolzieren. Was es nicht alles für Attraktionen gibt!
    Um 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zu unserem Zeltplatz für die Nacht. Dieser liegt hoffentlich auf der anderen Seite des Tals.
    Wir kämpfen uns einen Hügel hoch, der wegen des schmalen Weges, der in einer Art Schlucht verläuft nur schiebend bestritten werden kann, weil ansonsten die Pedale hängen bleiben. Zu allem Überfluss merkt Lukas, dass seine Vorderradbremse nicht mehr geht. Es ist ein harter Anstieg, aber wir werden mehr als belohnt, als wir oben auf einer kleinen Fläche unseren Zeltplatz ausmachen. Etwas entfernt erspähen wir noch einen Camper, der ebenfalls einen guten Platz gefunden hat.
    Während Lukas seine Bremse repariert, schleppe ich ein paar Steine heran, damit das Zelt im doch recht starken Wind nicht weggeblasen wird.
    Weil es doch wieder sehr kalt wird, essen wir im Zelt und schlafen dann ohne Hundegebell, ohne Straßenlärm und mitlerweile auch wieder ohne Wind ein.
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  • Lukas steht vorne am Rand und ein Ballon fliegt nur wenige Meter an ihm vorbei.Beim Abendessen

    Tag 73: Kappadokien bis Karahüyük

    1 maggio 2023, Turchia ⋅ ☀️ 14 °C

    Wieder 5:30 Uhr. Wir ziehen uns warm an. Keine Wolken sind zu sehen, es geht kaum Wind. Und tatsächlich beobachten wir von hier oben, wie unten im Tal die Ballons vorbereitet werden.
    Erst werden sie ausgebreitet, dann mit Luft gefüllt, dann kommt die Flamme hinzu und dann dürfen die Passagiere in den Korb. Nach und nach steigen die Ballons vor uns in die Höhe. Im Tal sehen wir bestimmt 13 Ballons, mehr als wir zu der Jahreszeit erwartet hätten. Aber das ist erst der Anfang. Um uns herum steigen immer mehr Ballons in die Höhe. Zeitweise zähle ich 50 Stück, aber das ist nur ein Bruchteil! Es ist einfach unbegreiflich!

    Zwei Stunden später ist das ganze Schauspiel vorbei und wir fahren noch ein ganzes Stück weiter, bevor wir auf einem Feld unser Zelt aufschlagen.
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  • Fallschirmjäger nach dem Absprung

    Tag 74 & 75: Karahüyük bis Kayseri

    2 maggio 2023, Turchia ⋅ ☀️ 15 °C

    Weil ich mich die Nacht mit Magen-Darm-Beschwerden rumgeschlagen habe, fahren wir heute nur bis Kayseri und gehen dort in eine Unterkunft.
    Mir geht es zwar seit heute Morgen schon wieder besser, allerdings plagt mich mein Magen noch, weshalb wir auch eine zweite Nacht bleiben.
    Lukas macht sich immer wieder auf um einzukaufen und besichtigt noch ein wenig die Stadt, während ich mich ausruhe.
    Hier nutzen wir auch mal Zeit Lukas' Hose zu nähen, seine Matte zu flicken, die wieder ein Loch hat und uns um die weitere Route zu kümmern.
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  • Wahlbanner, die Bürüngüz Cami (Moschee) und im Hintergrund der Erciyes Dagi (3916m)Der Erciyes Dagi in weiter Ferne

    Tag 76: Kayseri bis Karagöl

    4 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 20 °C

    Mir geht es soweit wieder gut, wir frühstücken im Aufenthaltsraum unser Essen und machen uns dann bereit zur Weiterfahrt.
    Lukas zeigt mir noch den Basar, der der größte, dauerhaft überdachte Markt der Türkei ist, die Festung und ein paar Moscheen, die er sich in den letzten zwei Tagen angeschaut hat. Überall wehen die Flaggen der Parteien für die anstehenden Wahlen. Ein wahres Flaggenmeer!
    Die Fahrt ist heute eher unspektakulär, an einer großen Straße entlang, zum Glück mit breitem Seitenstreifen! Wir hören wieder Hörbuch und lassen die Landschaft auf uns einwirken. Eine Zeit lang fahren immer wieder LKWs mit zwei Nummernschildern übereinander vorbei. Zuerst sieht es aus wie georgisch, aber dann erkenne ich die Zeichen der einen Nummernschilder und anschließend auch den Ländercode der uns bekannten. Es sind LKWs aus dem Iran! Die Fahrer winken uns mit Freude zu und hupen.
    Eigentlich sind wir schon langsam etwas genervt von der ganzen Huperei, von der man bei jedem zweiten Mal einen Schock bekommt (witzig ist nur, dass die LKWs hier nicht unbedingt eine normale Hupe haben, sondern beispielsweise auch eine Triole oder soetwas wie kurze Melodien), aber bei den iranischen LKWs winken wir dann nochmal zurück.
    Kurz bevor wir unser Zelt aufschlagen gehen wir noch in Yenicubuk einkaufen und werden danach von drei Männern rübergewunken, die am Straßenrand stehen. Zögerlich gehen wir diesmal hin, wir können bei dieser Gastfreundschaft leider nicht auf jeden reagieren. Sie fragen uns woher wir kommen und noch ein paar Dinge auf türkisch, die wir nicht verstehen. Dann halten ein paar Jungs an, die zufällig vorbei kommen und uns auf Englisch grüßen. Nachdem wir zurückgegrüßt haben, ist ihre Neugierde geweckt und sie bleiben stehen. Dann folgt wieder so eine Szene, die man sich so nicht hätte ausdenken können:
    Einer der Männer zeigt uns seinen Presseausweis, weil er etwas über uns schreiben will, ein anderer bringt uns zwei kleine Flaschen mit einer Art Sprite mit Erdbeergeschmack und die Jungs (zwischen 11 und 13 Jahren) versuchen mit ein paar Brocken Englisch und ein paar Brocken Türkisch von unserer Seite einige Dinge zu erfragen. Wie wir heißen? Was wir arbeiten? Wie alt wir sind? Welche Fußballspieler wir kennen? Was unsere Lieblingsaktivitäten sind? Wo wir schlafen? Was unsere Lieblingsfilme sind? usw.
    Als sie hören, dass wir Lehrer sind, holt einer der Jungen sein Vokabelheft heraus und nimmt dieses als Unterstützung, um uns zu befragen. Andere zeigen nur auf ihre Trikots oder machen den Torjubel von Ronaldo nach, um uns ihren Lieblingsspieler zu zeigen. Es ist total schön uns mit den Jungs zu unterhalten und ihre Begeisterung zu erleben, dass sie jetzt mal ein bisschen was über die Fremden herausfinden können.
    Bevor wir gehen dürfen, werden noch Bilder für die Presse gemacht und die Jungs wollen noch unseren Youtube-Kanal wissen, dem sie folgen können. All die wichtigen Infos ausgetauscht, machen wir uns noch auf den Weg aus dem Ort und schlagen dann auch schon kurz dahinter am Fuß einer Hügelkette, etwas abseits der Straße, unser Zelt auf, bevor es dann auch schon dunkel wird.
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  • Ein kleiner Laden,in dem wir noch etwas Wasser und Brot kaufen. Der Besitzer spricht deutsch.

    Tag 77: Karagöl bis Yassicabel

    5 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 22 °C

    Die Nacht in dem Nebental, in dem wir geschlafen haben, war angenehm ruhig. Von der Schnellstraße her haben wir nur immer wieder die Autos ein wenig gehört und natürlich den Adhan, den Gebetsruf, den wir bisher aus jeder Ecke des Landes hören konnten.
    Wir frühstücken wieder draußen. Mitlerweile ist es warm genug. Dann lassen wir es wieder zur Schnellstraße zurück rollen. Den ganzen Tag folgen wir wieder der Straße und nur selten kommt ein Ort in den wir hätten abbiegen können.
    In einem jedoch machen wir halt, um noch ein bisschen was fürs Abendessen einzukaufen. Im Ortskern angekommen fragen wir einen Mann nach dem "Market". Er erklärt uns auf türkisch den Weg. Da der Ort nicht so groß ist und er gut gestikuliert, hätten wir den Laden sicher problemlos gefunden. Dann hält ein älterer Mann auf einem Mopet an, fragt den anderen, ob wir "Alman" sind (so viel kann ich noch verstehen) und schießt dann auf Deutsch los.
    Das Problem: Er kann zwar Deutsch, kann aber nur so schlecht hören, dass dann doch der andere Mann uns den Weg beschreibt. Der Deutschsprachige lädt uns allerdings noch zu sich ein, bevor er weiter fährt. Wir sind noch unschlüssig und nehmen die Einladung letztendlich dann nicht war.
    Der Türkischsprachige bittet zwei Jugendliche noch uns bis zum dem Laden zu bringen. Und das zu unserem Glück, sonst hätten wir den Laden nicht so leicht gefunden.
    Dieser befindet sich nämlich in einem kleinen Häuschen. In diesem sitzt ein Mann, der Lukas auch direkt auf Deutsch anspricht. Wo sind wir denn hier gelandet? Ein Ort mit ein paar Hundert Einwohnern und direkt sprechen zwei Deutsch?!
    Wir unterhalten uns eine Weile mit ihm und er erzählt, er habe bis 1997 in Tübingen, Hamburg und Hannover gearbeitet. Beeindruckend, wie gut er trotz der langen Zeit doch noch so gut unsere Sprache spricht!
    Nach dem Ort geht es wieder weiter die Schnellstraße entlang bis wir dann gegen 18 Uhr das Zelt aufschlagen. Heute campen wir etwas abseits der Straße den Hügel hoch.
    Wir essen Reis, ein wenig Honigmelone und zünden dann die Geburtstagskerze für Lukas' Opa an und essen ein wenig Geburtstagskuchen.
    Dann geht es so früh wie lange nicht mehr ins Zelt.
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  • Ruine der Cifte Minareli Medrese (
    Innenhof der ehemaligen Heilungs-Medrese (Sifaiye-Medrese)Eingang zur Buruciye-Medrese......und deren InnenhofEin Fahrradweg rechts und ein Tartanbahn-Gehweh links (beginnt und endet mitten im Nichts)Unsere Mittagspause in einem ParkUnser Zeltplatz heute Nacht

    Tag 78: Yassicabel bis Tödürge

    6 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 17 °C

    Kurz vor dem Wecker um 6 Uhr wachen wir auf und merken, dass es regnet. Schade...wobei...dann können wir ja noch ein bisschen länger schlafen. Und das tun wir auch!
    Etwa eine Stunde später stehen wir dann auf, frühstücken und als ich das Zelt verlasse, sehe ich, dass wir Besuch haben. "Norbert" taufen wir den Golden Retriever, der winzelnd etwa zwei Meter vor meiner Zeltseite sitzt und sich unglaublich freut, dass wir endlich aufstehen.
    Neugierig lauft er in einigem Abstand immer etwas mit uns mit, während wir uns für die Abfahrt bereit machen. Dann stellen wir fest, dass wir "Norbert" umtaufen müssen und nennen sie "Karla". Sie wirkt schon fast ein bisschen betrübt als wir losfahren.
    Für uns geht es dann weiter in die Stadt Sivas. Auf dem Weg klart der Himmel auf und lässt einen schönen, sonnigen Tag vermuten.
    In Sivas schauen wir uns eine Moschee und zwei Medresen an. Sie wurden von den Selcuken gebaut und dienten als Hochschule für Koranwissenschaften, Medizin, Physik, Chemie und Astronomie. Hier war auch ein "Haus der Heilung" angegliedert. Die Sifaiye-Medrese, die die Lehre der Medizin in den Fokus nahm, war eine der wichtigsten Zentren für die Medizin in dee mittelalterlichen islamischen Welt.
    Heute beherbergen die Medresen nur noch Cafés und Souveniershops.
    Bei der Fahrt aus der Stadt verdichten sich die Wolken wieder und es wird ziemlich windig. Wir machen noch eine kurze Pause in einem von einem Pförtner bewachten Park, in dem auch einige Familien grillen und Tee trinken und fahren dann wieder auf der Schnellstraße weiter. Es geht entlang an Feldern und Hügelketten.
    Nachmittags beginnt es erstmal häftig zu winden, so sehr, dass wir uns bemühen müssen unsere Spur auf dem breiten Seitenstreifen zu halten, dann der Wind kommt in Böen von der Seite. Kurz darauf beginnt es auch zu regnen und wir entziehen uns dem ein bisschen, indem wir etwas Essen gehen. Ich esse wieder Etliekmek mit Käse und Lukas Köfte, was eine Art Fleischklöschen sind. Während wir das Essen genießen ärgere ich mich noch darüber, dass ich beim Parken meines Fahrrads an einem Zaun ein größeres Loch in meinen Regenponcho gerissen habe.
    Wir fahren noch ein Stück, bauen dann das Zelt auf einer Hügelkette auf und fliehen vor den Stechmücken (und weil es dunkel wird) ins Zelt. Draußen, in weiter Entfernung tobt ein Gewitter, was aber zum Glück nicht in unsere Richtung zieht.
    Leider muss ich feststellen, dass nun auch meine Isomatte etwas schlapp macht und sich innen drin der Kleber löst, der die einzelnen Luftkammern unterteilt. Zum Glück verliert die Matte mal noch keine Luft.
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  • Tag 79: Tödürge bis Susehri

    7 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 17 °C

    Es regnet mal wieder, also bleiben wir etwas länger liegen. Auch gestern Abend hat es schon geregnet und gewittert. Zum Glück war es nicht direkt über uns und hat auch nicht lange gedauert.
    Es geht noch ein paar Kilometer flach bis Zara. Dort kaufen wir noch im Supermarkt ein. Vor dem Supermarkt werden wir von vier Jungs (10 bis 13 Jahre) abgefangen. Lukas unterhält sich ein wenig mit ihnen mit der App, während ich einkaufen gehe. Später erzählt er mir, dass sie sich jedes Mal, wenn sie etwas ins Handy sprechen wollten, gemeldet haben. Richtig so bei einem Lehrer! :D
    Eigentlich hat Lukas mit ihnen besprochen, dass sie uns noch bis ans Ende des Ortes begleiten, aber dann entscheiden sie sich doch um und wir fahren alleine weiter.
    Vor uns liegen 600 Hm. Nach den relativ flachen Tagen sind wir das gar nicht mehr gewohnt. Es geht über eine viel zu breite Straße (vierspurig mit jeweils einem Seitenstreifen, der nochmal so breit wie eine Spur ist) quasi ohne Verkehr lange Zeit nach oben.
    Auf einem Hügel neben der Straße machen wir Halt und essen. 'Jetzt müssen wir schon etwa 400 Hm geschafft haben.', denke ich für mich. Bei einem Blick auf die Navigation folgt dann aber ein kleiner Schock. Ja, wir sind schon 400 Hm gefahren, aber statt 600 Hm sind es tatsächlich 800 Hm. Also haben wir bisher die Hälfte.
    Mit dieser neuen Info geht es also die weiteren Stunden aufwärts, immer wieder im Wechsel mit kurzen Abfahrten, damit wir nicht zu schnell den Gipfel erreichen.
    Dann haben wir es geschafft und sind auf 2010 Hm angekommen. Ganz schön kalt hier oben! Wir ziehen uns einiges über und dann geht es auf der anderen Seite nach unten. Immer wieder fallen leichte Tropfen und durch die stete Abfahrt sind wir ganz schön durchgefroren.
    In einem Restaurant an der Straße machen wir halt, essen etwas und trinken Cay und werden vom jüngsten Kellner bedient, den wir bisher gesehen haben. Der Sohn der Besitzer mag ungefähr 11 Jahre alt sein, stolziert zwischen den Tischen umher, als wäre er der Chef und hält mit den einheimischen Gästen leichte Konversationen. Im Restaurant fragen wir uns nach einer Unterkunft durch. Wenige Kilometer weiter, in Susehri, werden wir dann fündig. 600 TL (knapp 30 €) bezahlen wir mit Frühstücksbüffet. Bei einer warmen Dusche tauen wir dann wieder ganz auf und gehen schlafen.
    Unsere Route haben wir ein wenig abgeändert. Statt bei Trabzon runter ans Schwarze Meer zu fahren, fahren wir nun bei Giresun nach unten, weil wir uns damit noch einige Aufs und Abs ersparen können.
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  • Tag 80: Susehri bis Sebinkarahisar

    8 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 13 °C

    Die Nacht war entspannt und draußen klart sich der Himmel stetig etwas auf, sodass wir nun die farbenfrohen Berge, über die wir heute noch drüber fahren, sehen können.
    Erstmal geht es zum Frühstück. Es gibt natürlich Ekmek, Eier, Tomaten und Gurken, Cay, Käse, Wurst (wir scherzen, dass es sicher vegane Wurst sei), Honig, Marmelade und Butter. Während wir frühstücken sehen wir uns draußen auf der Straße das Treiben an und bekommen noch mit, wie ein Auto einen Schirm eines Verkaufsstandes anfährt. Danach gibt es einen kleinen Streit auf der Straße, bevor sich alles wieder beruhigt.
    Die Taschen gepackt und gut gestärkt fahren wir bei Sonnenschein und nur wenigen Wolken hoch in die Berge. Die Felder um die Straße herum glänzen in der Sonne farbenfroh. Der erste Anstieg geht über 300 Hm, danach fahren wir bei einem kurzen Regenschauer hinab zu einem von den Hängen umgebenen See.
    Beim nächsten Anstieg treffen wir dann auf Erna, Gustav und Karl. Die drei Hunde folgen uns stetig bergauf und lassen uns nicht aus den Augen. Bei einer kurzen Pause kommen sie ebenfalls dazu und erhoffen sich ein paar Stückchen Brot. Weil sie sich so gut benommen haben, geben wir ihnen etwas trockenes Ekmek und hängen sie dann kurz darauf ab.
    Bald geht es erneut über 500 Hm nach oben. Immer wieder beginnt es jetzt zu regnen und der Boden rechts und links der Straße ist aufgeweicht. Also entscheiden wir uns im Ort Sebinkarahisar wieder eine Unterkunft zu nehmen.
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  • Ezra und ihre Mutter

    Tag 81: Sebinkarahisar bis Pinarlar

    9 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 12 °C

    Die 800 Hm, die heute noch vor uns liegen, merken wir gar nicht, so flach steigt die Straße in dem Tal an und so abwechslungsreich ist die Landschaft.
    Die Überquerung der Bergketten der letzten Tage war für uns nochmal ein definitives landschaftliches Highlight auf der Tour.
    Die Straße geht stets an einem uns entgegenströmenden Fluss entlang. Rechts und links ragen die felsigen Berge auf. Das Gestein hat immer wieder einen rötlichen Schimmer.
    weil wir uns entschieden haben durch den Tunnel statt über den 500 Hm darüber liegenden Gipfel zu fahren, halten wir davor kurz an, ziehen die Warnwesten an und schalten die Lichter ein. Wie wir dort so stehen, kommen wieder einmal drei Hunde auf uns zu, die Tunnelhunde Tiki, Triki und Traki, wie wir sie nennen. Natürlich erhoffen sie sich auch ein wenig Essen.
    Leider ist ihr Wunsch so stark, dass sie zwei der Hunde uns sogar durch den 5 km langen Tunnel folgen. Zuerst scherzen wir, dass sie unsere Eskorte sind, aber dann entwickeln wir doch das Gefühl der Verantwortung gegenüber ihnen, besonders jedes Mal, wenn wieder ein Auto durch den Tunnel rast.
    Auf der anderen Seite sicher angekommen, verabschieden wir uns von den zwei (bzw. werden die beiden von einem anderen Rudel zurück in den Tunnel gedrängt) und machen uns an die Abfahrt. Auf dieser Seite des Berges ist das Wetter nicht mehr so schön und es regnet wieder ab und an ein bisschen. Auch hier müssen wir uns wieder warm anziehen, weil jetzt eine Abfahrt von knapp 1900 Hm vor uns liegt, ohne nennenswerte Steigungen dazwischen.
    Die Landschaft, durch die wir fahren ist auch hier wieder herrlich! Es sieht aus, als seien wir in Österreich oder vielleicht Slowenien und wir haben nicht das Gefühl, dass wir in der Türkei sind. Zum einen ist es viel grüner (und kälter), als wir uns die Türkei vorgestellt hatten und zum anderen haben wir gar nicht das Gefühl, dass wir so weit von zu Hause weg sind, wenn wir hier sogar mit dem Fahrrad hingekommen sind.
    An einem Stand neben der Straße stehen einige Gläser Honig und wir bleiben stehen, um vielleicht eines mitzunehmen. Als wir vor dem Stand stehen, kommt aus der Hütte ein Mann und bittet uns zum Tee hinein. In der Hütte stehen eine Frau und ein Mädchen von 19 Jahren. Während wir mit Tee und auch selbstgemachten Brötchen und Käse versorgt werden, unterhalten wir uns mit Ezra, der Tochter, mithilfe des Google Übersetzers.
    Die Wände der Hütte sind alle zugepflastert mit handgeschriebenen Zetteln, auf denen Vorbeikommende eine Nachricht hinterlassen haben. Selbst die Fenster sind vollkommen zugeklebt. In der Mitte der Hütte stegt ein Ofen, in dem unten das Feuer brennt und die Brötchen gebacken werden und oben drauf der Tee kocht.
    Als wir dort so sitzen kommen inmer wieder Leute hinein, bekommen einen Tee und fragen uns woher wir kommen, wohin wir fahren, ob wir verheiratet sind und Kinder haben. Eigentlich sind es immer wieder die selben Fragen, die wir mitlerweile schon anhand der Gesten oder einiger weniger bekannter türkischer Wörter verstehen und beantworten können.
    Nach einer Weile lädt uns Ezra dazu ein, mit ihnen zu Abend zu essen und in der Hütte zu übernachten. Dieses Angebot nehmen wir sehr gerne an.
    Daraufhin machen wir mit Ezra noch einen Spaziergang entlang der Straße und sie zeigt uns eine Art Brunnen, den ihr Vater installiert hat.
    Nach dem Essen (es gibt Brötchen mit Pommes und für Lukas und den Rest noch mit Leber) gehen wir mit Ezra, ihrer Mutter, einer Kanne Cay, einer Tüte Sonnenblumenkernen und einer riesigen Taschenlampe auf einen Nachtspaziergang. Wir laufen ein paar Meter die Straße hoch, steigen über die Leitplanke und setzen uns dort bei völliger Dunkelheit hin, um etwas Tee zu trinken. Dazu gibt es noch in Schale gepackte Sonnenblumenkerne, die normalerweise mit jeweils einem geschickten Bissen geöffnet wird. Auch bei Abu haben wir diese schon gegessen. Während Ezra und ihre Mutter innerhalb kürzester Zeit eine Hand voll Kerne geknackt und gegessen haben, kämpfen wir uns lange Zeit mit einigen wenigen ab und haben am Ende vermutlich genauso viel Schale wie Kerne gegessen.
    Wieder zurück an der Hütte wird ein Tisch an die Eckbank geschoben, mit eienr dicken Matte bedeckt und sowohl Kopfkissen, als auch Decken bereit gelegt. Ezra und ihre Eltern schlafen in einem Raum nebenan.
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  • Tag 82: Pinarlar bis Giresun

    10 maggio 2023, Turchia ⋅ ☁️ 12 °C

    Um 7 Uhr sind wir wach. Adil, Ezras Vater, ist schon fleißig am Holz hacken und bereitet, sobald wir die Türe öffnen, Tee für die nächsten Gäste vor. Auch Ezra steht bald auf und bereitet uns ein sehr leckeres Frühstück. Helfen dürfen wir wieder mal nicht.
    Es gibt Rührei, Honig, in dem Butter bzw. Margarine schwimmt (das wird dann mit der Gabel gegessen), Oliven und Brot.
    Draußen regnet es immer mal wieder und wir erfahren, dass es in Giresun, am schwarzen Meer, auch nicht gut aussieht.
    Bald brechen wir auf, verabschieden uns von Ezra und ihrer Familie (ich bekomme noch ein traditionelles Kopftuch geschenkt) und fahren dann los.
    Bald kommen wir an die "Blue Lakes", eine Reihe an Wasserfällen, die ins Tal rauschen.
    Weiter geht die Straße durch das Tal nach unten, tatsächlich mal ohne Anstiege. Wir kommen an Baustellenfahrzeugen vorbei, die den Fluss ausbaggern. Durch die langen Regenfälle ist an vielen Stellen die Straße abgebrochen und in den Fluss gerutscht.
    Leider setzt jetzt auch immer wieder Regen ein, zwar nur Sprühregen, aber durchnässt werden wir trotzdem.
    Mittags gegen wir Essen und sprechen noch davon, dass wir keinen Cay mehr trinken wollen, weil der unseren Blutdruck immer sehr stark senkt und wir oftmals danach mit Kreislaufproblemen und Kälte zu kämpfen haben. Aber bevor wir den Gedanken zu Ende gedacht haben stehen schon zwei Gläschen Cay vor uns :).
    Vom Nachbartisch setzt sich noch ein Mann zu uns dazu. Er ist LKW Fahrer, der über den Pass fährt und meinte, wenn er in unsere Richtung fahren würde, hätte er uns mitgenommen. Wiedermal ein Beispiel der unfassbaren Gastfreundschaft!
    Es geht im Regen weiter nach Giresun und wir erblicken zum ersten Mal das schwarze Meer. Leider können wir es nicht ganz genießen. Zum einen regnet es unaufhörlich und zum anderen dröhnt uns der Kopf von den vielen Autos, die an uns vorbei rauschen.
    Das schwarze Meer! Für uns bedeutet das: Viel Regen und von morgens bis abends mit unzähligen Autos die Autobahn zu teilen, die einzige Straße, die hier entlang führt.
    Zusätzlich zu dem Motorenlärm kommen noch die teilweise um die 20 Autos und Busse umfassenden Kolonnen, die die Präsidentschaftskandidaten der verschiedenen Parteien mit lauter Musik und Gehupe feiern. Generell bekommen wir durch Flaggen und bedruckte Autos immer deutlicher mit, dass eine Wahl bevorsteht.
    Wir beschließen heute eine für uns etwas ungewöhnliche Unterkunft zu nehmen, und zwar ein Hotel mit Sauna und Hammam.
    Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, genießen wir in der Sauna und dem Hammam die Wärme und Ruhe und lassen den Tag ausklingen.
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