Eine kleine Welt-Reise

februari 2023 – juli 2025
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Mit Radlust unterwegs Richtung Osten. Läs mer
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  • Tag 248: Qingdao bis Gelbes Meer

    13 november 2023 ⋅ 🌬 8 °C

    Nachdem wir ausgecheckt haben fahren wir noch einmal an der Kirche vorbei und dann zum Hafen.
    Am Ticketschalter angekommen trauen wir unseren Augen nicht. Da stehen doch tatsächlich ein Haufen Rucksäcke und daneben zwei Erwachsene und zwei Mädels aus Europa. Nicht nur haben wir schon lange keine Backpacker mehr in China gesehen, sondern auch keine ausländischen Kinder. Ihrem Aussehen (und der Quechua-Kleidung nach zu urteilen) könnten es Franzosen sein.
    Und tatsächlich, eine Begrüßung und ein Blick der soviel sagt wie "Entschuldigung, dass es so lange hier dauert, aber ihr wisst ja wie das hier im Land abläuft!" später haben wir Gewissheit: Es sind Franzosen, nämlich die 4L (wie sie sich im Blog nennen)- Lucie, Luc, Lou und Liss, die während diesem Schuljahr von Frankreich, über Europa, die Türkei, Georgien, Russland, Kasachstan, wieder Russland, in die Mongolei und jetzt China reisen und noch bis nach Australien wollen. Die beiden Mädels sind 8 und 10 Jahre alt und immer noch vollends begeistert von der Tour.
    Nachdem sie ihre Tickets bekommen haben, dauert es zum Glück auch nicht allzu lange, bis auch wir unsere Tickets haben. Die Frau am Schalter muss sich sehr gewundert haben, dass noch so zwei von der Sorte "L" aus Europa da stehen.
    Wir verabschieden uns vorerst von den Franzosen und gehen davon aus dass wir sie später auf dem Schiff sehen werden.
    Am Immigration-Schalter werden wir dann ausgestempelt und fahren mit dem Aufzug ins Erdgeschoss, damit wir auf das Schiff kommen können. Als wir das Fährgebäude verlassen, wartet dort schon ein Bus auf uns, genau wie am Flughafen. Keine 20 m entfernt steht allerdings auch schon unsere Fähre, in anderen Worten: Genau auf der anderen Straßenseite. Wir fragen noch, ob es wirklich nötig ist die schweren Fahrräder in den Bus zu schleppen und nicht einfach hinüber zu fahren. Keine Chance! Vorschrift bleibt wohl Vorschrift!
    Wir heben also die Fahrräder mühevoll in den Bus und warten auf die anderen Mitfahrenden. Dann geht der Motor an, der Fahrer wendet kurz und schaltet den Motor wieder aus, denn da ist auch schon die Treppe auf das Schiff. Wie als wollte uns das Land nochmal eine Erinnerung daran geben, wie unnötig manche Bestimmungen doch sind. Allerdings müssen wir uns hierbei an die eigene Nase fassen, da es in Deutschland vermutlich auch nicht anders abgelaufen wäre (außer vielleicht, dass der Bus es in Deutschland noch geschafft hätte sich zu verspäten).
    Mit uns im Bus sind ein paar Koreaner, von denen uns einer besonders hilft die Fahrräder und Taschen aus dem Bus auszuladen. Er ist sogar so eifrig dabei, dass er in einem Moment einen Koffer eines Mitreisenden übersieht und rücklings darüber in die Bande stürzt und diese und Lukas' Fahrrad zu Boden reißt. Zum Glück ist niemandem etwas passiert und alles wieder schnell in Ordnung gebracht.
    Dann müssen die Räder über die steile Treppe mit vielleicht 20 Stufen aufs Schiff. Während Lukas die Räder hoch trägt, nehme ich die Taschen. Dann geht es über zwei Rolltreppen weiter. Die Räder dürfen wir im Gepäckraum abstellen, dann beziehen wir unser Zimmer. Wir sind in einem Quartier mit 70 Stockbetten eingelagert, die glücklicherweise bis auf weitere 6 frei bleiben. Mit uns im Zimmer sind noch zwei Koreaner und die Franzosen.
    Wir unterhalten uns eine Weile mit ihnen (allerdings auf Englisch, weil unser Französisch doch etwas eingerostet ist) und gehen dann gemeinsam an Deck. Weil das Schiff nach einer Weile noch nicht ausgelaufen ist, suchen wir uns zusammen einen Platz, essen und teilen unsere Erlebnisse.
    Die Fähre verlässt erst den Hafen, als es schon länger dunkel ist und so können wir einen Blick zurück auf die beeindruckende aber auch ziemlich übertriebene Skyline werden, die in allen möglichen Farben leuchtet und blickt.
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  • Tag 249: Gelbes Meer bis Seoul

    14 november 2023, Sydkorea

    Als wir aufwachen sieht man schon ein paar Inseln, an denen wir vorbei fahren. Wir frühstücken zusammen mit den Franzosen und machen uns dann ankunftsbereit. Da die Familie nach Süd Korea und Japan wieder nach China zurück geht, können wir mit ihnen unser restliches chinesisches Geld gegen Euro wechseln. Perfekt!
    Am Hafen angekommen gilt für uns wieder: Fahrräder über zwei Rolltreppen nach unten fahren, hochlaufen, das Gepäck runter fahren, dann das Gepäck vom Schiff tragen, die Fahrräder vom Schiff tragen und dann alles in den Bus. Ganz einfach!
    Im Hafengebäude geben wir dann erstmal die Erklärung ab, dass wir nichts Illegales dabei haben. Dann geht es an die Einreise. Hier wird nur ein Bild gemacht, die Fingerabdrücke genommen und wir bekommen einen QR-Code in den Pass geklebt.
    Auf der anderen Seite setzen wir uns erstmal hin und versuchen über das kostenlose Internet erstmals seit knapp einem Monat wieder ungefilterte Infos einzuholen und Lukas, der kein Whatsapp, Mail, Instagram oder sonstige Google-Dienste in China nutzen konnte, versucht mit dem Überschwall an Nachrichten klarzukommen.
    Dann verabschieden wir uns von den Franzosen, die mit dem Taxi zur U-Bahn-Station fahren. Wir tauschen unsere Kontakte aus und überlegen uns in Seoul vielleicht nochmal zu treffen.
    Nach kurzer Zeit geht es dann auch für uns los im neuen Land. Vom Fährhafen aus führt ein Fahrradweg in teils rot und teils grün in Richtung Stadt. Wir gehen in ein kleines Restaurant und müssen uns erstmal an die neuen, deutlich höheren Essenspreise gewöhnen.
    Dann geht es weiter durch verstädtertes Gebiet, teils mit und teils ohne Fahrradweg.
    Unser Weg führt uns ans Meer zurück, an die Stelle, an der der Hangang River ins Meer mündet. Dort besorgen wir uns unser erstes sepbst gekauftes Souvenir der Tour, den Fahrradpass von Süd Korea. Was aussieht wie ein Reisepass wird organisiert von K-Water, die sich um die Flüsse des Landes kümmern und dafür sorgen, dass diese auch mehr in die Aufmerksamkeit der Menschen rücken. Entlang der größeren Flüsse hat die Organisation Fahrradwege durch das ganze Land gebaut, in einwandfreiem Zustand und bis auf kurze Strecken weit entfernt von Autos. Um mehr Menschen zu motivieren die Radwege zu nutzen wurde der Pass eingeführt. Im Schnitt alle 20 km steht eine alte rote Telefonzelle, in der man sich einen Stempel in den Pass stempeln kann. Hat man alle Stempel eines Radweges gesammelt, erhält man am Ende kostenlos eine Urkunde und kann sich sogar eine Medaille kaufen.
    Direkt nachdem wir also unseren Pass abgeholt haben, fahren wir auch schon zu der ersten Stempel-Zelle. Dann brechen wir auf auf die knapp 600 km quer durch ein Land, von dem wir bisher noch nicht wirklich viel wissen.
    Da es schon kurz vor halb sechs ist wird es bereits dunkel. Wir haben allerdings noch ein paar Kilometer zurück zu legen, bis wir eines der Motels erreichen das wir uns heraus gesucht haben. Es ist noch etwas merkwürdig, aber wir haben jetzt doch tatsächlich ein Land erreicht, in dem man sich selbst aussuchen kann in welches Hotel man gehen will!
    Im Dunkeln fahren wir also den gut beleuchteten Fahrradweg entlang und kommen dann gegen halb acht an das Motel. Vor der Einfahrt hängen bunte Seile einen Meter herunter damit niemand sieht, wer dort geparkt hat.
    Wir betreten das Motel und fragen den Herrn an der Rezeption, wie viel ein Zimmer kostet. Der Preis ist wie der Onlinepreis. Als wir dann sagen, dass wir gerne zwei Nächte bleiben wollen, deutet er auf seinen Kalender und den heutigen Tag, sagt "Check-In", deutet auf morgen, sagt "Check-Out", deutet dann erneut auf morgen, sagt wieder "Check-In" und schließlich auf übermorgen und sagt "Check-Out". Moment mal! Wir wollen doch nicht morgen früh auschecken, das Zimmer räumen, nur um dann morgen Abend wieder einzuchecken!Als wir versuchen ihm das klarzumachen, wiederholt er es nochmal. Wieder sagen wir, dass wir morgen nicht auschecken wollen. Daraufhin beginnt er zu rechnen und nennt uns dann plötzlich fast den drei- statt zweifachen Preis. Ein Blick auf Trip.com verrät uns den Grund. Check-In ist hier erst ab 18 Uhr, Check-Out aber schon ab 11 Uhr, dementsprechend will er weiteres Geld, wenn wir auch tagsüber den Raum nutzen wollen. Das macht für uns nicht wirklich Sinn. Wenn wir doch auschecken, muss ja auch das Zimmer nochmal zwischendurch sauber gemacht werden. Wir nennen ihm daraufhin einen Preis zwischen dem Zimmerpreis und dem von ihm genannten. Diesen nimmt er schließlich an.
    Wir beziehen das Zimmer und gehen dann nochmal los, um etwas zu Abend zu essen. Wir finden ein kleines Restaurant und bestellen uns eine Pfanne. Diese bekommen wir dann auf den Tisch gebracht. Dort wird sie auf einem Gaskocher warm gehalten. Wir bestellen ebenfalls Reis dazu und dürfen uns sogar kostenlos noch so viel Reis nach holen, wie wir brauchen.
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  • Markthalle um die Ecke unserer Unterkunft
    Die eine Station der U-Bahn sieht aus wie in einer deutschen AltstadtEin traditionelles SchauspielDer ehemalige König SejongDie traditionellen TrachtenDiese Tierköpfe finden sich immer wieder an Gebäuden als Beschützer vor BösemDas alte StadtviertelStatuen im Blumenkleid

    Tag 250: Seoul

    15 november 2023, Sydkorea ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute nehmen wir uns einen Tag in Seoul. Wir fahren mit der U-Bahn in die Stadt, beobachten ein kleines traditionelles Schauspiel, lauschen den Klängen der Straßen (hier gibt es endlich auch mal wieder Straßenkünstler, welche wir in ganz China nie gesehen haben), besichtigen einen großen Tempel (hier gibt es unzählige!) und bewundern die traditionellen Kleider, mit denen erstaunlich viele Tempelbesucher unterwegs sind. Wie wir später erfahren bekommen alle Träger der traditionellen Kleider freien Eintritt und so sehen wir auch sehr viele Europäerinnen in diesen Trachten.
    Wir besichtigen außerdem ein Wohnviertel in traditionellem Baustil und am Abend einen kleinen Tempel, dessen Statuen mit echten Blumen beschmückt sind und der sehr schön mit unterschiedlichen Lichtern angestrahlt wird.
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  • Mittagspause unter der BrückeUnser Zimmer...mit allerlei Ausstattung

    Tag 251: Seoul bis Cheonho-dong

    16 november 2023, Sydkorea

    Schon als wir aufwachen regnet es. Leider lässt der Regen auch nicht nach, als wir zusammen packen und so bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Regenkleidung heraus zu holen und uns (zum Glück in der Garage) fahrbereit zu machen.
    Während wir jetzt auf dem perfekten Radweg fahren können, dort auf keine Ampeln warten müssen und fleißig unsere ersten Stempel im Pass sammeln, bessert sich das Wetter leider keineswegs. Bei dauerhaftem Regen und knapp 5 Grad wird es bald schon ziemlich ungemütlich.
    Nach unserer Mittagspause unter einer Brücke wird schnell klar, dass wir heute nicht mehr weit kommen, so nass und durchgefroren sind wir. Wir essen also unser Brot, die Bananen und gekochte Eier und schauen derweil ein paar Rentnern zu, die an den Trainingsgeräten unrer der Brücke fleißig trainieren. Schon oft haben wir diese Geräte auch in China gesehen, allerdings wurden sie dort nie benutzt. Hier ist selbst an einem so regnerischen, nass-kalten Tag etwas los.
    Während wir hier sitzen bemerken wir auch, dass wir hier unter der Brücke öffentliches WLAN haben. Korea ist bisher definitiv Vorreiter in öffentlichem WLAN, aber dass wir sogar hier, so fernab von einem Gebäude WLAN haben, wundert uns dann doch. Das nutzen wir gleich mal und schauen über Trip.com nach einer Unterkunft. Gerade ein paar Kilometer entfernt finden wir welche und entscheiden uns den Tag hiermit zu beenden.
    Das Hotel ist zwar nicht das billigste, aber mit 35€ für die Nacht und einer sehr ausgiebigen Ausstattung preiswert.
    Wir nehmen nach der Kälte von draußen ein Bad und nutzen dann noch aus, dass wie von diesem Zimmer aus kostenlos auf Netflix zugreifen können.
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  • Tag 252: Cheonho-dong bis Sinwon-ri

    17 november 2023, Sydkorea

    Als der Wecker klingelt, stehen wir langsam auf und frühstücken auf dem Bett. Es gibt Baguette mit Tomatensoße und ein paar Haferflocken mit Wasser und Banane. So richtig satt fühlen wir uns danach nicht, aber bessere Alternativen können wir hier in keinem Supermarkt finden.
    Sicherheitshalber schaue ich nochmal auf den Wetterbericht. Es soll zwar nicht mehr regnen, dafür aber ein bisschen schneien und es sind zwischen 3 und 5 Grad gemeldet. Dementsprechend und weil wir jetzt noch eine so gemütliche Unterkunft haben, lassen wir uns beim Frühstück Zeit und nutzen noch das für uns hier kostenlose Netflix, auf dem wir eine koreanische Serie anschauen. Es ist irgendwie völlig absurd die Charaktere in den Straßen von Seoul zu sehen, die wir darin wieder erkennen oder alleine schon in der U-Bahn, die uns nun so vertraut ist. Dadurch kommen wir aber auch erst um 12 Uhr (bei tatsächlich vereinzelten Schneeflocken) los. Naja, wir haben ja keinen Stress!
    Zuerst gilt es einen Bankautomaten zu finden. Tatsächlich sind auch drei in der Nähe, aber erst der vierte etwas entferntere Automat der KB Bank nimmt die VISA an. Der arme Lukas muss derweil jeweils immer draußen im Kalten verharren, während sich die Automaten durch langwierige Checks überlegen, ob sie meine Karte annehmen oder nicht. Es ist jetzt auch erstmal wieder eine Umstellung, dass hier Bankgebühren anfallen, da das in den vorherigen Ländern nicht der Fall war.
    Dann kommen wir aber endlich mal los und kurz darauf zu unserer nächsten Stempel-Zelle. Mittlerweile müssen wir schon die nächste Seite des Passen benutzen!
    Anfangs ist der Himmel noch recht grau, lockert sich aber mehr und mehr auf. Der Fahrradweg verläuft teils direkt am Fluss, teils über alte Bahndämme etwas erhöht und ist wie gewohnt erstklassig und endlich mit etwas schönerer Aussicht. Um 15 Uhr machen wir dann in einer kleinen Imbisbude Mittag und essen "Was-auch-immer-ich-ausgewählt-habe", vermutlich Hot-Dog und irgendwas mit Kohl, hauptsächlich um uns etwas aufzuwärmen.
    Wieder kommen wir zu einer Stempel-Zelle, die unserer Meinung nach fast etwas zu viele sind, da wir auf diesem Weg knapp alle 20 km, teilw aber auch in kürzeren Abständen wieder absteigen müssen, um den Stempel in unseren Pass zu stempeln. Was wir im Sommer vielleicht als Möglichkeit einer Trink- und Toilettenpause genutzt hätten, bedeutet hier zusätzlich Handschuhe aus, Brille ab (die sonst beschlägt), danach wieder Brille auf, Handschuhe an, schauen, dass alles wieder wind- und wetterfest sitzt und wieder zurück aufs Rad.
    Heute wollen wir, wenn möglich, zelten, weshalb wir uns um 16:30 Uhr schon auf die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz machen, weil eine Stunde später schon die Sonne untergeht. Am Ende eines etwas ruhigeren Waldweges, der zu ein paar alten Grabhügeln führt, finden wir eine Stelle, bauen das Zelt auf, kochen Nudeln und vermischen sie mit den überscharfen Resten von gestern, wodurch sie nur noch scharf sind.
    Während wir schließlich in unseren Schlafsäcken liegen und die Kälte um uns herum ausblenden hören wir noch ein bisschen Hörbuch zum Einschlafen.
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  • Tag 253: Sinwon-ri bis Guram-ri

    18 november 2023, Sydkorea ⋅ ☀️ 5 °C

    Nachdem wir aufgewacht sind und gefrühstückt haben, packen wir zusammen und machen uns auf den Weg.
    Boa, ist das kalt! Wir müssen erstmal ein Stück fahren, bevor uns so langsam warm wird. Wenn man allerdings ehrlich ist, an die Kälte der Mongolei kommen die Temperaturen hier bei Weitem nicht heran.
    An einem 7-Eleven halten wir an und kaufen ein paar Instant-Nudeln. Eigentlich können wir die Nudeln seit Usbekistan nicht mehr wirklich sehen, nachdem wir sie dort eine ganze Weile täglich hatten. Aber sie sind nunmal schnell gemacht, wärmen, sättigen etwas mehr als Toastbrot und sind noch recht günstig.
    Während Lukas den Einkauf tätigt und heißes Wasser auffüllt (das bekommt man hier in 7-Elevens und GS25-Läden kostenlos), schneide ich einen Teil der Rettungsdecke ab, die wir seit der Mongolei im Zelt unter die Matten legen, um die Kälte, die aus dem Boden strahlt, abzuhalten. Mit diesem für den genannten Zweck unnötigen Teil bastelt sich Lukas einen Übersocken, da er noch etwas mehr als ich mit kalten Füßen zu "kämpfen" hat.
    Danach geht es weiter auf dem 4-Rivers-Cycling-Path, was auf diesem Abschnitt für uns bedeutet: Stempeln was das Zeug hält! Immer wieder halten wir an, um den Stempel im Pass festzuhalten.
    Unsere Mittagspause machen wir auf einem Campingplatz direkt am Fluss. Im Sommer muss hier einiges los sein, jetzt ist nur gähnende Leere. Wir nutzen die Bänke und den Tisch und genießen die Sonne, die uns wieder etwas wärmt.
    Als wir weiter fahren bestaunen wir immer wieder den dichten Wald auf den Hügeln um uns herum. Immer wieder denken wir: Der ist wie in Deutschland!
    Wir kommen an ein Denkmal, um das mehrere Flaggen herum gehisst sind, unter anderem die türkische, neuseeländische, amerikanische, philippinische und australische. Keine aber steht so im Zentrum wie die griechische Flagge. Als wir die englische Übersetzung lesen, erfahren wir, dass Griechenland das erste Land war, das in den 50ern Süd Korea beim Angriff Nord Koreas zur Seite stand.
    Wir folgen weiter dem Radweg und kommen bald an einem weiteren Campingplatz vorbei. Im Gegensatz zum letzteren ist hier alles andere als gähnende Leere. Alles fängt damit an, dass wir ein paar vereinzelte Zelte mit Erstaunen entdecken. Wow! Wir hätten gar nicht gedacht, dass bei diesen Temperaturen tatsächlich welche campen. Immer mehr Zelte tauchen auf und plötzlich tut sich vor uns etwas auf, das uns kurz aus der Bahn wirft. Rechts und links des Weges stehen duzende Zelte, die meisten dreimal so groß wie unseres. Um die Zelte herum ist ziemlicher Trubel. Stühle und Tische werden aufgebaut, Feuer gemacht, gekocht, Karten gespielt, gelacht oder vollbepackte Handkarren über die Wiese gezogen, aus denen Campingausrüstung hervor quillt. Es ist ein Bild, dass wir so nicht erwartet hätten. Koreaner sind wahrhaft campingbegeistert!
    Nach diesem Schock müssen wir uns erstmal erholen, fahren noch weiter entlang des Weges und bauen dann etwas entfernt von einem Friedhof an einer einigermaßen flachen Stelle das Zelt auf. Es ist echt verrückt, aber wenn wir es nicht besser wüssten würden wir denken, dass wir im Pfälzer Wald sind, so ähnlich sehen hier die Bäume aus.
    Genau 9 Monate nach unserem Aufbruch aus Vinningen liegen wir nun hier in unserem Zelt im koreanischen Pfälzer Wald und haben schon so viel erlebt. Wie doch die Zeit vergeht!
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  • Tag 254: Guram-ri bis Togye-ri

    19 november 2023, Sydkorea ⋅ ☁️ 12 °C

    Als wir aufwachen ist es noch stockdunkel. Die Sonne ist zwar theoretisch schon aufgegangen, aber noch nicht hoch genug, um durch die Zweige des recht dichten Waldes und über die Hügel scheinen zu können.
    Wir frühstücken im Zelt. Es gibt Haferflocken mit Wasser und Banane und zusätzlich Brot mit Tomatensoße.
    Mit gepackten Taschen schieben wir die Räder aus dem Wald und merken, dass sie neben dem Quietschen und Klappern auch nicht mehr ganz so stark bremsen. Naja, das wird schon noch eine Weile reichen!
    Über zunächst etwas veraltete und später über gewohnt gute Radwege geht es weiter. Obwohl es heute nicht so sonnig ist, sind die Temperaturen zum Glück nicht so niedrig.
    Immer wieder kommen wir an kleinen bis großen Campingplätzen vorbei, die mitunter gerappelt voll sind. Es ist wirklich verrückt, aber die Koreaner lieben das Campen scheinbar so sehr, dass sie auch im November übers Wochenende noch wegfahren. Die meisten zelten auch tatsächlich und sind nicht mit dem Wohnmobil da, wobei manche auch nur über Tag bleiben, in Kochzelten kochen und essen und abends dann wieder fahren.
    Kurz vor unserer Mittagspause, die wir windgeschützt mit Tisch und Bänken vor einem geschlossenen Laden machen dürfen, treffen wir zwei koreanische Radfahrer. Eigentlich treffen wir täglich sehr viele Tagestourenradler und unzählige Spaziergänger, aber diese beiden winken uns heran, geben uns direkt zwei Bananen und sind total begeistert, als wir ihnen erzählen, dass wir nach Busan (im Süden Koreas) fahren wollen und danach weiter nach Japan. Als sie dann noch von unseren bisherigen Reiseländern erfahren, geben sie uns direkt noch eine Banane und einen Schwarzbohnendrink und sind sprachlos. Wobei ganz sprachlos sind sie nicht, denn bevor sie fahren sagen sie Lukas noch (mit Gesten), dass er mich vor dem Schlafengehen noch zu massieren hat. Das werde ich mir definitiv merken! :)
    Zusätzlich zu vielen Campern (ob auf Plätzen oder freistehend) bemerken wir auch, dass die Parks voll sind mit Cricket-Spielern und sie nicht von der Kälte draußen abgehalten werden.
    Abends zelten wir auf einem offiziellen kostenlosen Platz neben einem Fluss, auf dem es top saubere Toiletten gibt und der ebenfalls für unsere Verhältnisse gerappelt voll ist. Um uns herum brechen nach und nach mehr Gäste ihre Lager ab und fahren vermutlich wieder nach Hause, um morgen (Montag) frisch in die Woche zu starten. Über Nacht bleiben nicht viele, von denen sich aber allesamt sehr vorbildlich verhalten und den anderen die Ruhe gönnen.
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  • Tag 255: Togye-ri bis Jeomchon-dong

    20 november 2023, Sydkorea ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Nacht auf dem Platz haben wir gut geschlafen. Wir frühstücken und bekommen mit, wie die anderen Camper schon wieder damit beschäftigt sind Feuer zu machen.
    Wir putzen die Zähne bei den Waschräumen und nutzen noch das kostenlose WLAN, das es hier wieder einmal gibt. Sehr praktisch!
    Dann geht es weiter. Bald kommen wir in einen Ort und sehen auf einem Ortsplan, dass es nur wenige Meter von unserer Route entfernt ein frei zugängliches Fußbad gibt, das in den Boden eingelassen ist. Leider müssen wir feststellen, dass das Becken erst ab 12 Uhr gefüllt wird. So lange wollen wir dann doch nicht warten!
    Wir machen uns an den knapp 400 Hm umfassenden Aufstieg, der sich zwar etwas zieht, dafür aber sehr schön ist.
    Oben angekommen blicken wir über das hinter uns liegende Tal und holen uns hier den wohl am meist verdientesten Stempel ab. Als wir uns in der Sonne etwas ausruhen und eine Kleinigkeit snacken, werden wir von einem Paar angesprochen, dass uns jeweils ein kleines Schächtelchen überreicht. Ich denke noch es ist ein kleines Getränk, merke aber schnell dass ich nicht hätte weiter daneben liegen können. Statt des erwarteten Capri-Sonne-ähnlichen Getränks fallen aus der Schachtel ein Haufen Pflaster heraus. Erstmal sind wir etwas perplex und bedanken uns herzlich bei unseren Schenkern. Als diese weg sind müssen wir beide anfangen zu lachen, sind aber gleichzeitig gerührt von der Achtsamkeit der Leute hier.
    Wir haben noch kurze Gespräche mit anderen Ausflüglern und machen uns dann an die Abfahrt.
    Heute entscheiden wir uns nochmal für eine Unterkunft, da wir während der Fahrt doch immer mehr feststellen, dass die Fahrräder einige Mängel aufweisen. Da es bald dunkel wird und zudem sehr kalt ist, wäre eine Fahrradreparatur im Wald zeltend etwas schwierig.
    Wir suchen uns also eine Unterkunft, nehmen dann das Werkzeug und die Ersatzteile und bauen vor dem Motel auf einem Platz unsere Fahrradwerkstatt auf.
    Ich wechsle meine Kette, die schon deutlich überreizt ist und stelle meine Bremsen nach. Lukas arbeitet an seiner Schaltung, die schon eine Weile spinnt und wechselt die Bremsgklötze.
    Nachdem ich mit meinen Reperaturen fertig bin, ist es an der Zeit das Hinterrad wieder einzubauen. Um die Bremse nicht abnehmen zu müssen lasse ich immer die Luft aus dem Reifen, weil die erneute Einstellung der Bremse viel zu nervenaufreibend ist. Als ich den Reifen also wiederaufgepumpt habe und eine Proberunde drehe merke ich, dass der Reifen Luft verliert. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Reifen nach Luftablassen nicht mehr dicht ist. Das Problem ist, dass bei Ablassen der Luft die bereits vorher aufgeklebten Flicken am Mantel hängen bleiben und sich dadurch lösen.
    Da der Reifen allerdings nach erneutem Aufpumpen dann doch die Luft hält, entscheide ich mich dafür morgen nochmal zu schauen, ob er über Nacht tatsächlich Luft verliert.
    Jetzt haben wir richtig Hunger und ziehen los auf der Suche nach etwas zu Essen. Es ist gar nicht so leicht ein offenes Restaurant oder einen Supermarkt zu finden. Schließlich entscheiden wir uns für ein Restaurant, in dem wir eine Art Pfannkuchen und Reis essen. Zugegebenermaßen ist die Beschreibung Pfannkuchen etwas übertrieben, aber so wurde es nunmal übersetzt. Genauer gesagt ist es ein Weinblatt beziehungsweise ein Kohlblatt mit einem Löffel Pfannkuchenteig, also nicht gerade, was wir unter Pfannkuchen verstehen. Geschmacklich sind sie zwar gut, aber für die geringe Menge die wir bekommen ziemlich teuer.
    Zurück im Zimmer waschen wir noch Kleidung aus, suchen nach WarmShowers Hosts, schauen uns den Wetterbericht der nächsten Tage an und buchen die Fähre nach Japan, da das zu günstigerem Preis nur ein paar Tage vorher geht.
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  • Tag 256: Jeomchon-dong bis Gasan-ri

    21 november 2023, Sydkorea ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir frühstücken auf dem Zimmer und während Lukas alles einpackt, schaue ich mir nochmal den Reifen an. Natürlich verliert er Luft!
    Also wechsle ich den Schlauch und Lukas "kocht" mit dem Wasser aus dem Heißwasserautomaten die Eier. Hoffentlich werden sie gut! Das Wasser bleibt nicht gerade lange heiß und wir vermuten, dass es wohl nicht gerade die hartgekochtesten Eier werden. Aber eine andere Möglichkeit als sie hier zumindest "anzukochen" haben wir nicht. Denn in frischem Zustand können wir sie auf dem Fahrrad nicht sehr lange transportieren, wenn wir heute Abend keine Eiersuppe haben wollen.
    Dann geht es weiter. Die Sonne scheint und es wird angenehm warm. Wieder sammeln wir eifrig Stempel.
    Nach einer Weile beginnt mein Oberschenkel zu krampfen. Ich kann kaum noch sitzen.
    Auch heute haben wir wieder einige Höhenmeter vor uns, wenn sich diese auch eher in einem ständigen Auf und Ab zeigen.
    Mittagspause machen wir in der warmen Sonne bei Parkbänken neben einem Militär Themen Park. Hier ist einiges los. Besonders Rentner wandern hier kreuz und quer durch den Wald. Schön, dass sie hier so aktiv sind!
    Wir merken schnell, dass die Eier noch zu weich sind, um sie essen zu können. Also packen wir sie sorgfältig wieder ein und essen erstmal den Rest, den wir noch dabei haben.
    Den übrigen Tag verbringen wir mit Fahren und Stempeln und genießen die Ruhe.
    Kurz vor Sonnenuntergang finden wir einen Zeltplatz neben einem Fluss am Rande eines Parks. In diesem zeltbegeisterten Land interessiert es keinen, dass wir hier schlafen.
    Wir bauen auf und kochen dann nochmal die Eier richtig durch. Dann essen wir und höhen zum Einschlafen noch einen Teil des humorvollen Hörbuchs "Miss Merkel - Mord in der Uckermark".
    Die Luft draußen hat derweil schon gut abgekühlt und ist feucht.
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  • Tag 257: Gasan-ri bis Bolli-ri

    22 november 2023, Sydkorea ⋅ ☀️ 17 °C

    Komisch, es wird gar nicht so wirklich hell, obwohl die Sonne schon aufgegangen sein müsste. Bei unserem ersten Blick aus dem Zelt erfahren wir dann auch gleich, weshalb es nicht so richtig hell wurde. Unser Zelt steht inmitten einer dichten Nebelbrühe und wir können gerade noch so das Schilfgras in zwei Metern Entfernung sehen. Auf dem Zelt liegt Reif und auch die Fahrräder sind leicht bepudert. Es ist ziemlich frisch! Ein Blick auf das Thermometer verrät uns, dass es gerade einmal 2 Grad sind.
    Wir frühstücken und packen dann zusammen. Gerade als wir die letzten Dinge verstauen zeigt sich die Sonne und der Nebel steigt langsam auf. Direkt wird es wärmer und wir legen die erste Schicht an Kleidung wieder ab.
    Je weiter wir kommen, desto heller wird es und desto wärmer auch uns. Mit dem sonnigen Wetter ist es eine wunderschöne Strecke durch abwechslungsreiche Landschaft, mal direkt am Fluss und mal etwas im Wald entlang. Immer wieder denken wir etwas wie "Also, das könnte jetzt auch Frankreich sein!" oder "Da noch gerade durch den Wald den Berg hoch und wir stehen in Vinningen."
    Neben einem GS25 machen wir Mittagspause und buchen mal noch endgültig die Fähre nach Japan, das vier Tage vor Abfahrt erledigt werden muss.
    Auf der Weiterfahrt begegnen wir einem sehr interessierten Koreaner, der eine sportliche Abendrunde mit seinem Rennrad dreht. Er, Jin, fragt uns begeistert woher wir kommen und wo wir gestartet sind. Dann fahren wir noch ein kleines Stück gemeinsam, bevor es für uns in unterschiedlicher Richtung weiter geht.
    Generell werden wir hier sehr positiv aufgenommen. Viele Radfahrer grüßen, was hier durch eine halbe Verbeugung stattfindet und immer wieder bekommen wir anerkennende Blicke und Handzeichen zugeworfen. So war heute einer dabei, der uns die Siegesfaust gezeigt hat und ein anderer hat schon von weitem gegrinst, dann angefangen zu klatschen und als wir auf seiner Höhe waren uns "Have a nice trip!" zugerufen.
    Obwohl hier (im Sommer zumindest) schon einige Ausländer den Radweg entlang fahren, sind wir immer noch eine Besonderheit.
    Nach heute zurückgelegten 82 km (die längste Strecke hier in Korea) bauen wir auf einem kleinen Damm unser Zelt auf und können gar nicht glauben wie warm es noch ist. Zwar essen wir im Zelt, aber derweil wird es uns so warm, dass wir sogar die Jacke über dem Pulli ausziehen müssen. Verrückt! :D
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