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  • Day 24

    Akropolis und Plaka

    February 21 in Greece ⋅ ☁️ 8 °C

    Was ich morgen mache, fragt meine griechische Mitbewohnerin am Abend zuvor.
    - Akropolis, sag ich, heute war ich zu spät dran und morgen will ich früh aufstehen und gleich um 8 da sein.
    - Ach, du machst das also wirklich? Du gehst dahin?
    Ich bin bisschen überrascht. Die Akropolis ist, seit ich denken kann, für mich das Wahrzeichen von Athen oder sogar ganz Griechenland, und das sehen wohl viele so: es ist der meist besuchte Ort der Stadt und sogar im Winter bilden sich lange Schlangen am Eingang, so dass Skip-the-line-Tickets verkauft werden. Meine Mitbewohnerin - aufgewachsen in Athen, lebt jetzt naturnäher auf einer Insel, aber hat immer mal wieder Sehnsucht nach der Stadt und kommt dann für ein paar Tage vorbei - war noch nie oben. Wir müssen beide lachen, und ich kann sie voll verstehen.

    Ich fahre mit der Metro hin und finde es schon aufregend, dass die Station einfach Akropoli heißt. An den Wänden des Tunnels befinden sich Nachbauten der Marmor Verzierungen der West Seite des Parthenon (Elgin Marbles). Hier lese ich das erste Mal, dass diese im 19. Jahrhundert gestohlen und an das British Museum in London verkauft wurden - wo sie sich heute immer noch befinden. Die Griechen lassen keinen Zweifel daran, dass sie darüber not amused sind.

    Weiter geht’s zum Eingang in die Anlage und die steilen Wege und Treppen der Akropolis nach oben. Mir war es vorher nicht bewusst, aber Akropolis (Oberstadt) wurden alle Stadtfestungen im antiken Griechenland genannt. Die Athener Oberstadt ist die bekannteste und wird daher heute häufig als “die Akropolis” bezeichnet. Die Anlage besteht somit aus mehreren Gebäuden, das bekannteste (mit 17 Säulen an der langen und acht an der kurzen Seite) ist der Parthenon und steht auf dem höchsten Punkt der Anlage.

    Also gehe gehe ich auch direkt auf den Gipfel. Trotz der schwerwiegenden Geschichte und dem durchaus beeindruckenden Gebäude komme ich nicht so richtig in Stimmung. Vielleicht weil man es schon so lange „kennt“ und so viele Bilder gesehen hat? Außerdem wird auch ziemlich viel restauriert (oder eher renoviert?), was bei so einen Gebäude große Maschinen und entsprechend viel Lärm bedeutet. Ich mache trotzdem eine Menge Fotos und genieße den Anblick und die Aussicht. Ein paar Infotafeln gibt es, aber viel Neues kann ich ich nicht mitnehmen und bei meiner Audiotour gab es leider ein Problem mit der App. Langsam füllt es sich und die Touristenmassen stürmen den Gipfel und ich schnappe bei manchen Führungen noch was auf. Beim Anblick der griechischen Grundschulklasse - mit ihren Klemmbrettern unter dem Olivenbaum sitzend und eifrig die Fragebögen ausfüllend - muss ich nochmal an meine Mitbewohnerin denken.

    Meine restliche Aufmerksamkeit schenke ich den Katzen und wie immer bin ich damit nicht die einzige. Auf Parkbank verbringe ich etwas Zeit im Dunstkreis eines Stars und muss mich damit abfinden, dass diverse Passanten mit dem Finger auf uns zeigen und uns sogar fotografieren. Wenn ich besser aufgepasst hätte, hätte ich das Wort für „Katze“ auf zehn neuen Sprachen lernen können.

    Rund um die Akropolis der typische Touristenrummel mit Straßenmusikern und Verkaufsständen und es geht nahtlos über in das Altstadtviertel Plaka mit dem berühmten „flea market“, was ich mir ansehe, weil es dazu gehört, aber besonders beeindruckt hat es mich nicht.
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