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  • Day 25

    CHRIS STAPLETON!!

    October 5, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 4 °C

    Vom Frühstück im zweiten Hostel in Banff wird uns besonders das super geile fluffige Bananenbrot und die saftigen Brownies in Erinnerung bleiben! Ein Träumchen! Anschließend stand ein Kassensturz an. Da ich nur einen 500€ Rahmen auf meiner Kreditkarte habe, zahlt Puml so ziemlich alles mit ihrer Karte und ich überweise ihr online dann alle angesammelten Schulden. Da verliert man allerdings schnell den Überblick, zumal sie ab einem bestimmten Punkt aufgehört hatte mitzuschreiben. Ich hatte das zwar übernommen, aber auch durch die ganze Umrechnerei sollten wir da bisschen bedachter mit umgehen. Keiner möchte, dass am Ende durch Geld irgendein Konflikt entsteht. Und die erste Verwirrung folgte nämlich schon, die Summe schien mir am Ende nämlich ziemlich hoch - bis mir die Vermutung kam, dass ich ihr das Geld der Flüge ja schon überwiesen hatte. Naja.. Ende vom Lied: wir sind nicht Krösus und sollten einen Gang zurückfahren. 😂

    Nachdem wir den ersten Schock bisschen verarbeitet hatten, haben wir uns mit Chris zum Rehe-Gucken verabredet. Er empfahl einen Wanderweg am Wasser entlang, den er auch mit Valentin schon gegangen sei und auf dem man nochmal dem ein oder anderen Tierchen begegnen konnte. Es ist verrückt wie schnell man sich in der reinen Natur befindet. Einmal über die Brücke und rechts abgebogen und schon ist eine erneute Begegnung mit einem Bären im Bereich des Möglichen. Das Wetter war wieder ganz schön und wir liefen durch Strauch und Busch und hofften, dass uns unsere Spurenlesequalitäten direkt zu irgendwelcher wilder Flora und Fauna führen würden. Das erste Indiz zerstörte Puml jedoch direkt und trat in die Hinterlassenschaften von... vermutlich einem Reh. Oder "Elk" wie sie im englischen hier betitelt werden. Die Übersetzungen sind recht irritierend, da "Elk" nicht für "Elch" steht (Elch=Moose), sondern für ein Reh, das wiederum scheinbar auch kein direktes Reh zu sein scheint, da dieses ja mit "Deer" übersetzt wird.. Was wir da also nun schon öfter mal gesehen haben sind recht übergroße rehgleiche Geschöpfe, die keine Rehe aber auch keine Elche sind und "Elks" genannt werden. Sei's drum wie sie betitelt werden. 😅 Wir glaubten uns jedenfalls auf dem richtigen Weg zu befinden. Wie uns eine entgegenkommene deutsche Wanderin jedoch mitteilte, würden die "Elks" erst zur Dämmerung rauskommen. Also liefen wir erstmal weiter am Wasser entlang und folgten der Kacke von Pferden. Als nächstes kam uns eine Gruppe älterer Frauen entgegen, die sich kurz über den aufgewühlten und vollgesch***enen Pferdeweg beschwerten und uns fragten, ob das die ganze Zeit so weitergehen würde.. 😅
    Wir setzten uns auf eine Bank, machten noch ein paar Fotos, flippten noch paar Mal aus und fragten irgendwann einen entgegenkommenen Engländer (man sah es ihm auch irgendwie direkt an😅), ob er "Elks" gesehen habe. Er antwortete irgendwas, das ich grad vergessen habe, aber wir sind auf alle Fälle weiter gelaufen, bis wir am "Sundance Canyon" ankamen. Wir trafen auf einen Wasserfall, an dem wir unsere Wasserflasche erstmal mit frischem Gletscherwasser füllten und folgten dann dem kleinen Pfad, der steil und parallel dort entlang führte. Es kam eine kleine Brücke und wir kletterten ein paar Stufen hoch, bis uns der Weg durch unfassbar grün und weich bemoosten Wald führte. Es war soo schön, und sah einfach komplett anders aus als beispielsweise das Waldgebiet vom See die Tage zuvor. Dieses Moos! Wir hatten keine Ahnung wo wir lang liefen, wo wir ankamen und wie weit wir noch gehen sollten, trafen aber irgendwann auf ein altes Pärchen, wovon beide vom bereits zurückgelegten Weg schwärmten und uns rieten ja weiter zu laufen! Der Mann fand auf dem Weg tatsächlich ein Hufeisen und das an seinem Geburtstag! ☺️☘️

    Der ziemlich lange Spaziergang wurde am Ende mit einer wunderschönen Aussicht auf die grünen Wälder und Berge um Banff belohnt. Auf unserem Rückweg lief uns noch irgendeine Art von Hörnchen über den Weg, sagen wir es war ein kanadisches Eichenhörnchen. Wir waren schon fast wieder in der Stadt, als unsere Enttäuschung darüber keine Elks gesehen zu haben sich doch noch verflüchtete - denn da standen sie! Nicht irgendwo abseits auf irgendeinem Feld, sondern tatsächlich an den kleinen Rasenflächen und Straßenrändern des "Cave & Basin" Museums, das wir Tage zuvor besucht hatten. Wir hielten die gebotenen 30m Abstand ein und betrachteten sie noch mit der angemessenen Bewunderung! So schöne, grazile, große Tiere! Und die süßen weißen Hintern der Elk-Damen, die wirkten als würden sie im Dunkeln leuchten, habe Mutter Natur eingerichtet, damit die Kids sie jederzeit aus der Ferne schnell entdecken können, wie Chris uns erzählte. 🤓 Den schönen Moment zerstörte jedoch ein dummer Iditot, der es witzig fand auf seinem Handy laut irgendwelche Rehgeräusche laufen zu lassen und sich ihnen damit so weit wie möglich anzunähern! IQ eines Badewannenstöpsels und kein Respekt! Haben ihm gesagt, dass das überhaupt nicht cool ist! Daraufhin ist er nur mit seinen Kumpels grinsend abgezogen. Vollidiot.

    An der Bushaltestelle verabschiedeten wir uns von Chris, der zurück ins andere Hostel fuhr. In unserem angekommen, machten wir uns direkt in die Gemeinschaftsküche ans Nudeln mit Pesto kochen. Natürlich.😅 Während Puml ihre Nerven an der Salzverpackung verlor, kämpfte ich mit der Herdplatte, die selbst bei Stufe 1 das Wasser zum Überkochen brachte. Die andere jedoch wurde gar nicht heiß. 🤦‍♀️

    Wir gesellten uns zum Essen zu zwei anderen am Tisch. Ein jüngeres Mädel und ein großer, kräftiger Kerl mit sehr viel Bart und langem Haar vor dem ein riesiger Teller mit einer ziemlich üppigen Portion Pasta+Käse stand. Als sich das Gespräch in Richtung Musikgeschmack entwickelte, fragte er uns, ob wir denn "CHRIS STAPLETON" kennen würden. Wir verneinten und er spielte uns ganz entgeistert einen seiner Lieblingssongs von CHRIS STAPLETON vor. Und Schubladendenken ist eig gar nicht meins, dennoch hab ich aufgrund seines Erscheinungsbilds eher mit Rock oder Metal gerechnet. 😅 Und was soll ich sonst noch dazu sagen, wir sind jetzt krasse Fans von CHRIS STAPLETON! Nicht etwa, weil wir seine Musik gut fanden, sondern weil wir mehr oder weniger dazu genötigt wurden und er die Musik ununterbrochen abgespielt hat, um uns von dessen Talent zu überzeugen! Da war kein Raum für das Gefallen anderer Musikvorschläge und jeden anderen Song, der empfohlen wurde, tat er mit einem abwertenden Blick ab - denn NIEMAND ist besser als CHRIS STAPLETON!!!☝️Dementsprechend tauften wir unseren Groupie in Erzählungen auf diesen Namen. Uns fiel nämlich auf, dass wir uns alle einander gar nicht vorgestellt hatten. 😅
    Nach der kleinen Gehirnwäsche und eifrigem Überzeugungseinsatz, verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, alle vom Talent CHRIS STAPLETONS zu überzeugen und es während unserer Reise in die Welt hinauszutragen! 😂 Also Leute, CHRIS STAPLETON! Wahnsinnsmusiker!

    Wir bekamen anschließend von den Mädels, die uns nach Vancouver mitnehmen (Maya aus Dänemark und Johanna aus Österreich) die Nachricht, dass sie die Idee hätten den Sonnenaufgang nächsten Morgen am Moraine lake anzuschauen und uns gegen 05:30 am Hostel abholen würden. Puml musste sich mit der Idee erst anfreunden, da sie geplant hatte bis nachts noch zu arbeiten, da würde sie dann früh echt fertig sein. Da der See aber eh auf unserem Weg lag, kam es auch nicht in Frage, sie darum zu bitten uns einfach danach abzuholen. Und auf unser Frühstück mit dem geilen Bananenbrot mussten wir damit auch verzichten. Ärgerlich. Aber gut, wir fügten uns unserem Schicksal und fanden die Idee nach einiger Zeit auch gar nicht mehr so schlecht. Der Sonnenaufgang an diesem einzigartigen See kann nur schön sein! (ok, ich benutze den Begriff "schön" eindeutig zu inflationär und gebiete mir selbst ihn zukünftig durch entsprechende Synonyme zu ersetzen! 😅)

    Als wir im Bett lagen stießen noch zwei neue Zimmergenossen dazu, beide mitm Bier in der Hand und gut angetrunken - aber super lustig und charmant. 😂 Puml kann mir da unverständlicherweise überhaupt nicht zustimmen, aber einer von ihnen sah eindeutig aus wie Owen Wilson! Sie waren beide aus Neuseeland und wollten noch die Stadt unsicher machen. Sie boten uns Bier an und wollten, dass wir sie begleiten aber Puml musste ja noch arbeiten und wir ohnehin früh aufstehen. Schade drum, wäre sicher lustig geworden!😅 Die beiden hingen noch etwas bei uns im Zimmer ab und Owen (der eig Louis hieß) verbat uns seinen einzigartigen & warmen Wollpullover mit Blumenmuster zu stehlen, wenn sie weggingen! Irgendwann machten sie sich auf den Weg in eine Bar und luden noch Kai dazu ein (einen anderen Zimmergesellen) mit ihnen zu gehen. Kai war auch aus Deutschland. Es ist unglaublich wieviele Deutsche hier rumlaufen. Wie geht das? Ich dachte die wären alle in Australien und so groß ist Deutschland doch nun auch wieder nicht! Da reise ich schon in die 8000 km entfernte kanadische Wildnis, nur um weiterhin im Dunstkreis meiner Landsleute zu verkehren. 😂 Nun ja, die Jungs gingen los - kamen aber 10 Minuten später wieder zurück, weil der zweite Kerl (der seinen Namen nicht preisgeben wollte, er behauptete einfach er hieße auch Kai😂) auffiel, dass sein Ausweis weg sei. Sie suchten mehr oder minder gründlich nach ihm, gingen dem dann aber nicht weiter nach, weil sie sich sicher waren, dass der sich schon irgendwo im Zimmer befinden würde und verschwanden wieder in die Nacht hinaus. 😅 Diese Neuseeländer! Wenn die da unten alle so drauf sind, muss ich da schnellstmöglich hin! 😂
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