Thailand 2023

January - February 2023
A 22-day adventure by Andre Read more
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  • Day 4

    „Two nights in Bangkok“

    January 17, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach 2006 werde ich Thailand also ein zweites Mal besuchen. Zufälligerweise bin ich mit dem Reiseführer verheiratet und habe damit die Möglichkeit das Land von einer neuen Seite kennenzulernen. Außerdem wird es Zeit, dass ich nach 10 Ehejahren endlich meine Schwiegereltern und die thailändische Familie kennenlernen darf. Joe hat alles geplant und ich muss eigentlich nur noch einsteigen und darf mich überraschen lassen.

    13.01.2023
    Zwei Tage vor Abreise kommt dann eine unerwartete Nachricht herein:
    In Freiburg wurde eine 500 Kilobombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Für die Entschärfung müssen an unserem Abreise-Samstag ca 4000 Freiburger am frühen Morgen Ihre Wohnungen verlassen.

    Es handelt sich um die größte Evakuierungsaktion in Freiburg seit dem Ende des zweiten Weltkrieg. Da passt es doch wunderbar, dass unsere Bahnverbindung aus Breisach nur wenige hundert Meter am Evakuierungsgebiet vorbeiführt und wir gegen 09.00 Uhr daran vorbeifahren müssten.

    Es sind zwar keine Einschränkungen des Bahnverkehrs geplant, aber ich habe kein gutes Bauchgefühl. Die Stadt befindet sich morgen im Ausnahmemodus und nach den Erlebnissen am Frankfurter Flughafen im letzten Sommer bin ich sozusagen „erblich vorbelastet“. Bitte nicht schon wieder den Urlaub mit Stress beginnen.

    Also haben wir den Urlaubsstart kurzerhand vorgezogen und werden die Nacht spontan in Karlsruhe verbringen. Egal was morgen in Freiburg passieren sollte … es kann uns egal sein. Im Hotel den Einzug der Kandidaten ins RTL-Dschungelcamp schauen, Ausschlafen und nach dem Frühstück die Reise entspannt angehen.

    14.01.2023
    Mit Qatar Airways bietet sich endlich die Möglichkeit den Riesen-Airbus A380 zu fliegen. Natürlich möchte ich oben sitzen, alleine schon wegen dem besserem Ausblick … ;-) Ein kurzer Zwischenstopp in Doha ist inklusive. Beim Nachtanflug auf Katar kann man die vielen Bohrinseln vor der Küste erkennen. Jede Ölplattform hat eine Gasfackel auf dem Dach, die wie Leuchttürme in die Nacht scheinen.

    15.01.2023
    Bangkok empfängt uns bei sonnigen 32 Grad. Die Stadt ist riesig und die Hochhäuser haben sich seit meinem letzten Besuch reichlich vermehrt. Aber eigentlich bin ich nur müde und wir werden die Erkundung morgen starten. Den Abend verbringen im Regenbogenviertel in Silom. Eine Drag Show auf offener Straße bietet beste Unterhaltung. Wir sitzen in einem der vielen Bars und beobachten das bunte Treiben bei einigen kühlen Bierchen.

    16.01.2023
    Den klingelnden Wecker zum Frühstück ignorieren wir geflissentlich. Wir sind immer noch müde und schlafen bis zum frühen Nachmittag. Nach 13 Stunden Tiefschlaf sind wir dann endlich bereit für Bangkok.
    Mit dem Skytrain gehts ins MBK-Center. In dem riesige Kaufhaus lässt es sich prima Kleidung shoppen. Unsere geplante Besichtigungstour zum liegenden Buddha „Wat Pho“ müssen wir aus Zeitgründen leider streichen. Wir haben den halben Tag verpennt und sind bereits zum frühen Abend mit Joe seinen Bangkok-Freunden zum Essen verabredet.

    Die Freunde sind lustig und haben sich sehr gefreut mich kennenzulernen. Aber am besten lässt es sich in der Clique natürlich auf Thai quatschen. Ich versuche anhand der Mimik und einzelnen Wörtern den Gesprächen zu folgen, aber bekomme wenig mit. Das kommt davon, dass ich so stinkefaul war, wenigstens einige thailändische Wörter zu lernen *schäm*

    Mit dem Tuktuk fahren wir zum Nachtmarkt „Asiatique - The Riverfront“. Es erwartet uns eine Kombination aus Jahrmarkt, shoppen und Hafenatmosphäre. Per Fährboot und Skytrain geht’s zurück ins Regenbogenviertel und wir lassen den Tag mit dem Besuch einer Gogo-Bar ausklingen. Die Show hätte meinen „Mädels im Rathaus“ sicher auch gefallen 🥳

    Morgen geht unser Flieger bereits in den Süden Thailands. In Krabi erwarten uns Strand und hoffentlich viel Sonne.

    Liebe Grüße nach Hause 😘
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  • Day 7

    Ao Nang/ Provinz Krabi

    January 20, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Als unser Flieger in Krabi Airport aufsetzt, ist es bereits dunkel. Mit dem Sammeltaxi werden wir zum größten Touristenort nach Ao Nang gefahren. Der Ort liegt direkt vor der traumhaften Küste mit den berühmten Kalksteinfelsen.

    Joe hat sich wirklich nicht lumpen lassen und für die nächsten Tage ein gehobenes Hotel in Strandlage gebucht. Die gesamte Hotelanlage ist vom Feinsten.

    Ein bisschen enttäuscht waren wir, als uns ein Zimmer in Nähe des Außen-Frühstücksbereich zugeteilt wurde. Ab 07.00 Uhr hätte das gesamte Hotel vor unserem Balkon gefrühstückt. Joe hatte dieses Hotel als Highlight der Reise vorgesehen und es sollte perfekt sein. Nach Rücksprache mit dem General Manager und einer Zuzahlung haben wir dann tatsächlich ein Deluxe Zimmer mit eigenem Privatpool bekommen. Vom Zimmer und Pool blicken wir ins Grüne und haben absolute Privatsphäre. Eine gewisse Vorstufe zur Dekadenz ist erkennbar, aber „man(n) gönnt sich ja sonst nichts“ 😜

    Auf den Straßen der belebten Innenstadt Ao Nangs tummeln sich Touristen aus aller Welt. Hier gibt es eine Vielzahl von Bars, Restaurants, Lifemusik und Straßen-Entertainment. Die Atmosphäre ist entspannt und ich fühle mich gleich wohl hier.

    Am nächsten Tag hat sich ein besonderer Besucher angekündigt. Einer der besten Freunde von Joe wird aus Phuket anreisen. Atti hatte uns bereits in 2016 in Breisach besucht und jetzt sehen wir uns alle wieder.

    Mit Atti fahren wir gemeinsam zum „Emerald Pool“. Etwa 1,5 Autostunden entfernt befinden sich mehrere kleine Teiche/ heiße Quellen in einem Naturschutzgebiet. Wir wandern durch schöne Dschungellandschaft, aber die meisten Ponds waren eher unspektakulär. Wenigstens der „Blue Pool“ sah farblich sehr schick aus. Letztlich war es ein Spaziergang im Dschungel für viel Eintritt. Als Highlight ist ein 1,5 Meter großer Waran in einem Wahnsinnstempo an uns vorbei gerauscht und in die heißen Quellen gesprungen. Der Emerald Pool bekommt die Gesamtbewertung „Touristenfalle“ und darf umfahren werden ;-)
    Wir hatten trotzdem einen superschönen Tag mit Atti und haben den Abend in einer ruhigen Bar mit guter Lifemusik ausklingen lassen.

    Heute steht eine „Seven Islands Sunset Tour“ auf dem Programm. Gegen Mittag werden wir im Hotel abgeholt und zum Hafen gefahren.

    Zusammen mit Gästen aus Indien, Marokko und dem Libanon waren wir international schön gemischt. Mit dem „Longtail Boat“ fahren wir zur vorgelagerte Inselwelt von Krabi.

    Die Inseln sind traumhaft und in diesem Teil des Landes zeigt sich Thailand von seiner schönsten Seite. Auch Pausen zum Schnorcheln sind vorgesehen. Nach dem Sprung ins Wasser bitzelt mein gesamter Körper, als hätte jemand ein Stromkabel ins Wasser gehalten. Das lässt sich schwer beschreiben, als würde leichter Strom fließen und überall am Körper sticht und zwickt es leicht. Ich verlasse das Wasser schneller als geplant. Irgend etwas stimmt hier nicht. Unser Guide war ebenfalls mit langärmligen Shirt im Wasser und meinte später, dass „Sea Ants“ (Seeameisen) das Zwicken verursachen und zubeißen. Die Tierchen könne man mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Okaaay, gut dass ich die Plantscherei nicht übermäßig ausgedehnt habe.

    Wir fahren unterschiedliche Inseln an und überall bieten sich wunderschöne Fotoperspektiven. Auch Kletterfreunde kommen an den natürlichen Kalksteinfelsen auf Ihre Kosten. Die Affen sollte man tunlichst nicht füttern. Sobald kein Essen mehr da ist, beißen die Tiere auch schon mal zu. Die Affenband greift sich sowieso alles essbare in der Umgebung. Wir haben gesehen, wie ein Affe durchs offene Küchenfenster eingestiegen ist und eine Essensdose geklaut hat. An den Inhalt der Dose wird der Affe schwerlich herankommen. Vielleicht wird die Konservendose einfach auf den nächsten „Touriverfütterer“ ohne Essenszugabe geworfen 🐒

    Nach dem Abendessen sitzen wir gemütlich am Strand und schauen in den Sonnenuntergang. Die Farben des Himmels verändern sich fast minütlich und ein identisches Fotomotiv wirkt 10 Minuten später völlig anders.

    Die nächtliche Fahrt zurück zum Hafen hat eine letzte Überraschung vorgesehen. Vor einem Felsen im offenen Meer werden die Motoren gestoppt. An dieser Stelle gibt fluoreszierendes Plankton, dass in der Dunkelheit leuchtet.
    „Chemische Prozesse von einzelligen Meerestieren führen dazu, dass die Organismen ruckartig Licht aussenden, welches das umliegende Wasser illuminiert.“

    Ich habe so etwas bereits im Film „The Beach“ gesehen. Leonardo di Caprio und Freunde schwimmen in der Nacht. Auf einmal leuchtet das Meer auf magische Weise und ich habe das als „Hollywood- Special Effect“ abgetan.

    Heute dürfen wir das Naturphänomen mit eigenen Augen sehen und ins nächtliche Meer springen. Das Gefühl unter Wasser ist magisch. Bei jeder Bewegung leuchtet das Wasser um mich herum, als würden grünliche Funken von Wunderkerzen um mich tanzen. Das besondere Erlebnis wird mein heutiges Highlight werden.

    Unseren letzten Tag werden wir ruhig verbringen. Gegen Nachmittag hat sich schlechtes Wetter mit Regen angekündigt. Joe ist ein bisschen traurig, da wir den geplanten Trip nach Ko Phi Phi zum „Maya Beach“ gestrichen haben. Ich hatte „DEN STRAND“ aus dem Hollywoodfilm bereits bei meiner ersten Thailandreise gesehen. Ohne Sonnenschein kommen die unterschiedlichen Farben des Wassers nicht hervor und unser Bootsführer hatte für den nächsten Tag abgeraten.

    Mein Fazit für Krabi: es gibt soviel zu sehen und die Gegend ist traumhaft schön. Wir haben leider zu wenig Zeit mitgebracht. Der Besuch in Krabi darf bei einer Thailandreise gerne fest eingeplant werden.

    Morgen bringt uns der Flieger zurück nach Bangkok und wir werden anschließend nach Pattaya weiterreisen.

    Liebe Grüße nach Hause 😘
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  • Day 9

    „Pattaya Night Fever“

    January 22, 2023 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Pattaya liegt ca 2 Autostunden von Bangkok entfernt und wir werden mit dem Taxi vom Flughafen abgeholt. Ein solcher Privattransfer kostet hier umgerechnete ca EUR 60,00 und ist die bequemste Art zu Reisen.

    Die Skyline von Pattaya ist bereits von Weitem zu erkennen und die Stadt erscheint viel größer als erwartet. Unser Hotelzimmer befindet sich im 15. Stock und wir haben einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Das Hotel ist superschön und im 12ten gibt es einen herrlichen Außenpool.

    Der Ort lebt ausschließlich vom Tourismus und tagsüber werden alle touristischen Annehmlichkeiten auch für Familien mit Kindern angeboten. Ein kilometerlanger Stadtstrand zieht sich durch die gesamte Bucht und im Meer ankern viele Boote.

    Nachts verwandelt sich Pattaya in einen Sündenpfuhl und ist auch bekannt als „größter Pu*f der Welt“. Aber genau deswegen wollte ich die Stadt unbedingt mit eigenen Augen gesehen haben. Nach Einbruch der Dunkelheit wird Pattaya eine Stadt für Erwachsene.

    Entlang der Strandpromenade bieten die thailändischen Damen (manchmal entpuppt sich die Dame auch als Ladyboy) Ihre Dienste als Escort an. Viele Herren, ob Jung oder Alt, haben eine hübsche Thailady im Arm. Des Weiteren warten unzählige Massagesalons auf Kundschaft. Weit weg von zu Hause darf jede(r) Spaß haben und „… was in Pattaya passiert, bleibt in Pattaya“.

    Für die schwulen Gäste wartet ein eigener Straßenzug „Boystown“. Es gibt einige Bars und Shows, aber insgesamt hatte ich mir das Regenbogenviertel in Pattaya größer vorgestellt.

    Die Getränkepreise in den Shows sind gehoben (10,00 EUR je Bierchen), aber dafür wird den Gästen auch etwas geboten. Ich muss mich bei den Details zurückhalten und meine Reiseberichte sollten jugendfrei bleiben. Die Einzelheiten erzähle ich dann im kleineren Kreis.

    Aber soviel darf gesagt sein; die Stellenausschreibungen für die Jungs in Boystown würde lauten: „Show Bar sucht Mann mit Pferdeschwanz … Frisur egal.“
    Die Jungs auf der Bühne werden augenscheinlich nach ganz speziellen Kriterien gecastet.

    Thailand hat ein cleveres Taxisystem innerhalb seiner Innenstädte. In den sogenannten „Songtaew-Sammeltaxis“ kann man jederzeit aufspringen und mit einen Klingelzeichen hält der Fahrer an jeder beliebigen Stelle auch wieder an. Die Taxis fahren festgelegte Routen im Stadtbereich im Kreis. Durch die gute Taktung kommt alle paar Minuten das nächste Taxi vorbei. Günstiges, schnelles und praktische Beförderungssystem made in Thailand.

    Ansonsten verleben wir die Tage entspannt. Wir spazieren durch die Innenstadt, futtern Streetfood und haben den Fitness- und Poolbereich im Hotel getestet. Auch ein Strandnachmittag mit Sonnenuntergang im Meer war dabei. Am Sonntag 22.01.2023 hat das Chinesische Neujahrsfest begonnen - „Das Jahr des Hasen“. Es gab chinesische Artisten, kleinere Feuerwerke und laute Trommeln begleiten Feiernde in traditionell roter Festkleidung.

    Morgen geht es für eine Zwischenübernachtung zurück nach Bangkok. Die dritte Station unserer Reise lautet anschließend „Chiang Mai“ in Nordthailand.

    Bis dahin - Laa Gòn (Auf Wiedersehen) 😘
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  • Day 12

    Chiang Mai „Rose des Nordens“

    January 25, 2023 in Thailand ⋅ 🌙 18 °C

    Bereits vor dem Abflug nach Chiang Mai fühle ich mich stark erkältet. Die kalten Klimaanlagen in den Hotels, Lobbies und Taxis bergen regelmäßig die Gefahr, sich eine anständige Erkältung einzufangen.
    Dabei war ich vorsichtig gewesen, aber wir hätten die Klimaanlage in Pattaya ganz abschalten sollen. Für die kalten Taxis und Flughäfen habe ich normalerweise sogar einen langen Pullover zur Hand.

    Egal, die Stunde Flugzeit habe ich überlebt und dann gleich wieder ins Bett. Von den drei Tagen in Chiang Mai habe ich dann auch zwei im Hotelzimmer verbracht.
    Joe hatte bereits Monate vorher ein Privattaxi für einen ganzen Tag angemietet, um die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Chiang Mai anschauen zu können. Wir haben die gesamten Planungen gecancelt.

    Aus diesem Grund gibt es diesmal nur eine Kurzfassung:

    Für mich ist Chiang Mai eine Stadt der vielen buddhistischen Tempel. Etwa 200 davon sollen sich größtenteils in der Innenstadt befinden. Alle paar hundert Meter läuft man automatisch am nächsten Tempelkomplex vorbei.

    An meinem letzten Tag hatte ich die Gelegenheit einige Tempel besichtigen zu können. Nach dem Gebet vor der großen Buddhastatue lassen sich viele Gläubige durch einen der anwesenden Mönche segnen. Dazu knien die Gläubigen zunächst vor dem buddhistischem Mönch nieder. Dieser spricht seine Segenswünsche, besprenkelt die zu Segnenden mit heiligem Wasser und bindet zum Schluss einen weißen Baumwollfaden „Sai Sin“ um die Handgelenke der Gläubigen. Der Faden steht für die Lehren Buddhas. Ich hoffe, dass ich das jetzt halbwegs richtig wiedergegeben habe.

    Die alte Stadtbefestigung von Chiang Mai ist teilweise gut erhalten. Ein breiter Wassergraben und die alte Stadtmauer umspannen in rechteckform die Innenstadt.
    Das Stadttor „Tha Phae Gate“ kann ebenfalls besichtigt werden. Also fast alles wie zu Hause in Freiburg mit dem Martins- und Schwabentor 😉

    Das war’s dann auch schon. Die Stadt tickt langsamer als Pattaya oder Bangkok und die Preise sind günstiger als in den südlichen Touristenzentren. Auch wenn ich nicht soviel gesehen habe, ist Chiang Mai eine schöne Stadt. Beim nächsten Mal würde ich dennoch überspringen und das 180 Kilometer entfernte Chiang Rai am „Goldenen Dreieck“ zwischen Myanmar, Laos und Thailand besuchen.

    Für das Titelfoto mit den zwei Mönchen habe ich erstmals bei Joe geklaut. Der hatte die beiden Mönche nach Erlaubnis fragen können.

    Morgen verabschieden wir uns bereits aus Chiang Mai und werden zu unserer vierten und letzten Station nach Hua Hin reisen. Dort erwartet uns dann die gesamte Familie.

    Bis dahin sollte ich auch gesundheitlich halbwegs wiederhergestellt sein.

    Liebe Grüße aus Thailand 😘
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  • Day 19

    Hua Hin - Familientreffen

    February 1, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 21 °C

    Vor der Ankunft bin ich merklich nervös. Ich möchte keine Fehler machen und der erste Eindruck muss sitzen. Für die Begrüßung der Familie habe ich die letzten Tage einen Satz immer wieder und wieder geübt:
    „Jin di ti dai pop krap mae/ poa/ dio“ =
    „Ich freue mich Dich kennenzulernen Mama/ Papa/ Dio.“

    Die Begrüßungsgeste „wai“ 🙏 ist dem Gegenüber anzupassen. Die Höhe der gefalteten Hände variiert mit dem Alter der gegenüberstehenden Person und seiner Stellung. Die Eltern genießen höchsten Respekt und meine Fingerspitzen der grüßenden Hand berühren meine Nase leicht. Bei Dio als meinen gleichaltrigen Schwager wird das Wai in Höhe der Brust gehalten.

    Die gesamte Familie ist aus Phetchabun angereist. Mama, Papa und Joe‘s Bruder Dio inklusive drei Tanten, Cousinen und Cousins … ca 12 Personen. Die Ehemänner der Tanten mussten zu Hause bleiben, da gerade Reissaison ist und auf der Farm eigentlich jeder benötigt wird.

    Die Familie kommt gerade aus dem Hua Hin Safari Park, als wir uns in der Empfangshalle treffen. Bei der Ankunft drehen sich alle gleichzeitig um und ich kann die Familiengesichter so schnell nicht auseinander halten. Ich habe die gesamte Gruppe gleichzeitig mit einem Lächeln begrüßt.

    Vater hatte abseits am Auto gewartet und sitzt auf einer Treppenstufe. Jetzt habe ich die Möglichkeit mich persönlich alleine vorzustellen und kann meinen gelernten Begrüßungssatz anbringen. Die Reaktion konnte ich sofort an seinen Gesichtszügen ablesen. Er war sehr angetan von der Begrüßung und hat es gleich als Respektsbekundung und persönliche Geste Ihm gegenüber verstanden. Bei Papa hatte ich bereits eine Minute nach Begrüßung gewonnen und ich konnte spüren, dass er mich von Anfang an sympathisch fand.

    Am zweiten Tag habe ich mit dem Vater Billard gespielt und Joe’s Papa wollte unbedingt noch eine zweite Runde mit mir spielen. Joe meinte, dass es für Ihn höchst ungewöhnlich ist und er sich sonst immer reserviert verhält. Sein Entgegenkommen und „auf mich zugehen“ wäre ein großer Beweis, dass er mich mag.

    Bei Mama hatte ich mich persönlich vorgestellt, aber den eigenen „besonderen Moment“ zwischen uns beiden verpasst. Es waren beim ersten Aufeinandertreffen einfach zu viele Menschen anwesend. Mama mag mich auch, das kann ich spüren. Sie hat auch zu Joe gesagt, dass Sie so gerne mit mir sprechen möchte, aber es mit der Sprache leider nicht funktioniert. Mama ist ein sehr herzlicher Mensch und Joe hat die Gesichtszüge großteils von Mama vererbt bekommen.
    Am letzten Tag zerreißt es mir fast selbst das Herz. Ich konnte den großen Abschiedschmerz von Mama spüren und Sie hat sich mehrfach Tränen wegwischen müssen. Ich soll gut auf Ihren Sohn aufpassen gibt Sie mir auf den Weg und dass Sie sich sehr gefreut hat mich kennenzulernen.

    Insgesamt bin ich von der gesamten Familie aufs Herzlichste aufgenommen worden. Ich spüre, dass ich als Familienmitglied von allen wertgeschätzt werde. Ich habe jetzt eine Familie in Thailand wo ich weiß, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit vor der Türe stehen und mit offenen Armen aufgenommen würde.

    Die jüngeren Cousins/ Cousinen haben ein wenig Englisch gesprochen. Ansonsten läuft die Kommunikation meistens über Körpersprache. Ich hatte mir fest vorgenommen im Beisein der Familie alles langsam, behutsam zu machen und meinem Umfeld viel Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei immer viel lächeln. Und das ist schon fast das Beste, was ich in dieser Situation machen kann.

    Die gesamte Familienmitglieder haben untereinander ein sehr enges Verhältnis. Mama mit Ihren drei Schwestern und deren Familien, inklusive Kinder und Enkel wohnen in dem kleinen Ort bei Phetchabun „Dach an Dach“ zusammen. Es entsteht eine Großfamilie und ich habe bisher nie verstehen können, wenn Joe gesagt hat, dass er von seinen Eltern *und* seinen Tanten großgezogen worden ist. Die Erwachsenen Familienmitglieder sind für die Kinder alle gleichermaßen Erziehungspersonen. Die bei uns in Deutschland klaren Strukturen Eltern/ Kind vermischen sich hier innerhalb der Großfamilie.

    Dio, mein Schwager, ist ein sehr zurückgezogener Mensch und er spricht wenig bis garnicht. Aber auch er empfängt mich sehr freundlich und mit einem tiefen, aufrichtigem und entgegenkommenden Lächeln.

    Meine Erkältung lässt mich einfach nicht los und die Hustenattacken kommen immer wellenweise. Ich nehme jetzt schon eine Woche Medikamente, aber werde die Erkältung wahrscheinlich mit nach Hause tragen.

    Ehrlicherweise freue ich mich bereits auf die Heimat. Meinen Alltag am Telefon, Freunde, Arbeitskollegen und Olaf seine Rathauskantine fehlen mir. Auf Reisen fällt mir immer wieder auf, dass wir uns ein schönes zu Hause geschaffen haben. Aus meiner Sicht wohne ich bereits am schönsten Ort der Welt.

    Das war’s mit der Berichterstattung aus Thailand. Am Freitag startet unser Flieger in Richtung Heimat.

    Liebe Grüße und auf ein baldiges Wiedersehen 😘

    PS: Joe möchte ausdrücklich nicht, dass Bilder seiner Familie im Internet auftauchen. Ich werde Euch die Familienfotos persönlich im kleinen Kreis zeigen. Als Abschluss gibts ein paar Aufnahmen der letzten Wochen. Die ersten drei Fotos zeigen Eindrücke aus Hua Hin.
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