• Wombats die quadratisch kacken

    13 November 2023, Australia ⋅ ☀️ 22 °C

    Nein das sind keine Ratten und auch keine ‘Wombats die quadratisch kacken’

    Danke an meinen lieben Kollegen für die großartige Inspiration zu der Überschrift 😁😏

    Als im 17 Jahrhundert die Heimat der Quokkas von einem dänischen Seegler entdeckt wurde hatten die lachenden Tiere ihren heutigen Namen noch nicht.

    Die Mannschaft dachte sie hätten rießige Ratten in Größe von Katzen gefunden. Wer kann es ihnen übel nehmen. Und da die gesamte Insel voll von den knuddligen Tieren ist, nannten sie die Insel später in ihren Aufzeichnungen Rattnest (Rattennest). Der Name wurde nie wieder geändert und so nennt die Welt die Insel auch heute noch Rattnest Island.

    Die Insel ist der Einzige Ort auf dieser Welt auf der die Quokkas leben. Hier haben sie keine natürlichen Feinde und können somit ungesteuert leben. Sie selbst haben auch keine Verteidigungsmechanismen entwickelt.

    Und angesichts der Schönheit der Insel bin ich sehr dankbar, dass wir diese Insel überhaupt besuchen dürfen.

    Auch wenn es keinen nartürlichen Feind gibt, so sind es am Ende doch die Menschen, die den Tieren schaden können. Die Insel selbst kann daher nur unter strikten Auflagen besucht werden.

    Es fahren keine Autos auf der Insel. Menschen kommen hier nur mit dem Rad oder mit den lokalen Bussen von A-B.

    Wer über Nacht bleiben will kann eines von ca. 1500 Zimmer buchen. Diese werden fast ausschließlich in den Sommermonaten Dezember - Februar von Besuchern genutzt und sind bereits 1 Jahr im Vorraum ausgebucht.

    Doch wer will schon in einem Hotelzimmer schlafen wenn er mit seiner Jacht vor Anker gehen kann?
    Rund 900 Anlegestellen befinden sich rund um die Insel.

    Eigentlich genug oder? Möchte man meinen, doch falsch gedacht.

    Wer hier anlegen will wartet mittlerweile 12 Jahre auf diese Chance. Truly once in a lifetime Experience. Wer die Insel einmal besucht hat, kann es den Wartenden nicht verdenken.

    Die Insel hat unzählige Buchten mit malerischem Panorama zu bieten. Das Wasser klar wie auf den Malediven und war wie die heimische Badewanne und das Riff voll von nassen Schönheiten. Ein Traum für jeden der das Wasser liebt.

    Auf der Hälfte der Strecke fragt Michi mich “Und wie gefällt es dir?” Ich “mmhhh….schön” Er lacht nur und mein “und eigentlich denkst du dir - und noch eine Bucht und noch eine Bucht - immer wieder das selbe langweilige Landschaftsbild” ich lache. Er kennt mich einfach zu gut und da Wasser und Meer nun mal so garnicht mein Element sind, wiedme ich mich im zweiten Teil der Tour der Erspäung von Quokkas.

    Wer nach Rattnest Island kommt will nicht viel tun außer schnorcheln, schwimmen, am Strand in der Sonne brutzeln oder mit dem Fahrrad die Dünen rauf und runter fahren.

    Als wir in Perth auf die Fähre gegangen sind hab ich noch zu Michi gemeint, dass wir uns lieber Fahrräder hätten mieten sollen statt uns mit dem Bus über die Insel kutschieren zu lassen.

    Am Ende war ich heil froh, dass Michi den richtigen Riecher bei der Buchung der Tour hatte und für uns den Bus statt die Räder gewählt hat.

    Der Tag war super winding und Mittags hat es in strömen geregnet. Ein echtes Highlight auf der Insel. Es regnet im Schnitt gerade einmal 5 Tage im Jahr.

    Glücklicherweise saßen wir schon im Restaurant beim Mittagesse (es gab Sauerteig Pizza - jammy) als der Himmel sich öffneten und die Wolken den Regen auf dir Insel herab rinnen ließen.

    Neben den Restaurants, Picknic Decken und Tischen für die Besucher tummeln sich die kleinen flauschigen Tierchen.

    Jeder Gast auf der Insel versucht sich hartnäckig an die Regeln zu halten und die Quokkas weder zu streicheln noch zu füttern.

    Zugegebener Maßen ist das garnicht so leicht, wenn dich ein Wollkneull anlächelt und gerade zu auffordert, dass du deine Hand in seinem warmen flauschen Fell vergraben sollts. Doch die 10.000€ Strafe, die ein Mensch für streicheln oder füttern von Quokkas zahlen muss hätten doch ein zu großes Loch in die Reisekasse gerissen. Also hab ich alles an Selbstbeherrschung aufgebracht was ging und statt zu streicheln einfach unzählige Bilder gemacht.

    Ich vermute auf meinem Handy finden sich nun mehr Quokka als Michi Bilder.

    Zum Schluss unseres Besuchs wurden wir noch mit einem ganz tollen Schnappschuss belohnt. Eines der kleinen hatte sich unter unsere Bank getraut und neugierig an Decke und Rucksack geschnuppert. Natürlich hab ich wie ein Paparazzi drauf gehalten und ein paar mega süße Bilder geschossen.

    Zurück in Perth haben wir den Abend mit einem langen Spazierganz entlang der Strandpromenade zurück zum Hostel beendet. Der Tag wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

    Noch ein paar Fakten zur Insel:

    - Wie uns die nette und sehr lustige Tour Guide erzählte gibt es auf der Insel keine Trinkwasserquellen. Quokkas können deshalb bis zu 3 Monate ohne Wasser auskommen. Sobald es jedoch regnet suchen sie jede noch so kleine Pfütze und trinken so viel sie können.

    - da es auf der Insel kein Trinkwasser gibt, filtern die Bewohner das umliegende Meerwasser um es zu trinken, damit zu duschen, zu reinigen oder zu kochen

    - Die Insel produziert 70% der benötigten Energie durch ein einzelnes Windrad

    - Blau angemalte Bäume: Auch wenn dies wohl eine Weltweite tradition zu werden scheint, haben wir das Erste mal auf Rattnest Island einen blau bemalten Baum gesehen. Angehörige von Menschen die Selbstmord begangen haben malen Bäume blau an um auf das Thema aufmerksam zu machen. An einem solchen Baum sind wir auf unsere Tour vorbei gefahren.

    - Im 19 Jahrhundert wurde auf der Insel die aller Erste Salzfabrik in West Australien errichtet. Dank der vielen Salzseen auf der Insel konnte so ein großteil Australiens mit Salz versorgt werden. Bis dahin kannten Australier Salz nicht. Netter Nebeneffekt - das Geschäft mit dem Salz machte den Mann, der die Fabrik baute stink reich und seine 7 Töchter zu einer guten Partie

    - im 2ten Weltkrieg wurde die Insel als Stücktzpunkt für 4000 Soldaten genutzt. Sie wurden dort stationiert um das Festland vor möglichen Angreifern zu warnen und die Ersten Schiffe mit Kanonen zu entern. In all den Kriegsjahren wurden die Kanonen nur 5 mal zu übungszwecken abgefeuert. Niemals im Kampf. West Australien ist damit eine der wenigen Regionen die vom Krieg verschont blieben

    - rund um die Insel finden sich unzählige Schifffraks am Grund des Meeres. Das Riff rund um die Insel ist nur an ganz wenigen Stellen passierbar. Das wusste zu dem Zeitpunkt nur leider noch niemand. Immer dort wo ein Wrack geborgen wird, wird der Anker in der Nähe des Ufers als Art Erinnerung und Mahnmal angebracht

    - auf der Insel leben neben den Qokkas nur Vögel, Enten und eine der 13 giftigsten Schlangen Arten. Zum Schutz der Tiere ist es verboten weitere Tierarten auf die Insel zu bringen

    - Auf der Insel wird immer wieder aufgeforstet, da stellenweise Sanddünen durchkommen. Hierbei wurden auf ein kleinen Gebiet 2500 Setzlinge gepflanzt, um die Fläche zu begrünen. Als man am nächsten Tag nachsah, waren sie alle weg. Dort wurden zwei Quokkas mit dicken Bäuchen gefunden, die über nacht alle Pflanzen vernaschten. Seitdem werden um alle neuen Setzling kleine Zäune errichtet, sodass diese gedeihen können

    - Quokkas können weder hoch springen, noch klettern.
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