• Ankunft in Javis Bay

    21 November 2023, Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach so vielen Tagen in Australien entschieden wir, dass es nun an der Zeit ist, auch mal etwas über das Land zu lernen. In Perth, Adelaide und Melbourne haben wir die Museen ausgelassen und uns auf die Stadtparks und umliegende Natur fokussiert. Doch wenn wir schon mal in der Hauptstadt des Landes sind, dann darf ein Besuch im Nationalmuseum nicht fehlen.

    Bevor wir starten macht uns Michi noch Frühstück. In dem AirBnB gibt es alle möglichen Leckereien. Wir entscheiden uns dafür die Pancakes Fertigmischung auszuprobieren. Etwas das wir zuhause niemals machen würden, geschweige denn kaufen, aber wir waren neugierig. Dazu gab es Marmelade und Kaffee.
    Fazit: Es war besser als gedacht, aber es hat auch seinen Grund, warum sich das bei uns nicht durchsetzten wird. Die Pancakes sind zäh und haben keinen Geschmack. Aber allein die Tatsache, dass in dem Übernachtungspreis alle möglichen Lebensmittel und Snacks inkludiert waren, war fantastisch.

    Die Koffer waren wieder gepackt, im Auto verstaut und wir sind am Museum angekommen. Das schöne, der Eintritt ist komplett kostenlos und so haben wir die Mehrkosten für unser Apartment auch schon wieder drin. Nicht das wir viel aufs Geld schauen würden, aber wer freut sich nicht über etwas das kostenlos ist.

    Das Museum liegt sehr idyllisch an einem kleinen angelegten Teich und ist mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Von außen erinnert das Gebäude allerdings eher an ein Kunstmuseum als ein National Museum. Wir sind sehr gespannt, was uns im Inneren erwartet. Das erste „OH“ und „AH“ wird uns gleich im Eingangsbereich entlockt. Der Bereich ist riesig. Uns erwarten meterhohe Decken, ein riesiger Museumsshop, ein Cafe mit Außenbereich und ein Retro Auto mit pink farbenem Campinganhänger. Nicht ganz das was wir in einem Nationalmuseum als erstes erwartet hätten. Etwas verwirrt überlege ich ob ich mich in der Adresse vertan habe und wir vielleicht doch beim Art Museum gelandet sind. Aber nein, das Schild über dem Eingang ist eindeutig. Wir sind richtig.

    Als wir die Türen zu den Ausstellungsbereichen durchschreiten staunen wir nicht schlecht über die riesige Baumstämme die bis an die Decke ragen. Keine echten, aber sehr realistische Nachbildungen. DIe Ausstellung des Museums hat klar den Schwerpunkt Natur. Es geht garnicht so sehr um die Geschichte des Landes, wie es in europäischen Nationalmusen oft üblich is. Wir lernen über die Gesteine, die verschiedenen Flußnetzwerke. Über die vielen Waldbrände, die Wildtiere zu Land und im Wasser. Und noch viel viel mehr. Es ist unwahrscheinlich beeindruckend, wie sehr die Natur in Australien im Fokus steht. Das merken wir nicht nur im Museum sondern an jeder Ecke im Land.

    Im zweiten Teil der Ausstellung erfahren wir mehr über die Menschen die diese Natur ihre Heimat nennen. Bevor die Europäer Australien besiedelten, lebten in Australien die unterschiedlichen Stämme in ihren Teretorien - Countrys. Es gab keine Landesweite Regierung sondern nur die Stämme. Australien war somit wie Amerika oder Afrika. Erst mit den Europäern kamen die Städte, die Straßen, die Regierung.

    Tatsächlich findet sich über die Zeit der Besiedlung wenig im Museum. Ganz als würden die Australier davon zwar Kenntnis nehmen, es aber nicht als Ihre Geschichte sehen. Sie geben dem kaum Raum. Viel Raum geben sie jedoch den Aborigines und indigenen Völkern die enteignet wurden. Deren Kinder über ein Jahrhundert ihren Eltern entrissen wurde um sie in die Welt der weißen einzubürgern. Eine absolut brutale Art ein Land seiner Vergangenheit und Zukunft zu berauben. Wir schauen uns an wie die Menschen leben, welche Traditionen sie pflegen, welche Werkzeuge sie für ihr Leben bauen und nutzen.

    Es ist eine ganze andere Art von History. Eine die wir in Europa garnicht mehr kennen. Unsere Geschichte handelt von Territorial Kriegen, Monarchien und Entdeckern. Die Geschichte der Australier ist tief mit der Natur und dem Land verwurzelt und mit der Spiritualität der Völker. Es ist eine erstaunliche und beeindruckende Ausstellung und wir sind froh, den Museumsbesuch gemacht zu haben. Später im Auto werden wir noch über vieles sprechen, dass uns bewegt hat.

    Nach Canberra geht es wieder an die Küste. Wir haben uns Javies Bay als nächstes Ziel ausgesucht und ein super süßes kleines AirBnB gefunden. Es sollte später einfach das AirBnb mit dem roten Sofa werden. Auf unserm Weg sind uns wieder einige Tiere begegnet. Ein Emu und ein stachliges Schnabeltier. Am AirBnB angekommen wurden von einer super lieben älteren Dame und ihrer Hündin begrüßt. Während Michi sich mit der Besitzerin unterhalten hat, hat sich die Hündin Zoe mich als ihr Streichelopfer auserkorhen und ich bin dem natürlich gerne nachgekommen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte ich wohl niemals aufhören sollen. Aber wir wollten ja noch was von dem Ort und von den berühmten weißen Stränden sehen, also haben wir uns schweren Herzens voneinander verabschiedet und Michi und ich sind los auf Erkundungstour.

    Uns sollte eines unserer absoluten Australien Highlights erwarten. Kangaroos auf dem Golfplatz. Und ich rede nicht von einem oder zwei. Nein es leben min. 100 der süßen Beuteltiere auf dem lokalen Golfplatz. Es ist verrückt und cool zugleich.

    Anschließend machen wir uns auf zum Strand. Wie wir auf dem Weg nach Javies Bay von der offiziellen Australien Touristen Seite (Australien.com) gelernt haben, ist die Bay für ein ganz besonderes Naturspektakel bekannt. Biolumineszenz. Lass uns wissen ob du den Begriff kennst. Nein? Keine Sorge. Wir wussten es auch nur dank der phänomenalen Bilder, die wir zugvorgesehen haben. Wenn du nicht weißt was es ist, google doch einfach mal. Ich verspreche dir, es wird sich lohnen. Leider Leider war uns das Glück an dem Abend nicht hold. Der Strand allein war jedoch spektakulär genug. Weißer feiner Malediven Strand, Türkieses Wasser und Regenwald drum herum. Mit Decke und Cola haben wir es uns gemütlich gemacht, und der Sonne dabei zugesehen wie sie im Meer verschwunden ist. Irgendwann habe ich den absolut geistreichen Satz von mir gegeben: „Ich kann mit meiner Brille durch deine Brille schauen und das Meer sehen“. Nun das Gehirn hat eben auch mal Urlaub.

    Kurz vor unserer Einfahrt dann noch ein letztes Highlight. Auf der Straße steht ein ganz kleines Kangaroos und nicht weit weg, in Nachbars Garten rupft Mama genüßlich das Gras aus der Wiese. Die beiden haben uns erstaunlich nah an sich ran gelassen, damit wir Fotos machen konnte. Einfach toll das wir überall so viele Tiere sehen. Wer sich bis jetzt noch nicht in das Land verliebt hat, wäre spätestens nach diesem Tag ein absoluter Australien Fan.
    Baca lagi