Riesengebirge

December 2019 - January 2020
A short but fine adventure by Anne und Lutz auf Reisen Read more
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  • Day 1

    Schloss Kliczków

    December 30, 2019 in Poland ⋅ ☀️ 4 °C

    Das Schloss Kliczków (deutsch: Schloss Klitschdorf) befindet sich bei Osiecznica (Wehrau) in Polen und war bis 1944 im Besitz des Hauses Solms-Baruth.

    Klitschdorf wurde 1297 am Queis als Grenz-Wehrburg Bolkos I. von Schweidnitz gegründet. 1391 kam es in den Besitz der ursprünglich sächsischen Familie von Rechenberg. Fast 300 Jahre lang blieben die Güter Klitschdorf und Wehrau in den Händen derer von Rechenberg. Das Hauptgebäude wurde 1585 im Renaissance-Stil errichtet. 1611 stattete der böhmische König Matthias Klitschdorf einen Besuch ab.

    1767 kam das Schloss, nach mehreren Besitzerwechseln, durch Kauf in die Hände von Graf Hans Christian zu Solms-Baruth. 1810 wurde der große Ballsaal mit Empire-Ausstattung errichtet. 1881 begannen die Berliner Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim den umfangreichen Ausbau Klitschdorfs. Sie mischten im Stil der Zeit englische Gotik mit italienischer Renaissance und französischem Manierismus. Eduard Petzold entwarf zeitgleich den 80 ha großen englischen Landschaftsgarten. 1906 weilte Kaiser Wilhelm II. zur Jagd in Klitschdorf.

    1920 erbte Friedrich Hermann zu Solms-Baruth das Schloss. Während der Nazi-Zeit engagierte sich Solms-Baruth im Kreisauer Kreis im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach dem misslungenen Anschlag auf Adolf Hitler wurde Solms-Baruth verhaftet und sein Besitz beschlagnahmt.

    Das Schlossgebäude überstand den Zweiten Weltkrieg beinahe unbeschadet, doch die Innenausstattung wurde von sowjetischen Soldaten geplündert. 1949 zerstörte ein Brand die Wagenhalle und die Gesindestuben. In den 1950er Jahren befand sich im Schloss die örtliche Forstbehörde, die die Innenausstattung schwer vernachlässigte und die Stuckaturen und Kachelöfen zugrunderichtete. Erhalten blieb der Pferdefriedhof der einstigen Besitzer.

    1971 erwarb die Technische Hochschule Breslau das Schloss und versuchte vergeblich, das Schloss Klitschdorf zu retten. Nach der politischen Wende übernahm eine Breslauer Firma das Gebäude und baute es zu einem luxuriösen Konferenz- und Erholungszentrum aus, das 1999 eröffnet werden konnte.

    Schön ruhig und abgelegenes Hotel in einem echten Schloss. Doppelzimmer in einer sehenswerten Anlage ab ca. 80€ incl. Frühstück.
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  • Day 1

    Burg Grodziec

    December 30, 2019 in Poland ⋅ ☀️ 5 °C

    Die Burg Grodziec (deutsch Gröditzburg, auch Gröditzberg) ist eine Burganlage in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
    Die Burg wurde erstmals in der Papstbulle von Hadrian IV. vom 23. April 1155 erwähnt. In den Hussitenkriegen wurde die Burg ausgeplündert. Im Jahre 1470 erwarb der Liegnitzer Herzog Friedrich I. die Burganlage. Nach dem Tod des Herzogs setzte sein Sohn Friedrich II. die Umbauarbeiten an der Burg fort. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage weitgehend zerstört. Seit etwa 1830 war die Burg eine beliebte touristische Attraktion, weshalb mit dem historisierenden Wiederaufbau im neugotischen Stil begonnen wurde. Von 1906 bis 1908 wurden im Auftrag der Besitzerfamilie von Dirksen Sicherungsarbeiten und Ergänzungen (Kapelle) unter der Leitung des Architekten und Burgenforschers Bodo Ebhardt durchgeführt. 1908 fand die festliche Eröffnung im Beisein von Kaiser Wilhelm II. statt, wovon noch heute eine Gedenktafel zeugt.

    Parken kann man vor oder hinter dem ersten Tor.
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  • Day 1

    Zamek Bolków

    December 30, 2019 in Poland ⋅ ⛅ 3 °C

    Riesige Burg der Schweidnitz-Jauerischen Herzöge aus dem 13. Jahrhundert, welche teilweise im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance umgebaut wurde. Der Bergfried der Burg hat eine Höhe von 28 m bei einem Durchmesser von 12,30 m. Die Mauern des Untergeschosses sind 4,50 m stark. Von oben hat man einen super Blick auf die Region.Read more

  • Day 1

    Arado – Zaginione Laboratorium Hitlera

    December 30, 2019 in Poland ⋅ ☁️ 0 °C

    Das ganze Riesengebirge ist auf heute polnischer und tschechischer Seite wie der schweizerische Käse mit vielen unterirdischen Baukomplexen durchlöchert. Sie wurden von Zwangsarbeiter Ende des 2. Weltkrieges gebaut, um drin Waffen und anderes kriegswichtige Gerät zu bauen. Bevor es zu einer Nutzung kam, waren die Russen da. Ein Unternehmen in Kamienna Góra [Landeshut] war die Firma ARADO, die das Nurflügelflugzeug Arado 555 entwerfen sollte. Dieses Flugzeug, das stark an einen modernen Tarnkappenbomber erinnert, sollte eine Reichweite von 5000km haben, um die USA direkt zu erreichen. Erst wurde das Geld gestrichen, dann stand der Russe vor der Tür.

    Ein typischer Tourifang mit verrosteten Waffen und Geräten. Erläuterungen und Führungen nur in polnisch.
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  • Day 2

    Stift Broumov (deutsch Stift Braunau)

    December 31, 2019 in Czech Republic ⋅ ⛅ 1 °C

    König Ottokar I. Přemysl schenkte den Benediktinern der Abtei Břevnov (deutsch Abtei Breunau) das in Ostböhmen gelegene Politzer Gebiet, wo sie um 1213 mit der Kolonisationstätigkeit begannen. Später drangen sie auch in das angrenzende Tal vor und errichteten auf einem Felsen die Propstei Braunau, die um 1255 zur Gründung der gleichnamigen Stadt führte. Abt Bavor von Netschetin (1290–1322) baute die Propstei zu einer burgartigen Klosteranlage mit der St.-Laurentius-Kirche aus. Im 14. Jahrhundert wurde eine Lateinschule gegründet, aus der das spätere Klostergymnasium entstand. Als 1420 wegen der Hussitenkriege Abt und Konvent von Břevnov nach Braunau flohen, begann die Epoche des Doppelklosters Břevnov-Braunau. Später residierten die Äbte überwiegend in Břevnov. 1672 erwarb das Kloster die auf halben Wege zwischen Břevnov und Braunau gelegene Herrschaft Sloupno.

    Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde die Klosterkirche des hl. Adalbert Ende des 17. Jahrhunderts durch Christoph Dientzenhofer und Martino Allio barock umgebaut. Die Wandmalereien stammen von Johann Jakob Stevens von Steinfels, die Stuckaturen schuf Tommaso Soldati. Unter Abt Othmar Daniel Zinke erfolgte von 1728 bis 1738 nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer ein vollständiger Umbau der Klosteranlage, an deren Gestaltung auch andere bedeutende Künstler beteiligt waren.

    Von 1703 bis 1810 waren auch die Klosteranlage und die Klosterkirche im schlesischen Wahlstatt eine Niederlassung des Braunauer Klosters.

    Das Aufkommen des tschechischen Nationalismus im Habsburgerreich schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte weitreichende Folgen auch für die Abtei, in welcher beide Nationalitäten vertreten waren. Es wurde informell in der Folge stets ein deutscher und ein tschechischer Abt alternierend gewählt, was den Fortbestand der Mönche als Einheit sicherte.

    Nach dem Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich wurde die Doppelabtei Břevnov-Broumov (Breunau-Braunau) auf Drängen der tschechischen Mönche 1939 vom Heiligen Stuhl getrennt und zu zwei selbständigen Abteien erklärt: die deutschen Benediktiner verblieben unter Abt Dominik in Braunau, während die tschechischen Mönche in Brevnov mit einem eigenen Klostervorsteher eine unabhängige Abtei bekamen.[1] 1939 wurde das Stiftsgymnasium durch das NS-Regime beschlagnahmt. Im Zweiten Weltkrieg wurden zwei Mönche von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Dachau gebracht und nach Kriegsende zwei deutsche Mönche von einer tschechoslowakischen Miliz im Kloster ermordet. Als Folge der Beneš-Dekrete mussten die verbliebenen deutschen Mönche 1946 das Kloster verlassen. Nach ihrer Ausweisung nach Deutschland gründeten sie das niederbayerische Kloster Rohr neu. (→ Zur weiteren Geschichte der vertriebenen Benediktiner siehe den Eintrag: Kloster Rohr (Niederbayern)). Gleichzeitig versuchten Benediktinermönche aus den USA, das Kloster neu zu besiedeln und zu leiten, wurden jedoch durch das kommunistische Regime der Tschechoslowakei bereits im Jahre 1950 des Landes verwiesen. Die Klostergebäude dienten danach als politisches Gefängnis für die vom kommunistischen Regime im Rahmen der Aktion Kloster verhafteten Ordensschwestern verschiedener Klöster aus der ganzen Tschechoslowakei.

    Nach dem politischen Umbruch von 1989 wurde das Kloster durch die Tschechische Republik restituiert. Das Klosterareal ist seitdem im Besitz des Stiftes Břevnov in Prag und wird von einem Wirtschaftsrat verwaltet (zu dem bis zum Jahr 2018 auch das Kloster Rohr gehörte). Das Klostergebäude Braunau steht seit der Restitution weitgehend leer. Es beherbergt unter anderem das Stadtmuseum Broumov und wird durch einen Verwalter bewohnt und bewirtschaftet. 2018 wurde das Bildungs- und Kulturzentrum Kloster Broumov eröffnet.

    Kostenlos Parken kann man hier https://maps.app.goo.gl/k3TrH17RLix2Eznm7
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  • Day 2

    Turiner Grabtuch

    December 31, 2019 in Czech Republic ⋅ ⛅ 3 °C

    Turiner Grabtuch
    Einen historischen Gegenstand, der erst unlängst entdeckt wurde, kann man sich im Rahmen einer Besichtigung ansehen. Man schreibt das Jahr 1999. In der Klosterkirche des Hl. Wenzel ist oberhalb der Kapelle des Heiligen Kreuzes ein knapp zwölf Meter hoher, hoch über dem Boden angebrachter, vergoldeter Stuckkranz mit der Inschrift Sancta Sindon ‒ dem Terminus Technicus für das berühmte Turiner Grabtuch, in welches angeblich Jesus Christus nach seiner Kreuzigung gewickelt worden war ‒ zu sehen. Hinter dem Stuckkranz ist eine alte Schatulle zu sehen, die weder von Zeitzeugen noch Archiven je erwähnt wurde. Damals trat im Stift Broumov der zwanzigjährige Přemysl Sochor seinen Zivildienst an, dem die geheimnisvolle Inschrift Sancta Sindon keine Ruhe ließ. Schließlich entschied er sich, der Sache genau nachzugehen. Der einzige, der ihn dabei begleitete, war der alte Vikar Norbert Josef Zeman.

    Diese einmalige Kopie des Turiner Grabtuches im Stift Broumov stammt aus dem Jahr 1651.

    „Wir waren einfach nur neugierig. Wie ahnten, dass dort etwas Interessantes verborgen sein könnte, was das Turiner Grabtuch betrifft, zum Beispiel Fäden aus dem Original-Tuch. Wir sind über die Absperrung geklettert und nahmen die Schatulle, die mit einem gewöhnlichen Haken befestigt war, ganz einfach heraus. Sie war von einer dicken Staubschicht bedeckt. Wir öffneten sie und fanden im Inneren ein zusammengefaltetes Tuch. (…) Das Licht fiel durch die Fenster direkt auf das Tuch und ließ die Umrisse eines Menschen durchscheinen. In der Mitte war eine eingenähte Authentika (Authentizitätsnachwe­is) und der Herr Vikar, der gut Latein kann, stellte ganz erstaunt fest, dass es sich um eine Kopie des Turiner Grabtuches handelte. Und da wurde uns klar, dass wir etwas ganz Besonderes entdeckt hatten.“

    (Přemysl Sochor; zdroj: Koktejl, 2011)
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  • Day 2

    Klosterbibliothek

    December 31, 2019 in Czech Republic ⋅ ⛅ 2 °C

    Die Bibliothek war früher Teil des Klostergymnasiums. Das größte handgeschriebene Buch der Welt - Codex Gigas oder die sogenannte Teufelsbibel - wurde hier fast 200 Jahre lang aufbewahrt - im 15. und 16. Jahrhundert. Heute kann die Bibliothek auf einer Führung besichtigt werden. Schöne historische Innenräume fassen 17.000 Bände, ein Bruchteil der ursprünglichen Sammlung. Viele der Bücher wurden im Laufe der Zeit zerstört.Read more