Australia
Nobby Head

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    • Day 73

      "Magnetische Insel" wir kommen

      May 4, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 26 °C

      Die Nacht war sehr erholsam und doch sehr lang. Eigentlich wollten wir früh los, um möglichst viel Zeit auf "Magnetic Island" zu haben, aber wir waren alle noch zu platt. Wir frühstückten und bauten den Van wieder um, sodass wieder ein Platz auf der Rückbank war. Ich habe keine Ahnung wie vier Leute in den Van passen. Schon mit drei wird es so extrem eng.

      Wir kamen um 9:50 Uhr los. Auf der Fahrt zum Hafen buchten wir die Tickets für die Fähre zur Insel. Eigentlich war geplant mit dem Auto rüberzufahren. Das hätte allerdings 200 Dollar gekostet, also entschieden wir uns für die günstigere Variante. 30 Dollar pro Person.
      Zwischendrin hatten wir Stau, so dass wir schon die Befürchtung hatten, die Fähre nicht mehr zu bekommen. Wir parkten halblegal in der Nähe der Anlegestelle und rannten zur Fähre. 3 Minuten bis sie ablegt. Wir schafften es gerade noch auf die Fähre um 10:30 Uhr. Dann wurde es entspannter und stressfreier.
      Die Überfahrt war ziemlich schnell, ca. 10 min. Wir strandeten in Nelly Bay.
      Eigentlich hatte niemand von uns so wirklich einen Plan, was wir da machen können und sonst waren wir auch nicht vorbereitet. Ich hatte bisschen im Reiseführer gelesen, was man auf jeden Fall anschauen sollte. Allerdings können wir nicht alles anschauen, weil wir ja leider kein Auto haben. Die Busverbindung sind eher mau.
      Sowieso der Bus, wir wollten erstmal in den Nordosten der Insel fahren, stellten dann aber fest, dass die Insel noch auf Steinzeit aka Deutschlandstandard ist. Den Bus kann man nur mit Bargeld bezahlen. Keiner von uns hatte Bargeld dabei, wie gesagt, bestens vorbereitet. Aber selbst die Straßenmusiker haben hier ein Kartenlesegerät, also warum der Bus nicht. Die Busse aufm Festland kann man auch mit Karte bezahlen.
      Ich fragte den Busfahrer, ob man wirklich nur mit Bargeld bezahlen könnte und wo denn dann der nächste Geldautomat wäre. Er meinte, dass wir einsteigen sollen und dann bei unserem Ziel, der Horseshoe Bay, Geld abheben sollten. Einfach wieder die australische Freundlichkeit. Also sind wir schwarz gefahren.

      Bei der Horseshoe Bay angekommen, gab es eigentlich nicht sonderlich viel zu sehen. Einige Häuser mit kleinen Hotels, Cafés und Restaurants. Gegenüber der Strand in einer kleinen Bucht. Wir entschieden uns erstmal etwas zu baden. Es gibt dort extra ein großes Netz, was die Quallen stoppen soll, damit sie nicht bis am den Strand kommen. In einem kleinen Rechteck konnte man dann also ins Wasser und sich abkühlen. Anschließend sonnten wir uns eine Weile.
      Dann liefen wir die einzige Straße Richtung Inland entlang, um bei einem Hostel den Geldautomaten zu nutzen. Das Hostel war echt toll. Auf einem großen Grundstück verteilten sich mehrere Hütten und Stellplätze für Camper. Es gab eine Lounge und mehrere öffentliche Küchen. Echt ein Traum. Dort werden anscheinend auch Koalas und andere Tiere gehalten. Diese haben wir aber nicht gesehen.

      Die Mission "Geldabheben" funktionierte im zweiten Anlauf. Wir mussten dann auch schnell umdrehen, um den Bus zu bekommen, denn der fährt nur einmal in der Stunde.
      Ein Engländer, den wir aus dem Hostel in Arlie Beach kannten, empfahl uns einen Wanderweg.
      Wir stiegen also bei dem Wanderweg aus und machten uns bei Sonnenschein auf den Weg den Berg hoch.

      Magnetic Island ist bekannt für die Sichtung von wilden Koalas. Überall in Australien gibt es Auffangstationen für Koalas, also wie ein Zoo. Dort kann man die Koalas auch auf den Arm nehmen. Aber irgendwie will ich die australischen Tiere lieber in der Wildnis sehen und nicht irgendwo eingesperrt.
      Also war die Hoffnung groß endlich Mal einen Koala zu sehen.

      Auf der Wanderung trafen wir einige Leute von der Segeltour zu den Whitsundays, alle haben so ungefähr den gleichen Zeitplan, deswegen trafen wir einige Leute wieder.
      Nach ca. 20 min kamen wir dann zu einer Gruppe von Leuten, die alle nach oben schauten. Ein Koala, endlich. Der kleine Scheißer saß auf einem Ast über dem Weg und...kackte...
      Gleichzeitig war er mega schläfrig und bewegte sich nur wenige Male. Ein Wunder, dass die nicht von Baum fallen bei 20h Schlaf am Tag.
      Nachdem wir einige Bilder machten liefen wir weiter.
      Das Ziel der Wanderung waren "The Forts". Ehemalige militärische Stellungen mit großen Kanonen, die über 330° ca. 18km weit schießen konnten. Die wurden während dem zweiten Weltkrieg mithilfe der Amerikaner aufgebaut, um sich auf einen Angriff der Japaner vorzubereiten.
      Neben den Kanonenstellungen und den Munitionslagern gab es ganz oben auf dem Berg auch einen Kommandostand und einen Funkturm. Von beiden hatte man einen tollen Ausblick über die Insel.

      Auf dem Rückweg sahen wir ein Wallaby, was gerade an einigen Wurzel rumnagte. Eigentlich sehen Wallabies aus wie Kängurus, sind aber etwas kleiner, flauschiger und noch süßer. Wir schauten ihm eine Weile zu, bis die vielen Kameras dann doch zu viel für ihn wurden.

      Anschließend ging es bergab. Irgendwann sahen wir dann noch Mal einen Koala, der ganz entspannt im Baum döste und sich nicht um uns kümmerte.
      Mittlerweile hatten wir ziemlich Hunger und waren auch schon kaputt, aber das Ziel war leider nicht nicht in Sicht.
      Dann sahen wir noch ein Koala, eher einer der aktiveren in seiner Gattung. Zu erst saß er auf einem Baum und schaute uns an. Dann irgendwann entschied er sich für einen Baumwechsel und kletterte runter. Sehr elegant und sicher, die Krallen sind sehr scharf und spitz, können miese Verletzung machen.
      Dann lief er durch das Gras zum nächsten Baum. Gleichzeitig schien er so aufgeregt, dass er erstmal Wasser lassen musste.
      Plötzlich raste der Koala zu einem Baum und sprang mit einem Satz direkt ein Stück hoch. Wir waren alle sehr erstaunt, dass die doch so schnell sind, wenn sie wollen. Er klettere dann dort hoch und verspeiste zum Mittagessen ein paar Eukalyptusblätter.
      Wir schauten ihm sicher 15 min zu. Koalas sind einfach so goldige Kreaturen. Am liebsten hätten wir es streicheln wollen.

      Nach der Tierbeobachtung gingen wir zu einem kleinen Lookout, wo man tolle Aussicht auf eine kleine und wunderschöne Bucht hatte.

      Dann mussten wir noch eine ganze Weile laufen. Es zog sich ewig, vorallem weil es nur noch bergauf ging. Natürlich verpassten wir dann um 5 min den Bus und mussten dann eine Stunde warten.
      Wir versuchten es immer Mal wieder mit dem Daumen, vielleicht nimmt uns jemand mit, aber leider klappte das nicht.
      Als dann der Bus kam war es schon ziemlich spät und wir entschieden uns in den Südwesten der Insel zu fahren, um von dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Es gab dort ein kleines Pier, jedoch konnte man den Sonnenuntergang von dort nicht richtig sehen, also sind wir zurück zum Strand und dann über riesige Steine um die Ecke geklettert, so dass wir perfekten Ausblick auf die Sonne hatten. Wir chillten da zu dritt und machten uns dann eine halbe Stunde später auf den Rückweg, um den Bus zu bekommen. Der Bus kam zwar pünktlich, aber verspätete sich während der Fahrt. Es wurde schlussendlich sehr knapp mit der Fähre. Wieder mussten wir rennen, um die Fähre noch zu bekommen. Mittlerweile war es stockdunkel und die Wellen um einiges höher als auf der Hinfahrt. Das merkte ich im Bauch.

      Als wir zurück am Festland waren, hofften wir, dass unser Van noch dasteht. Tat er zum Glück. Dann gingen wir erstmal einkaufen. Wir hatten alle sehr großen Hunger. Brot und Humus waren die Rettung.

      Leon's Cousin wohnt in Townsville und studiert gerade Biomedizin. Wir fuhren zu seinem Studentenhaus und besuchten ihn. Ein übel netter Typ, alle anderen Mitbewohner waren auch sehr cool drauf. Wir fuhren dann mit seinem Auto zum Campus der "James Cook University". Die Uni hat "nur" 13.000 Studenten, aber ist flächenmäßig so viel größer als viele deutsche Unis. Ganz Townsville war einfach riesig. Extrem weitläufig. Die haben halt unendlich Platz sich auszubreiten.

      Dann fuhren wir noch auf den Hausberg von Townsville. Von dort hatte man einen tollen Ausblick auf die große Stadt. Leider soll es dort sehr viel Kriminalität geben, sogar schon bei Jugendlichen. Sie rauben Tankstellen aus, klauen Autos für eine Spritztour und zünden diese anschließend an.
      Ein riesen Problem in ganz Queensland.

      Gegen 21 Uhr fuhren wir dann weiter. Wieder in der Hoffnung keine Bekanntschaften mit Kamikaze-Kängurus zu machen. Tatsächlich wieder kurz vor dem Ziel, unserem Schlafparkplatz, war direkt eine ganze Herde Kängurus am Grasen. Glücklicherweise waren die neben der Straße. Wir bauten unser Van dann auf einer Wiese neben einem Spielplatz auf. Es gab noch etwas Cider mit Chips, bevor wir dann völlig erschöpft wieder ins Bett fielen.

      Magnetic Island war echt schön, aber mit einem Auto wäre es sicher nicht besser gewesen. Dann hätten wir noch mehr sehen können. Dort gab es auch tolle Hostels.
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