Australia
North West Cape

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Travelers at this place
    • Day 73

      Roadtrip WA T5 Exmouth Whale Sharks

      March 19, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

      Das große Highlight in Exmouth sind die Walhaie. Im Hostel fragt man nur: Hast du die Tour schon gemacht und wie wars? 😆
      Ich habe diese Tour aufgrund von einer Weiterempfehlung einer Freundin bereits vorgebucht und war sehr froh darüber! Toni schloss sich dann auch noch an, da sie den Roadtrip aufgrund der Tour primär überhaupt machen wollte.

      Wir wurden um 8 Uhr vom Touranbieter 3 Islands Whale Shark Dive mit einem kleinen Bus abgeholt. Dieser war nachdem wir alle Hotelstandorte abgeklappert hatten, gut gefüllt: bis zu 20 Personen pro Tag können teilnehmen. Wir waren zu Beginn der Saison dort, sonst hat die Firma auch zwei Boote gleichzeitig im Einsatz. Was mir richtig gut an unserer Gruppe gefiel: neben einigen Deutschen war auch eine weitere Österreicherin aus Innsbruck an Bord 😃 Ich freundete mich gleich mit ihr an und freute mich mal wieder den Tiroler Dialekt zu hören. Sie war lustigerweise auch mit einer Deutschen unterwegs, die sie über Facebook kennen gelernt hatte. Ansonsten war wir bunt gemischt: zwei junge Burschen aus Schweden, Familie mit Kind und zwei ältere Paare waren auch an Bord.

      Auf der Busfahrt zum Bootsanleger bekamen wir viele Infos zu Exmouth & Umgebung. Dann stiegen wir in ein kleines Boot um, welches uns auf das Große brachte. Dann gab es noch allgemeine Anweisungen zum Boot und wir bekamen unsere Schnorchelausrüstung (Taucherbrille+ Schnorchel+ Flossen) für den Tag. Dann ging es schon zur ersten Schnorchelstelle, um das Equipment zu testen. Leider war bei mir die Brille nicht ganz dicht, ich bekam dann eine Neue. Man konnte schon einige große Fische sehen, nur waren die Wellen sehr hoch.

      Dann gab es einen Frühstückstee mit reichhaltigen Buffet. Leider habe ich mich da zu sehr verleiten lassen mehr zu essen. Im Nachhinein ist man immer gescheiter 😆 Wir sind dann aufs offene Meer gefahren und das Boot hat wie wild geschaukelt (man konnte gar nicht mehr auf dem Boot herumgehen). Trotz vorher eingenommenen Travel Gum war da nichts mehr zu machen. Es ging zum Glück eh, aber ich hatte halt ständig ein flaues Gefühl im Bauch.

      Während ein Spotter Plane am Himmel nach den Walhaien Ausschau hielt, gab es für uns eine Einschulung, wie man mit Whale Sharks umgeht. Dies wurde anhand eines süßen Plüschtiers demonstriert. Das waren echt ziemlich viele Infos auf einmal und ich wurde immer nervöser.

      Wir wurden dann in 2 Gruppen zu je 10 Personen eingeteilt, Toni und ich leider in Gruppe 2. Dann hieß es schon Whale Shark gesichtet und die erste Gruppe machte sich komplett gestresst fertig. Der Wellengang sah schon sehr stark aus und es war alles so gehetzt. Kurz nachdem Gruppe 1 von Bord gesprungen war musste wir unsere Ausrüstung schnell anziehen und ab gehts ins Wasser: im Wasser mussten wir uns an einer Linie aufreihen und unter Wasser schauen und warten. Der Guide zeigt dann auf den herannahenden Walhai, der direkt an uns vorbeischwamm, wow! Dann hieß es schnell hinterher! Immer den Guide im Blick schwimme ich als einer der Ersten vorne mit. Wir begleiten den Hai sozusagen ein paar Meter. Ganz dicht unter ihn schwimmen noch einige große Fische mit, wahnsinn! Dann müssen wir eh schon wieder stoppen, damit eine andere Gruppe auch noch hin kann. Das war dann doch eine sehr kurze Begegnung und kurz frage ich mich, ob es das jetzt wirklich schon gewesen ist.

      Aber nein, zum Glück dürfen wir dann gleich noch einmal ins Wasser. Der Hai kommt unerwartet direkt auf mich zu, ich habe keine Zeit mehr auszuweichen oder zu reagieren, zum Glück macht das der Guide für mich und zieht mich zur Seite! Das war echt ein kurzer Schreckmoment! Dann ging aber alles nach dem gleichen Schema weiter: sofort an die die Flosse des Walhaies heften und staunen!

      Dann wollten wir noch einmal rein, leider war der Walhai aber untergetaucht. Dies ist anscheinend normal für diese Art, also ging die Walhai Suche mit dem Spotter Plane wieder von vorne los. Als wir gerade wieder einen Walhai gefunden hatten, tauchte dieser leider kurze Zeit später wieder unter ohne dass wir überhaupt noch ins Wasser springen konnten. Das war dann ständig sehr stressig, weil man jederzeit bereit sein muss ins Wasser zu springen und auch ständig angespannt ist. Beim dritten Mal wollten von unserer Gruppe 2 sowieso nur mehr 4 von 10 Leuten überhaupt noch einmal mit ins Wasser. Das Warten auf eine weitere Sichtung zog sich dann echt in die Länge. Die Wellen wurden auch nicht weniger und langsam wurde mir auch wieder mehr übel. Zum Glück konnte ich mich dann doch noch fangen und dann wurde auch endlich ein weitere Walhai gesichtet. Wir zögerten keine Sekunde: ab gehts ins Wasser! Wieder schwimmt der Walhai direkt an uns vorbei, dann nehmen wir wieder die Verfolgung auf. Nur leider ist der Walhai dieses Mal sooo extrem schnell, dass keiner von uns die Chance hat ihn zu folgen und wir ein paar Sekunden später auch schon wieder abbrechen müssen. Echt schade! Es hätte noch die Möglichkeit gegeben mit einem Walhai ein Foto zu machen, aber daraus ist dann leider nix mehr geworden.

      Insgesamt war das zweite Mal mit dem Walhai mitschwimmen eindeutig das Beste, das war auch der größte Walhai (1. 4m der Erste, 2. 6m der Zweite). Wir konnten dem Walhai richtig lange folgen! Das wurde dann mit der Zeit aber auch richtig anstregend, weil sie wirklich sehr schnell schwimmen. Ich habe dann in meinen Schnorchel nur mehr wie beim Sprinten geschnauft. Abreißen lassen war aber aber für mich keine Option. Immer wieder blickte ich mich um, aber es schwammen noch einige mit mir mit. Die älteren Paare gaben dann nach der Zeit w.o. und wurden von dem kleinen Boot zu Beginn eingefangen. Das Beste am Ganzen ist aber eindeutig der Moment, wo der Walhai so nah an Einem vorbei schwimmt, das ist echt unglaublich! Insgesamt war das Ganze schon sehr stressig: zunächst das angespannte warten, dann das schnelle Reinspringen, Mitschwimmen bzw Mitsprinten, dann beim hohen Wellengang auf das große Boot zum Wiedereinsammeln warten und dann noch bei dem hohen Wellengang sich wieder aufs Boot hiefen. Ich war danach echt komplett ko ubd die Flossen passten mir nicht so ganz, sodass ich bis heute noch eine Narbe am Fuß davon habe.
      Alles ist so extrem schnell gegangen bei den 3 Walhai Sichtungen, dass man gar nicht fassen kann, was da passiert ist bzw was man gerade erlebt hat!

      Nach einem kalten Mittagesssen mit Salaten gab es noch einen abschließenden Schnorchgang in ruhigeren Gewässern. Das Ningaloo Reef ist echt unglaublich und es war definitiv eines der besten Schnorchelerlebnisse meines Lebens! Sooo viele vercshiedene Fische, teilweise richtig große, Seesterne, eine Art Nemo Clownfisch, zwei Oktupusse, ein Rochen, so schöne Korallen in grün und blau,…! Schön zu sehen, dass es auch noch lebende Korallen in Australien gibt. Das stand für mich in keinen Vergleich zum Great Barrier Reef, welches ich vor ca 5 Jahren beschnorchelte. Diese Vieelfältigkeit hier, das war wirklich atemberaubend! Die unscharfen Fotos sind übrigens von meinem Handy, die Professionellen von einer Fotografin, die mit an Bord war. Das Videm vom Walhai ist von Toni, die mit ihrer Go Pro mitgefilmt hat.
      Dann fuhren wir wieder zurück zur Anlegestelle und mit dem Bus zurück zur Unterkunft.

      Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hostel ging es für uns noch zum 5 Miles Beach zum Sonnenuntergang. Wir hofften uns nicht nur einen schönen Sonnenuntergang ansehen zu können, sondern auch mit viel Glück ein anderes besonderes Ereignis: es war nämlich gerade hatching time bei den Meeresschildkröten. Wir gingen am Strand entlang ohne wirklich einen Plan zu haben nach was wir suchen. Wir sahen überall sehr viele Löcher und auch Spuren von Schildkröten, die ihre Eier abgelegt haben. Nur wie erkennt man jetzt ein Nest was im Begriff ist zu schlüpfen? Also redeten wir mit ein paar Spaziergängern, die auch leider nicht mehr Plan als wir zu haben schienen. Dann heißt es eben warten. Wir haben auf Informationsschildern gelesen, dass sie erst bei Sonnenuntergang schlüpfen, wenn der Sand schon etwas ausgekühlt ist und darauf hofften wir einfach. Leider passierte nix, wir gingen immer wieder herum, konnten aber nichts sehen. Plötzlich sahen wir vor uns Leute, die in eine Richtung des Strandes rennen, also rennen wir natürlich mit. Plötzlich wurde ich richtig nervös und war selbst verwundert, dass ich überhaupt noch eine Kraft hatte so zu rennen. Leider war die Stelle in der komplett entgegengesetzten Richtung als wir noch vor kurzem gesessen sind. Irgendwann schafften wir es doch noch hin und da sehe ich schon die erste kleine Meeresschildkröte auf einem Felsen in Richtung Meer krabbeln. Sie ist überraschend schnell unterwegs und so klein und süß wie sie sich abmüht, immer wieder vom Felsen runterfällt und sich wieder aufrappelt. Es war herzzerreisend, wenn sie in falsche Richtung läuft, man will ihnen so gerne helfen, aber das darf man ja nicht.

      Die erste Schildkröte hat es ins Meer geschafft, ich freu mich gerade voll und bin hellauf begeistert! Als plötzlich eine Möwe ihren Sinkflug startet und sie beinhart ins Maul nimmt und mit ihr davon fliegt. Das kann es doch nicht geben!
      Doch leider geht es so immer weiter: zunächst herrscht eine tolle, für mich magische Stimmung mit dem Sonnenuntergang, nur dann, immer wenn es eine kleine Schildkröte unter größter Anstrengung endlich ins Meer geschafft hat, wird sie von einer Möwe abgefangen und gefressen. Das war wirklich frustrierend und traurig! Letztendlich hat leider keine Einzige überlebt, die wir begleitet und gesehen haben. Als die letzte aufgefressen wurde, gehen wir etwas ernüchtert zum Auto zurück. Schade, dass wir zuerst beim falschen Strandabschnitt gesessen sind und deswegen etwas zu spät dran waren, um die Meeresschildkröten auch schlüpfen zu sehen. Natürlich hätte man noch in der Dunkelheit drauf warten können, jedoch mussten wir noch 40min zurück zum Hostel fahren und das hatte in der kompletten Dunkelheit dann doch sehr wenig Reiz. Und natürlich waren wir auch schon etwas k.o.

      Insgesamt einer der denkwürdigsten Tage meines Roadtrips, aber auch der gesamten Weltreise! ❤️

      Hier noch, falls es wen interressiert ein paar Background Infos zu Meeresschildkröten: Meeresschildkröten verfügen über ein beinahe unglaubliches Orientierungsvermögen, das die Wissenschaft bis heute noch nicht vollständig erklären kann. Erstmals nach etwa 20-30 Jahren kehren die weiblichen Schildkröten wieder an ihre Geburtsstätte zurück, um dort selbst wieder Eier zu legen. Sie überqueren dabei nicht selten ganze Ozeane, um “ihren” Strand wiederzufinden.
      Ein Weibchen kann von mehreren Männchen befruchtet werden. Danach wird das Weibchen ca. 3–5 mal in einem Abstand von 10 bis 15 Tagen ein Nest bauen und jeweils 100 bis 200 Eier legen. Um die Hitze und die Gefahren des Tages zu meiden, legen die Meeresschildkröten ihre Eier meist in der Nacht. Nachdem sie sich über den Strand geschleppt und einen geeigneten Platz gefunden haben, “wedeln” sie mit ihren Flossen eine erste, flache Vertiefung in den Sand. Mit den Hinterflossen graben sie dann ein bis zu 70 cm tiefes Loch, das die Eier aufnimmt. Schließlich wird das gesamte Nest wieder zugeschaufelt. Nach stundenlanger Schwerstarbeit bis zur völligen Erschöpfung ziehen sich die Weibchen mit letzter Kraft wieder über den Strand ins Meer zurück.
      Nach rund zwei Monaten schlüpfen die kleinen Schildkröten aus dem Nest. Für sie beginnt die gefährlichste Zeit ihres Lebens. Sowohl an Land als auch im Meer lauert eine Vielzahl von Gefahren auf die etwa 6 cm kleinen Schildkröten. Viele werden von Krabben, Seevögeln, Tintenfischen und größeren Fischen gefressen. Andere sterben an Hunger oder Krankheit.
      ❗️Von 1000 geschlüpften Schildkröten erreicht nur etwa eine das Erwachsenenalter. ❗️ Ausgewachsen haben sie hingegen nur noch zwei Feinde zu fürchten: den Hai und den Menschen.
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    You might also know this place by the following names:

    North West Cape

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