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  • Day 20

    Allegro? Largo!

    June 20, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Von Pisa startend durch die norditalienische Tiefebene bis zum vom Tourismus weitgehend unbeachteten Largo d’Orta sind es gut 4 Stunden. Der wenig Kilometer westlich liegende Lago Maggiore scheint alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wir waren hier vor zwei Jahren schon, während der gemeinsamen Motorradtour mit Gabi und Norbert, und nur einen Steinwurf vom damalig ausgewählten Hotel finden wir uns auf dem Campingplatz Allegro wieder, der wunderbar klein und familiär ist und einen sehr komfortablen rasenbewachsenen Seezugang hat. Allein seinen Namen hat er verfehlt: Hier ist nichts „allegro“, alles bestenfalls „moderato“, eigentlich aber „largo“. Der Labrador der Betreiberfamilie liegt passend quer vor dem Eingang und rührt sich selbst dann keinen Millimeter, wenn man über ihn hinweg zum Check-In steigt. +++ Ein SUP steht bereit. Ich persönlich halte es für eine Fehlkonstruktion, denn es kippelt wie verrückt. Rike will das Gegenteil beweisen und macht Lago-Yoga. Der „Hund“ geht gut, beim „Krieger“ allerdings zeigt sich auch in ihrem Falle eine gewisse Instabilität, bei etwa 20 Grad warmem Wasser aber lediglich ein erfrischender Lapsus. +++ Am nächsten Morgen decken wir uns mit italienischen Köstlichkeiten. Der herrliche Laden liegt auf der anderen Straßenseite. Falls Ihr da auch einmal einkaufen möchtet: Bei der Kuh rechts, das Geschäft heisst „Cusio Formaggi“. Ein Familienbetrieb mit allem, was das Herz bzw. die Zunge begehrt. Frische Nudeln aller Art, zwei riesige Theken, eine mit Käse-, eine mit Wurstspezialitäten. Olivenöle, Aufstriche, Nussmarmelade, Nougat … sie haben alles und sind ausnehmend freundlich. Sämtliche vier Familienmitglieder (Foto leider im Trubel vergessen, verflixt) steigen in die Beratung der beiden morgendlichen Touristen ein, allen voran aber der Patrone. Er lässt uns das teuerste Olivenöl kaufen (aus Sizilien) und warnt uns davor, die feine Pasta zu lange zu kochen. Am Ende sind alle Beteiligten sehr zufrieden, wir mit unserer gefüllten IKEA-Campingkisten und die Feinkost-Familie mit unserem Kassenzettel. Man überreicht uns in Anerkennung unserer Verdienste als Käufer, aber vielleicht auch ob der extrem witzigen Begegnung (auf Basis eines italienisch-englisch-französischen-deutschen Kauderwelsches) ein vom Hausherren verfasstes, reich bebildertes und betextetes Buch (übrigens in den vorgenannten vier Sprachen) über den Ortasee und seine Geschichte.Read more