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  • Day 3

    Hiddensee und die Hand Gottes

    August 2, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Unser Zelt stand gestern Abend direkt neben einem großen, sehr stark frequentierten Kinderspielplatz! Die lieben Kleinen spielten bis 23 Uhr, gefühlt auf unserem, teilweise in unserem Zelt!
    Was ist schlimmer, Mücken oder Kinder?😁
    Heute morgen gings schon früh zum Hafen, unser Schiff legte schon um 8:50 Richtung Hiddensee ab!
    Die dreistündige Fahrt durch den Bodden, mit Sichtkontakt nach Barth und Stralsund war bei diesem Wetter sensationell! Wir saßen auf dem Oberdeck, bekamen ein ordentliches Frühstück und der holländische Kapitän erklärte witzig und informativ über die Boddenlandschaft im Allgemeinen und die Kraniche im besonderen! Vorbei an endlosen Schilfgürteln, kleinen Inseln und hunderten von Schwänen, war die fast geräuschlose Fahrt ein Hochgenuss! Zu allem Überfluss kreisten 2 Seeadler direkt über unserem Schiff!
    An Bord waren eigentlich nur viele Radler, die nach der Ankunft in Neuendorf auf Hiddensee alle schnell verschwunden waren!
    Wir waren wiedermal allein, so allein!
    Die sandigen Pfade waren für Radler unpassierbar und so blieben wir auch allein! Unvermittelt standen wir plötzlich in einem großen, jetzt schon blühenden Heidegebiet! Hiddensee ist großartig!
    Wir erreichen das quirlige Vitte, von hier soll um 16 Uhr unsere Fähre nach Rügen abfahren! Wir hofften immer noch auf ein Wunder und das sollte tatsächlich auch noch geschehen!
    Im etwas versteckt liegenden Café Seepferdchen bekamen wir den entscheidenden Tip, den wir jetzt hartnäckig verfolgten! Auf dem weiteren Weg durch den Ort entdeckten wir ein Schild, frisch geräucherter Aal, ab 16 Uhr!
    Den sollten wir gegen 17 Uhr von einer Berliner Urlauberin geschenkt bekommen!
    Nachdem auf wundersame Weise eine Übernachtung auf Hiddensee möglich wurde, eigentlich war das völlig unmöglich, kam uns der Ausspruch von Diego Maradona nach einem erzielten Tor mit der Hand in den Sinn! Es war die Hand Gottes!
    Die Umstände müssen hier unerwähnt bleiben, wir haben, auch dem Dorf Sheriff, Verschwiegenheit versichert!
    Beseelt machten wir uns in Richtung Aalbude auf! Der Aal war gerade ausverkauft, so mussten wir uns mit Matjesbrötchen begnügen! Wir setzten uns zur Berlinerin an den Tisch und es entwickelte sich ein tolles Gespräch über Wünsche und das die keine Träume bleiben müssen! Die Besitzerin Annemarie, stand plötzlich auch am Tisch und beteiligte sich am Gespräch und erzählte von ihrem Traum den Camino zu gehen! Ein wirklich wunderbares Gespräche in einer Aalräucherbude entwickelte sich und als die Berlinerin gehen musste, schenkte sie uns ihren eben hier gekauften Aal! Das Gespräch erfasste alle Anwesende, wir mussten Auskunft über unseren bisherigen Weg geben und unser Aufkleber verziert jetzt den Verkaufsstand von Annemarie!
    Als auch wir nach über 90 min. gehen mussten, sagte uns Annemarie, ich werde diese Nacht nicht schlafen können und über dieses Gespräch und den Camino nachdenken müssen!
    Jetzt sitzen wir mit etwa 50 Leuten auf einer Wiese direkt am Bodden, essen unseren geschenkten Aal und blicken auf einen mehr als verrückten Tag zurück!
    Göttlich!
    Nach 93 Tagen 1781 km
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