Wir starten in Ahrenshoop, mit der Fähre geht's dann nach Hiddensee und von dort wieder mit der Fähre nach Rügen, um die größte deutsche Insel zu erwandern! Read more
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  • Die Ostsee hat uns wieder

    July 30, 2022 in Germany ⋅ 🌙 18 °C

    Ein Blick auf den Wetterbericht für die nächsten 10 Tage gab den Ausschlag!
    Hier oben in Meckpomm ist perfektes Wanderwetter mit moderaten Temperaturen vorhergesagt, also nichts wie hoch an die See!
    Nach 10 Stunden Anfahrt erreichen wir unseren CP in Dierhagen!
    Morgen früh geht's mit dem Bus nach Ahrenshoop und hier beginnt dann unsere 10 tägige Tour, die uns über Hiddensee nach Rügen führen soll! Mal schauen was alles passiert und wo wir dann letztendlich landen werden!
    Wir sind gespannt, denn das Ende ist wie immer offen!
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  • Day 1

    Sand und Mücken in allen Lücken

    July 31, 2022 in Germany ⋅ 🌧 18 °C

    Die Überschrift gibt ein falsches Bild vom wiedermal tollen Tag an der Ostsee, ist eher eine Beschreibung vom riesigen CP kurz vor Prerow!
    Unsere neue, original Ossi Bekanntschaft von gestern Abend, leistet uns nette Gesellschaft während des Frühstücks beim CP Bäcker! Dann gings mit dem Bus zum Startpunkt nach Ahrenshoop!
    Hier besuchen wir zuerst die sehenswerte Schifferkirche, ein toller Tip von den netten Ossis! Ein schmaler Pfad durch schattigen Wald schlängelt sich zwischen den Dünen und dem Ostsee Küstenradweg!
    Über einen malerischen Strandzugang, erreichen wir die Ostsee und der menschenleere Strand mit glasklarem Wasser zwingt uns zum Baden! Wirklich paradiesisch!
    Danach geht's für Stunden durch ein überraschend großes Waldgebiet, mit kerngesunden Kiefern und meterhohem Farn! Wir befinden uns im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft!
    An einer schattigen Pausenbank machen wir Pause und wir haben eine Erscheinung! Ein Wanderer mit großem Rucksack setzt sich zu uns! Das kann nicht sein!😳
    Doch, doch es ist Thomas aus Berlin und er läuft von Rostock nach Polen
    Wir tauschen uns fast eine Stunde aus und treffen ihn am Abend auf unserem CP wieder!
    Sachen gibt's!😁👍
    Danach gehen wir erstmal getrennte Wege, er Richtung CP, wir zum Leuchtturm, Darßer Ort! Hier lernen wir das der in 50 Jahren eingestürzt sein wird, weil die Ostsee immer näher rückt und sein, aus Eichenbalken bestehendes Fundament, vom Salzwasser angegriffen, verfaulen wird!
    Für 800 m dürfen wir noch den Strand, bis zu einer Absperrung begehen!
    Hier beginnt das Kerngebiet Naturpark und im Hintergrund sehen wir eine kleine Robbenkolonie!
    Die letzte Stunde dürfen wir doch noch, allerdings auf tollen Bohlenwegen in den Naturpark eintauchen, ein sehr lohnender 5 km Rundweg, den aber am frühen Sonntagabend kaum jemand nutzt!
    Zum guten Schluss beziehen wir unsere transportable Behausung, auf dem riesigen CP "Regenbogen" in den Dünen gelegen, zum neuen Rekordpreis von 47 €!😂
    Auf dem Weg zum Italiener treffen wir Thomas und erleben noch einen wunderbaren, gemeinsamen, nur von einer Mücken Armee getrübten Abend!
    Auf so ein Gespräch mit einem weitgereisten Wanderkollegen haben wir sehr, sehr lange warten müssen!👍
    Nach 91 Tagen 1752 km!
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  • Day 2

    Von Seebrücke zu Seebrücke

    August 1, 2022 in Germany ⋅ 🌙 17 °C

    Heute von der Touristen Hochburg Prerow, zur Touristen Hochburg Zingst! In beiden war heute richtig was los!
    In der Nacht hat es etwas geregnet, aber morgens konnten wir trocken aus dem Mücken Eldorado fliehen!
    In Prerow beim Bäcker haben wir nicht nur ausgiebig gefrühstückt, sondern auch unseren Footprint geschrieben! Gestern hatten wir weder Netz noch Zeit, wir haben ja lange mit Thomas gequatscht!
    Dann gings zur, mit 390 m, wahrscheinlich längsten Seebrücke an der Ostsee!
    Wir kämpfen uns durch die Menschenmassen zurück an Land und biegen ab auf einen wunderbar leeren Wanderweg im Wald! Da hier niemand wandert, ist natürlich auch der Wanderweg leer!😁👍
    Auf dem Ostseeküstenradweg war der Teufel los, es ist halt Hochsaison!😂
    Wir machen noch einen Abstecher zur  Seemannskirche mit Holzturm in Prerow, wo auch noch einige alte Kapitänsgräber erhalten sind!
    Auf dem Weg nach Zingst wandern wir überwiegend durch Wald und alle paar 100 m gibt's einen Strandzugang den nutzen wir auch hier und da um auch mal wieder direkt am Meer vorbeizugehen! Es erstaunt uns sehr, daß es einen sehr gepflegten, frisch gemähten seperaten Wanderweg gibt, der uns störungsfrei nach Zingst führt!
    Je näher wir der Touristen Hochburg kommen, desto aufwendiger sind die Strandzugänge gestaltet, vieles sieht sehr neu aus! Steintreppen, Bankgruppen, Toilettenhäuschen, Imbissbuden und dann sehen wir an den Menschenmassen, gleich kommt der Zugang zur Seebrücke, die wir schon vor einer Stunde, aus einiger Entfernung sehen konnten!
    Hier ist richtig was los, aber die wenigsten gehen wirklich bis zum Ende der Brücke, wo ja auch noch die sehr interessante Tauchglocke zu bewundern ist! Leider hat dieses, aus der Zeit gefallene Monstrum, heute Ruhetag!
    Zingst ist größer als erwartet und es gibt eine Einkaufsmeile die von der Ostsee bis zum kleinen Hafen am Bodden reicht, etwa einen Kilometer lang und überall ist Betrieb! Im Hafen liegt natürlich der erhoffte Kutter und ich stelle mich in die Schlange, der bietet ja auch Pfeffermakrelenbrötchen an! Dazu ein Rostocker im sitzen und ein untalentierter Straßenmusiker versucht sich an, "Nothing else matters" In diesen kleinen Hafen kehren wir morgen zurück, um die 3 stündige Fährfahrt nach Hiddensee zu starten! Wir sind schon sehr gespannt!
    Aus besonderem Anlass, gibt's heute einen Song des Tages!😁
    Nothing else matters von Metallica!
    Nach 92 Tagen 1770 km!
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  • Day 3

    Hiddensee und die Hand Gottes

    August 2, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Unser Zelt stand gestern Abend direkt neben einem großen, sehr stark frequentierten Kinderspielplatz! Die lieben Kleinen spielten bis 23 Uhr, gefühlt auf unserem, teilweise in unserem Zelt!
    Was ist schlimmer, Mücken oder Kinder?😁
    Heute morgen gings schon früh zum Hafen, unser Schiff legte schon um 8:50 Richtung Hiddensee ab!
    Die dreistündige Fahrt durch den Bodden, mit Sichtkontakt nach Barth und Stralsund war bei diesem Wetter sensationell! Wir saßen auf dem Oberdeck, bekamen ein ordentliches Frühstück und der holländische Kapitän erklärte witzig und informativ über die Boddenlandschaft im Allgemeinen und die Kraniche im besonderen! Vorbei an endlosen Schilfgürteln, kleinen Inseln und hunderten von Schwänen, war die fast geräuschlose Fahrt ein Hochgenuss! Zu allem Überfluss kreisten 2 Seeadler direkt über unserem Schiff!
    An Bord waren eigentlich nur viele Radler, die nach der Ankunft in Neuendorf auf Hiddensee alle schnell verschwunden waren!
    Wir waren wiedermal allein, so allein!
    Die sandigen Pfade waren für Radler unpassierbar und so blieben wir auch allein! Unvermittelt standen wir plötzlich in einem großen, jetzt schon blühenden Heidegebiet! Hiddensee ist großartig!
    Wir erreichen das quirlige Vitte, von hier soll um 16 Uhr unsere Fähre nach Rügen abfahren! Wir hofften immer noch auf ein Wunder und das sollte tatsächlich auch noch geschehen!
    Im etwas versteckt liegenden Café Seepferdchen bekamen wir den entscheidenden Tip, den wir jetzt hartnäckig verfolgten! Auf dem weiteren Weg durch den Ort entdeckten wir ein Schild, frisch geräucherter Aal, ab 16 Uhr!
    Den sollten wir gegen 17 Uhr von einer Berliner Urlauberin geschenkt bekommen!
    Nachdem auf wundersame Weise eine Übernachtung auf Hiddensee möglich wurde, eigentlich war das völlig unmöglich, kam uns der Ausspruch von Diego Maradona nach einem erzielten Tor mit der Hand in den Sinn! Es war die Hand Gottes!
    Die Umstände müssen hier unerwähnt bleiben, wir haben, auch dem Dorf Sheriff, Verschwiegenheit versichert!
    Beseelt machten wir uns in Richtung Aalbude auf! Der Aal war gerade ausverkauft, so mussten wir uns mit Matjesbrötchen begnügen! Wir setzten uns zur Berlinerin an den Tisch und es entwickelte sich ein tolles Gespräch über Wünsche und das die keine Träume bleiben müssen! Die Besitzerin Annemarie, stand plötzlich auch am Tisch und beteiligte sich am Gespräch und erzählte von ihrem Traum den Camino zu gehen! Ein wirklich wunderbares Gespräche in einer Aalräucherbude entwickelte sich und als die Berlinerin gehen musste, schenkte sie uns ihren eben hier gekauften Aal! Das Gespräch erfasste alle Anwesende, wir mussten Auskunft über unseren bisherigen Weg geben und unser Aufkleber verziert jetzt den Verkaufsstand von Annemarie!
    Als auch wir nach über 90 min. gehen mussten, sagte uns Annemarie, ich werde diese Nacht nicht schlafen können und über dieses Gespräch und den Camino nachdenken müssen!
    Jetzt sitzen wir mit etwa 50 Leuten auf einer Wiese direkt am Bodden, essen unseren geschenkten Aal und blicken auf einen mehr als verrückten Tag zurück!
    Göttlich!
    Nach 93 Tagen 1781 km
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  • Day 4

    Ein geschenkter Tag auf Hiddensee

    August 3, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Den Ort der überraschenden Übernachtungsmöglichkeit haben wir schon früh verlassen!
    Es sind nur ein paar km bis nach Kloster, hier wollen wir frühstücken und werden nach ein paar Absagen, im Café Wieseneck fündig! Eine absolute Empfehlung, es gibt ein sehr ordentliches Buffet für 15 € und wir sitzen auf der schattigen Terrasse!
    Schon wie an den letzten Tagen, kaum haben wir den Rucksack ausgezogen und man kann unser T-Shirt sehen, werden wir angesprochen! Wir entwickeln Routine und es entwickeln sich oft interessante Gespräche!
    Nach dem Frühstück geht's bergauf durch reinen, gesunden Laubwald! Der Weg ist für Radler völlig ungeeignet und wir sind mal wieder ALLEIN! Der Pfad führt immer weiter leicht ansteigend, an der Steilküste entlang! Es gibt immer wieder tolle Aussichtspunkte, mittlerweile sind wir 50 m hoch über der Ostsee! Eine steile Treppe bringt uns auf ein Plateau, mit dem Restaurant Klausner! Der angestrebte Leuchtturm Dornbusch rückt näher und bietet ein schönes Fotomotiv!
    Oben angekommen ziehen wir die Rucksäcke aus und schon sind wir mit einer Familie aus Zwickau im Gespräch!
    Der Rückweg bringt uns auf anderen schmalen Wegen wieder hinunter, an Kloster vorbei nach Vitte! Mittlerweile ist es sehr warm geworden, etwas zu warm für Frodo und wir retten uns ins Café Seepferdchen, hier bekamen wir ja den Übernachtungstip! Da unsere Fähre nach Rügen erst in 2 Stunden fährt, setzen wir uns mit einem kalten Getränk auf eine schattige Bank in Hafennähe! Als wir endlich zur Fähre gehen empfängt uns eine in der Sonne bratende Schlange und die Schlange fährt Rad!
    Punkt 16 Uhr geht die 80 minütige Boddenfahrt nach Rügen, genauer nach Breege! Diese Boddenfahrten sind wirklich ein Erlebnis, obwohl überall Wasser zu sehen ist, gibt es nur eine extrem schmale Fahrrinne, was an den eng stehenden Bojen leicht zu erkennen ist! Segel- und Motorjachten gleiten in sehr geringem Abstand vorbei! Wir sind auch auf dem sehr gut ausgelasteten Fährschiff, mit unseren großen Rucksäcken absolute Exoten! Als wir als letzte in Breege von Bord gehen, sagt der Stewart, da kommt ja Arwed Fuchs und verabschiedet uns mit Handschlag! Als wir auf dem CP zur Rezeption kommen, werden wir empfangen mit den Worten, ich habe euch eben schon am Hafen gesehen!
    Wenn man sich bedenkt, was es für tolle Wanderwege auf Hiddensee gibt, ist dieses Wander Schattendasein unerklärlich!
    Also auf an die Ostsee, auf nach Hiddensee, bevor es alle mitbekommen haben!
    Nach 94 Tagen 1795 km!
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  • Day 5

    Logistiktag und hoher Besuch!

    August 4, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Diskrepanz zwischen dem sehr beschaulichen Hiddensee und dem völlig überlaufenen Rügen könnte kaum größer sein! Wir sitzen gestern Abend im quirligen Eingangsbereich vom CP in einer besseren Frittenbude mit Aussenterasse, alle Tische sind besetzt, Autos fahren rein und raus, 8 schwere Motorräder parken praktisch vor unserer Nase, die schweren Jungs in Club Kutten drängen in die CP Rezeption! Wenig später knattert der ganze Verein lautstark aber wohlgeordnet, also in Formation, unverrichteter Dinge wieder davon!
    Gleichzeitig beginnt eine Live Band mit ihrem Vortrag, hinter uns versucht eine Eisdiele die nicht enden wollende Schlange abzuarbeiten! Auf der anderen Straßenseite gibt's einen gut besuchten Dönerladen, ein paar Meter weiter beginnt das Kasperletheater mit seiner Vorstellung! Die lieben Kleinen bezahlen 7 €!  Langsam glauben wir es auch, das jetzt Hochsaison ist!
    Wir denken sehnsüchtig an das Auto- und CPfreie Hiddensee!
    Heute morgen beim CP Kiosk, eine Schlange die draußen beginnt und sich durch den ganzen Laden windet, es sind etwa 40 Personen! Draußen gibt's einen wackeligen Tisch, ein Verschwörungstheoretiker setzt sich zu uns, er schaut nach oben und erklärt uns das alles manipuliert wird, natürlich auch das Wetter! Wir fliehen zur Bushaltestelle denn wir wollen per Bus und Bahn zu unserem Logistikort, nach Ribnitz-Damgarten! Wir kaufen unsere neuen 9 € Tickets und bezahlen für Frodo für die einfache Fahrt, ab Bergen mit dem Zug das gleiche! Die Rückfahrt wird für Frodo nochmal so teuer! 🙄
    Unser Auto fahren wir nach Stralsund, weil hier nächste Woche vielleicht unsere Reise vorerst endet! Die DB bringt uns zurück nach Bergen auf Rügen, wo uns der Bus vor der Nase wegfährt! Aber in 2 Stunden kommt ja schon der nächste! Seit 6 Uhr heute morgen ist unser Besuch auf der Anreise, womöglich ist der noch vor uns auf dem CP!
    Eigentlich nur ein Logistiktag, etwas frische Wäsche, etwas Futter für Frodo und die bei der Anreise vergessenen gekochten Eier sollten geholt werden!
    Wer noch nie im Bahnhof von Stralsund war, hat auch die beiden 20 m langen Gemälde, links Stralsund und rechts die Inseln Rügen und Hiddensee, noch nicht gesehen!
    Wir finden die sind toll gemacht!
    Während der beiden Busfahrten wurden wir noch Ohrenzeugen einer für uns neuen Art der Ansage! Verschiedene freundliche Kinderstimmen überbrachten die frohe Botschaft von der nächsten Haltestelle!
    Tolle Idee!😁👍
    Wir sitzen immer noch wartend in Bergen als unser Besuch anruft und zwar schon vom CP aus! Das hat ja schonmal gut geklappt!
    Jetzt sitzen wir mit dem Sheriff bei einem Lübzer im Biergarten und erwarten den ersten Regen seit Tagen!
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  • Day 6

    Am nördlichsten Punkt der DDR

    August 5, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Der erste Wandertag auf Rügen ließ den  hektischen Logistiktag total vergessen!
    Der Bus brachte uns als einzige Fahrgäste ins noch schlafende Putgarten! Es war noch nicht einmal ein Kaffee zu bekommen! Bei leichtem Niesel und deutlich kühleren Temperaturen als gestern, führte und der Weg recht schnell an die Steilküste, zum nördlichsten Punkt von Rügen und der ehemaligen DDR! 130 Stufen tiefer standen wir am mächtigen Siebenschneiderstein, mit Blick auf die extrem abbruchgefährdete Steilküste bei Kap Arkona! Trotz des diesigen Wetters, ein toller Anblick!
    Kap Arkona ist ein sehr touristischer und militärhistorischer Ort! Die riesigen Bunkeranlagen sind zu besichtigen und eine Busladung wartete schon auf eine Führung! Man kann hier oben auch heiraten und diese Möglichkeit wurde auch heute reichlich genutzt!
    Bald erreichten wir den sehenswerten kleinen Fischerort Vitt! Bei Helga gab's ausgezeichnete Fischbrötchen und ein dazu passendes Flens!
    Bei zunehmenden Regen erreichen wir oberhalb der Steilküste die neusteinzeitliche Kultstätte Nobbin! Eine kleinere, aber doch beeindruckende Ausgabe von Stonehenge! Genau an dieser Stelle steht eine Hütte, die nutzen wir jetzt, denn der Regen wird gerade stärker! Es ist auch noch Platz für zwei Damen, eine Radreisende aus Luxemburg und eine aus Hildesheim, die gestern noch in Usedom schwimmen war! Der Regen war schnell vorbei und die lebhafte Unterhaltung fand mit einem gegenseitigen Fotoshooting ein schnelles Ende!
    In Juliusruh wechseln wir von der Ostsee zur Boddenseite! Auch aufgrund des Wetters war heute wenig los, aber die zweistündige wunderschöne Strecke bis Glowe war menschenleer! Links Laub- und Kiefernwald, rechts ein breiter Schilfgürtel, dahinter der Bodden! In der Ferne sehen wir links das Kap Arkona und gegenüber unser Ziel von morgen!
    Wir erreichen den Badeort Glowe gegen 19 Uhr! Zuerst ein wunderschöner Vorort, mit reedgedeckten schmucken Häuschen, fast alle haben Namen und dazu passend ein tolles Gemälde! Es sind bestimmt an die 100 Häuschen, alle in unterschiedlichen Farben! Wirklich wunderschön!
    Der Badeort klappt gerade die Bürgersteig hoch, aber wir bekommen einen super Tip! Die Ostseeperle!
    Das neue, etwas futuristische Restaurant direkt am Strand, macht einen exklusiven Eindruck und ist knallevoll!
    Wir fragen trotzdem, 3 Wanderer mit Hund, möchten eigentlich, weil der Bus bald fährt, eine Kleinigkeit trinken! Die superfreundliche Bedienung sagt, selbstverständlich! Wir haben heute wegen des schlechten Wetters die erste Etage geöffnet, sagen sie der Kollegin oben, der Tisch 74 ist für sie reserviert! Tisch 74 war der schönste Platz im ganzen Haus, direkt am großen Fenster mit Blick auf die See! Das hausgebraute Bier schmeckt ausgezeichnet und nachdem wir dieses sehr empfehlenswerten Restaurant wieder verlassen hatten, reißt der Himmel auf und beschehrt uns zum Abschied noch eine tolle Abendstimmung!
    Resümee: Trotz Nieselregen ein superschöner langer Wandertag mit etlichen Highlights und einem unvergesslichen Abschluss!😎👍
    Nach 95 Tagen 1819!
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  • Day 7

    Good bye Lenin

    August 6, 2022 in Germany ⋅ 🌙 16 °C

    Der Tagesstart war etwas rumpelig, wir sparten zwar die 1,60 € für Frodos Busticket, dafür wurden wir aber auch nicht befördert, der Bus war knallevoll!
    Kurze Beratung mit dem Ergebnis, wir gehen die 10 km von gestern Abend, heute morgen dann eben nochmal bis nach Glowe! Aber anstatt bei Nieselregen, diesesmal bei Sonnenschein!
    Die Strecke direkt am Bodden vorbei ist wirklich großartig! Bei Sonne lohnte es sich auch ein paar Bilder zu machen!
    In Glowe entdeckten wir einen guten Bäcker mit Aussenterasse, das tolle Kuchenangebot ließ uns zweimal zuschlagen!
    Nachdem wir vom Bodden, nach Glowe zur Ostsee gewechselt waren, führte uns der Weg in Binnenland! Schilfumsäumte Seen rechts und links, kleine Brücken, reife Brombeeren und schöne Sitzgelegenheiten machten den Weg sehr kurzweilig!
    Erstaunlicher Weise gibt's immer mehr, sehr neue Wanderschilder, mit km Angabe!👍
    Dann standen wir vor der Fischräucherei Peters in Polchow und die entpuppte sich als tolles, sehr rustikales Fischrestaurant! Wir testeten die Produkte, waren mehr als zufrieden mit Qualität und Preis, sodas wir fürs Abendessen noch einige Portionen mitnehmen!
    Kaum wieder aufgebrochen, spricht uns eine Radlerin an und fragt wie das wandern mit einem Hund so klappt, sie würde das auch gerne machen!
    Anschließend bietet sie uns eine Dusche an, oder was wir sonst so brauchen würden!
    Unser CP ist aber nur noch 2 Stunden entfernt und bietet alles was wir brauchen!
    Trotzdem vielen Dank!
    Jetzt beginnt der Aufstieg und hier beginnt auch unsere Zeitreise in die DDR!
    Spontan denken wir an den Film "Good bye Lenin"
    Hierhin verirrt sich kaum jemand und deshalb ist alles von vorvorgestern!
    Die Straßen und Wege sind alle in der mehr als robusten Ausführung, wie man sie noch kurz nach der Wende erleben durfte!
    Zur Mitte hin gewölbtes grobes Steinpflaster, auf vielen Kilometern!
    Wir treffen ein Pärchen die sich offensichtlich mit dem Rad verfahren haben! Die sind komplett durchgerüttelt und vom Belag mehr als angenervt!🙄
    Die wenigen Häuser sind in einem ärmlichen Zustand, führen uns aber zu unserem original DDR CP!
    Die Rezeption und das noch in Betrieb befindliche alte Waschhaus sind auch völlig aus der Jetzt Zeit gefallen!
    Die Lage ist allerdings direkt am Waldrand sehr schön und es gibt eine seperate Zeltwiese, am Horizont ist von hier oben die Steilküste zu sehen!
    Das großartigste Gebäude ist zweifellos das RESTAURANT! 6 uralte Campingwagen wurden hier vor langer, langer Zeit, einfach nebeneinander abgestellt, irgendwie verbunden und mit dem Schild RESTAURANT versehen!
    In der Nähe gibt's aber eine nette Sitzgelegenheit mit Tisch, hier kommen die Stremel Lachs Brötchen und eine geräucherte Makrele zum Einsatz, dazu trinken wir, wie es sich hier gehört Störtebeker Dunkel!☝
    Als wir zu unserem Zelt zurückkommen scheint es zu brennen, oder jemand hat die Innenbeleuchtung angelassen!
    Ort des Geschehens, der Krüger Naturcampingplatz, trotz allem, eine klare Empfehlung!
    Morgen geht's zum Kreidefelsen am Kaiserstuhl, im Jasmund Nationalpark!
    Nach 96 Tagen 1843 km!
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  • Day 8

    Steilküste

    August 7, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir starten, in dem wir quer durch den wunderbaren Krüger Naturcampingplatz laufen! Über Wiesen geht's ins nächste Dorf, nach Hagen!
    Schon sitzen wir beim Dorfbäcker, bei einem süßen Frühstück! Die Streuselkuchenstücke sind rekordverdächtig riesig!
    Durch den Nationalpark Jasmund und den durch die UNESCO geschützten Buchenwald laufen wir eine Stunde bis zur Steilküste! Toller Weg!
    Der erste Blicke auf die Steilküste ist möglich! Bis zum weltberühmten Königsstuhl ist es nicht mehr weit!
    Bis dort sind wir kaum jemandem begegnet, das änderte sich dann!
    Ein paar Busse hatten schon ihre Fracht entladen und die strebten alle in Richtung Eingang zum Königsstuhl!
    Jawohl Eingang! Kassenhäuschen, lange Schlange und der Blick auf die Eintrittspreise ließen uns unverzüglich umkehren! 10 €!!
    Über etwa 10 km auf teilweise sehr schmalen Pfaden, immer knapp an der Kante zur Steilküste und überraschend hügelig! Mehrfach hatten kleine Bäche, tiefe Täler geschaffen, also rauf und runter, über kleine Brücken! Über steile Stahltreppen führte ein Weg, parallel zu einem Bach und einem kleinen Wasserfall, ganz nach unten! Der Strand ist nicht sehr breit, vielleicht 15 m, die aufsteigende Wand imposant! An einigen Stellen ist sie über 100 m hoch!
    Trotz Sonntag und schönem Wetter in der Hauptsaison, war wiedermal erstaunlich wenig los! Die meisten brauchen wohl immer Parkplatznähe! Im Restaurant Waldhaus, machen wir Kaffeepause und auch hier bleiben einige Tische unbesetzt!
    Ab hier verlassen wir die sehr imposante Steilküste und wiedermal geht's ordentlich ansteigend durch schönen Buchenwald in Richtung CP FERIENHEIM BIRKENGRUND! Der Sheriff verliert völlig die Fassung, als wir das wunderschöne Gelände betreten! Die größte Hanomag Geländewagen Ansammlung der Welt, steht ordentlich in Reih und Glied am Anfang des CP Gelände! Insgesamt stehen hier, mindestens 20 von diesen sehr rustikalen Ungetümen! Der gestrige CP war ja schon eine Nummer für sich, aber der hier, inklusive des originellen Besitzers, ist schon einen Aufenthalt wert!😂👍
    Bis zur Innenstadt von Sassnitz sind es nur 2 km, aber es geht einmal kräftig hoch und Richtung Ostsee noch kräftiger runter!
    Wir gönnen uns in einem guten Restaurant ein tolles Abendessen und lassen den tollen Tag nocheinmal Revue passieren!
    Morgen geht's dann Richtung Binz!
    Einen hab ich noch!!! Mitten im schönen Buchenwald, steht auf nicht asphaltiertem Weg eine Bushaltestelle! Wir schauen uns an und denken, was soll das, es wird doch wohl kein Linienbus hier durch den geschützten Wald fahren! Und dann kommt er schon der Linienbus!😳
    Sachen gibt's!🤣
    Nach 97 Tagen 1859 km!
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  • Day 9

    Prora, die Mutter aller Lost Places

    August 8, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach dem Frühstück in Sassnitz begann ein Tag der unterschiedlichsten Lost Places!
    Aber zuerst noch eine Runde durch den Hafen, hier liegt die "Bremen Fighter", in wunderbarem Anstrich und ein englisches U-Boot als Museumsschiff vor Anker!
    Dann auf halbwegs abgesperrten Pfaden ein Ritt durch längst vergangene Zeiten!
    Ein ehemaliger NVA Stützpunkt fällt langsam aber sicher in sich zusammen und wird von der Natur zurückerobert!
    Keine Absperrung, alles ist frei zugänglich und nicht ungefährlich, zugemüllt dunkle Kellerräume locken natürlich gerade deshalb!
    Der Sheriff ist wiedermal begeistert!
    Direkt hinter dem NVA Gelände, die imposante Ruine von Schloss Dwasieden, von einem der reichsten Deutschen zur Kaiserzeit erbaut! Dazwischen immer mal wieder Wanderschilder, sogar eins von einem Pilgerweg, völlig verrückt!
    Nach etwas unheimlichen Pfaden, stehen wir vor einem 5000 Jahre alten Fürstengrab, das auch etwas an Stonehenge erinnert, als Miniausgabe!
    Wie haben die damals diese tonnenschweren Steinbrocken bewegt?
    Sehr beeindruckend!
    Dann stehen wir vor dem großen Fährschiffhafen, den wir mehr als großzügig umgehen müssen!
    Bei der Planung dieses Areals, haben Radler und Wanderer keinerlei Rolle gespielt! Wir quetschen uns gemeinsam am Straßenrand, der viel befahrenen Straße Meter um Meter nach vorne!
    Die Belohnung folgt auf dem Fuß!
    Wiedermal eine tolle, mehr als rustikale Fischbude, mit mehr als Fisch! Für mich gibt's meine geliebte Erbsensuppe mit Rauchwurst! Der Fisch im Räucherofen braucht noch eine Stunde, sieht aber schon sehr gut aus!
    Wir essen draußen und sitzen in einem Strandkorb, direkt neben uns sitzt ein in die Jahre gekommener Musiker mit ordentlich Equipment, spielt Gitarre und trägt in einer Stunde zweimal "Verdamp lang her" von BAP vor! In sächsischem Akzent!🤣
    Durch ein schönes Waldgebiet mit uralten, mächtigen Kiefern, nähern wir uns Prora!
    Was erwartet uns, wir sind gespannt?
    Durch den Wald und abgesperrt sind die ersten mehrstöckigen Ruinen zu sehen!
    Auf den ersten 500 m ist alles verfallen und teilweise sogar eingestürzt!
    Dann kommen die ersten renovierten Ziele in Sicht, dann nur noch hier und da Ruinen!
    Sehr unterschiedliche Nutzung ist zu sehen, Wohnungen, Hotels, FEWO, Seniorenresidenzen und in einem großen Block sogar eine Jugendherberge, daran angeschlossen gibt's sogar einen CP!
    Es wird noch Jahre dauern bis das hier alles fertig ist!
    Prora war einmal auf einer Länge von 3,5 km, als damals größte zusammenhängende Ferienanlage der Welt, für 20.000 Urlauber vom 3. Reich konzipiert worden! Gewohnt hat hier bis zum Kriegsende 1945 niemand! Zur DDR Zeit diente die Riesenanlage als Kaserne für die NVA!
    KdF= Kraft durch Freude war das Motto!
    Die Rückfahrt mit dem Bus nach Sassnitz dauerte nur 15 min. etwas länger dauerte der Einkauf für unser Abendessen!🙂
    Morgen werden wir uns, diesesmal ohne Sheriff, die restliche Proraanlage anschauen!
    Nach 98 Tagen 1878 km!
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