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- Dzień 57–60
- 24 października 2024 - 27 października 2024
- 3 noce
- 🌬 25 °C
- Wysokość: 1 518 m
ArgentynaLa Ramadita27°41’21” S 67°37’42” W
Bunte Steine & noch mehr Wind

Nun ist es so weit.
Wir verlassen das Altiplano.
Wir verlassen den Tuschkasten Argentiniens. Das dunkelste Blau, das ein Himmel haben kann. Die Lagunas, Vicuñas und Llamas.
Cut.
Wir tauchen ab Richtung 1.500 Höhenmeter. Unterwegs durchfahren wir noch einmal ein schönes Tal mit dunkelroten, steilen Wänden. Und dann folgen eher graue Felsen. Langweilig? Mit Nichten. Es staken bunte Steine drin. Fünf Zentimeter, zehn Zentimeter oder auch viel viel größere Exemplare.
Um nicht zu zeitig am Ziel anzukommen, geht’s in den Cañón del Indio. Ein schöner Slotcanyon, leicht zu erwandern und dennoch breche ich auf der Hälfte ab. Ich hab keine Nerven unter Steinen zu laufen, die aus meiner - absolut unwissenschaftlichen Eingebung - beim kleinsten Erdbeben runterfallen könnten. Rainer läuft allein bis zum Ziel. Das was man hier sehen kann, entdeckt er aber nicht. Auch nicht die Gruppe junger Menschen aus Buenos Aires. Das wiederum lässt ihm keine Ruhe. Nachdem er im Netz die „Lösung“ findet, ärgert es ihn sogar so sehr, dass er am nächsten Tag nochmals hinfährt und tatsächlich das steinerne, sich küssende Paar entdeckt.
Noch am Ankunftsabend fahren wir schnell ins Tal, wo der Abaucán durchfließt. Also rein theoretisch. Denn dieses Flussbett hat wer weiß wann, das letzte Mal Wasser mit sich geführt hat. Die Felsflanken werden herrlich von der untergehenden Sonne rot gefärbt. Wir kommen etwas spät. Denn kurze Zeit später ist die Sonne weg. Schon machen wir Pläne für morgen. Mit einer Flasche Wein werden wir auf unseren Stühlchen auf das gleiche Szenario warten.
Aber dann kommt alles anders.
Den ersten Vormittag trödeln wir etwas rum. Das braucht auch mal der Langzeitreisende.
Dann fahren wir zum Informationscenter, wo wir die Tickets für die Hauptattraktion von Fiambalá, die Thermen, erwerben wollen. Leider nimmt man hier keine Kreditkarte. Bargeld haben wir. Nämlich die Reste vom letzten Jahr. Aber das reicht nicht aus.
Also stehen wir vor einer neuen Herausforderung. Im einzigen Cambio des Ortes sitzt eine Frau, die nicht bei Sinnen ist. Oder sie hofft, wir wären es. Auf den Punkt gebracht: Sie will einfach mal bescheissen. Rainer versucht es an der Tanke. Kreditkarte hin - Bargeld zurück. Geht doch.
Inzwischen hat eine mächtige Sandsturmwand Fiambalá erreicht. Man sieht nichts mehr. Das hört erst am frühen Abend auf. Ein sich täglich wiederholendes Ereignis, wie wir von Sol, der Inhaberin unserer Bleibe, Posada del Cañons, hören. Fiambalá heißt nämlich Haus des Windes in der Sprache der hiesigen Indígenas. Man beginnt deshalb mit dem Kehren des Hofes. Auch andernorts. Auf den Straßen fahren Autos, die Wasser auf die Straße sprühen. Und morgen folgt das Gleiche. Wieder kommt der Sturm gegen Mittag. Wieder verschwindet er am frühen Abend. Und wieder kehren alle vor ihren Häusern, damit sie vom vielen Sand nicht irgendwann von der Landkarte verschwinden.
Am nächsten Morgen ist der Himmel Sandgelb. Wir fahren erst gen Norden zur welthöchsten Düne. Der Weg dahin ist Abenteuer pur. Die einzige Brücke ist mit einem Band abgesperrt. Ein weitere angezeigter Übergang über das Flussbett ist Brückenlos. Erst debattieren wir ob man durch die tiefe Pfütze kommen. Dann kommt ein Moped vorbei und zeigt uns wie‘s geht. Nun gut. Der Erfolg bleibt trotzdem aus. Denn die allerletzte Verbindung ist geschlossen. Vielleicht auch verweht 🤷♀️ Die Rückfahrt soll über die gesperrte Brücke gehen. Noch überlegen wir, denn auf dieser Seite liegt als Absperrung ein halb zur Seite gelegter fetter Balken.
Noch planen wir, als ein Hillux Pickup ohne stehen zu bleiben am Balken vorbeifährt. Als wenn da Nix wäre. Am Absperrband bleiben sie stehen. Rainer hilft das Band mit den Insassinnen noch höher zu halten, damit wir alle durchfahren können. Die Drei sind happy. Es stellt sich heraus, dass sie aus Buenos Aires sind und zwei von ihnen sprechen sogar deutsch. Welch Zufall.
Danach geht’s zu den Thermen, die bis zu 400 Meter höher als Fiambalá mitten in die Bergschlucht gebaut wurden. Fünfzehn Becken mit Quellwasser von 30 bis 45Grad gibt es hier. An der wirklichen Quelle sind es 80 Grad. Aber da kommt man nicht rann. Uns reichen die 40 Grad. Für‘s Foto aber lassen wir uns auch im 45Grad-Becken kurz abbrühen. Die Anlage gefällt uns sehr gut. Das Blätterwerk der knorrigen Bäume geben Teilen der Becken Schatten. Und beidseitig befinden sich genügend teils überdachte Picknickplätze. Es ist ein wirklich schöner Ort. Einer an dem wir vom Sandsturm in der tiefen Ebene kaum etwas mitbekommen.
Ansonsten vermissen wir gutes Essen. Edle Menüs würden auch gehen 😉
Wir schlagen uns mit einheimischen Essen den Bauch voll. Mit Locro, einer Bohnensuppe, Empanadas und Milanesas, dünn Geklopftes und Paniertes. Kann man machen - nun nach insgesamt fünf Tagen reicht es aber auch. Czytaj więcej
Podróżnik
… geschrumpft! 😄
Podróżnik
Die wunderschönen Farben der Landschaft nehme ich! Bei Bohnensuppe und dem landestypischen Essen wäre ich vermutlich „mit Galle“ schon im OP.
SYLWIA B.Wer bitte trägt heutzutage noch Galle im Körper 😝