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- Gün 80–84
- 16 Kasım 2024 - 20 Kasım 2024
- 4 gece
- 🌬 11 °C
- Yükseklik: 187 m
ArjantinEl Calafate50°20’5” S 72°16’1” W
Todos Glaciares - El Calafate

El Calafate liegt etwa 80 Kilometer nördlich von unserer jetzigen Bleibe in Pueblo Serrano. Leider nur Luftlinie. Wir müssen die Straße nehmen und damit 376 Kilometer fahren.
Es ist grau und es nieselt am Morgen, als wir uns auf den Weg machen. Es geht entlang weitläufiger Estancias. Zugegeben schön aber etwas langweilig.
Bis… ja bis ein paar Andenkondore über uns schweben. Die Art wie sie fliegen, ist ganz anders und gut zu unterscheiden von anderen Großvögeln. Gediegen und elegant sieht das aus. Es ist eher ein Gleiten. Ein ruhiges Surfen auf den Luftwellen.
Nach zwei Stunden erreichen wir die chilenische Zoll- und Passkontrolle. Die Abfertigung ist nach zwanzig Minuten Geschichte. Wir vermuten ja, dass wir „antizyklisch“ unterwegs sind, wie Rainer es zu nennen pflegt.
Die wirkliche Grenze ist dann ein Witz. Die kann man nicht übersehen. Da ist kein Schlagbaum oder eine Kette. Nein. Die perfekt asphaltierte Straße endet und wir müssen nun auf einem Gartenweg weiter fahren. Die Erde ist schlammig. Und unser schöner „Tuksson“ ändert wie ein Chamäleon seine Farbe in Schlammbeige 😐
Auch die argentinische Abfertigung ist ein Schnelldurchlauf. Und so geht es noch ne Weile, bis wir endlich auf den befestigten Teil der Ruta 40 treffen.
An einer Kreuzung namens Estancia Tapi Aike sehe ich beim „vorbeifliegen“ aus dem Augenwinkel etwas helles da liegen. Rainer schwört es wären Steine. Wir kehren um und sehen etwas Erschreckendes. Viele tote Guanacos. Ganz ohne erkennbare, äußere Verletzungen. Ein Schild deutet auf eine flach unter der Erdoberfläche liegenden Gasleitung. Haben die da geschnüffelt? Oder ist das Gras hier vergiftet? Aber es grasen hier auch Schafe und Kühe. Auch eine Suche im Netz nach dem Grund ist nicht zu finden. Denn auf dem weiteren Weg sehen wir noch mehrere tote Tiere.
In Esperanza gibt es die erste Tanke seit der Grenze. Man muss hier tanken. Im spitzen, maximal 30 Grad Winkel geht es gefühlt wieder zurück. Diese Verbindung ist aber auch die einzige, die momentan den Torres mit El Calafate verbindet.
Calafate ist ein reines Touristendörfchen. Mit dem Südamerika das wir bisher erlebt haben, hat es so gar nichts gemeinsam. Hier hört man woher die meisten kommen: aus den USA und deutschsprachigen Raum.
Unsere Unterkunft ist ein Apartment in der ersten Etage. Die Einrichtung etwas oldstyled aber picobello sauber. Das Schlafzimmer Richtung Garten bringt himmlische Ruhe während der Nacht.
Noch am Ankunftstag buchen wir eine Bootsfahrt zu „Todos Glaciares“, also allen Gletschern. Der Preis schlägt die kühnsten Vorstellungen. Im negativen Sinne. Noch mehr allerdings fühle ich mich ausgeraubt beim Eintrittspreis für den Nationalpark. Zwei Tage gibt es im Vorteilspack für 65€ - pro Person! Ich will‘s nicht glauben. Und glaube an einen Fehler auf der Website.
Am nächsten Tag dann lassen wir uns wegen dem Preis an der Einfahrt zum Parque Nacionales de Glaciares aufklären und erwerben ein Wochenticket für 300€ für uns beide 😎
Den Morreno Gletscher kann man über terrassenförmige Balkone besichtigen. Die Masse Eis ist beeindruckend. Die schwimmenden, babyblauen Abbruchstücke beeindrucken mich persönlich am meisten. Und natürlich das gletschergrüne Wasser. Bei jedem lauten Knacken starren alle auf das Massiv. Aber mit einem dramatischen Kalben des Gletschers haben wir kein Glück. Glück haben wir mit dem Anblick auf Andenkomodore, die immer mal wieder über uns kreisen.
Mein Höhepunkt ist definitiv die Bootsfahrt am Tag zwei. Es ist zudem wettertechnisch der schönste Tag.
Zum größten Gletscher Südamerikas, dem Upsala Gletscher, der tatsächlich von Forschern aus dem schwedischen Upsala kartographisch vermessen wurde, müssen wir aus Sicherheitsgründen ganze sieben Kilometer Abstand halten. Nicht so prickelnd. Doch auf der weiteren Fahrt nähern wir uns anderen Gletschern. Aber am Spagazzini schippern wir bis auf 300 Meter ran. Der Gletscher ist hier unglaubliche 100 bis 135 Meter hoch. 150 Meter befinden sich unter dem Wasser. Hier verbringen wir ne ganze Weile. Das ist auch gut so. Denn das muss man erst einmal erfassen!
Ein aussergewöhnlich beeindruckender Tag. Beeindruckend meine Fotoausbeute. Habe ich doch etwa 380 Fotos geschossen. Ich muss ja vollkommen von Sinnen gewesen sein!
Die Tage beenden wir in der Patagonia Brewery. Draußen ist es nicht sonderlich warm. Aber die Terrasse wird bis kurz nach 8pm von der Sonne verwöhnt. Und das Bier ist köstlich. Einen Abend werden wir ganz übermütig und essen sogar hier Burger und einen Teller Salat. Das Beschriebene und da Bild weichen aber deutlich von der Realität ab. Statt frische Avocado gibt es die Mansche aus der Tube. Und statt Rucola labberigem Salat. Wir beschweren uns und zahlen 16 statt 24€. Irgendwie habe ich das Gefühl man testet gerade wie weit man die Touristen abzapfen kann.
Der letzten Tag in El Calafate gilt der Fotosondierung. „Tuksson“ kriegt seine ursprüngliche Farbe wieder und am Abend essen wir fürstlich im Mako. Ein Restaurant mit Klasse dessen Preise definitiv berechtigt sind.Okumaya devam et
Gezgin
Das sieht spitzenmäßig aus.
GezginBei den Bildern kann ich gut verstehen, dass Du so viele Bilder gemacht hast. Antarktis ja ja noch so ein Traum für mich.
SYLWIA B.👍🏽 bis zur Antarktis sind es noch etwa 1.800 km. Das muss noch gigantischer sein. Auf die Fahrt dorthin habe ich wegen der vielen Berichte, auch negative, verzichtet. Vom Preis für dieses Unterfangen ganz abgesehen 😉