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- Tag 87–89
- 23. November 2024 um 14:45 - 25. November 2024
- 2 Nächte
- 🌬 8 °C
- Höhe über NN: 75 m
ArgentinienCerro Hewhuepen54°34’53” S 67°18’37” W
Bis ans Ende der Welt

Drei Tage nehmen wir uns Zeit, um bis Ushuaia [wird übrigens Usuaia ohne sch gesprochen], der südlichsten Stadt der Welt zu erreichen. Drei recht entspannte Reisetage mit Freestyle-Planung und wenig Vorwissen.
Am ersten Tag verlassen wir El Chaltén kurz nach Zehn. Den Blick in den Rückspiegel verkneifen wir uns lieber. Am Mirador stehen zu bleiben, wäre ebenfalls eine Zeitverschwendung. Der olle Fitz Roy will sich nicht zeigen. Dann eben nicht.
Es folgt eine elend lange Fahrt bis Río Gallegos. Gaschegos nennt es der Patagonier. Hier erreichen wir wieder den Atlantik und damit die Osküste des Kontinents, der hier etwa noch 400 Kilometer dünn ist. Das Zimmer im Hotel Patagonia ist groß und sonnig. Der Ort hat uns bei der Durchfahrt nicht sonderlich in den Bann gezogen. Das Einzige, weshalb wir uns überhaupt noch spät abends auf den Weg machen, ist der Británico Coctail Club, der gleich um die Ecke liegt. Es ist - wie der Name schon sagt - sehr britisch eingerichtet. Das Steak ist glücklicherweise aus Argentinien und die Qualität erreicht das Niveau des Steaks in Barreal 😋
Der zweite Tag ist in vielerlei Hinsicht recht offen in der Gestaltung. Was fest steht ist, dass wir heute das südamerikanische Festland verlassen und die Inselgruppe namens Tierra del Fuega, also Feuerland, erreichen werden. Das besteht aus vielen kleinen und einer großen Insel.
Den Streit um Feuerland zwischen Chile und Argentinien hat man 1881 mit einem Linealstrich gelöst.
Und so haben beide etwas abbekommen, jedoch ist der argentinische Teil nur über Chile zu erreichen.
Besuchern, die Ushuaia nur als Ausgangspunkt für Expeditionen zur Antarktis oder Südgeorgien nutzen und mit dem Flugzeug den Ort erreichen, ist dieser Fakt eher schnuppe.
Uns, die Tierra del Fuego landläufig entdecken wollen, steht eine Art zweifacher Staffellauf bevor sowie eine dazwischen liegende Wasserstraße, die einigen wegen der extremen Strömung das Leben kostete und einem, der sich für seine Entdeckung dieses Shortcuts namentlich für immer verewigt hat:
Fernão de Magalhães.
Die Wasserstraße zwischen dem südamerikanischen Festland und Feuerland kommt auf eine Gesamtlänge von 560 Kilometer, ist zwischen 3 und 30 Kilometer breit und war bis zur Eröffnung des Panamakanals im Jahr 1914 die bevorzugte Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik.
Das Unvorhergesehene auf dieser Strecke ist der Grund, dass wir weder eine Unterkunft noch Tickets für die Fähre gebucht haben.
Am Ende des Tages sind wir im gleichen Land, in dem wir gestartet sind, nämlich in Argentinien. Wir haben erfolgreich viele, viele Stempel im Pass und auf unseren Laufzetteln gesammelt und werden sagen: Grenzübergänge sind unsere neue Leidenschaft. Denn mit den Abläufen sind wir „familiar“. Und weil diese Tour nur von etwas mehr als einer Handvoll Reisenden gemacht wird, kennt man sich spätestens am vierten Checkpoint 😉.
Ach ja. Und die Fähre über das Estrecho de Magallanes, die für uns und das Auto umgerechnet nur etwa 20€ kostet, muss man nicht vorbuchen. Die fährt zwar nur einmal pro Stunde, ist aber so groß, dass alle Wartenden mitkommen. Zwischen Punta Delgado und Bahía Azul - so die Namen der Ableger im Niemandsland - ist die Magallanstrasse aber auch nur noch 4.5 Kilometer breit. Das Wetter könnte nicht besser sein und ein Wellengang wie auf der Fahrt Richtung Kangaroo Island ist glücklicherweise ausgeblieben 😅
Aufgrund der Tatsache unerwartet schnell vorangekommen zu sein, skippen wir den Gedanken im echt hässlichen Cerro Sombrero zu übernachten. Es wird das Status Hotel in Río Grande. Hier bekommen wir erst ein sehr trauriges Zimmer mit Null Ausblick, tauschen es aber für wenig Geld gegen ein Traumzimmer mit weitreichenden Blick auf die Stadt und den Atlantik. Abends essen wir was ein Feuerländer so isst - nämlicher Burger - in einer urigen Schänke gleich ums Eck.
Am dritten Tag sind nur noch etwa 200 Kilometer Weg übrig. Anfangs ist es plattes Weideland und auf halben Weg treffen wir wieder auf eine alte Bekannte, die Cordillera de los Andes. Bei ihrem Anblick sind wir so hin und weg, dass wir prompt wieder unsere Stühlchen auspacken und picknicken.
Das Wetter meint es wirklich gut mit uns. Und als wir Ushuaia erreichen, haben wir einen unglaublichen Blick auf den Ort, den Canal Beagle und auf die chilenische Inselkette ☀️Weiterlesen
ReisenderHeute hatte ich mir schon zwei Fragen gestellt: wie wird „Uschia“ 🤓😊 ausgesprochen und habt ihr noch Platz für Stempel in Euren Pässen…
SYLWIA B.Es wird Usuaja ausgesprochen. Aber das „s“ gleich neben dem „h“ verleitet zu einem „sch“ 🙈
Reisender
Hier passt doch wirklich: da willst nich tot über‘n Zaun hängen … die Arme 😢
SYLWIA B.Das ist die natürliche Auslese, Christina. Wer zu unsportlich ist, bleibt hängen 😐 Tatsächlich haben wir zuvor nicht so viele tote Tiere übern Zaun hängen sehen, wie zwischen El Chaltén und dem Ende des Festlandes.