Brazil
Pinduri

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Travelers at this place
    • Day 257

      Slowboat irgendwo zwischen Belém-Manaus

      April 22, 2023 in Brazil ⋅ 🌧 28 °C

      Was soll man zu 5 Tagen auf dem Amazonas sagen...
      Unser Boot war eine vierstöckige Fähre, die neben diversen Gütern und Autos auch Menschen transportierte. Die meisten von Ihnen fuhren lediglich bis nach Santarem. Doch wir hatten etwas Zeitdruck, weil unser Visa ablief und wir deshalb nach Manaus mussten und so fuhren wir 5 Tage durch. Alles in allem hatte es aber nicht sehr viele Menschen auf dem Schiff. Zumindest im Vergleich damit, wie viel Platz es gehabt hätte. Zwar gibt es einige Zimmer, also Suiten auf dem Schiff, doch diese sind viel zu teuer und eigentlich alle schlafen in Hängematten auf Deck, was statt 2000 Reals dann noch 350 kostete.
      Unsere Hängematten hingen gleich neben einem taubstummen Päärchen. Sie hatte zudem den Arm in der Schlinge und ihm fehlte ein Bein. Auch sie fuhren bis nach Manaus und so wurden sie zu unseren Reisebegleitern, was angenehm war, da sie nicht viel Lärm machten.
      Wir verbrachten viel Zeit mit lesen, schlafen, chillen, Serien schauen. Was man eben so macht, wenn man nichts machen kann.
      Die Aussicht war wunderbar, allerdings etwas eintönig mit der Zeit. Der Fluss selbst ist so gross, dass ich das nicht gut beschreiben kann. Manchmal konnte man meinen, man sei auf dem Meer. Doch meist nahm unser Schiff kleinere Seitenflüsse. Ich nehme an, um Treibstoff zu sparen, da die Strömung dort wohl weniger stark ist.
      Was mich am meisten überraschte, war, dass man eigentlich die gesamten fünf Tage entlang des Flusses immer wieder Häuser oder zumindest Hütten sah, in denen Menschen leben. Zudem kamen wir immer wieder an kleineren Städten und Dörfern vorbei, die an den Fluss gebaut sind.
      Oftmals warteten dort kleine Kinder in Booten auf Plastiksäcke mit Süssigkeiten und anderen Gütern, die die Menschen von Bord warfen und die Kinder dann einsammelten.
      Manchmal wurden die Kinder auch mit einem Speedboot von ihrem Vater während der Fahrt auf unser Schiff gebracht, wo sie dann Sachen verkauften. Und wenn wir in einem Ort hielten, wurden Säcke mit Esswaren an langen Stäben zu uns hochgereicht, die man nehmen und dann das Geld reintun konnte. Die ganz mutigen stiegen gleich selbst aufs Schiff. Doch einmal schaffte es ein Verkäufer nicht mehr rechtzeitig von Bord und musste zuerst den ganzen Käse, den er verkaufte, zurück an Land werfen und schliesslich selbst ins Wasser springen, um wieder an Land zu kommen. Davon habe ich sogar noch ein Video. Auch davon, wie der Vater mit seinen Mädchen mitten in der Fahrt an unser Schiff andockte. Doch einmal mehr: leider kann man ja nur ein Video hier hochladen.

      Nebst den kleinen Schiffen im Wasser sahen wir immer wieder Delfine (ja es gibt hier sehr viele Delfine in den Flüssen) und Vögel, die teils das Schiff begleiteten.
      Zudem sah man immer wieder Wasserbüffel, von denen ich nicht sicher bin, ob sie alle domestiziert sind, oder einige einmal abgehauen sind und jetzt wild hier leben.

      Doch nicht nur die vielen Häuser entlang des Flusses liessen einen manchmal vergessen, dass man mitten im Regenwald ist. Auch die offenen weiten Grasflächen, die immer wieder Flussabschnitte säumen, erinnerten mehr an Afrika als an den Dschungel.

      Alles in allem war es eine sehr idyllische Fahrt. Wir sahen jeden Tag den Sonnenauf- und untergang vor oder hinter uns auf dem Fluss und lernten noch ein paar Leute kennen. Mit Silvan und Andres liessen wir uns gar an einem Abend noch auf dem Dach des Schiffes etwas volllaufen :P.

      Nach über fünf Tagen auf dem Boot kamen wir schliesslich Abends um 11 in Manaus an.
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